Sven Regener - Herr Lehmann

Es gibt 46 Antworten in diesem Thema, welches 11.549 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • regener01.jpg


    Hallo ihr Lieben,


    hiermit ist "Herr Lehmann" zur Leserunde freigegeben!


    Inhalt:


    Mit einem nüchternen Blick für die tragische Komik des Lebens bewegt sich der Wahlkreuzberger Lehmann durch den Alltag. Jahrelange, ausgefuchste Ausweichmanöver und heroische Trägheit haben ihn bisher erfolgreich vor den Ansprüchen von Eltern, Vermietern und Frauen verschont. Doch kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag - im Jahr der Wiedervereinigung - bricht eine unvorhergesehene Störung nach der anderen in seinen geliebten Alltagstrott.


    Angemeldet zur Leserunde hatten sich:


    Bettina
    Saltanah
    Kirsten
    creative
    fairy
    nimue - die sich hier auch ausklinkt, weil sie momentan noch mit Lycidas beschäftigt ist (sorry, aber ich steige vielleicht später noch ein)


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • *pssst* wollte bei dieser Leserunde auch mitmachen, habe es vermutlich verpasst, mich bei gegebener Gelegenheit "irgendwo" anzumelden?


    Lg, Viala

  • Egal, mach einfach mit!
    Ich musste gerade feststellen, dass irgendjemand das Buch aus meinem Bücherrregal stibitzt hat...
    Ich tippe auf meine Mutter, muss also gleich mal nachschauen!

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Schön, dass du mit dabei bist, Viala!
    Ich hasse Bücherräuber, und Mütter (sowie kleine Schwestern) sind die schlimmsten unter ihnen. Ich hoffe, du kriegst das Buch schnell wieder, fairy.


    Ich habe heute nacht schon mit dem Herrn Lehmann angefangen, und musste mich dazu zwingen, ihn nicht in einem Rutsch durchzulesen. Der ist einfach herrlich! Diese Selbstgespräche! Und diese völlig sinnlosen Gespräche mit anderen über Gott und die Welt, bzw. Schwimmen und den Grundbergsee. Köstlich!


    Aber am besten gefallen hat mir bisher das Telefongespräch mit der Mutter, und darin eine Replik, die ich sooo gut von meinen Eltern kenne:

    Zitat

    "Das ist doch kein Streit, wie kommst du darauf, dass wir uns streiten, Streit ist nun was ganz anderes..." :totlach:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich habe auch schon angefangen, bin jetzt gerade beim "Frühstück" - ich finde ihn auch super!!!


    Das Telefongespräch mit seiner Mutter ist wirklich sehr bezeichnend!!


    Morgen Abend ist der Film erstmalig auf Premiere zu sehen. Mal überlegen,ob ich ihn mir morgen schon anschaue, oder doch zuerst das Buch fertiglese.
    Kennt von euch jemand den Film?

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Den Film habe ich letztes Jahr gesehen und fand ihn klasse! Beim Lesen kommen die ganzen Szenen wieder hoch; ich glaube, es ist eine sehr gelungene Verfilmung. Guck' ihn, oder, wenn möglich, nimm ihn auf, und sieh ihn dir nach Beendigung des Buches an.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Haaaaaallo!


    Ich steige erst im Lauf der Woche ein weil ich erst noch mein aktuelles Buch fertig lesen will. Element of crime sind übrigens auf Tour, am 28.6. spielen sie in Heidelberg :klatschen::bang::klatschen:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • :kaffee: Moin moin,


    da bin ich doch pünktlich zur Runde wieder am heimischen Rechner eingetrudelt. Das Buch liegt parat und heute Abend habe ich voraussichtlich schon die erste Gelegenheit, an dem ich die ersten Seiten starten kann.


    Ich freue mich auf die Leserunde.


    LG Bettina

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Das 7. Kapitel ist ebenfalls wunderbar. Die Gespräche, die mehrere Personen - alle, inklusive Herr Lehmann natürlich nicht mehr ganz nüchtern - gleichzeitig mit Herrn Lehmann führen, die neu aufgetauchte Person des Kristall-Rainer, und Herr Lehmanns

    Zitat

    "Das ist der dümmste Gedanke, den ich in den letzten 10 Jahren gehabt habe", dass es "vielleicht bloß die Zitrone (im Kristallweizen) ist, die einen zum Lallen brachte"

    alles einfach köstlich.


    Aber am Ende wird's dann auf einmal unverhofft, und leicht zu überlesen, so dezent ist es in die besoffenen Gespräche eingeflochten, richtig ernst

    Zitat

    als Karl von seinem ersten Ausstellungstermin erzählt, und niemand seiner Freunde das registriert. Armer Karl!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Was ein guter Plot! Wie ein Sketch, knackig, lustig, pointiert.
    Aber was für lange Sätze! Das hat den Einstieg schwierig gemacht. Zum einen, weil ich mich dran gewöhnen musste, zum anderen, weil ich manche Sätze zweimal lesen musste - sowas passiert mir selten.
    Plötzlich kommen zwischen den zahlreichen Kommas Fakten wieder, die vor ein paar Sätzen doch schon abgehandelt waren?

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Hallo!


    Ich habe heute morgen schon ein paar Seiten lesen können. Sven Regener schreibt sein Buch wie auch die Texte von EoC (falls Euch die Anspielungen irgendwann auf den Geist gehen müßt Ihr es mir unbedingt sagen!). Besonders schmunzeln mußte ich bei der Flasche Whisky, die Herr Lehmann gleich am Anfang durch die Gegend trägt- Whisky wird auch in einigen Liedern immer wieder erwähnt :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Zitat von "Kirsten"

    Sven Regener schreibt sein Buch wie auch die Texte von EoC (falls Euch die Anspielungen irgendwann auf den Geist gehen müßt Ihr es mir unbedingt sagen!).


    :kaffee: Moin moin Kirsten - sag ich Dir, wenn ich weiss wer EoC ist :zwinker:

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  • Ich möchte näher auf die Szenen im Schwimmbad eingehen, weil die Beschreibung GENIAL ist.


    Diesen biederen, komplexgeschüttelten, sich dauernd (vor sich selber) rechtfertigenden Typen streift also die Liebe. Es ist ein Wahnsinn, wie gut seine Gedanken beschrieben werden. Wie sehr er darauf schaut, was die anderen Leute wohl von ihm halten, wie er "alte Weisheiten" hervorkramt (von wegen vor dem Schwimmen abkühlen, Rückenschwimmen ist gesünder, etc.) und wie er sich dann, nach allem hin und her, in der Alltagskleidung beim Kaffee wiederfindet.


    Irgendwie erinnert mich dieser Typ an Mr. Bean. Findet ihr auch?

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo!


    Bettina: EoC heißt Elemt of Crime, also Regeners Band. Ich habe übrigens die gleichen Probleme mit den langen Sätzen wie Du- dann habe ich mich aber auch wieder königlich darüber amüsiert. Besonders, wenn Herr Lehmann loslabert habe ich dass Gefühl, als ob Sven Regener die Dialoge einfach bei einem Kneipengespräch von ein paar angeheiterter Herren geklaut hat :smile:


    creative: stimmt :breitgrins: Aber er erinnert mich auch stark an das, was ich jeden Tag um mich herum sehe. Als ob alle Komplexe der Durchschnittsbürger in diesem Mann vereint sind.


    Grüßli
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Mittlerweile will ich den guten Herrn Lehmann, der sich ja bei dieser Anrede nicht duzen lassen will, weil das noch schlimmer ist, als ihn einfach Herr Lehmann zu nennen, schon gar nicht mehr aus der Hand legen.
    hahaha Die Dialoge finde ich dufte und inzwischen komme ich mit der gewundenen, zusammenhanglosen Denkerei klar. Habe mich an den Stil gewöhnt. Der Stil trifft so sehr, wie der eigene Kopf arbeitet, wenn man nicht drauf "aufpasst".
    Und die Dialoge sind sooo schön abgeguckt! Der mit Muttern ist absolut passend - so sind sie, unsere Mütter :zwinker: Und während des ganzen Gesprächs mit Katrin habe ich mich gefragt, was man so für einen Blödsinn reden kann, wenn man sich doch eigentlich verknallt hat. Herrlich!


    Zitat von "creative"

    Irgendwie erinnert mich dieser Typ an Mr. Bean. Findet ihr auch?

    Gar nicht! Ich finde Bean eine eher lächerliche Figur, aber Lehmann empfinde ich nicht so. Bean ist überspitzt, damit es lustig wird, aber bei Lehmann habe ich immer das Gefühl, so einen Typ könnte ich morgen Abend in der Kneipe treffen oder bin ihm vielleicht schon in der Kneipe begegnet.

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  • Mal eine andere Frage, die bei mir heute aufgetaucht ist:


    Findet ihr Herrn Lehmann eigentlich sympathisch?


    Ich kann die Frage für mich eigentlich nicht so exakt beantworten. Einerseits, finde ich ihn in seiner Unsicherheit, Hilflosigkeit, usw. schon irgendwie liebenswert, doch andererseits, hätte ich mit ihm beruflich (geschweige denn privat) zu tun, würde ich ihn wohl am liebsten beim Fenster raushängen.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo!


    Nee, ich mag ihn nicht wirklich... aber ich kann nicht genau packen, warum ich ihn nicht mag.... vielleicht komme ich im Lauf des Buches noch drauf.


    Grüßli
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Wirklich gute Frage! Ich schließe mich Euch beiden an. Ich denke wie creative:

    Zitat von "creative"

    ... doch andererseits, hätte ich mit ihm beruflich (geschweige denn privat) zu tun, würde ich ihn wohl am liebsten beim Fenster raushängen.

    Das würde dem guten Herrn Lehmann bei mir im Privaten wohl auch blühen.


    Ansonsten geht's mir ähnlich wie Kirsten, aber ich weiß zu 50% schon warum. Ein Punkt, der sicher ist: Dass er so unentschlossen ist und ihm vieles fast egal erscheint, solange seine Ruhe nicht gestört wird. Die Welt geht ihm am A... vorbei.
    Ich glaube noch nicht mal, dass es Schüchternheit ist, sondern dass er diese Art kulitiviert, damit sich andere um ihn kümmern - damit er selbst es nicht tun muss. Ich habe den Eindruck, er macht halt irgendwas, damit er Geld hat und wartet ansonsten darauf, dass irgendwer vorbei kommt und ihm was Gutes tut. Und wenn nicht, dann hilft er auf die unterschwellige Tour nach. Zwei Beispiele:

    Zitat von "Spoiler aus dem Kapitel Frühstück"

    Als Frank ewig keinen freien Tisch findet:
    Sein bester Freund Karl seufzte. "Dann nimm halt den kleinen Zweier dort" ... "Nein, nein, das geht nicht, der ist fürs Personal, das kann ich wirklich nicht machen" ... "Halt die Klappe und setz Dich hin!"


    Und er legt in dieser Art nach, als er mit Karl schnackt:

    Zitat von "Spoiler aus dem Kapitel Frühstück"

    ...worauf er merkte, dass er Hunger hatte. "Ich brauch keine Karte," sagte er entspannt. "Was willst Du denn?" "Schweinebraten," sagte Herr Lehmann


    Das ist mein Eindruck nach vier Kapiteln.

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  • Ist mir Herr Lehmann sympathisch?


    Nicht direkt, aber auch nicht unsympathisch, er ist zu "schwebend" um irgendeine stärkere Reaktion hervorzurufen. Im wirklichen Leben könnte ich wahrscheinlich nichts mit ihm anfangen.
    Er bzw. sein Leben dümpelt so vor sich hin, ziellos und ohne größere Umwälzungen. Er verliebt sich zwar, aber auch das scheint ihn nicht aus dem alten Trott, mit dem er ja sehr zufrieden ist, zu bringen. Für schüchtern oder unsicher halte ich ihn nicht. Er ist einfach nur daran interessiert, dass sein Leben ruhig und ereignislos abläuft. Und schon die Begegnung mit einem Hund sieht er als Störung an, von einem Besuch seiner Eltern ganz zu schweigen. Wirklich enge Freunde hat er meiner Meinung nach nicht, obwohl er selbst wohl Karl als solchen ansehen würde. Aber er interessiert sich nicht wirklich für seine Mitmenschen und deren Privatleben, so lange es ihn nicht ganz direkt angeht. Er merkt zwar in Kap. 14

    Zitat

    dass es Karl gar nicht gut geht, macht aber keinen Versuch, herauszufinden, was eigentlich mit ihm los ist. Es stört ihn nur, dass Karl auf der Arbeit nicht richtig "funktioniert".
    Vorher bedauerte er es, dass er schon 2 Jahre nicht mehr zusammen mit Karl gearbeitet hatte, hatte aber auch in dieser gesamten Zeit keinen Versuch gestartet, eine gemeinsame Schicht zu bekommen. Das war ihm wahrscheinlich zu aufwändig gewesen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • So, meine Mutter hat endlich das Buch rausgerückt und morgen fange ich dann auch hoffentlich endlich an!

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