Jon Krakauer - In eisige Höhen

Es gibt 22 Antworten in diesem Thema, welches 9.015 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Anne.

  • Ich glaube, ich entwickle mich zum Jon-Krakauer-Fan. Von seinem Buch In die Wildnis über den Aussteiger Chris McCandless war ich ja schon begeistert, wenn es auch ein trauriges Ende fand. Und auch seine neun Reportagen vom letzten Jahr haben mich gefangen genommen. Und nun bin ich mit ihm in eisiger Höhe. Das höre ich aber. Und ich bin richtig froh darüber, mich dazu entschlossen zu haben - obwohl das Buch irgendwo hier steht.

    Gesprochen wird es von Christian Brückner (die Stimme von Robert De Niro, was ihr Hörbuchgeschulten aber sicherlich wisst). Und es macht so einen Spaß, ihm zu lauschen, während ich sitze und sticke.


    Jon Krakauer nimmt an der Expedition im Auftrag der amerikanischen Zeitschrift "Outside" teil. Für den Ausrichter ist das nicht schlecht - kann aber auch in die Hose gehen für den Fall, dass etwas schief läuft. Läuft alles gut, ist das eine richtig gute Werbung für ihn. Die Teilnehmer sehen das nicht so positiv. Zu wissen, dass da jemand ist, der alles beobachtet und notiert...

    Krakauer bleibt aber nicht streng an seiner Klettertruppe. Er schweift ab und erzählt Interessantes über andere Bergsteiger oder über die Tscherpas. Auch über Tote, über die man hin und wieder stolpert.

    Wenn man, wie ich, total unbeleckt ist von diesem Thema (außer einen Film über den K1 oder K2 kenne ich nichts), sieht man das Bergsteigen vielleicht mit romantischen Augen. Aber wenn man direkt mit jemandem da hoch kraxelt, oh man - das ist so richtig hart. Nicht nur, dass man permanent am Abnehmen ist (wäre ja noch positiv, wenn man dann nicht nur aus Haut und Knochen bestehen würde), dass der Körper verrückt spielt, das Essen erst nicht bei sich behält und man dann kaum noch was zu sich nehmen kann.


    Ich werde das Buch auf jeden Fall noch mal richtig lesen.


    Kirsten, jetzt kann ich mich an Deine obige Kritik erinnern. Als Selbstmitleid habe ich das gar nicht so empfunden. Wie es ihm körperlich erging und was so ein Bergsteiger emotional und physisch durchmacht, kann er ja am besten aus seiner Warte erzählen. Aber ich fand, das hielt sich gut die Waage, weil ich auch vieles über die anderen Gruppen, die während seines Aufstiegs dabei waren, erfahren habe.


    Ich bin aber noch nicht am Schluss, habe noch gut zwei Stunden zu hören und bin gespannt, was er für Schuld auf sich geladen hat.

    Denn ich, ohne Bücher, bin nicht ich. - Christa Wolf


    2022 - 64

    2023 - 91


    Gesamt seit März 2007: 1012

  • Anne mir gefällt die Art, wie andere über Expeditionen berichten, einfach besser. Damit will ich nicht sagen, dass ich Krakauer als Schreiber nicht schätze. Sein In die Wildnis mag ich sehr und ich habe in der Bücherei noch ein oder zwei Bücher von ihm gesehen.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Anne mir gefällt die Art, wie andere über Expeditionen berichten, einfach besser.

    Da fehlen mir ja noch, ich betone noch, die Vergleichsmöglichkeiten. Ich habe bei meiner Antiquariatsbuchhändlerin nach Bergsteiger-Büchern gefragt, bin gespannt, was sie mir anbietet.

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