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Ein verstörendes Buch mit einem depressiven Zug, den man vielleicht als Mankell-Leser kennt. Trotzdem kommt auch Spannung auf, eine Spannung, wo man davor bangt, zu was der Protagonist noch fähig ist in seinem kranken Hirn. Ist das Schizophrenie?
Mankell entwickelt eine schier unglaubliche Geschichte von jener männlichen Hauptfigur zwischen 2 Frauen, zwischen denen er hin und her pendelt und darum herum irre Lügengeschichten erfindet, in denen er sich verstricken muss und was tragisch enden muss. Die eine ist Teil seiner bürgerlichen Existenz, die ihn quält, die andere ist das totale Gegenteil, eine allein auf einer Schäre lebende Fischersfrau. Letztere ist eigentlich das Symbol der Freiheit schlechthin für einen, der das Meer liebt. Dennoch ergeben sich tragische Zwänge aus dem heimlichen Dreiecksverhältnis, die dann eskalieren, als beide ein Kind von ihm bekommen.
Mankell baut eine beeindruckende Parallele zwischen der beruflichen Leidenschaft des Mannes, er ist Marineoffizier und kann sich darin verlieren Meerestiefen vor der Küste Schwedens zu vermessen, zu kartieren und zu speichern, auch bei sich – und seinen seelischen Tiefen und Verirrungen, die zunächst rein menschlich wirken und immer groteskere Züge annehmen bis hin zu Mord und Totschlag.
Das Buch entwickelt eine beängstigende Spannung, der Genuss am langen Winterabend ist speziell und stellt sich erst ein, wenn man am Ende anlangt.
Gruß KHW