Klappentext:
Die sechsköpfige Familie Mulvaney ist vom Glück begünstigt, beliebt und angesehen, ein All-American-Clan - bis zu dem Tag, an dem ein schreckliches Verbrechen geschieht: Die einzige Tochter Marianne wird vergewaltigt. In der Stadt wird darüber gemutmaßt, innerhalb der Familie geschwiegen. Die Angelegenheit stellt die Mulvaneys auf die Probe und löst schließlich einen Nervenkrieg aus, der zum bislang undenkbaren Bruch in der Familie führt. Der jüngste Sohn Judd macht sich als Erwachsener auf die Suche nach der Wahrheit, wird so zum Chronisten der Mulvaneys und bringt eine erschreckende wie tragische Geschichte ans Licht. Erst siebzehn Jahre später gibt es Hoffnung auf Versöhnung.
Das Buch beschreibt in einfachen Worten, aber sehr eingängig die heile Welt einer Familie, die jäh in sich zusammenfällt, als die einzige Tochter vergewaltigt wird.
In der Erzählung wechseln sich Gegenwart und Vergangenheit miteinander ab, was die Handlung etwas am Vorankommen hindert. Die Geschehnisse werden sehr dicht beschrieben, nichts wird kurz abgehandelt, wobei tief gründige Gedankengänge außen vor bleiben.
Unglaubwürdig erscheinen mir die Eltern. Der Vater verstößt aus Gründen, die sich mir nicht so recht offenbarten, seine geliebte Tochter, während die etwas naive Mutter ihn tatenlos gewähren lässt. Die beiden älteren Söhne gehen ihre eigenen Wege, doch der Jüngste muss den Niedergang der Familie hautnah miterleben, die nicht nur an der Bigotterie ihrer Umwelt, sondern auch an ihrer eigenen Passivität zugrunde geht. Letzten Endes erweist sich jedoch nicht die Tochter, sondern ein anderes Familienmitglied als das eigentliche Opfer.
J. C. Oates hat die Mulvaney als „ihr persönlichstes Buch“ beschrieben. Leider weiß ich nicht, ob sie es auch als ihr bestes bezeichnen würde. Für mich hat der letzte Kick gefehlt, daher vergebe ich
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