Jane Watt - Die Herrin von Llyn

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.666 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von claire.

  • Kurzbeschreibung:
    Nell, eine moderne junge Frau, findet sich nach einem Sturz vom Pferd im 12. Jahrhundert wieder und ist mit einem Mann verheiratet, den sie nicht kennt. Trotzdem fühlt sie sich der Zeit und den Menschen merkwürdig verbunden. Sie verliebt sich in ihren Ehemann Rhys, mit dem sie auf einer Burg in Wales an der windumtosten Küste von Llyn lebt. Ihr Familienglück ist gefährdet, als der englische König John je einen Sohn sämtlicher walisischer Lords als Geiseln einfordert. Neil weiß aus dem Geschichtsunterricht, dass die Geiseln nicht überleben werden ...


    Meine Meinung:
    Ich bin mit relativ geringen Erwartungen an das Buch herangegangen, weil mir viele Zeitreise-Romane wie ein billiger Abklatsch der Gabaldon-Bücher erschienen, aber dieses Buch ist definitiv anders. Es wird nicht versucht, durch übermäßig viel Handlung zu überzeugen, sondern die Geschichte plätschert auf sehr angenehme Weise vor sich hin - dafür erfährt man mehr über das mittelalterliche Alltagsleben. Angenehm ist, daß die Protagonistin sich aufgrund der vermuteten Umstände der Zeitreise (mehr wird nicht verraten :zwinker: ) sehr schnell in ihre neue Umgebung einlebt. Sie ist als Person sehr sympathisch und es fiel mir leicht, mich mit ihr zu identifizieren, mich mit ihr zu freuen und mit ihr zu leiden. Der Hintergrund der walisischen Unabhängigkeitskämpfe war sehr interessant und vollkommenes Neuland für mich, daher konnte ich so einiges lernen. :smile:


    Es ist wirklich ein schönes Wohlfühlbuch, das ich den Leserinnen von Barbara Erskine ans Herz legen würde.


    4ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Nach Deiner Rezi bin ich froh, daß das Buch schon auf meinem SuB schlummert. :breitgrins: Ich bin ja absoluter Barbara Erskine-Fan und die "Herrin von Llyn" hört sich gut an - mal was anderes als immer nur Schottland.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Hatte das Buch eigentlich von meiner Wunschliste gestrichen, da ich dachte es ist doch nicht so toll.
    Nach deiner Rezi hab ich es wieder draufgesetzt. :spinnen:


    Etwas für Barbara Erskine Fans, also etwas für mich.


    Liebe Grüße Flor


  • danke für deinen Tip. Habe auf meine Warteliste gesetzt. Bin kein Fan von Zeitreise-Romanen (und das erste Gabaldon-Buch hat mich enttäuscht). Aber es klingt irgendwie interessant.

    &quot;Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne&quot;

  • Hallo, :winken:


    so, bin seit gestern dabei es zu lesen.
    100 Seiten hab ich bis jetzt durch. Es gefällt mir auch gut, obwohl die Zeitreise kam doch etwas plötzlich. Sehr schön die Altagsbeschreibungen,
    wo ist die Toilette, wie putzt man sich die Zähne.
    Sehr schöne, leichte Unterhaltung und da das Buch mit 476 Seiten nicht sehr dick ist, geht die Geschichte auch flott voran und hält sich nicht ewig mit Kleinigkeiten auf.


    Liebe Grüße
    Flor :sonne:

  • Zitat von "Flor"

    Es gefällt mir auch gut, obwohl die Zeitreise kam doch etwas plötzlich.


    Das fand ich anfangs auch ein wenig gewöhnungsbedürftig. Im nachhinein habe ich es aber als genau richtig empfunden :smile: . Ich bin gespannt, wie Du nach Beendigung darüber denkst :zwinker: .

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    Hallo :winken:


    ich bin fertig und total begeistert :klatschen:


    Danke Bianca für den tollen Tipp.
    Das war nämlich so ein Buch, das mal auf meiner Wunschliste stand, das ich denn aber wegen schlechter Amazon Rezis wieder gestrichen habe und es mir dann Dank deiner Rezi doch gekauft habe. :rollen:


    Das mit der "plötzlichen" Zeitreise war dann doch nicht so merkwürdig, wurde ja auch mehr oder weniger später geklärt.
    Überhaupt die Zeitreise ist nur etwas sehr Nebensächliches in diesem Roman, das hat der Autorin nur ermöglicht Höhepunkte zu setzten, wie bei der Geschichte mit

    Zitat von "spoiler"

    Morgan

    .
    Für mich war es ein sehr, sehr schöner historischer Roman. Der sich mit einem Thema befasst über das mir vorher auch nichts bekannt war.
    Soweit ich gestern etwas im Internet gefunden habe ist das Buch, zumindest was die historischen Ereignisse angeht, korrekt.
    Schade nur, dass es diese Burg auf Llyn nicht wirklich gegeben hat, habe zumindest nichts gefunden.
    http://www.castlewales.com dort steht auch etwas über "Llywelyn"


    Ich hatte auch keine sehr hohen Erwartungen an das Buch aber ich wurde eines besseren belehrt, ich konnte es nämlich kaum aus der Hand legen.


    Zitat von "Spoiler"

    Die Sache mit Morgan hat mich wirklich total fertig gemacht, wie traurig. Wie Nell/Elen es überhaupt geschafft hat ihrem Mann zu verzeihen. Ich habe das auch gestern im Internet suchen müssen. Es waren 28 Jungen im Alter von 12-14 Jahren die im Sommer 1212 in Nottingham Castle gehängt wurden. :entsetzt: Sie sollen heute noch dort umhergehen.


    Eine Sache, die mir wahrscheinlich selber nicht aufgefallen wäre, jemanden bei den Amazon Rezis aber doch. So hab ich halt darauf geachtet. Elen ist in der Vergangenheit 1198, 20 Jahre alt. 1214 wird ihr Alter dann aber mit 39 angegeben. So etwas ist natürlich immer blöd, aber vielleicht ist das ja auch ein Fehler der Übersetzung.


    Es gibt von mir 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Flor

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Zitat von "Flor"


    Das fand ich auch am füchterlichsten! Mir hat das Buch sehr gut gefallen, aber seit ich selbst Mutter bin, mag ich es gar nicht mehr lesen, wenn Kindern etwas passiert.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Tirah und Flor
    Mir hat so manche Szene auch sehr zugesetzt, aber dies hat dem Buch meiner Meinung nach viel mehr Tiefe gegeben. Ohne all das wäre es wieder nur "irgendein historischer Zeitreise-Roman" geworden - und das hätten wir uns dann doch lieber erspart, oder? :zwinker:

  • Hallo,


    genau das meinte ich. Die Zeitreise war ja eigentlich nicht so wichtig in diesem Roman, hat der Autorin aber gute Möglichkeiten gegeben Spannung aufzubauen. Gerade die Tatsache das Elen gewußt hat was passieren wird, aber nichts dagegen tun konnte , hat mich richtig berührt :heul:


    Normalerweise kann ich es auch nicht gut vertragen wenn Kindern etwas passiert, aber bei historischen Romanen hab ich sonst nicht so viele Probleme damit, gehörte damals ja schon dazu, dass nicht alle Kinder das Erwachsenenalter erreichten.


    Gruß
    Flor :sonne:

  • Die Herrin von Llyn" ist ein netter Liebesroman vor historischer Kulisse für zwischendurch.


    Der Anfang war etwas zäh und die Sprache gefiel mir nicht besonders. Sätze wie: "Garantiert hat mein erstklassiges Walisisch geholfen, selbst wenn es etwas eingerostet ist", regen mich auf. Entweder es ist erstklassig oder eingerostet... naja, :rollen: ... man gewöhnt sich daran.


    Einmal in der Geschichte schmökert es sich leicht weg. Ich wollte es gestern nicht mehr aus der Hand legen und so konnte ich es heute morgen schon beenden.


    Den Vergleich zu Diana Gabaldon finde ich nicht sehr stichhaltig. Ich würde es eher mit den Zeitreise-Romanen von Suzanne Frank (Chloe und CHeftu) vergleichen.
    Alle Charaktere sind sehr sympathisch - außer König John (ohne Land), was mir fast schon ein bißchen auf den Geist ging. Ich habe nichts gegen Kitsch und Schnulz, aber gerade am Anfang hat man den Eindruck, nur zuckersüßen Personen zu begegnen. So schlimm manche Szenen auch waren (teilweise kamen mir de Tränen), sie haben das Geschehen bereichert.


    Vielleicht bin ich bei dem Roman besonders kritisch, weil er zur gleichen Zeit spielt wie Barabra Erskines "Herrin von Hay", das zu meinen Lieblingsbüchern zählt.


    Insgesamt aber eine schöne Gelegenheit, in eine Geschichte abzutauchen. "Die Waliserin" steht schon auf meiner Wunschliste.


    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:



    PS: Das Buch ist zur Zeit als gebundene Sonderausgabe für 10,-€ zu bekommen. Vielleicht ein schöner Geschenktip für einige:


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  • Ich habe gestern das Buch zum ersten Mal hier entdeckt und hatte es schon auf meine Liste gesetzt, aber heute hat mir eine Mitschülerin, mit der ich immer Bücher tausche, gerade dieses Buch für mich mitgebracht. Ich bin wirklich gespannt! :smile:
    Liebe Grüße
    Bianca


  • Der Anfang war etwas zäh und die Sprache gefiel mir nicht besonders. Sätze wie: "Garantiert hat mein erstklassiges Walisisch geholfen, selbst wenn es etwas eingerostet ist", regen mich auf. Entweder es ist erstklassig oder eingerostet... naja, :rollen: ... man gewöhnt sich daran.


    Mich hat diese Sprache gewaltig gestört - und ich habe mich bis zum Ende nicht daran gewöhnt.
    Mal ganz davon abgesehen, dass die gesprochene Sprache sich überhaupt nicht zeitgemäß las. Sicher bin ich da kein Experte, aber es wurde mir die meiste Zeit zu lasch dahergeredet und hin und wieder halt mal ein Wort dazwischen geschoben, damit es "älter" klingt. Das fand ich regelrecht grauenhaft. (Ich glaube auch nicht das manche Redewendungen schon in die Zeit damals passten ... irgendjemand sprach z.b. davon, dass sich jemand anderes am Riemen reissen sollte :vogelzeigen: )
    Hinzu kommt, dass auf einer relativ "kurzen" Seitenzahl soviele Jahre behandelt werden.
    Viele Situationen werden ohne viele Erklärungen einfach und lieblos herbeigeführt und genauso schnell wieder abgehandelt. Echte Spannung empfand ich dabei kaum bis überhaupt nicht.
    Genauso lieblos wurde die ganze Geschichte abgehandelt. Mag ja sein, dass das historisch korrekt war, aber die Autorin hätte das ein bisschen netter verpacken können finde ich. Zudem fühlte ich mich mit den ganzen walisischen Namen und Beziehungen irgendwann überfordert und alleine gelassen, was dazu führte, dass ich entsprechende Passagen irgendwann nur noch überflogen habe. :rollen:
    Und die Charaktere ... ich verstehe sie nicht. Ich verstehe nicht warum Nell/Elen sich in Rhys verliebt und er sich in sie. Sie sind einfach verliebt. Patsch. Hingehauen, das wars ... findet euch damit ab. So kam es mir vor ... genauso wie die Tatsachen, dass Nell/Elen anscheinend überall gut aufgenommen wird. Ständig wird erzählt, dass sie auch mit der und der befreundet war. Immer ist es einfach so. Mir fehlten in vielerlei Dingen mal mehr Beschreibungen, nicht nur bei den Charakteren. Die erschienen mir die meiste Zeit leblos. Ich konnte mich nicht mit ihnen identifizieren ... und wie gesagt - verstanden habe ich sie nicht wirklich.


    Für mich war das Buch eine ziemliche Enttäuschung. Wegen der wenigen Stellen, wo mal ein wenig Spannung, Tragik (Stichwort: Geiseln ... was aber auch relativ kurz abgehandelt wurde) oder schönere Sprache aufblitzte bekommt das Buch trotzdem noch ein kleines Pünktchen dazu. Mit viel gutem Willen bringe ich es auf 2ratten für dieses Buch.

  • Das Buch klingt nicht schlecht
    Doch die unterschiedlichen bewertungen irrtieren mich


    Gruß elfengirl

    Ich mach was ich will&nbsp; und das gute daran ist <br /><br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; NIEMAND kann mich davon abhalten!

  • Mir hat das Buch gar nicht gefallen. Das, was ich gelesen habe (Buch nicht beendet) war m.E. unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Flache Charaktere, langweilige Handlung. Mehr kann ich zum Buch nicht mehr sagen, sorry - ich habe es schon vor einiger Zeit in die Ecke gepfeffert. *g*


    Liebe Grüße - cat

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~


  • sorry - ich habe es schon vor einiger Zeit in die Ecke gepfeffert. *g*


    Wenn es mir nicht dermaßen widerstreben würde ein Buch abzubrechen - es sei denn der Stil ist total unverständlich :rollen: - hätte ich das auch gemacht ... wirklich, ich war hier mehrmals in Versuchung. :redface:

  • Ihr habt wohl recht bei so unterschiedlicher bewertung muss man es selbst lesen
    und dich eine meingung bilden.
    Ich freue mich nachdem ich es gelesen habe meine berwertung hier kund zu tunen.
    Da sich hier keine einheitliche meinung bilden will.


    Gruß Elfengirl

    Ich mach was ich will&nbsp; und das gute daran ist <br /><br />&nbsp; &nbsp; &nbsp; NIEMAND kann mich davon abhalten!

  • Meine Meinung


    „Die Herrin von Llyn“ ist ein äußerst kurzweiliger Roman, den ich in zwei Tagen wirklich verschlungen habe, allerdings war ich nicht so richtig zufrieden, als ich das Buch beendet hatte. Jane Watt beginnt sehr stark, packend und vielversprechend, verpasst es aber leider, dies bis zum Ende fortzusetzen und endgültig zu überzeugen.


    Bedauerlicherweise reißt sie oftmals kleine Ereignisse nur an, ohne sie zu Ende zu führen, und ließ mich als Leser oft unbefriedigt und neugierig zurück. Auch ihre eingebauten historischen Ereignisse benutzt sie eigentlich nur als groben Rahmen für ihre Handlung, ohne sie dem Leser wirklich näher zu bringen. Hier ein Satz, dort ein Wort zu den brisanten politischen Ereignissen, das war's. Somit bleiben die geschichtlichen Hintergründe leider viel zu vage und nebulös, als dass ich - als Laie auf diesem Gebiet - jetzt wirklich schlauer wäre. Schade, das hätte man sicherlich viel besser machen können.


    Um in ihrem groben Rahmen zu bleiben, bedient sich Jane Watt sehr vieler kleiner Zeitsprünge, die ein zusammenhängendes Erzählen einfach nicht mehr ermöglichen. Das hat mich sehr gestört und hat dem Roman wirklich geschadet. Es wäre sicherlich besser gewesen, sich größerer Zeitsprünge von z.B. 5 Jahren. zu bedienen, um dann längere Zeit am Stück erzählen zu können, als ständig ein Jahr mit einer halben Seite abzutun. Vielleicht hätte Jane Watt damit das Flair des durchaus gelungenen Anfangs erhalten können.


    Zwischendurch rüttelt die Autorin den Leser mit äußerst dramatischen Ereignissen wieder wach, die mich zutiefst erschüttert und Emotionen in mir wach gerufen haben, die ich nicht oft in diesem Maße bei einem Roman erlebe. Dieses Transportieren von Emotionen rechne ich Jane Watt sehr hoch an und ist auch ein Grund dafür, warum das Buch noch so gut abschneidet.


    Aber auch ihre Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie haben sehr viel Farbe und haben mich allesamt sehr fasziniert und mir klar vor Augen gestanden. Auch entwickeln sie sich im Laufe der Handlung und wirken dadurch doch recht realistisch, auch wenn so manche Handlung nicht unbedingt nachvollziehbar ist.


    Solange man nicht erwartet, mit diesem Roman historische Ereignisse ein wenig näher gebracht zu bekommen, wird man mit diesem Buch ein wunderbar kurzweiliges Wochenende verbringen können, aber bitte Taschentücher bereit legen.


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Melli