J.D. Salinger - Der Fänger im Roggen

Es gibt 141 Antworten in diesem Thema, welches 43.351 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Lykantrophin.

  • Hallo Zusammen!
    Ich habe gerade J.D. Salingers "The Catcher in the Rye" angefangen. Ich habe es vor ca. 10 Jahren schon mal gelesen und kann mich daran erinnern, dass ich den Anfang sehr gut fand, der Verlauf der Story aber eher schwermütig war. Ich frage mich, wie ich die Sache jetzt - nach der langen Zeit - beurteilen werde.
    Wer kennt den Roman? Wie gefällt er Euch und warum? Lasst mal hören.. :blume:

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Ich habe es mal gelesen, ist aber schon eine Weile her (naja, nicht soo lange, etwa vor 2 bis 3 Jahren oder doch länger?). Kann mich aber auch nicht mehr so gut daran erinnern.


    ich glaube ich fand das Buch damals etwas befremdlich, konnte mich eben nicht mit der Hauptperson identifizieren und die Handlungen (damals als 16jährige) aus meiner Sicht nicht so ganz nachvollziehen. Auf der anderen Seite hat er mich auch fasziniert.
    Ich war damals froh als ich das Bcuh ausgelesen hatte, fand es aber nicht schlecht.


    In der Schule lasen wir im letzten Jahr Paul Austers "Moon Palace" (Mond über Manhatten) was mich sehr daran erinnert hat.


    Vielleicht würde ich heute das Buch anders sehen, weil ich mich mehr mit den Texten auseinandersetze wie damals.

  • The Catcher in the Rye hab ich erst vor zwei Jahren gelesen und mir hat das Buch überhaupt nicht gefallen. Holden Caulfield ist immer noch der von mir meistgehasste Hauptcharakter, ein verwöhntes, reiches Kind mit Peter Pan Syndrom und keinem Schimmer, was er ein Wochenende lang in New York machen soll.


    Oh ja, und alle Menschen sind "phonies". Mag ja sein, dass manche Leute sowas interessant finden, ich fand es einfach nur zum Kotzen wie Holden ständig alles schlechtgemacht hat, was ihm so begegnet ist, wie er seine Mitmenschen oder auch völlig Unbekannte als Heuchler darstellt und überhaupt das ganze Leben ist Scheiße, etc. :grmpf:


    Das einzig Interessante an dem Buch ist die Geschichte, die sich außerhalb abspielt. Es ist ja auch Thema einer Verschwörungstheorie (siehe Fletchers Visionen) weil John Lennons Mörder, Marc David Chapman (ich hoffe, ich hab den jetzt richtig geschrieben) das Buch am Tag des Mordes nicht nur dabei hatte, sondern auch, nachdem er John Lennon erschossen hat, seelenruhig darin zu lesen anfing.
    Ebenso wurde eine Ausgabe des Buches im Hotelzimmer des Möchtegernmörders von Ronald Reagan gefunden.


    Ich glaube zwar nicht an diese Theorie, dass ausgebildete (von der Regierung natürlich :zwinker: ) Assassinen den Drang verspüren, dieses Buch zu kaufen, damit man sie auf diese Weise im Auge behält, aber zumindest ist es eine nette und spannende Idee.


    Soviel dazu. Nie wieder Holden Caulfield!

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe als Jugendliche (also im richtigen Alter) mal angefangen, es zu lesen, es aber nach vielleicht 50 Seiten wieder zur Seite gelegt, und nie wieder angerührt. Ich konnte mit den Leiden und Problemen dieses Knaben nicht das geringste anfangen.
    Jahre später unterhielt ich mich mit einer größeren Studentengruppe mal über das Buch, und es stellte sich ein eindeutiger Trend (mit nur wenigen Ausnahmen) heraus: den Jungens hatte es gefallen, den Mädchen nicht.


    Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Saltanah"


    Jahre später unterhielt ich mich mit einer größeren Studentengruppe mal über das Buch, und es stellte sich ein eindeutiger Trend (mit nur wenigen Ausnahmen) heraus: den Jungens hatte es gefallen, den Mädchen nicht.


    Ist das wirklich so? hmmm, ich tauge ja leider nicht als Gegenbeispiel, denn ich habe es eigentlich ganz gern gelesen, wobei ich nicht sagen kann, dass ich mich mit Holden Caulfield so sehr identifiziert haette, aber mich hat die Gleichgueltigkeit, die er - außer in der "Catcher"-Szene - so akzentuiert ausstrahlt, dennoch fasziniert. Aber bis zu der bist du, Saltanah, dann ja vielleicht gar nicht gekommen....


    Herzlich, B.

  • Hallo,


    ich habe das Buch einmal von meiner besten Freundin wärmstens empfohlen bekommen - muss damals auch so 16-17 gewesen sein. Und weil wir eigentlich immer einen sehr ähnlichen Büchergeschmack hatten (durch sie habe ich die Bücher von Ray Bradbury, Stanislaw Lem und den Strugatzkis kennengelernt), dachte ich, es könnte mir auch gefallen.


    Sie war so begeistert, hat mir in höchsten Tönen davon vorgeschwärmt, dass es mir schon fast peinlich war, als ich mit dem Buch so absolut nichts anfangen konnte. Ich bin ja nur beruhigt, dass ich anscheinend nicht die einzige bin, die diesen Holden Caulfield nicht ausstehen konnte. Ich würde sagen, Wendys Beschreibung trifft den Nagel ziemlich genau auf den Kopf.


    lg,
    Tamora :blume:

  • Öhm, erstmal bewundere ich euch, dass ihr nach so vielen Jahren noch tatsächlich die Handlung und die NAMEN :entsetzt: auf die Reihe bekommt. Ich glaube ich hab das vor 8 Jahren gelesen und mir hat es sehr gut gefallen. Aber ich kann euch im Moment weder sagen, worum es da nochmal ging, noch irgendwelche andere Einzelheiten, aber ich weiß noch, dass ich es echt super fand...Ich glaube fast, ich muss es nochmal lesen, wenn hier so viele sagen, es wäre doch bescheuert gewesen....
    Oder vielleicht kann mir nochmal jemand ne kurze Zusammenfassung geben, dann kommts sicher zurück...


    Lg,


    peinlich berührte Marypipe

  • Also ich habe den Catcher mal im Englischunterricht gelesen und fand, dass das buch eigentlich eine der besseren Schullektüren. Okay, er hat schon die ganze Zeit rumgenörgelt und so, aber die Wahrheit ist glaube ich einfach, dass es wirklich viele Jugendliche gibt, die die Welt genauso sehen. Vor allem die, die die Schule abgebrochen haben und nichts mit sich anzufangen wissen.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Ich habe das Buch ungefähr vor drei Jahren gelesen und muss sagen das ich es damals ganz gut fand.
    Im Moment geht es mir allerdings wie Marypipe... ich kann mich nicht mehr sooo genau an Inhalt und Personen erinnern :redface:
    Das der Typ in dem Buch alles schlecht gemacht hat fand ich damals nicht so schlimm. Für mich war das mal was völlig neues. Aber vieleicht hat es auch nur gut zu meiner damaligen Gefühlslage gepasst.
    Auf jeden Fall ist dieses Buch hiermit wieder auf meinem SuB gelandet... muss doch überprüfen warum ich es gut fand und so viele andere nicht :breitgrins:

  • Hallo zusammen,


    ich habe den "Fänger im Roggen" als Teenie gelesen und er hat mir sehr gut gefallen. Er hat halt eine ziemlich abgedrehte Gedankenwelt, mit der man sich anfreunden kann oder die man nervig finden kann. Mir war er sympathisch :smile: Ein nochmaliges Lesen würde mich jetzt reizen...


    Zitat

    den Jungens hatte es gefallen, den Mädchen nicht.


    Na, dann bin ich ein Gegenbeispiel :breitgrins:


    LG
    Manjula

  • Ich habe das Buch auch vor x Jahren (im Alter von 16-19)mal gelesen....
    .... und fand es fürchterlich langweilig.


    Das Einzige woran ich mich erinnern kann ist die rote Jagdmütze, die der Typ (ich wüsste seinen Namen nicht mehr) aufhat :breitgrins:


    LG
    illy

  • Hallihallo,


    ich hatte "Der Fänger im Roggen" vor Jahren mal angelesen - aber ich fand es dann tatsächlich so uninteressant, dass ich es nach wenigen Seiten wieder weggelegt habe :zwinker:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Danke, für Eure Antworten. Ich bin im Augenblick ja noch nicht mal bei der Hälfte des Buches. Ja, der Protagonist ist ein "komm' ich heut' nicht, komm' ich morgen Typ", faul und sehr orientierungslos. Ich mag aber die Sprache; diese total überzogenen Sicht- und Ausdrucksweise ist oft sehr lustig. Der Inhalt natürlich nicht immer...bis jetzt gefällt es mir jedenfalls noch... :smile:

  • Ich hab das Buch vor ca. einem Jahr gelesen und bin auch ein "Mädel", dem das Buch sehr gut gefallen hat. :smile:
    Ich fand die Gedankenwelt von Holden Caulfield auch ziemlich interessant.
    Vielleicht ist das Buch wirklich eher was für jüngere Leute, die in dieser "sich selbst finden"-Krise stecken. Ich konnte zwar auch einiges, was er gemacht und gedacht hat, nicht wirklich nachvollziehen, aber ich fand es wie gesagt sehr interessant. Und ich kann mich auch noch daran erinnern, dass ich mir vor einigen Jahren ähnliche Gedanken gemacht habe. Meine Übersetzung war von Heinrich Böll und so bin ich dann auch mal bei Böll gelandet. Ich hatte "Der Fänger im Roggen" von einem Freund ausgeliehen bekommen und fand es interessant genug, um ihn mir in englischer Sprache mal anzuschaffen. Er liegt also wieder auf dem SUB und ich freue mich drauf, ihn nochmal zu lesen. Mich hat das Buch wirklich begeistert! :klatschen:


    Inan

    Das Wertvollste, das ein Mensch dir schenken kann, ist seine Zeit, denn sie ist unwiederbringlich verloren.

  • Ich gehöre eher zur Roggenfänger-Hasser-Riege.... vielleicht habe ich das Buch aber auch einfach nur ein paar Jahre zu spät gelesen, nämlich mit Mitte 20.
    Aber selbst als pubertierende Göre hätte ich mich niemals mit Holden identifizieren können.
    Ich fand das Buch einfach nur schrecklich.

  • Hi ihr,


    wir haben "The Catcher in the Rye" damals auch als Englisch-Schullektüre gelesen. Unsere Lehrerin hat geglaubt, sie macht uns eine Riesenfreude, weil sie selber total vernarrt in das Buch war - aber fast die ganze Klasse konnte überhaupt nichts damit anfangen.
    Aber da das Buch so berühmt ist, frage ich mich mittlerweile, ob mir nicht irgendwas entgangen ist ... vielleicht überkommt's mich ja mal, und ich gebe ihm noch eine Chance. So dick ist es ja nicht.


    LG, Bluebell

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Wir haben "The Catcher in the Rye" auch in der Schule gelesen. Sooo schlecht fand ich es damals zwar nicht, aber der Schreibstil (den ich am Anfang sehr gut fand) fing spätestens ab der Hälfte des Buches an zu nerven. Und wenn ich ein englisches Wort nicht mehr hören kann, so ist das "phony". :grmpf:
    Ich glaube, ich war damals ziemlich froh, als ich es durch hatte und dabei fand ich es aus unserer Klasse noch am besten. Die meisten fanden es von Anfang an blöd. (Und dann das ganze als Pflichtlektüre...toll)
    Nochmal lesen, würde ichs, glaube ich, auch nicht...

  • Ich habe den Roman nun durch und möchte abschließend - trotz oder gerade wegen der vielen negativen Meinungen - ein Lanze für das Buch brechen.
    Ich habe es jetzt zum 2. Mal und auch zum 2. Mal in englischer Sprache gelesen. Ich habe also keine Ahnung, wie sämtliche Flüche und spezielle Ausdrücke ins Deutsche übersetzt wurden. Jedenfalls fand ich es dieses Mal von vorn bis hinten gut. Natürlich habt ihr mit euren kritischen Äusserungen teilweise recht. H.C. erschien mir jedoch nicht sonderlich unsympathisch - wie es im Buch bezüglich der Erwachsenen zumindest auch nicht der Fall ist. Er ist einfach eine arme Fritte; er weiß, dass er nicht auf alles Lust hat, was er tun muss und hat gleichzeitig keinen Schimmer, was er tun will oder tun könnte. Zudem kennt er einen Haufen Leute, die nicht zu ihm passen...er ist nicht dumm und viel zu sensibel; und er ist emotional sehr an seine Geschwister gebunden..ich kann ihn zu einem gewissen Grad verstehen, vielleicht gerade weil ich kein Teenie mehr bin und die Sache mit mehr Abstand betrachten kann.
    Was Salinger angeht: für mich besteht kein Zweifel an den sprachlichen Fähigkeiten des Autors. Wie man auch immer zu H.C. als Person steht, das Buch liest sich prima und ist nie uninteressant...

  • auf deutsch fand ich das Buch nicht so recht überzeugend, habe es dann mal mit dem Original in englischer Sprache probiert und fand es einfach wunderbar :klatschen: Kann es mir einfach nur so erklären, dass die Übersetzungen nicht so herausragend waren... :sauer:
    Habe es mit 14 zum ersten mal gelesen, eigentlich ein gutes alter, wie ich finde für dieses Buch :zwinker:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • hm wirklich identiviziert habe ich mich mit holden nicht unbedingt aber ich fand as buch trotzdem gut. Die geschichte fand ich gut bzw es ist eines meiner absoluten lieblingsbücher - nach wie vor. Das erste mal war ich ca 12 oder dreizehn. Ich hab es in dem jahr dann noch mindestens 4 oder 5 mal gelesen. Inzwischen habe ich es auch mal auf englisch gelesen. (War in england im buchladen und konnte nicht wiederstehen*g*)
    Nach wie vor kann ich auch nicht ´genau sagen was genau mir an dem buch so gefällt. Ich glaube es ist die geschichte insgesamt. Die verschiedenen skurilen begegnungen und figuren. Das macht das buch aus. Und diese einfache frage was wohl die enten im winter machen