Jostein Gaarder - Das Kartengeheimnis

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 12.672 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von parago.

  • Hallo alle.


    Nachdem ich mir heute eingestanden hab, klaeglich an einer Leserunde im Klassikerforum gescheitert zu sein (Hesse - Siddharta), wollte ich mal nachfragen, ob wir also heute mit dem Herrn Gaarder und seinem Kartengeheimnis loslegen oder eher nicht?


    Ich selbst fang erst heute abend an, kann also dann entweder morgen frueh oder im Lauf des morgigen Tages loslegen mit posten.


    Wie siehts bei euch aus?


    :breitgrins:


    [size=9px]Edit: Hallo, bitte die Leserunde jetzt nicht noch aufblähen mit nochmaligem Nachfragen ob und wer mitmacht. Der Termin war auf heute angesetzt und somit gehts auch heute los :winken:
    Und: Bitte auch Klappentext und Teilnehmer aufführen :) LG nimue[/size]


    Ok ok..


    Klappentext (den ich allerdings lediglich auf englisch habe):


    From the acclaimed author of the international bestseller Sophie's World comes a modern-day odyssey filled with magic and meaning, fantasy and truth. The Solitaire Mystery weaves an astonishingly original tapestry of tales, both real and imagined, from the viewpoint of a twelve-year-old boy named Hans Thomas.
    On a car trip through Europe with his father, hans searches for the mother who left him years ago. At the same time, he immerses himself in a fantastic miniature book that only he can read: the strange whimsical adventures of a sailor on an island where a deck of cards has come to life.
    A brilliant balancing act between rhyme and reaso, reverie and reality, The Solitaire Mystery invites the reader into both worlds, each chapter represented by a different card from the deck.
    In the end, the journey of Hans Thomas becomes our own, a universal search for meaning and fulfillment that not only enchants, but enriches our hearts and souls.


    Soweit ich weiss wollen bisher mitmachen:


    Jo March (wenn ich das richtig verstanden hab)
    Tirah
    evtl. Mira
    Imoen
    parago
    creative
    evtl Valentine
    evtl. fairy
    Saltanah (auf die ja immer Verlass ist..) :breitgrins:
    evtl. audrina
    evtl. finsbury


    Sieht wacklig aus, aber ist ja egal. Ich fang heut abend an.


    Gruesse!


    :sonne:

  • also ich bin auf jeden Fall dabei! Habe gestern zwar erst ca 15 Seiten geschafft, aber es klingt sehr vielversprechend!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Also, ich hab gestern abend die ersten drei Kapitel gelesen und mich gut reingefunden. Sollte ja aber bei Gaarder auch kein Problem sein. Hans-Thomas ist mir sehr sympatisch, ganz im Gegensatz zu seinem Vater, der mich sehr an meinen Stiefvater erinnert und mir konstant eine (unangenehme) Gaensehaut beschert. Nunja.


    Was die, momentan noch recht spaerliche aber dennoch aufdringliche, Philosophiererei angeht, muss ich mir halt staendig vor Augen halten, dass ich es hier mit einem Kinder- o. Jugendbuch zu tun habe. Trotzdem fand ich zumindest das Einstimmen des Lesers auf die Tiefen der Philosophie in 'Sophies Welt' besser gelungen, da fliessender.


    Ein Beispiel vielleicht. Ein Satz im ersten Kapitel hat mich beim ersten Lesen zum Laecheln gebracht; eine Sekunde spaeter dachte ich mir aber 'wie unrealistisch, ein solcher Satz von einem 12jaehrigen Buben..':


    Zitat

    My advice to all those who are going to find themselves is: Stay exactly where you are. Otherwise you are in great danger of losing yourself forever.


    :rollen:


    Nochwas. Gibt es in der Schweiz tatsaechlich ein Dorf, das 'Dorf' heisst? Hat mich ein wenig verwirrt. Oder ist das einer der beruehmten Uebersetzungsknueller? :entsetzt:

  • Ich habe die ersten 4 Kapitel gelesen und weiß nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll. Anfangs störte mich die gewollt um nicht zu sagen gekünstelt einfache Sprache sehr. Das erleichtert mit zwar das Lesen auf norwegisch, gefällt mir trotzdem nicht. Jetzt habe ich mich entweder dran gewöhnt, oder der Stil ist doch ein klein bisschen komplizierter geworden.


    Mit der Erzählerstimme habe ich auch Probleme. Eigentlich ist es ja Hans Thomas, aber ein 18-jähriger H.T. (Erster Satz: Es ist 6 Jahre her...). Für einen 18-jährigen ist mir der Erzählstil zu simpel, für einen 12-jährigen ist er mir zu hinterfragend. Wer erzählt also wirklich?


    Dorf heißt auch im Original Dorf, ob es aber auch in Wirklichkeit existiert, weiß ich nicht.


    Eine neugierige Frage: Wie sind die Dialoge des Bäckers ins deutsche übersetzt? Er spricht ja norwegisch mit einigen eingesprengten deutschen Wörtern, nämlich so: Jawohl. Det er en sehr god brus. Og det finnes en anderes brus her i Dorf. Den er enda besser. Verstehst du? Unrealistischerweise werden die deutschen Einsprengsel weniger, je komplexere Sachverhalte er ausdrücken will. Erzähltechnisch verstehe ich ja die Notwendigkeit, aber...


    Zitat von "Pik Vier"

    Ich habe ja die arge Befürchtung, dass der Bäcker H.T.s Großvater ist. Das würde mich nun sehr stören.


    Wie parago finde ich auch die philosophischen Gedanken als zu aufgesetzt, sie integrieren sich nicht natürlich genug in die Geschichte. Dass es ein Kinderbuch ist, ist m. M. n. keine ausreichende Entschuldigung. Ich stelle auch an Kinderbücher hohe Anforderungen, was Stil, Aufbau, Glaubwürdigkeit etc. betrifft. Auch in Kinderbüchern darf nicht geschlampt werden. Einfachkeit ist ok, Ungeschick nicht.


    Ich bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt. Umhauen tut es mich ja bisher nicht, aber die Hoffnung habe ich noch nicht aufgegeben.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich werde wohl morgen mit dem Buch anfangen, aber etwas langsamer lesen... wir sind am renovieren :sauer: In den letzten Tagen habe ich all unsere Bücher aus dem Wohnzimmer rausgeschleppt, nur um sie bald (hoffentlich) wieder reinzuschleppen. Aber mein Liebster hat mich mit neuen Bücherregalen geködert - wie hätte ich da "nein" sagen können? :breitgrins:


    Das Buch liegt nun schon so lange auf meinem SuB - mal sehen, ob ich es mit dieser Leserunde schaffe, es durchzulesen.


    Zitat von "Saltanah"

    Eine neugierige Frage: Wie sind die Dialoge des Bäckers ins deutsche übersetzt? Er spricht ja norwegisch mit einigen eingesprengten deutschen Wörtern, nämlich so: Jawohl. Det er en sehr god brus. Og det finnes en anderes brus her i Dorf. Den er enda besser. Verstehst du?


    Ich hab' einfach mal vorgeblättert, im Deutschen heißt es schlicht und einfach: "Jawohl. Das ist wirklich sehr gute Brus. Und es gibt noch eine andere Brus in Dorf. Noch besser. Aber die wird nicht im Laden verkauft. Verstehst du?"

    viele Grüße<br />Tirah

  • Zitat von "Saltanah"

    Ich habe ja die arge Befürchtung, dass der Bäcker H.T.s Großvater ist. Das würde mich nun sehr stören.


    Ich habe die ersten fünf Kapitel gelesen und habe auch diese Befürchtung. Das würde mir persönlich ein bißchen platt vorkommen.
    Das Buch läßt sich bislang zügig weglesen, trotz leichter Konzentrationsschwierigkeiten wegen der Hitze :rollen: Ich bin gespannt, wie es weitergeht.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Ich steige hiermit leider aus, aber ich habe das Buch sowieso schon gelesen und kann deswegen so ein bisschen mitreden.
    Ich bin nämlich noch mit anderen Leserunden zu sehr beschäftigt.
    Wünsche euch viel Spaß! :winken:

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Bin gestern abend bei Kapitel sieben angekommen und kann mich euren Befuerchtungen nur anschliessen. Wie die Amerikaner sagen: Es sieht alles ein wenig sehr 'in your face' aus - hoffe, Gaarder ueberrascht uns positiv. :rollen:

  • Ich habe den ersten Teil "Pik" durch, und bin immer noch nicht besonders angetan von dem Buch :sauer: .


    Die philosophischen Gedanken des Vaters sind zwar eigentlich interessant und verdienten weiterer Behandlung, sie sind aber nicht ausreichend in die Handlung integriert, und wirken dadurch aufgesetzt.
    Hans Thomas' Erzählweise wirkt auf mich nicht glaubwürdig. Sie passt weder zu einem 12- noch zu einem 18-jährigen. Würde ein 12-jähriger wirklich auf die Frage, was er denn in der Schule lernt, antworten

    Zitat

    "Stillsitzen"? Das stimmt zwar an und für sich, aber ich glaube nicht, dass ein Kind das so durchschauen und auf den Punkt bringen könnte.


    Und auch an dem "Bäckerbuch" (wie wird das auf deutsch genannt?) stört mich einiges:

    Zitat von "Pik"

    Der Stil überzeugt mich auch hier nicht. Zum Beispiel in "Pik 8":
    Folgende Situation: Ludwig beschreibt in dem Buch, wie sein Vorgänger Albert ihm seine Lebensgeschichte erzählt. Ludwig dürfte zu diesem Zeitpunkt Anfang 20 sein, eindeutig erwachsen. Albert erzählt davon, wie er Bäcker-Hans zum ersten Mal in seiner kleinen Holzhütte außerhalb des Dorfes besucht, und sagt dann zu dem (erwachsenen!) Ludwig "und wie du sicher verstehst, war das genau das Haus, in dem wir selbst jetzt sitzen." Und etwas später "Und das ist genau der Stuhl, auf dem du jetzt sitzt." Was soll denn das? In der Situation sind die Aussagen unpassend und unglaubwürdig. Vermutlich wollte Gaarder für seine jungen LeserInnen betonen, dass da eine Tradition besteht, aber weshalb muss er das so holzhammermäßig machen? Kinder, die sein Buch lesen, sind doch nicht doof und auch nicht mehr ganz klein, und müsten das eigentlich von selbst kapieren. Und auch wenn Gaarder befürchtet, dass das nicht der Fall sein könnte, müsste er die Information geschickter verpacken; das erwarte ich von einem guten Autor.


    Auch sind mir die Bäcker zu ähnlich. Okay, das ist von Gaarder so gewollt, aber wieso müssen sie alle bei der ersten Vorstellung als weißhaarig geschildert werden. Kann nicht mal einer grauhaarig oder kahlköpfig sein? Ich glaube nicht, dass der jeweilige "Erbe" nach seiner Altershaarfarbe ausgesucht wird. Auch hier verwendet Gaarder den Holzhammer, um seinen Punkt rüberzubringen.


    Das Buch hat mich bisher nur enttäuscht, und ich muss mal sehen, wie weit ich darin noch lese. Ohne Leserunde hätte ich es wahrscheinlich schon abgebrochen.
    Übrigens ging es mir mit "Sophies Welt" genauso. Ich habe da 2 Anläufe gestartet, zuerst auf deutsch, wobei mir der Stil gar nicht zusagte, was ich aber auf die Übersetzung schob, dann auf norwegisch, was mich aber auch nicht überzeugen konnte. Etwas weiter war ich da gekommen, aber nach etwa einem Viertel habe ich auch das Buch in die Bib zurückgetragen.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich habe jetzt auch das PIK-Kapitel fertig und kann mich euren Eindrücken eigentlich nur anschließen. Ich bin mir unschlüssig, was ich von dem Buch halten soll. Spannend oder faszinierend finde ich es überhaupt nicht... mal sehen, werde heute noch weiterlesen.


    Welche anderen Gaarder Bücher habt ihr gelesen? Ich habe vor kurzem "Das Leben ist kurz - Vita brevis" gelsen, und das fand ich sehr schön.
    edit:
    achja, Sofies Welt habe ich auch gelesen, und vor einer Woche erst "Der Geschichtenverkäufer". Dieser war zwar nicht umwerfend, aber doch ganz nett.

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

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  • Ich hab gestern Kapitel 9 beendet und weiss gar nicht, was ich 'abschliessend' dazu schreiben soll. Ich schliess mich Saltanah an und kann's eigentlich gar nicht fassen. Bisher bin ich extrem enttaeuscht, denn ich muss zugebn, 'Sofie' hat mich schon beeindruckt.


    Habe bisher noch nichts anderes von G. gelesen, obwohl 'Maja' mich sehr verlockend angeschaut hat im Buchladen letztens. Hm. Bin etwas ratlos.

  • Puh, dann bin ich ja nicht alleine mit meiner Meinung. Ich bin jetzt beim Joker. Aber ganz ehrlich: es sind zwei Geschichten, die parallell nebeneinander herlaufen, aber nicht zueinander passen.
    Die philosophischen Gedanken des Vaters sind nur so hingeworfen und kommen zu kurz. Die Geschichte vom Bäcker und der Purpurbrause... naja.


    Aber mir ging es mit Sofies Welt so wie Saltanah: nach zwei Anläufen habe ich aufgegeben. Wahrscheinlich lag das Kartengeheimnis deshalb so lange auf meinem SuB - ich habe mich schlicht nicht rangetraut.


    Habt Ihr noch Hoffnung, daß das Buch noch besser wird? *ratlos bin*

    viele Grüße<br />Tirah

  • Ich werd definitiv bis zur Mitte durchhalten, ich finde, das hat jedes Buch verdient. Und dann ab zu Papa Ebay.. :breitgrins:

  • So, ich muss nun meine Eindrücke von gestern revidieren. Ab dem Kapitel "Kreuz" fesselte mich das Buch zusehends, heute konnte ich es nur mehr schwer aus der Hand legen. Die beiden parallel erzählten Geschichten haben anfangs den Anschein, kaum etwas miteinander zu tun zu haben. Doch von Kapitel zu Kapitel verweben sie sich immer mehr, und es ist für mich schon sehr faszinierend, wie Gaarder diese Übergänge schafft. Er ist schon einer der ganz großen Erzählkünstler für mich.


    Auch die anfangs eher seichten philosophischen Seitensprünge werden mit Fortschritt des Buches immer intensiver, besonders gut gefallen mir die Ausflüge in die griechische Mythologie (König Ödipus, Sokrates, Delphi).


    Ich habe jetzt nur noch 40 Seiten, die ich heute noch lesen werde. Bin schon wirklich sehr gespannt auf das Finale und hoffe, dass sich eure Eindrücke ebenso gebessert haben!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo!
    Es erstaunt mich, dass ihr alle so garnicht begeistert seid! :sauer:
    Mir hat das Buch eigentlich gut gefallen, aber vielleicht bessert es sich ja zum Ende hin?

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • Zitat von "creative"

    So, ich muss nun meine Eindrücke von gestern revidieren.


    Das klingt ja vielversprechend, dann werde ich garantiert noch ein Stück weiterlesen!
    Ich habe allerdings schon beim Kreuzteil das Gefühl, dass es ein bisschen besser wird. Die Überlegungen zu der Pest und den überlebenden Vorfahren fand ich spannend, und auch Bäcker-Hans Treffen mit den Kartenmenschen wird allmählich interessanter. (Lesestand Kreuz 6)

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo,
    ich habe es gestern noch ausgelesen und komme zu dem Fazit: Ein schönes Buch. Natürlich in Anbetracht, dass es sich um eine Jugendliteratur handelt. Nicht umwerfend, und auch nicht in meinen Top 10, aber doch lesenswert.


    Liebe Grüße!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Zitat von "creative"

    Hallo,
    ich habe es gestern noch ausgelesen und komme zu dem Fazit: Ein schönes Buch. Natürlich in Anbetracht, dass es sich um eine Jugendliteratur handelt. Nicht umwerfend, und auch nicht in meinen Top 10, aber doch lesenswert.


    Liebe Grüße!


    Werd doch mal ein bisschen genauer (gerne auch in Spoiler-Tarnung), mich wuerde naemlich schon interessieren, was der Einzelne nun gut, besser oder ganz und gar mies fand an diesem Buch. Wenn ich ehrlich bin gefaellt mir die Tatsache, dass nicht alle von Anfang an super-begeistert sind/waren, das macht's doch gleich viel interessanter. Aber natuerlich nur, wenn man sich im Nachhinein detailiert austauscht, oder?


    Bidde bidde bidde! :breitgrins:

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Hallo allerseits!


    ich werde versuchen, ein bisschen detaillierter zu erklären, was mir am Buch besonders gefallen hat.


    Mir hat vor allem die Entwicklung der Geschichte gefallen. Anfangs war es doch ein eher belangloses, fades Wirr warr. Diese Zwerge überall, die Goldfische, die eingestreuten Rückblicke in die Vergangenheit (dass die Großmutter ein uneheliches Kind zur Welt brachte, etc). Dann kam dazu diese Geschichte im Brötchenbuch. Die verwirrte mich ja noch mehr. Die vielen Zwerge, der Purpursaft, die ganzen Karten und die eingestreuten - scheinbar belanglosen - Sätze und Phrasen. Doch ich fand es so faszinierend, wie sich Kapitel für Kapitel die Fäden verschlingen. Anfangs waren es eher "Zufälle" - Hans Thomas besucht mit seinem Vater die Glasbläserei in Murano - und gleich darauf liest er im Bröchtenbuch von den Glasbläsern. Doch diese Zufälle häuften sich in weiterer Folge immer mehr, und es gab immer mehr Parallelen. Wie die einzelnen eingelernten Sätze der Zwerge in der richtigen Reihenfolge gesagt plötzlich Sinn bekamen. Der Auftritt des "Jokers" und seine Rolle - umgelegt auf Hans-Thomas und seinen Vater. Die Idee des Sippenfluchs. Die große Rolle der Karten, der Reihenfolge der Karten (im Patiencespiel des Hans Thomas) Und bis zuletzt das fehlende Herz-As. Diese ganzen märchenhaften Elemente (Zwerge, magische Insel, etc) nehme ich einfach so, wie sie ist. Als Ausflug ins MÄrchen.


    Ich emfpand es wie ein Kreis, der sich allmählich schließt.


    Die philosphischen Ausflüge fand ich zwar eher einfach (Jugendbuch), aber doch sehr schön. Am Ende des Kapitels "Kreuz Vier" wird über den Zufall gesprochen (gebundene Hanser Ausgabe Seite 128) - eine sehr schöne Erklärung, finde ich. "... Es ist kein Wunder, dass ich eine Schublade voller Joker habe, wenn ich sie sammle". Oder auch das Gespräch zwischen dem Kosmonauten und dem Gehirnchirurgen (Kapitel Kreuz Dame, Seite 176): "Ich bin schon oft draußen im Weltraum gewesen, aber ich habe noch keinen Engel gesehen" - "Und ich habe ziemlich viele kluge Gehirne operiert, aber ich habe noch keinen einzigen Gedanken gesehen".


    Was mir am Schluss doch fehlte war, dass auf psychologische Motivationen nicht eingegangen wurde. Warum hat die Mutter die Familie verlassen (was ja eigentlich auch Anlass der Reise war), hat sie gefunden, was sie suchte? (sie fuhr ja dann freiwillig und ohne Zwang mit nach Hause).


    Das waren so meine Eindrücke, die mir zum Buch einfallen. Aber eines habe ich auf alle Fälle nach der Lektüre dieses Buches bekommen: Lust auf eine Patience!!! :smile:


    Liebe Grüße und ich bin schon sehr gespannt auf eure Eindrücke!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative