Paulo Coelho: Der Zahir

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  • Ich habe bei amazon.de eine Kurzbeschreibung des Inhaltes gefunden, die ich der Einfachheit halber kopiere. Sie sagt alles Wesentliche über das Buch aus, ich könnte es nicht besser sagen: :breitgrins:


    Der Zahir ist die Geschichte einer Suche. Sie handelt von der Beziehung zweier Menschen, die im gleichen Abstand wie Eisenbahnschienen nebeneinanderher leben und einander verlieren. Eine gleichnishafte Erzählung über eine innere und äußere Reise, an deren Ziel jeder sich selbst findet - und vielleicht auch wieder die Liebe. Dies ist die Geschichte eines Mannes, dessen Frau verschwindet. Alles hält er für möglich - Entführung, Erpressung, nur nicht, daß Esther ihn ohne ein Wort verlassen, sich ihm entzogen haben könnte. Die Irritation, die sie verursacht, ist so stark wie die Anziehung, die sie ausübt. Was für eine Form des Lebens führt sie, welches besondere Glück ist ihr, fern von ihm, beschieden? Das Verschwinden von Esther gerät zu etwas, das die Gedanken des Mannes bis zur Besessenheit ausfüllt; es erlaubt auch keine Nähe zu der schönen Marie, die sich in ihn verliebt hat. Der Mann weiß, nur wenn er Esther findet, kann er die Obsession überwinden.


    Meine Meinugn


    Es ist wieder ein "richtiger" Coelho, denn nach "Elf Minuten" hatte ich ein bisschen Bedenken.
    Es ist wieder eine Erzählung, die sich an den Suchenden richtet. An jene, die sich Gedanken übers Leben machen, über den Alltag, über die Beziehung. Obwohl Coelho nichts Neues erzählt - seine "Weisheiten" sind jedem von uns bekannt - rüttelt er doch wieder auf, sein Leben zu verändern, intensiver zu leben, Zeit und Nerven nicht auf Nichtigkeiten zu verschwenden, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren.


    Ebenfalls ist das Buch ein Plädoyer an die Liebe. Wie kann man verhindern, dass eine Ehe nach 10 Jahren nicht wie ein Schienenstrang Seite an Seite, immer im gleichen Abstand verläuft? Wieviele Freiheiten werden dem Partner zuerkannt, und aus welchem Grund?


    Gut gefallen hat mir, wie sarkastisch und ironisch Coelho sein kann. Er nimmt seine Kritiker und die Journalisten im Allgemeinen auf die Schippe, und das gelingt ihm wirklich gut!


    Ein Buch, das zum Nachdenken anregt, aber auch höchst amüsant ist.


    Von mir, als Coelho Fan, gibt es natürlich


    5ratten


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    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

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  • Eine schöne Rezension, creative!


    Jetzt traue ich mich auch, das Buch zu kaufen. Ich war von "Elf Minuten" derart enttäuscht, dass ich ein bisschen das Vertrauen in Coelho verloren hatte. Und der "Alchimist" hat mir auch nicht soooo zugesagt.


    Aber das hier hört sich ein bisschen an wie "Am Ufer des Rio Piedra...", was bis jetzt mein Lieblings-Coelho ist :klatschen:


    Liebe Grüße,
    Wendy
    *denZahiraufdieWunschlistesetz*

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • "Der Zahir" fand ich grauenhaft. Coelho baut sich selbst einen Sockel, damit er angebetet werden kann, so habe ich dieses Buch empfunden.


    Als ich dann gelesen habe, was dahinter steckt und was er sich mit der Frau, die als Vorbild für Esther diente, geleistet hat, war mir klar, dass ich nie mehr ein Buch von ihm lesen werde und dass alle seine weisen und lebensklugen Sprüche nur heißer Rauch sind.


    Coelho hatte eine gute Freundin, die Journalistin war und vor allem aus Kriegs- und Krisengebieten berichtete (wie besagte Esther). Coelho hat Dinge, die die Frau ihm privat anvertraut hat, in seinem Buch verarbeitet, aber ihr auch Sätze unterstellt, die sie so nie gesagt hat. Als er dann öffentlich erklärte, wer diese Frau war, musste sie ständig Dinge, die Coelho ihr in den Mund gelegt hat, widerrufen. Irgendwann hat sie darüber einen Artikel in einer englischen Zeitung (ich glaube, es war die Sunday Times) veröffentlicht. "He stole my soul", war der Titel.


    Violetta

  • Über den Autoren habe ich schon so einige Meinungen gelesen. Irgendwie wird er entweder in den Himmel gehoben oder in die Hölle gewünscht. Ich glaube, ich muss mich mal mit seiner Biografie beschäftigen.


    Die Geschichte gefiel mir sehr gut. Sie klingt irgendwie banal. Da treffen sich zwei Menschen, verlieben sich, leben zusammen und leben sich irgendwann auseinander. Und auf einmal verschwindet ein Partner. Einfach so, ohne Abschied.


    Der Autor schreibt in der Ich-Form. Der Hauptdarsteller ist Schriftsteller. Man ist geneigt zu denken, es ist eine wahre Geschichte. Da muss ich wirklich mal nachforschen, inwieweit und ob sich hier Fiktion und Wirklichkeit vereinen.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


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