Rita Monaldi & Francesco Sorti - Secretum

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.092 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Alfa_Romea.

  • Der Nachfolger von Imprimatur ist da


    Nicht nur, dass dieses Buch definitiv das Cover das Jahres gewonnen hat - der Text auf der Rückseite klingt auch sehr vielversprechend.


    Sonnenkönig, Papsttod, Intrigen


    Schon jemand gelesen? Will es mir demnächst holen


    Olo


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    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Die Amazonbeschreibung ist zwar recht kurz, trotzdem hört sich die Geschichte interessant an.


    Kurzbeschreibung
    Atto Melani, Vertrauter des Sonnenkönigs, kehrt in geheimer Mission nach Rom zurück. Der Papst liegt im Sterben, das Schicksal Europas steht auf dem Spiel. Vor dem Hintergrund eines barocken Hochzeitsfests entfaltet sich ein dramatisches Ränkespiel, das auch Atto Melani in tödliche Gefahr bringt...



    "Imprimatur" schlummert schon seit Erscheinen des TB in meinem SUB, das möchte ich zuerst lesen.
    Wenn "Secretum" als TB harausgegeben wird, schaue ich es mir sicher nochmal genauer an.



    Wer zur Secretum und zu Atto Melani etwas mehr erfahren möchte, kann sich mal dieses Buch, auch von Monaldi & Sorti geschrieben, anschauen:

  • WERDE ich mir definitiv zulegen, weil mir Imprimatur sehr gut gefallen hat und man kann gleichzeitig auch noch eine Menge lernen :smile:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • So nachdem dieses Buch gerade mal ein halbes Jahr so vor sich hingesubt hat hier nun meine Rezension: (im Rahmen des alternativen SUBWettbewerbes)


    Titel: Secretum
    Autor: Monaldi & Sorti


    Allgemein:
    Gebundene Ausgabe - 1040 Seiten - Claassen Verlag
    Auflage: 1
    ISBN: 3546003675


    Inhalt (Klappentext):
    Rom, im Juli 1700. Zum Heiligen Jahre strömen aus ganz Europa Pilger in die Stadt. In seiner prächtigen Villa feiert der Kardinalstaatssekretär Spada eine Woche lang die Hochzeit seines Neffen. Unter den hochrangigen Gästen befindet sich auch Atto Melanie, Spion und Geheimagent im Dienst des französischen Königs Ludwig XIV. Für Gesprächsstoff sorgen die schwere Krankheit des Papstes und das bevorstehende Konklave mit seinen diplomatischen Manövern.
    Geschickt versucht Melani im Sinne des Sonnenkönigs zu agieren, denn der Vatikan vermittelt zwischen Habsburgern und Bourbonen in der Frage der spanischen Erbfolge: Sowohl der Sonnenkönig als auch Kaiser Leopold fordern die Herrschaft über das Weltreich Spanien für sich. Gemeinsam mit dem Gärtner der Villa Spada inszeniert Melani eine grandiose Verschwörung...


    Meine Meinung:
    Definitiv einer der besten Historischen Romane die ich in der letzten Zeit gelesen habe. Die Autoren verstehen es wirklich bestens historische Fakten in einer spannende und höchst interessante Handlung einzubinden. Überraschende Wendungen, Intrigen soweit das Auge reicht und da behauptet nochmal einer Geschichte sei so langweilig.
    Schön das man wieder auf s neue auf Atto Melani und den ich Erzähler aus dem Vorgänger Imprimatur trifft. Wenn auch seit diesem im Roman 17 Jahre vergangen sind. Das finde ich aber auch nicht weiter schlimm.
    Zuweilen kommt man aber etwas mit den vielen verschiedenen Namen ganz schön durcheinander aaber der Verlag hat sich dafür etwas einfallen lassen (eine Super Idee wie ich finde): Eine Klappkarte mit den wichtigsten Personen ist der Hardcoverversion beigelegt (wie es bei der TB Ausgabe aussieht weiß ich leider nicht) Auch die sonstige Ausstattung mit Lesebändchen und Goldprägung lässt das Bibliophile Herz höher schlagen.
    Zu guter Letzt: Ein wirklich seh ausführlicher Anhang erklärt die Historischen Zusammenhänge und listet Quellen auf und zeigt wie sehr die Autoren sich an die Fakten gehalten haben. Dabei fällt auf das man als Autor eben doch einen Historischen Roman schreiben kann der sich an die Fakten hält und nicht wirres durcheinanderwurschtelt was gar nichts mit einander zu tun hat oder einfach nur eine schlichte Behauptung ist.
    Unbedingt mehr davon!!


    4ratten


    PS Eine Ratte Abzug gibt es eigentlich nur Gefühlsmäßig das Buch fühlt sich für mich einfach nach 4 an und nicht nach 5


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  • Die letzten zwei Wochen habe ich lesetechnisch in Rom, am Anfang des 18. Jahrhunderts verbracht. Es war eine schöne Reise und hier möchte ich ein wenig davon erzählen :zwinker:


    Inhalt:
    Rom, 1700. Seit der namenlose Ich-Erzähler und Abbé Melani, Spion des französischen Sonnenkönigs Ludwig XIV., ihr letztes Abenteuer (beschrieben im Roman «Imprimatur») gemeinsam erlebt haben, sind 17 Jahre vergangen. Der Erzähler hat eine Anstellung bei Kardinal Spada gefunden, der gerade dabei ist, für seinen Neffen eine prachtvolle Hochzeit auszurichten, zu der alles geladen ist, was in Rom Rang und Namen hat, so vor allem auch eine Fülle an anderen Kardinälen. Und da der Papst gesundheitlich mehr als angeschlagen ist, werden bei diesem inoffiziellen Treffen der Kardinäle natürlich schon Ränke geschmiedet, in denen es um die bevorstehende Papstwahl geht.
    Deshalb ist auch Atto Melani zugegen – behauptet er zumindest. Doch sein treuer Helfer findet bald heraus, dass es um viel mehr als nur eine Papstwahl geht: Der spanische König ist sterbenskrank und erbenlos, Frankreich und die Habsburger machen beide Ansprüche auf den Thron geltend. Und dann ist da noch die geheimnisvolle Maria Mancini, die einstige Jugendliebe des Sonnenkönigs. Sie korrespondiert via Melani immer noch mit dem französischen König und scheint ihn auch politisch zu beraten. Und mittendrin der Erzähler der Geschichte, der versucht, zu verstehen, was eigentlich genau vor sich geht.



    Meine Meinung:
    Wie schon der Vorgänger «Imprimatur» ist auch «Secretum» keine leicht Kost. Der namenlose Ich-Erzähler ist diesmal in einen äusserst komplizierten Fall verwickelt, in dem es vordergründig um ein Traktat geht, das Atto Melani gestohlen wird. Melani verrät zwar nichts über den Inhalt des Büchleins, will es aber um jeden Preis wieder haben. Die beiden stellen gemeinsam Nachforschungen an und stossen dabei auf die geheimnisvolle Bettlersekte der Cerretaner, die etwas mit dem Diebstahl zu tun haben sollen. Gleichzeitig finden sie heraus, dass sich drei Kardinäle immer wieder heimlich treffen. Geht es dabei um die nächste Papstwahl oder nicht eher um die spanische Thronfolge? Und dann gibt es noch ein drittes Rätsel: Was will Atto Melani wirklich in Rom? Ist er tatsächlich wegen der Papstwahl angereist oder ist seine Aufgabe lediglich, der Jugendliebe Ludwigs XIV. geheime Briefe zu übergeben?
    Das Netz, das Monaldi & Sorti in «Secretum» spannen, ist eine gewaltige Konstruktion. Allerdings erkennt man das erst am Schluss, wenn sich alles auflöst. Bis dann geht es einem nicht besser als dem armen Ich-Erzähler, der von Melani ständig manipuliert wird und selten weiss, wie ihm geschieht. Und während er die Anweisungen des Abbé befolgt und von einer Gefahr in die nächste gerät, versucht er sich auf die Geschehnisse einen eigenen Reim zu machen, oftmals ohne Erfolg. Ihm fehlen Informationen und es kommt noch dazu, dass dem Abbé kaum zu trauen ist. Zu Recht mutmasst der Erzähler, dass Melani wieder ganz eigene Pläne verfolgt und ihn nur als Marionette missbraucht. Da man als Leser immer nur so viel weiss, wie der Erzähler selber, bleibt die Schnitzeljagd über die ganze Länge des Buches spannend.


    Trotzdem braucht man für «Secretum» viel Durchhaltevermögen, da die Schriftsteller weder mit Detailreichtum noch mit ausschweifenden Erklärungen und Beschreibungen geizen. Für dieses Buch braucht man Zeit und Ruhe, um es geniessen zu können.
    Abstriche mache ich einzig bei der manchmal zu detailierten Erzählweise. Ich mag sowas normalerweise sehr, aber bei «Secretum» wars dann manchmal fast ein bisschen zu viel des Guten. Ebenso wie die Klugscheisserei einiger Charaktere. Es ist ja schön, wenn die Leute gebildet sind, aber manchmal ging mir die Zitiererei der alten Griechen oder sonstiger Schlauköpfe schon ein wenig auf die Nerven. Andrerseits wars damals wohl wirklich so, dass sich in einer Diskussion gerne auf alle möglichen und unmöglichen Beispiele berufen wurde. Das entnehme ich jedenfalls auch anderen Büchern, die ich über den Zeitraum 17. bis und mit 18. Jahrhundert gelesen habe.


    Die Story, die in dem Buch steckt (und die hier natürlich nicht verraten wird), ist jedenfalls von einiger Brisanz – auch über 300 Jahre später noch. Die Autoren führen in einem langen Anhang zudem Quellen an, die ihre Geschichte «beweisen» sollen. Dabei machen sie sehr detailierte Angaben, die aber für den Normalsterblichen trotzdem nicht auf die Schnelle überprüfbar sind, da es sich meist um Dokumente handelt, die in irgendwelchen Staatsarchiven ruhen. Deshalb gilt für das Buch dasselbe wie für den Vorgänger «Imprimatur»: Wenns nicht stimmt, so ist es doch zumindest gut erfunden. Vergleiche mit Umberto Ecos «Der Name der Rose» drängen sich geradezu auf, da «Secretum» Ecos Meisterwerk nur in wenig nachsteht und wahrscheinlich auch in Teilen davon inspiriert ist. Das war zwar bei «Imprimatur» auch schon der Fall, bei «Secretum» merkt man aber, dass die Autoren schon ein wenig mehr Übung im Erstellen von verzwickten Plots haben, weshalb mir dieser zweite Band auch ein wenig besser gefallen hat als der erste.


    4ratten



    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Saltanah

    Hat den Titel des Themas von „Monaldi & Sorti - Secretum“ zu „Rita Monaldi & Francesco Sorti - Secretum“ geändert.