Henry James

Ich habe zwar noch keinerlei Bücher von ihm gelesen aber mich würde auch intressieren welches Buch zum Start am besten wäre.

Hallo zusammen!

James, der Amerikaner, der englischer geworden ist als die Engländer ...

Definitiv ein Romancier, von dem sich alles zu lesen lohnt. Einsteiger sollten vielleicht eher mit seinen früheren Werken beginnen - z.B. The Portrait of a Lady -, da er zusehends einen recht verwickelten Stil sich zu eigen gemacht hat, der dann schon mal auf -zig indirekten Wegen die Einführung einer Person auf ein Dutzend Seiten mit zwei Dutzend Sätzen hinkriegt.

Grüsse

Sandhofer

"portrait of a lady" = eines der genialste Bücher überhaupt
" the bostonians"= eines der schrecklichsten Bücher, die ich je gelesen habe
trotzdem bleibt mir James in guter Erinnerung

ich hab seit ein paar Tagen "Washington Square" auf dem SUB. Auch ich konnte Henry JAmes nicht mehr entkommen (ich gebe übrigens Signora Brunetti aus Donna Leons Romanen die Schuld, die ständig HJ lobpreist )

illy

Habe bei meinen Büchern von Henry James das Werk "Die Flügel der Tauben". Habe es zwar noch nicht gelesen, vieleicht ja einer von euch und weiss ob es gut ist oder nicht. Habe bisher davon nur mal nen Filmausschnitt gesehen mehr nicht.

Hi Pinky!

Zitat von "Pinky"

Habe bei meinen Büchern von Henry James das Werk "Die Flügel der Tauben". Habe es zwar noch nicht gelesen, vieleicht ja einer von euch und weiss ob es gut ist oder nicht. Habe bisher davon nur mal nen Filmausschnitt gesehen mehr nicht.

Ein sehr gutes Buch, imho. Sollte es aber im Deutschen tatsächlich mehr als eine Taube sein? Im Englischen ist es iirc nur eine ...

Grüsse

Sandhofer

Ich hab von Henry James nur "Daisy Miller" gelesen, fand es aber sehr toll. Der Schreibstil hat mich ein bisschen an Jane Austen erinnert (ohne natürlich an ihre Genialität heranzukommen) und die Handlung hat mich öfters überrascht. Vor allem das Ende war ein Schocker

Auf jeden Fall war das nicht mein letzter Henry James - Portrait of a Lady steht schon auf der Wunschliste.

Hallo zusammen!
Hallo Wendy!

Vergleiche sind immer stark von der Persönlichkeit des/der Lesenden abhängig, und persönlich gehe ich Vergleichen eher aus dem Weg. Was nun aber Deinen Vergleich von Henry James mit Jane Austen betrifft, bin ich genau umgekehrter Meinung, und das wollte ich doch kundtun. Ich mag die Austen auch sehr, aber Henry James kann sie nie auch nur das Wasser reichen.

(Ich will jetzt auch nicht mir Dir darüber streiten (über Geschmack sollte man das sowieso nicht tun ...), sondern einfach darauf hinweisen, für den Fall, dass jemand nur die Austen kennt, dass man auch umgekehrter Meinung sein kann. (Hat man den Satz jetzt noch verstanden? ))

Grüsse

Sandhofer

He, fast so gut wie Jane Austen - oder sogar besser, je nach Geschmack - das klingt sehr vielversprechend. Komischerweise habe ich noch nie was von Henry James gelesen, und habe auch nur eins im SUB (The Ambassadors). Gegen meine Unkenntnis sollte ich demnächst mal was unternehmen.
Allerdings meine ich mich zu erinnern, mal eine Verfilmung eines James-Buches gesehen zu haben, die ich unendlich langweilig fand.
(Kurzer Check bei IMDB: ja, das war The Portrait of a Lady. Mit dem Film konnte ich überhaupt nichts anfangen, die Hauptpersonen gingen mir allesamt auf die Nerven, aber das muss ja nicht bedeuten, dass ich auf das Buch ähnlich reagieren würde.)
Kennt jemand von euch The Ambassadors?

Hallo Saltanah!

Zitat von "Saltanah"

Kennt jemand von euch The Ambassadors?

Die Geschichte von Amerikanern in Paris - ja. Einer der Gründe, warum ich James für einen der besten Romanciers halte. Wer Action und grosse Gefühle vorzieht, ist sicher bei Austen besser aufgehoben. Wer elegante Sprache und leise Ironie liebt, wird bei James auf seine Kosten kommen.

Grüsse

Sandhofer

Zitat von "sandhofer"

Wer Action vorzieht, ist sicher bei Austen besser aufgehoben.

Action? Bei Jane Austen? (Eigentlich würde ich hier ja gerne noch 2-3 Fragezeichen einfügen, aber es gab ja mal eine Diskussion zu dem übermäßigen Gebrauch von Satzzeichen, samt einem Zitat von Terry Pratchett zum Thema, daher begnüge ich mich mit einem. )

Ich werde mich demnächst mal an die Ambassadors machen. Danke, Sandhofer.

sandhofer: Du liebe Güte, an einen Streit hätte ich auch gar nie gedacht. Natürlich darfst du Henry James lieber mögen als Jane Austen und dies auch kundtun Das nimmt mir ja nicht meinen Lesespaß und dir auch nicht.

Aber wenn du wirklich in so hohen Tönen von James schwärmst, muss ich mir wohl möglichst bald ein weiteres Buch von ihm besorgen.

Wings of Dove hat mir gefallen. Die Figuren sind sehr subtil gezeichnet, ebenso die Konflikte, denen die Protagonisten im Ringen um die Liebe ausgesetzt sind.
Die Verfilmung dagegen hat mir überhaupt nicht gefallen. Da ist es nicht gelungen, das Innenleben der Figuren nachzuzeichnen, was naturgemäß in einem Film nicht ganz einfach ist.

Hallo zusammen!

Zitat von "Saltanah"

Action? Bei Jane Austen?

Na ja: im Vergleich zu Henry James - jede Menge

Grüsse

Sandhofer

Ich hab von Henry James nur "The Europeans" gelesen... es war recht amüsant und eigentlich auch leichtes lesen. Der Humor und Gefühle sind ja eher subtil, aber die Wirrungen machen das ganze spannend... es ist auch recht kurz.
Obwohl ich keinen Vergleich habe, würde ich schon sagen dass es ein gutes Anfangsbuch ist.
Da ich alles auf Englisch lese, kann ich auch sagen dass die Sprache weniger kompliziert und altertümlich ist als bei Jane Austen... wurde ja auch später geschrieben.

The Portrait of a Lady subt bei mir noch.

Ich mag Henry James. Zur action.. man muss auch sehen zu welcher Zeit diese Romane geschrieben wurden. Zu dieser Zeit hat man oft eher etwas langatmig geschrieben... Ich persönlich schätze seine Bücher als studie seiner zeit und mochte bis jetzt auch jedes Buch das ich von ihm gelesen habe.

Ich habe in den letzten Wochen erstmals Bekanntschaft mit James gemacht und zwei Romane von ihm gelesen: Vertrauen und Die Aspern-Schriften. Vor allem letzteres gefiel mir gut. Henry schaffte es, mit wenigen Personen ein simples Geschehen spannend zu schildern. Das 1. Kapitel las ich vorsichtshalber zweimal, denn James verzichtet auf lange Einleitungen und konfrontiert den Leser mit mehreren Namen und einer Handlung, als wäre man schon mitten im Buch. Abgesehen davon war das Buch gut zu lesen und allzu schnell durchgelesen. Erzählt wird die Geschichte eines namenlosen Mannes, der als fanatischer Bewunderer eines Dichters versucht, an alte Schriften von ihm zu kommen und sich deshalb bei zwei Damen einmietet, in deren Besitz sich die Papiere befinden. Es folgt ein gegenseitiges Taktieren, denn auch die Damen verfolgen ein Ziel. Die Handlung ist psychologisch interessant aufgezogen und teilweise sehr hintergründig.

@ Sandhofer
Der Vergleich mit Jane Austen drängte sich mir übrigens auch auf. Dass es gerade Austen war, liegt wahrscheinlich an der geringen Anzahl vergleichbarer Autoren, mit denen ich bisher das Vergnügen hatte.

Gruß
Doris