Cornelia Funke - Herr der Diebe

Ich kann mich noch genau erinnern, dass ich das Buch unter dem Vorwand gekauft habe, es meiner jüngeren Cousine vorzulesen, weil es ja eher ein Kinder- und Jugendbuch ist.
Gefallen hat es mir, soweit ich mich erinnern kann, gut. Was ich dabei besonders mochte, war, dass das Karussell am Ende nicht bloß ein Märchen oder dergleichen war, sondern der Zauber wirklich funktioniert hat (auch wenn ich Scipio nicht verstehen kann, dass er einfach so auf ein paar Jahre seines Lebens verzichtet). Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass ich Geschichten nicht mag, wo die Hauptfigur irgendwelche phantastischen Dinge erlebt und sich zum Schluss alles nur als ein Traum herausstellt.

Penta

@Mihawk und Petra: Und warum hat euch das Buch so gefallen?

Ich mag das Buch. Wir mussten es vor ein paar Jahren mal für die Schule lesen. Aber da musste jeder nur 1 - 2 Kapitel lesen und dann nacherzählen. Aber da man so nicht wirklich alles mitbekommt was im Buch passiert, also habe ich es mir ausgeliehen und nochmal richtig gelesen.
Inzwischen habe ich es noch einmal gelesen. Die Geschichte finde ich sehr schön. Vorallm finde ich es toll, das es in Venedig spielt. Da bekomme ich richtig lust, nach Venedig zu reisen. Die Charackter haben mir auch sehr gut gefallen. Vorallem Scipio finde ich toll.

Ich hab das Buch jetzt innerhalb von 3 Tagen durchgelesen, was für meine Verhältnisse sehr schnell ist. Aber mich hat die Geschichte um Bo, Prosper und Wespe einfach mitgerissen.

Verwundert hat mich schon, dass dieses Karussel tatsächlich funktioniert hat. Davor war dieses Buch zu sehr realitätsnah, aber da ich schon einige Funke-Bücher hinter mir habe, hat es mich dann doch nicht ganz überrascht.

Wespe fand ich ganz bezauberend und in Prosper hätte ich mich als jüngere Leserin sicherlich verliebt. Wespe ging es da ja scheinbar ganz ähnlich. Bo fand ich auch stellenweise nervend, aber Jungs mit 5 Jahren können wohl auch nervend sein.

Was mich ziemlich gestört hat, war diese Raucherei von Ricchio. Wie er auch noch Ida immer die Zigarettenpackung geklaut hat. So was muss in einem Kinderbuch nun wirklich nicht sein!

Das Ende mit Barbarossa fand ich auch nicht ganz gelungen.

Insgesamt war das Buch ganz gut, mit einigen Schwächen - aber keinesfalls so gut wie Tintenherz.

Daher gibts

lg
bane

Außer die Tintenweltreihe und die wilden Hühner war dies mein erstes Buch von Cornelia Funke.

Ich fand den Anfang richtig super! Ein paar Kinder, die - auch welchen Gründen auch immer - keine Eltern haben und allein zurecht kommen müssen, hausen in einem alten Kino - toll! (Es hat mich zwar ein wenig an Oliver Twist erinnert, aber letztendlich ist Oliver Twist schon nochmal ein wenig anders.)
Mich hat es jetzt auch nicht wirklich gestört, dass Bo vielleicht etwas zu reif erschien. Kinder sind eh immer sehr unterschiedlich entwickelt, was heißt da schon reif? Und klar, es ist nicht ganz realistisch, dass Kinder sich von Deutschland nach Venedig durchschlagen können, aber seit wann ist das Leben in Büchern realistisch?
Scipios "Verrat" fand ich auch noch gut, aber danach war es wirklich ein bisschen ... seltsam.
Dieses Karussell hat mir schon viel Vorstellungskraft abverlangt, vor allen Dingen da ich mit so etwas gar nicht gerechnet habe. Also, für mich war es quasi ein Fantasy-Element in einem "normalen" Buch. Es hat zwar ein wenig gedauert, aber dann hab ich mich daran gewöhnt.
Allerdings (und jetzt ein ganz großer Spoiler!)

Also, der Schluss war nicht meins ...
Deswegen muss ich auch ein wenig an der Bewertung abziehen - den am Anfang fand ich das Buch wirklich richtig klasse, aber im Endeffekt (was für ein passendes Wort diesmal ) gibts "nur"
+

Ich habe das Buch damals in der zehnten Klasse gelesen.
Dabei habe ich mir beim Ende genau das gleiche gedacht wie Avila:

Ich hätte mir eher gewünscht, dass

Ansonsten ist die Idee des Buches einfach wunderschön und ich hatte Spaß dabei es zu lesen. Meine Freundinnen und ich haben sogar unseren Lehrer überredet es als Schullektüre für das Schuljahr zu nehmen anstatt "Patrick Süßkind - Das Parfüm".

Hallo ihr Lieben!

Das Buch habe ich schon vor einiger Zeit gelesen, deswegen kann ich nicht mehr so viel dazu sagen, aber im Großen und Ganzen kann ich mich Avilas Meinung nur anschließen. Den Anfang des Buches fand ich auch noch ziemlich interessant und auch spannend zu lesen, allerdings hat die Geschichte gegen Ende hin abgebaut. Punkto Karussell ging es mir ganz genau so. Anfangs habe ich nicht ganz verstanden worum es da jetzt konkret geht bzw. was es mit diesem Karussell auf sich hat. Als ich mich dann endlich daran gewöhnt hatte kam der Schluss und auch da kann ich mich meinen Vorrednerinnen anschließen.

Deswegen von mir "nur"

Cornelia Funke

Herr der Diebe

Hörbuchversion

In Venedig hausen einige Kinder in einem stillgelegten Kino. Auch Prosper und Bo, zwei Ausreißer aus Deutschland, sind dort untergeschlüpft. Anführer der Gruppe ist Scipio, der Junge, der meistens eine geheimnisvolle Maske trägt, Diebesbeute zum Verscherbeln beschafft und den anderen sagt, was Sache ist. Aber dann rückt ein Privatdetektiv den Kindern auf den Pelz. Er wurde von Bos Tante engagiert.

Der Sprecher Rainer Strecker betont den Text recht merkwürdig. Die Jahrmarktsgedudel-Zwischenmusik war mehr als lästig. Die Geschichte selbst fand ich nur mäßig interessant. Besondern belämmert fand ich, dass Wespe, das einzige Mädchen der Kindergruppe, zu einer Art Dienstmagd für die Jungs herabgesetzt ist. Und das von einer zeitgenössischen, modernen Autorin, was für ein Jammer.

Vernichtende Kritik.

Ich kann mich kaum noch an das Buch erinnern, aber ich weiß dass ich es im Grundschulalter geliebt habe! Ich mochte die Figuren, fand die Geschichte durchweg spannend und vor allem das Karussell ist mir eindrücklich im Kopf geblieben.

Zank Ich denke als Kind liest man das Ganze eh ganz anders. Man legt ja andere Schwerpunkte. Als Erwachsener hat man ja ganz andere Erfahrungen und sieht dann Problematiken die woanders nicht erkennbar sind.

Kiba Naja so ganz taufrisch ist der Roman ja nicht mehr. Die Ersveröffentlichung ist schon von 2000. Leider ein typisches Jugendbuchproblem. Was mich wundert, denn ihre wilden Hühner zeichnen eigentlich ein ganz anderes Bild von jungen Mädchen und ist in den 90er Jahren erschienen.

Da hast du sicherlich recht, HoldenCaulfield

Ich glaube aber, mir würde das Buch immer noch gefallen. Einfach weil es ein Teil meiner Kindheit ist. Als Erwachsener mit einem Kinderbuch erst neu anzufangen, ist in der Tat häufig schwierig. Man gehört einfach nicht mehr zur Zielgruppe.

Zitat von Zank

Als Erwachsener mit einem Kinderbuch erst neu anzufangen, ist in der Tat häufig schwierig. Man gehört einfach nicht mehr zur Zielgruppe.

Allerdings! Ich habe allmählich Zweifel, ob ich das überhaupt noch versuchen soll (außer mit Astrid Lindgren).