Dirk van den Heuvel & de Waal - C.J.van Ledden Hulsebosch-Krimis

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.973 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Die holländischen Autoren Dick van den Heuvel & Simon de Waal haben sich eine historisch echte Figur als Protagonist ihrer Krimiserie ausgesucht: Den Apotheker C.J.van Ledden Hulsebosch. Auf holländisch gibt es derzeit vier Fälle, von denen bei rororo mittlerweile zwei auf deutsch erschienen sind.


    Eine Homepage zu van Ledden Hulsebosch gibt es übrigens auch (allerdings auf holländisch).

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    Die fünf Farben des Todes - der dritte Fall


    Kurze Übersicht
    Amsterdam richtet die Olympischen Spiele 1928 aus: Die gesamte Stadt ist in heller Aufregung. Die Bürger, weil sie sich auf lebhafte Wochen mit Sportlern und Gästen aus aller Welt freuen. Die Stadtoberen und Organisatoren, weil ein Erpresser mit Unheil droht, wenn die Spiele nicht abgesagt werden. Eher widerwillig wendet sich die Polizei an den Apotheker C.J. van Ledden Hulsebosch, damit er ihnen bei der Suche nach dem Erpresser hilft.


    Meine Eindrücke
    Die Idee zum Krimi fand ich großartig: Ein holländisches Pendant zum britischen Holmes, zum Belgier Poirot oder zum ureigenen Ermittler Frankreichs, Maigret. Zumal das Autorenteam mit der Hauptperson auf eine reale Person zurückgriff, die die holländische Polizei tatsächlich bei ihren Recherchen unterstützte. Das Team beziehe sich bei den Büchern auf dessen Aufzeichnungen, so der Vorspann.


    Für das Drumherum um den Fall kann ich mir das auch gut vorstellen. C.J. testet neue Methoden, schimpft über die mangelnde Akzeptanz gegenüber neuen wissenschaftlichen Methoden und er probiert vieles aus, was heute Standard ist: Profiling, Phantombilder, eine Art Lügendetektor oder verschiedene Laborarbeiten. Mit einer bei Madame Curie gekauften Speziallampe unternimmt er eine der ersten Untersuchungen mit ultraviolettem Licht an einem Beweisstück und mit Schwämmen, Schweineblut und Gelatine imitiert er menschliches Gewebe, an dem er Schusskanäle überprüft.


    Die sauertöpfische (O-Ton C.J. über die Amsterdamer) Figur C.J. und die etwas flachen anderen Protagonisten fand ich allerdings ermüdend und es gab immer wieder Beschreibungen und Verhaltensmuster, die wie unsinnige Längen im Text wirkten. C.J. reagiert auf alles erstmal sehr ablehnend und wandelt sich dann immer wundersam. Diese Art der Anti-Haltung fand ich für einen Wissenschaftler und Forscher unpassend - nur Neugier bringt die Wissenschaft schließlich weiter.


    Der Fall ist spektakulär und interessant, aber er wirkte auf mich, wie aus einem modernen Szenario ins Jahr 1928 transportiert. Was mich zudem ein bisschen störte war, dass die Amerikaner durchweg ohne Ausnahme als arrogante und ignorante Großmäuler gezeichnet wurden. Das wirkte wie eine Schablone aus modernen Zeiten.


    Meine Wertung
    2ratten

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  • Schade, dass es anscheinend so schlecht ist, denn ein anderer Holmes wäre sicherlich nicht schlecht gewesen. Danke für die Info ^^

  • Zitat von "Nynaeve"

    Schade, dass es anscheinend so schlecht ist, denn ein anderer Holmes wäre sicherlich nicht schlecht gewesen.


    Naja, das war nur mein Eindruck. Ich schließe nicht aus, dass ich eines der anderen Bücher auch mal lese.


    Ich kam mit dem Stil des Erzählens nicht zurecht, weil ich manche Erläuterungen zu den Gedankengängen der Personen zu mau fand. Zum anderen kam C.J. nicht stimmig bei mir an.
    Der Fall per se war ja auch gut! Aber vielleicht lese ich insgesamt zuwenig historische Werke - jedenfalls kam mir der Fall "zu modern" vor. Im Vorspann wird nur gesagt, dass die Notizen C.J.'s für die Bücher herangezogen werden. Aber in welchem Maß das der Fall ist, wird nicht gesagt. Es kann sein, dass der Fall authentisch ist, es kann sein, dass er aus mehreren Fällen zusammengesetzt und um andere Details ergänzt worden ist oder dass Notizen lediglich als Rahmen für die Methoden diente... Da gibt es beliebige Möglichkeiten, über die nichts gesagt wird.


    Aber dass C.J. wirklich existiert hat, werte ich durchaus als Pluspunkt.

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  • Hallo!


    Die fünf Farben des Todes war eines der Bücher, die ich im Juni gelesen habe. Ich habe den Krimi als sehr ruhig empfunden. Was mir aufgefallen ist war die Verlogenheit der Offiziellen, die für die Spiele auch über Leichen gehen würden. Die Mutter einer Athletin verschwindet und anstatt zu helfen wird die Sache vertuscht. Alles zum Wohl (und natürlich zum Profit) der Stadt Amsterdam.


    C.J. van Ledden Hulsebosch ist für mich auch kein Vergleich zu Sherlock Holmes, dazu ist er viel zu farblos. Was mir gut gefallen hat ist dass er trotz aller Vorbehalte offen für neue Ermittlungsmethoden ist und sich z.B. hypnotisieren läßt. Doch wie die Hypnose ausgeführt wird kam mir sehr unrealistisch vor. Dass er quasi durch die Augen der Athletin den Täter sieht kann ich mir einfach nicht vorstellen. Dass schon bei so frühen Spielen Doping eine Rolle zu spielen scheint und auch die Probleme von Homosexuellen angesprochen werden hat mich widerum beeindruckt.


    Das Buch hatte für mich viele Höhen und Tiefen. Unterm Strich war es ganz ok, aber ich werde wohl kein weiteres Buch aus dieser Reihe mehr lesen.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.