Stephen Fry: Geschichte machen

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 5.578 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Den Cambridge-Geschichtsdoktoranden Michael Young treibt die Frage um, ob es nicht besser wäre, wenn Hitler niemals geboren worden wäre.


    Zusammen mit dem Physiker Leo Zuckermann, dessen persönliche Vergangenheit vom Holocaust überschattet ist, schafft er die Zeitreise nach Braunau im Jahre 1888 und vergiftet dort einen Brunnen. Somit wird Hitlers Vater zeugungsunfähig, und Adolf kommt nicht zur Welt.


    Die dadurch veränderte Geschichte schlägt natürlich auch auf Michael zurück - er findet sich urplötzlich in den USA wieder, und alles ist ganz anders.


    Die eigentliche Zeitreise nimmt erst die zweite Hälfte des Buches ein, doch der Auftakt ist in keinster Weise langatmig. Michael kämpft mit seiner Dissertation, mit der Beziehung zu seiner Freundin, macht sich Gedanken über Gott und die Welt ... und brachte mich dadurch abwechselnd zu brüllendem Gelächter und zum Nachdenken.


    Über den zweiten Teil des Buches möchte ich noch gar nicht viel verraten, nur soviel, dass man die Vergangenheit nicht "ungestraft" verändern kann.


    Ein geniales Buch, auch wenn ich mir noch mehr Infos über die Gegenwartswelt nach der Zeitreise gewünscht hätte. Ich finde diese Alternate-History-Szenarien einfach faszinierend. Und mir wurde klar, wie sehr auch ganz alltägliche Dinge doch von der geschichtlichen Entwicklung abhängen, selbst so was Banales wie Popbands, Filmplots, Umgangssprache und Kleidungsstil.


    5ratten


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    Ziemlich cool fand ich unter anderem die Steigerung des Fluches "Zum Geier":


    Zum Geier!
    Zum Aasgeier!
    Aasgeiermist!
    Verfluchter Aasgeierbockmist!
    :totlach:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Valentine, dass hört sich ja wirklich gut an. :totlach:

    Liebe Grüße<br />Galadriel<br /><br />Das Lächeln ist eine Kurve, die manches gerade biegt.

  • Mein Schatz fand das überhaupt nicht komisch ... aber bei diesem Buch hatte ich mehrfach Lautlachattacken :bang:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • huh, das klingt ja wirklich sehr interessant.
    Hast du den Film gesehen "ButterflyEffect"?
    Mir machen solche Stories auch immer großen Spass.
    Ich werde es weiterverfolgen.

    _________________________________________________________________________________________<br /><br /><br />________________________________________________________________________________________

  • Den Film kenne ich leider nicht, aber kann ja noch werden.


    3/4 des Buches habe ich am Sonntag verputzt, ich konnte einfach nicht mehr aufhören - und das Tolle: es ist locker-leicht erzählt, gemäß der Kostprobe teilweise wirklich saukomisch, hat aber trotzdem auch nicht wenig Tiefgang.


    Ich fand ja schon "Der Sterne Tennisbälle" von Stephen Fry ziemlich genial, aber das hier gefällt mir noch besser. Ist schon jetzt ein Wiederlesekandidat ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • ch mensch valentine: jetzt muss ich das Buch aber unbedingt haben, warum lese ich immer eure interessanten Beiträge :grmpf::breitgrins:

    _________________________________________________________________________________________<br /><br /><br />________________________________________________________________________________________

  • Ich habe dieses Buch gestern beendet und war wie Valentine begeistert:


    Geschichte machen, von Stephen Fry


    Es beginnt mit einem Zufall, dass der Geschichtsstudent Michael Young dem Physikprofessor Leo Zuckermann begegnet und dieser einen Blick auf Michael’s Promotionsarbeit wirft, welche das Thema von Adolph Hitlers Kindheit beinhaltet.
    Beide sind persönlich betroffen vom Holocaust und es reift die Idee heran: Was wäre, wenn Hitler nie geboren worden wäre und der Holocaust und die Ermordung von 6 Millionen Menschen hätte verhindert werden können. Leo Zuckermann hat eine Maschine entwickelt, welche die Möglichkeit hat, Dinge in der Vergangenheit zu manipulieren. Dies wird dann nach einiger Vorbereitung in die Tat umgesetzt und Hitlers Vater wird zeugungsunfähig, Adolph Hitler wird nie geboren.


    Schon alleine die Idee dieser Geschichte ist faszinierend und noch mehr deren Umsetzung durch Stephen Fry. Stephen Fry hat ein Händchen dafür, furchtbare Geschehnisse mit dem nötigen Ernst, der einen manchmal schwer schlucken lässt, mit einem Humor zu kombinieren, der derart eingesetzt ist, dass die Geschichte an sich, nie ins Lächerliche gezogen wird und man auch ohne sich zu schämen lachen darf.
    Die Geschichte läuft nach dem gelungenen Experiment völlig aus dem Ruder, denn keiner der beiden ahnt welche Auswirkungen, die Verhinderung von Hitlers Geburt hinter sich herzieht. Ob sich alles zum Guten entwickelt, bleibt abzuwarten und man beginnt zu erkennen, dass wenn man einen Drecksack auslöscht, garantiert 10 andere parat stehen um die selben Verbrechen in die Tat umzusetzen, vielleicht in anderer Art und Weise, aber letztendlich ist die Menschheit so abartig und intolerant, dass es so wäre, als würde man einem Ungeheuer eines seiner vielen Köpfe abschlagen und sofort wachsen für jeden Kopf 3 neue dazu. Eine fürchterliche und traurige, aber sehr wahrscheinlich wahre Erkenntnis.


    Dieses Buch ist fesselnd bis zur letzten Seite und Stephen Fry, den ich bis jetzt nur als Schauspieler kannte, ist ein hervorragender Autor, den ich nur jedem ans Herz legen kann, der diese typische britische Art, Bücher zu schreiben, liebt und schätzt.


    5ratten

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    Klappentext:

    Zitat

    Michael Young is convinced his brilliant history thesis will win him a doctorate, a pleasant academic post, a venerable academic publisher and his beloved girlfriend Jane.


    A historian should know better then to imagine that he can predict the future.


    Leo Zuckermann is an ageing physicist obsessed with the darkest period in human history, utterly driven by his fanatical hatred of one man. A lover's childish revenge and the breaking of a rotten clasp cause the two men to meet in a blizzard of swirling pages. Pages of history. When they come toghether nothing - past, present or future - will ever be the same again.


    Meine Meinung:
    Das Buch besteht aus zwei Teilen: der erste Teil erzählt, wie Michael und Leo aufeinandertreffen und die Idee entwickeln, die Geschichte zu verändern. Michael hat seine Doktorarbeit über Hitler's Kindheit und Jugend geschrieben, Leo ist vom Holocaust und der Idee, ihn zu verhindern, besessen. Als sie sich zufällig begegnen, nimtm die Idee konkrete Formen an. Leo - ein Physikprofessor - arbeitet an einer Art Zeitmaschine, mit der er bereits "Blicke" in die Vergangenheit werden kann. Die Begegnung mit Michael, dessen Wissen über Hitler's Kindheit, und der Zufall - Micheal's Freundin Jane und deren Arbeit - machen das scheinbar Unmögliche möglich: Eine Welt, in der Hitler nicht geboren wurde...
    Parallel dazu wird die Geschichte von Hitler's Kindheit und Jugend bis hin zum zweiten Weltkrieg erzählt, also quasi Teile aus Michael's Doktorarbeit.


    Der zweite Teil des Buches beschreibt eben diese Welt: Michael findet sich in Princeton statt in Cambridge wieder, redet britisches Englisch in Amerika und erfährt nach und nach, wie die Welt ohne Hitler aussieht. Für seine Umgebung ist er zunächst ein Phänomen, Gedächtnisverlust (denn seine amerikanische Vergangenheit kennt er nicht), das britische Englisch...
    Auch hier gibt es einen parallelen Erzählstrang, der dort anschließt, wo der erste Teil um Hitler's junge Jahre zu Ende geht, im ersten Weltkrieg. Die letzte Episode - mit Hitler - ist gleichzeitig die erste Episode - ohne Hitler.


    Mehr will ich nicht verraten, lest es lieber selbst ;) Ich fürchte allerdings, dass in der deutschen Übersetzung einige Feinheiten verloren gehen: so sind z.B. bestimmte Ausdrücke in deutsch (z.B. Michael's Doktorarbeit - das "Meisterwerk", "Kamerad" im ersten Weltkrieg, ...) und es gibt besonders im zweiten Teile viele Anspielungen auf britisches und amerikanisches Englisch, die schwerlich übersetzbar sind. Interessant fand ich auch die Übergänge zwischen den parallelen Erzählsträngen in beiden Teilen des Buches, die jeweils fließend ineinander übergeben. Eine weitere - kleine - Besonderheit sind die Titel der einzelnen Kapitel: im ersten Teil des Buches beginnen sie jeweils mit "Making" ("Making Coffee", "Making Breakfast", "Making Good", ...), im zweiten Teil enden sie mit - man ahnt es schon - "History" ("Local History", "Military History", "Medical History", ...).


    Insgesamt kann ich das Buch nur uneingeschränkt weiterempfehlen. Einerseits regt es zum Nachdenken an, andererseits ist es aber auch sehr humorvoll geschrieben. Gelangweilt habe ich mich keine Seite :klatschen:


    Dafür gibt es eindeutig: 5ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

    Einmal editiert, zuletzt von Mäusedudler ()

  • Hallo Mäusedudler,


    vielen Dank für deine Rezension,
    warum kannst du es "nur" uneingeschränkt empfehlen?


    Liebe Grüße
    Kathrin

    _________________________________________________________________________________________<br /><br /><br />________________________________________________________________________________________

  • :breitgrins: "örks" finde ich genial
    Liebe grüße
    Kathrin

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  • Nach den vielen begeisterten Stimmen hier, habe ich gestern auch mal mit dem Buch angefangen. Es läßt sich bis jetzt gut an, nur an den Sprachstil muß ich mich noch gewöhnen.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich habe das Buch auch heute beendet.
    Im Großen und Ganzen hat es mir gut gefallen. Die Idee der Geschichte ist schon genial und die "Erklärung" für die Möglichkeit der Zeitreise ist auch mal etwas anders.
    Mir hat auch sehr die britische Art gefallen.


    Stephen Fry hat ein Händchen dafür, furchtbare Geschehnisse mit dem nötigen Ernst, der einen manchmal schwer schlucken lässt, mit einem Humor zu kombinieren, der derart eingesetzt ist, dass die Geschichte an sich, nie ins Lächerliche gezogen wird und man auch ohne sich zu schämen lachen darf.

    .
    Schön gesagt tina, ich habe das auch so empfunden, konnte es aber nicht so gut in Worte fassen.


    Es wird erzählt, ohne zu Verurteilen, ohne erhobenen Zeigefinger an die "bösen Deutschen".
    Und die Frage, ob es reicht einen bösen Menschen zu vernichten, um "Das Böse" zu verhindern?
    Das Vakuum muss doch irgendwie gefüllt werden, da die Umstände, die zu all dem führten, doch bestehen bleiben, oder nicht?
    Den Anfang fand ich allerdings etwas zäh. Mir hat die schnoddrige Sprache gerade am Anfang nicht gefallen, dass stört mich immer wieder, auch bei einigen Amerikanischen Krimis. Auch hält sich der Autor viel an Details auf, die nicht wirklich interessieren, und für die Geschichte, wie ich finde, auch nicht wichtig sind.
    Ich hätte den 2. Teil, nach der Änderung, lieber etwas ausführlicher gehabt. Das ging doch alles schnell. Ich hätte es schön gefunden, wenn der Autor etwas mehr auf die "Veränderungen" eingegangen wäre.
    Auch bin ich an einigen Stellen etwas ratlos zurück geblieben


    Insgesamt ein gutes Buch, das ich empfehlen kann, das mir aber an einigen Stellen irgendwie nicht zu Ende gedacht schien.
    Trotzdem 4 Ratten für eine etwas andere, sehr faszinierende Geschichte, mit Pageturner Effekt, da man ja schnell wissen möchte wie es denn nun ausgeht.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Ich habe es jetzt auch gelesen und fand es sehr gut. Hier meine Meinung:


    Inhalt:
    Der Geschichtsstudent Michael Young und der Physiker Leo Zuckermann treffen sich zufällig an der Universität Cambridge. Sie finden heraus, dass sie sich beide für die Nazi-Zeit in Deutschland interessieren: Young, weil er eine Dissertation über den jungen Adolf Hitler schreibt, Zuckermann, weil sein Vater in Auschwitz war. Sie beklagen gemeinsam das Elend, das Hitler in die Welt gebracht hat und beschliessen, die Geschichte zu ändern. Adolf Hitler sollte nie zur Welt kommen. Die Konsequenzen können sie allerdings nicht voraussehen...


    Meine Meinung:
    Stephen Fry präsentiert uns hier ein interessantes Gedankenexperiment, das nicht in allen Teilen hundertprozentig plausibel sein muss, um beste Unterhaltung zu liefern. In diesem Buch ist alles drin: Britischer Humor, Dramatik, Spannung und eine Botschaft, die durchaus philosophischen Charakter hat.
    Was mich gestört hat, waren die Passagen, die als Filmskript (der Ich-Erzähler Michael Young möchte eigentlich Drehbuchautor werden) im Buch standen. Das war einigermassen mühsam zu lesen, nicht so einfach wie guter alter Fliesstext mit Anführungszeichen, Beschreibungen statt Regieanweisungen etc. Eine überflüssige Idee von Autor Stephen Fry, besonders im zweiten Teil. Einmal hätte gereicht.
    Sehr schön fand ich dagegen die sarkastischen und nicht immer von Reife zeugenden Gedankengänge von Michael Young. Es gab so manches zu lachen. Seltsamerweise höre ich immer Stephen Frys Stimme, wenn ich ein Buch von ihm lese. Nicht direkt unangenehm (ich mag ihn ja), aber irgendwie verwirrend, wenn es um einen Ich-Erzähler geht, der etwa halb so alt ist wie er...


    Fazit: Für Freunde des britischen Humors, die Unterhaltung auf anständigem Niveau suchen genau das richtige Buch.


    4ratten

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Superbuch!!! Ich hab zuerst "Der Sterne Tennisbälle" gelesen (alte Story, neu verpackt--->sehr gut) und musste daher nicht lange überlegen als ich das Buch im Laden gesehen habe. Diese spezielle und sehr intelligente Art von Humor hat´s mir echt angetan. Das muss man erstmal hinkriegen sowas zu schreiben!!!
    :daumen:


    Nebenbei enthält das Buch auch viele Fakten, die wirklich so passiert sind. Hab es durch Zufall genau vor meiner mündlichen Abiturprüfung in Geschichte gelesen. Konnte dadurch schön mit Hintergrundetails glänzen...das nenn ich mal positiver Nebeneffekt... :lachen:

  • Meine Erwartungen an das Buch haben mich nicht enttaeuscht.
    Stephen Fry hat das Buch mit viel Witz aber auch mit Ernsthaftigkeit an den richtigen Stellen geschrieben. Die Charaktere konnte ich mir bildhaft vorstellen - den unsicheren Studenten Mike, der so gerne cool sein moechte und den genialen und schuldgeplagten Physiker Leo Zuckermann.
    Besonders die erste Haelfte des Buches fand ich sehr fluessig zu lesen. Gut gefallen hat mir auch, wie der Autor die beiden Handlungsstraenge von der Vergangenheit und der Gegenwart parallel geschrieben hat. Die Stellen im Drehbuchformat haben mich dann etwas gestoert, weil ich anfangs nicht wusste, ob das nun ein Teil der Geschichte ist oder Michaels Fantasy.
    Den Anfang der zweiten Haelfte, als Michael in der neuen Zeit gelandet ist, fand ich erst ein bisschen langatmig zu lesen. Trotzdem war es natuerlich interessant zu erfahren, was aus der Welt ohne Hitler geworden waere. Schnell wurde Michael klar, dass sie wohl etwas vorschnell und unueberlegt gehandelt haben, als sie die Geburt Hitlers verhindert haben.
    Bei dem Buch gibt es einiges zu lachen, vor allem wenn Mike mal wieder cool sein will und die Leute mit seiner Ausdrucksweise verwundert. Ausserdem gibt es auch genuegend Stoff zum Nachdenken, so dass man das Buch nach Beendigung der Lektuere auch nicht gleich wieder vergessen hat.
    5ratten

  • Was passiert, wenn man Filme wie "Butterfly Effect" und "Zurück in die Zukunft" in einen Topf wirft, zusammen mit ernster Realität und einer Prise britischem Humor? Es würde wahrscheinlich genau dieses Buch dabei heraus kommen!
    Ich kannte Stephen Fry vorher nur als Schauspieler in Filmen wie "Oscar Wilde" und der tollen Serie "Jeeves & Wooster" und wegen letzterem bin ich neugierig geworden, als ich hörte, dass er auch Bücher schreibt.


    In Geschichte machen geht es um den Studenten Michael Young, der auf dem Weg seine fertige Dissertation über Hitlers Kindheit abzugeben auf den Physik-Professor Leo Zuckermann trifft. Als Zuckermann das Thema von Michaels Doktorarbeit sieht, zeigt er merkliches Interesse und beide schmieden schnell Pläne die Vergangenheit so zu ändern, dass ein gewisser Adolf Hitler nie zur Welt kommt. Nachdem es den beiden sogar gelingt, erwacht Michael in einem anderen Land und findet heraus, dass es zwar nie einen Adolf Hilter gegeben hat, die Welt sich aber trotzdem nicht gerade zum besseren verändert hat...


    Stephen Fry hat mich mit diesem Roman auf ganzer Linie beeindruckt! Einerseits mit seinem Wissen, woraus er diese Geschichte spinnt und andererseits mit seinen großartigen Ideen und Einfällen, denn bis zur letzten Seite konnte ich mir nicht vorstellen, was nun als nächstes passieren wird. Dazu verwendet er neben der Erzählung aus Sicht von Michael auch Zeitsprünge, wie ins Geburtsjahr von Adolf Hitler und zum Ersten Weltkrieg, und auch "Drehbuchfassungen" dann, wenn es besonders spannend wird.


    Für mich ein absoluter :tipp: und ich vergebe die volle Rattenzahl
    5ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • Hallo!


    Wenn man in die Vergangenheit zurückreisen könnten, könnte man seine Vergangenheit ungeschehen machen? Oder zumindest so verändern, dass die Zukunft besser ist? Dieser Frage gehen Michael und Leo nach- mit einem überraschenden Ergebnis.


    Ich bin an das Buch mit einer bestimmten Erwartung herangegangen. Wenn es Hitler nicht gegeben hätte, wäre doch viele nicht passiert, oder nicht :gruebel: Kann ein Mensch wirklich einen so großen Einfluss auf die Geschichte haben oder ist sein Einfluss nur so groß, wie seine Umgebung es zulässt? Stephen Fry hat mich in seiner Vorstellung einer Welt ohne Hitler nicht enttäuscht.


    Auch die Übersetzung hat mir sehr gut gefallen. Bis jetzt hatte ich seine Bücher nur auf englisch gelesen und wusste nicht, wie er auf deutsch "klingt". Dazu kann ich nur sagen: sehr gut. Sein Humor ist wirklich 1:1 übernommen worden was ich mir nicht einfach vorstelle.


    Leider hat mir das Drehbuch, das immer wieder in der Erzählung aufgetaucht ist nicht so gut gefallen. Es hat für mich den Fluss ein bisschen unterbrochen. Ich habe mich dabei ertappt, wie ich diese Passagen deutlich schneller gelesen, fast schon überflogen habe :rollen: Trotzdem ist Geschichte machen ein Buch, das ich bestimmt öfter aus dem Regal ziehen werde um über die eine oder andere Passage herzhaft zu lachen.
    4ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich mochte auch das Drehbuch, vor allem die sich steigernden Flüche :totlach: (Wie war das gleich "Zum Geier! Zum Aasgeier! Verdammter Aasgeierbockmist", oder so? :breitgrins: )


    Ach Mensch. Ich muss das Buch unbedingt noch mal lesen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen