Barbara Wood - Die Prophetin

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  • "Die Prophetin" von Barbara Wood


    Klappentext:


    1999 entdeckt die junge Archäologin Catherine Alexander am Golf von Akkaba Schriftrollen aus der Zeit des frühen Christentums. Die Medien stürzen sich auf die Prophezeihunen darin, skrupellose Sammler scheuen vor Mord nicht zurück, um die Schriftrollen zu bekommen. Doch die Textfragmente geben Rätsel auf; die Lösung liegt in der letzten noch fehlenden Schriftrolle. Fieberhaft wird danach gesucht, Catherine wird von der Jägerin zu Gejagten.


    Meine Meinung:


    Wir schreiben das Jahr 1999:
    Die Archäologin Dr. Catherine Alexander führt Ausgrabungen in Ägypten durch, als ihr sechs Schriftrollen in die Hände fallen, welche angeblich das Geheimnis des ewigen Leben enthalten. Bald schon merkt sie, daß skrupellose Sammler hinter dem Fund her sind, und muß fliehen.


    Jaja, die Jahrtausendwende. Es sind viele Bücher darüber geschrieben worden, manche davon wie "Die Prophetin" in der Mitte der 90er Jahre. Die Autorin hat versucht, die allgemeine Hysterie um den Untergang der Welt etc. vorauszusagen. Im Nachhinein betrachtet belächelt man zwar diese Hysterie, aber in den Roman paßt sie gut hinein.
    Spannend und kurzweilig erzählt die Autorin eine Geschichte über eine Frau, die, von den Dämonen der Vergangenheit getrieben, ihr Leben aufs Spiel setzt, um die gefundenen Schriftrollen zu übersetzen und so auf die Spur der siebten und letzten Rolle zu kommen. Da vermutet wird, diese Rolle enthalte neben dem Rezept für Unsterblichkeit auch den Zeitpunkt des Weltuntergangs, entwickelt sich eine regelrechte Hetzjagd, angeführt von den Medien. Catherine muß ihren Verfolgern immer einen Schritt voraus sein, um ihr Ziel zu erreichen.


    Ich habe dieses Buch gern gelesen, auch wenn mich gewisse Dinge leicht gestört haben. Zum einen ist da das Loblied auf die Computer und den Cyberspace. Ein paar Beschreibungen davon wie PC's und das Internet funktionieren hätte die Autorin ruhig weglassen können. Ich vermute, einige Leser des älteren Semesters werden diesen Beschreibungen nicht ganz folgen können... Zu technisch.
    Zum zweiten nervt das ständige Sinnieren über den "wahren" Glauben. Auch hier wäre weniger mehr gewesen.


    Ansonsten ist es wirklich ein gutes Buch, spannend bis zur letzten Seite.


    Dies war mein erster Roman von Barbara Wood, aber ganz sicher nicht mein letzter.


    4ratten


    Diese Hardcover-Ausgabe macht sich im Regal besonders gut :zwinker: .


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    ***
    Aeria

  • Barbara Wood ist super und die Prophetin ist ein Spitzen Buch, kann man nur empfehlen. Mir hat es nach den "Sieben Dämonen" am besten von ihr gefallen.


    Katrin

  • Die Prophetin ist das einzige Buch von Barbara Wood, dass ich kenne.
    Hat mir auch sehr gut gefallen, sehr spannend.
    Gerade die technischen Sachen (Internet, ..) fand ich ziemlich gelungen, da die Beschreibungen nicht wie in anderen Büchern total überzogen oder einfach vollkommen falsch waren.


    Sind denn andere Wood-Bücher vergleichbar? Habe mich bis jetzt noch an kein anderes rangetraut.

  • Zitat von "Seoman"


    Sind denn andere Wood-Bücher vergleichbar? Habe mich bis jetzt noch an kein anderes rangetraut.


    Ich persönlich finde andere Wood-Bücher wie "Rote Sonne, Schwarzes Land", "Das Paradies", "Das Haus der Harmonie", "Der Fluch der Schriftrollen" sogar noch besser als "Die Prophetin". :smile:

  • Seoman: kommt drauf an, ob Du eher die Thrillerelemente oder eher die Beziehungskisten mochtest ;)


    Mir haben bisher so ziemlich alle Bücher von ihr gefallen, besonders die von Bianca Genannten.


    "Die Prophetin" habe ich im Frühjahr 1999 gelesen. Aber ich denke, auch ohne die Millenniumshysterie ist es ein lesenswerter Kirchenthriller. Und den hübschen Pater fand ich klasse :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Auf jeden Fall eher die Thriller-Elemente. Also stehen bei den anderen Büchern nur Beziehungssachen im Vordergrund? Ganz ohne Thriller, Spannung und so?!

  • Seoman: in den meisten Büchern überwiegen die Familien-/Beziehungselemente.


    Spannungselemente beinhaltet noch "Das Haus der Harmonie", "Der Fluch der Schriftrollen" und "Die sieben Dämonen".

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe "Die Prophetin" als eines meiner SLW-Bücher gelesen. Leider kann ich eure Meinung gar nicht teilen.


    Zum Inhalt schreibe ich nichts mehr, das hat aeria schon sehr ausführlich gemacht.


    Meine Meinung:
    Ich habe schon an anderer Stelle kurz geschrieben, dass mich der Prolog dieses Buches so negativ beeinflusst hat, dass ich dem Rest sehr kritisch gegenüberstand. Als ich las, wie die schöne Nackte auf dem schweißüberströmten Pferd daherritt, hatte ich schon die Befürchtung, an einen Nackenbeißer geraten zu sein :breitgrins:. Der Anfang war zwar noch einigermaßen spannend, aber nachdem die Protagonistin erst auf der Flucht war, ließen sowohl die Spannung als auch die Handlung deutlich nach. Endlose Kapitel lang wird beschrieben, wie die Archäologin mit dem Priester auf der Flucht ist und ihre Wiedersacher mittels Computer und Internet auf ihren Fersen bleiben. Außer der häppchenweisen Übersetzung der Schriftrollen, die immerhin noch etwas Auflockerung in die starre Handlung bringt, passiert lange Zeit nichts. Zum Ende hin wird das Buch noch einmal abwechslungsreicher, aber das stellte mich auch nicht mehr zufrieden. Es hätte mich interessiert, mehr über die Arbeit der Archäologin zu erfahren oder den Jahrtausendhype, den ich in der Realität als viel intensiver erlebt habe. Wenn ich das Buch nicht für den Wettbewerb ausgewählt hätte, wäre ich wahrscheinlich in der Mitte ausgestiegen oder hätte zumindest nur noch quergelesen. Es war einfach zu sehr der übliche Thriller mit Gut und Böse, aber ohne Raffinesse.


    Im Großen und Ganzen fand ich das Buch etwa so spannend wie die Frisur von Angie Merkel. :breitgrins:


    Gerade noch 2ratten


    LG
    Doris

  • Diesen Thread habe ich ja vorher noch gar nicht gesehen. Ich habe die Prophetin auch erst diesen Monat gelesen und war ziemlich enttäuscht. Das Buch ist gar kein Vergleich zu den von Bianca Genannten oder auch "Seelenfeuer" mein persönliches Wood Lieblingsbuch.
    Die ganze Geschichte war irgendwie nervig. Sicher hatte es gute Ansätze aber immer diese ganzen Internet-Sachen haben doch ziemlich benervt. Es war auch vom Schreibstil ziemlich schwach. Die Übersetzung der Schriftrollen war eigentlich hier das einzige was mich am Ball hat bleiben lassen, aber die Auflösung war auch nicht wirklich befriedigend. Auch das sich der Prolog

    hat mich gestört.


    Mein Fazit: Ein schnell und etwas lieblos dahingeschriebenes Buch, welches vielleicht zum Erscheinungszeitpunkt Mitte der 90er Jahre noch ganz interessant war, das aber aus der heutigen Sicht etwas lächerlich wirkt.

  • Manche Bücher sind zeitlos, manche nicht. "Die Prophetin" wurde 1996 veröffentlicht und die knapp zwanzig Jahre merkt man den Roman an. Barbara Wood verknüpft die damals relativ neue Welt des Internets mit dem Jahrtausendhype in einem Religionsthriller.


    Am Anfang hat mich zum Beispiel der sehr vorhersehbare religionsspezifische Handlungsstrang gestört, da das schriftstellerische Aufbegehren gegenüber der Diskrimination von Frauen in der katholischen Kirche bei Gott nichts Neues ist. Unzählige andere Bücher seit Dan Brown hatten diese oder andere Missstände in der Kirche im Visier. Erst als ich mir bewusst machte, dass dieses Buch eben vor dem Hype seit "Illuminati" entstanden ist, war das für mich prinzipiell ausgelutschte Thema kein Problem mehr.


    Amüsant fand ich die Vorstellungen von Barbara Wood, was sich zur Jahrtausenwende alles abspielen wird. Persönlich habe ich den Hype sehr viel schwächer in Erinnerung. Einzig die allgemeine Befürchtung, ob weltweit die Computersysteme den Jahreswechsel schaffen werden, ist mir im Gedächtnis geblieben.


    Der Roman selbst liest sich flüssig, die Jagd nach der siebten Schriftrolle ist neben einigen Durchhängern durchaus spannend. Einzig der Schluss mit seiner "Lieschen-Müller" Theologie empfand ich als nicht sonderlich befriedigend.


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

  • Barbara Wood


    Die Prophetin


    The Prophetess


    Dezember 1999
    Während die Welt im Millenium-Fieber liegt und teils mit Vorfreude, teils mit Angst und Grauen das Jahr 2000 erwartet, findet die Archäologin Catherine Alexander in Ägypten Schriftrollen, die auf den ersten Blick sehr vielversprechend aussehen. Denn in ihnen wird ein Wissen über das Ende der Welt angedeutet, und außerdem weist ein Detail darauf hin, dass die frauenfeindliche Machtausübung der katholischen Kirche ins Wanken geraten könnte. In kürzester Zeit ist die Fachwelt alamiert, man reisst sich um den Fund. Catherine klaut die Schriftrollen kurzerhand und taucht damit unter. Sie glaubt, es für eine gute Sache zu tun: die der Frauen. Doch man ist ihr dicht auf der Spur, und gewisse Interessenten gehen über Leichen…


    Ach ja, eigentlich hat die Geschichte ja reichlich Zutaten, um sie interessant zu machen. Aber irgendwie war auch dieser Wood-Roman nicht so mein Fall, genau wie die paar vorherigen. Besonders gestört hat mich, dass ich der Hauptfigur nicht verzeihen konnte, wie durch ihre Kurzschlussreaktion diese fragilen Fundstücke auf der Flucht leiden mussten.

    Übrigens ist das Buch nicht so grauselig wie der Prolog, bei dem ich fast schon abgebrochen hätte. Schwacher Trost irgendwie.


    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.