Ulrike Schweikert - Die Hexe und die Heilige

Es gibt 24 Antworten in diesem Thema, welches 8.937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Nicole89.

  • Inhalt


    "Deutschland im 16. Jahrhundert:
    In einer reichen Kaufmannsfamilie kommen die Zwillinge Sibylla und Helena zur Welt. Dass Zwillinge Unglück bedeuten, glaubt damals fast jeder.
    Als die beiden im Alter von 5 Jahren den Tod des Vaters vorhersehen, steckt die Mutter Helena kurzerhand in ein Kloster. Ohne die Schwester wird das Leben für Sibylla immer schwieriger, und als die Dominikaner wieder einmal die Hexenjagd auf Andersdenkende eröffnen, gibt es für sie nur einen Ausweg: Sie muss weg von zu Hause. Das Mädchen geht bei einer Hebamme in die Lehre und wird bald zu ihrer begabtesten Schülerin.
    Doch erneut braut sich Unheil am Horizont zusammen. Sibylla wird zum reichen Vogt gerufen, dessen Tochter sie von unerwünschter "Last" befreien soll. Der Vogt ist fasziniert von dem eigenwilligen Mädchen, das sich so ganz anders verhält als die anderen jungen Frauen ihrer Zeit. Er verliebt sich in sie, und sie wird bald so etwas wie seine Vertraute. In diesen Zeiten aber ist es gefährlich, die Geheimnisse der Mächtigen zu kennen. Sibylla wird von den Häschern der Inquisition festgenommen, und diesmal scheint ihr keiner helfen zu können..."


    Meine Meinung:


    Hinten auf dem Buch steht, dass Ulrike Schweikert mit diesem Roman ihr Erfolgsdebüt "Die Tochter des Salzsieders" noch übertreffen wird, und dem kann ich nur zustimmen!!


    Dieses Buch ist einfach wahnsinnig gut!!! :klatschen:


    Die Geschichte ist unglaublich spannend und vielseitig, es passiert viel und ich habe mich beim Lesen nie gelangweilt.
    Vor allem gegen Ende des Buches, wenn sich der Konflikt immer mehr zuspitzt, weiß man als Leser nie, was geschehen wird. Die Geschichte ist absolut unvorhersehbar, und gerade das fand ich so toll!


    Die Protagonistin Sibylla, um die es die meiste Zeit geht, ist sehr sympathisch, so dass man sich gut mit ihr identifizieren kann. Ich habe ihre Geschichte mit großem Interesse und mit wachsender Spannung mitverfolgt und konnte gegen Ende des Buches nicht mehr aufhören zu lesen, so dass ich eine kleine Nachtschicht eingelegt habe.


    Als ich dann fertig war, musste ich noch eine ganze Weile über alles, was im Buch passiert ist, nachdenken, denn es lässt einen nicht los!!
    Das Buch ist wieder mal unheimlich gut recherchiert, es gibt hinten wieder ein Verzeichnis aller vorkommenden Personen, ein Stichwortverzeichnis mit Erklärungen sowie eine detaillierte Beschreibung, wie die Dinge damals wirklich passierten, was für den Roman geändert wurde und was wirklich so geschah. Außerdem gibt es wieder eine umfangreiche Liste mit Sekundärliteratur.


    Ich muss sagen, dass die Geschichte an sich schon sehr spannend und auch sehr erschreckend war. Aber wenn man dann liest, was zu dieser Zeit in dieser Stadt wirklich passiert ist und dass sehr viele Dinge, die im Buch passieren, geschichtlich überliefert wurden, dann läuft es einem noch kälter den Rücken herunter, weil man weiß, dass vieles davon wahr ist!
    Da die Geschichte in Orten spielt, die hier bei mir in der Nähe sind, hatte ich natürlich einen ganz besonderen Bezug zu den Geschehnissen.


    Mein Fazit: ein großes Buch, ich muss es mir unbedingt bald kaufen, denn ich könnte es morgen schon wieder lesen!! :sonne:


    Meine Bewertung: 5ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Das Buch steht auch bei mir und wartet darauf gelesen zu werden, vielleicht sollte ich es mal weiter nach oben legen, auf meinem Stapel. :zwinker:

  • Hallo Capesider,


    ich finde auch, dass das ein tolles Buch war! Überhaupt ist Ulrike Schweiker eine Autorin, die Romanenden schafft, auf die man nicht unbedingt von selbst kommt! :klatschen:


    Das ist mir besonders bei "Die Seele der Nacht" aufgefallen!


    Liebe Grüße
    nimue


    P.S. Darf ich Deine Rezi auf Literaturschock veröffentlichen? Falls ja: Wieviele Leseratten gibst Du? Volle Punktzahl?

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • @Nimue: ja, Du darfst den Beitrag gerne für Literaturschock nehmen!!!
    Ich gebe volle 5 Ratten, hab's oben mal eingetragen, das hatte ich total vergessen! :redface:

  • Auch von mir:


    5ratten


    Ich liiiebe ja das finstere Mittelalter (will da nur nicht gelebt haben...) , das Buch ist wirklich lesenswert. Ich hab es an 3 Tagen verschlungen, es hat nicht den riesen Anspruch aber man möchte ja meist einfach nur gut unterhalten sein, oder ? Und dass schafft das Buch !!!

  • Hallo!
    Auch ich habe dieses Buch verschlungen. Das war mein 1 Buch von ihr und seitdem lese ich unheimlich gerne historische Bücher.
    LG
    Petra

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • Das SUBt bei mir auch schon und jetzt rückt es doch gleich ein bissel vor in der Reihe. :klatschen:

    &quot;Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler&quot; (Philippe Dijan)<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/11612.0.html]Mein SUB[/url

  • Ich habe auch schon mit dem Buch geliebäugelt, aber jetzt kommt es definitv auf meine Wunschliste!


    Die Rezi hat mich überzeugt :breitgrins:


    LG Curly

    :lesen: Die Blutlinie - Cody McFadyen

  • Hallihallo,


    ich hab das Buch auch gelesen, aber sooo beeindruckt hat es mich ehrlich gesagt nicht. Während des Lesens habe ich mich zwar gut unterhalten, aber im Nachhinein hat es mich überhaupt nicht mehr beschäftigt, ich hatte es recht bald wieder vergessen.
    Am besten hat mir die Schilderung der mittelalterlichen Stadt gefallen, und dass nicht alles frei erfunden war (im Anhang findet man Hinweise darauf, welche der Figuren tatsächlich gelebt haben und was ihnen zugestoßen ist).
    Dreieinhalb Leseratten von mir! :smile:


    Liebe Grüße,
    Bluebell

    [color=darkblue]&quot;Date a girl who reads. Date a girl who spends her money on books instead of clothes. She has problems with closet space because she has too many books. Date a girl who has a list of b

  • Hallo,


    ich habe das Buch nur so verschlungen und inbesondere der tiefe Einblick in den Alltag dieser Zeit hat mich sehr fasziniert... :klatschen:


    Es war mein erstes Buch von U.Schweikert, danach habe ich dann auch "Die Herrin der Burg" und "Die Tochter des Salzsieders" gelesen, wovon ich letzteres besonders toll fand.


    Bin schon sehr auf kommende Werke gespannt!


    Liebe Grüße :blume:


    Bianca

  • Mir hat das Buch auch ganz gut gefallen, obwohl ich Sibyllas Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte.
    Mir war es neu, dass in Ellwangen so viele Hexenverbrennungen stattgefunden haben. :entsetzt:
    Auf jeden Fall war es interessant und unterhaltsam geschrieben.

  • Letzte Nacht hab ich das Buch beendet.


    Meine Meinung


    „Die Hexe und die Heilige“ ist mein drittes Buch von Ulrike Schweikert, das ich bisher gelesen habe. Leider gefiel es mir nicht ganz so gut wie „Das Kreidekreuz“, ist aber ein solides, kurzweiliges Buch, das vor allem durch seinen historischen Bezug gewinnt.


    Fast alle Figuren in diesem Roman sind historisch belegt, ebenso wie die meisten Ereignisse.
    Allerdings bleiben die Charaktere großteils recht blass, sind teilweise nur Statisten und selbst die Hauptperson Sybilla konnte mir nicht wirklich ans Herz wachsen. Das lag wohl vor allem daran, dass ich ihre Handlungsweise nicht immer nachvollziehen konnte und auch ihre Emotionen oftmals nicht tief genug gingen.
    Aber es gibt auch Ausnahmen, mit Ursula und dem Vogt hat Frau Schweikert sehr facettenreiche und realistische Figuren geschaffen, die mich immer wieder in ihren Bann zogen.


    Von Stil und Sprache her ähnelt es den anderen Büchern von Ulrike Schweikert, die ich bisher gelesen habe. Die Sprache ist angenehm und passt in die Zeit.
    Außerdem lässt sich das Buch flüssig lesen, wenn man von den unzähligen Namen einmal absieht, die das Lesen gelegentlich ins Stocken brachten. Trotz Personenverzeichnis am Ende war ich leider oft verwirrt, wer nun hinter welchem Namen steckt.


    Von der Handlung war ich ein wenig enttäuscht. Mir persönlich geht die Autorin nicht genug auf die Ereignisse ein, kratzt sie oft nur an. Auch wenn sie im Nachwort schreibt, dass es so gewollt war, fehlte mir ein wenig der Schrecken, den die Hexenverfolgungen ausgelöst haben muss. Der Schrecken überkam mich erst im Nachwort der Autorin.
    Es fehlt einfach stellenweise an Tiefe und auch an Neuem.

    Meine Bewertung


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Klappentext: Deutschland am Vorabend des 30jährigen Krieges: Während die tugendhafte Helena ins Kloster geht, wird ihre eigenwillige Zwillingsschwester Sibylla Hebamme. Sie lernt die dunklen Geheimnisse der Mächtigen kennen und wird zur Gefahr. Die Häscher der Inquisition rüsten zur Hexenjagd.


    Meine Meinung: Vorneweg – ich finde das der Klappentext ein wenig in die Irre führt. Zumindest im letzten Teil – er suggeriert mir etwas anders, als dann im Buch vorkommt ... aber nun denn. Gefallen hat es mir ja trotzdem. ;)


    Sibylla und Helena, zwei Zwillingsschwestern, deren Lebenswege sich sehr unterschiedlich darstellen. Das Buch folgt allerdings vor allem Sibylla und ihrem Weg. Dazu muss ich sagen – Sibylla scheint sich nicht unbedingt der Zeit, in der sie lebte, anpassen zu wollen. Aber sie war mir sympathisch und ich konnte so das Ganze Buch über gut mitfiebern. Auch ist Sibyllas Werdegang zur Hebamme interessant zu lesen. (Auf weitere Personen gehe ich jetzt nicht so sehr ein, es waren einfach so viele.)


    Die Sprache empfand ich als angemessen. Die Wortwahl und die Ausdrücke sorgten für die richtige Stimmung, so dass ich mich teilweise wirklich in der Zeit zurück versetzt fühlte. Außerdem war das Buch flüssig geschrieben. Alles in Allem vom Lesefluss her eine angenehme Lektüre. Der Inhalt war nicht immer so angenehm. Ich hab schon ein oder zwei Jugendbücher zu dem Thema gelesen, aber ich finde es trotzdem immer wieder erschreckend, was zu Zeiten der Hexenverbrennung passierte. Weil man es selbst kaum glauben kann, spürt man – wie die Personen im Buch – eine echte Verzweiflung, natürlich besonders wenn es "einen selbst" betrifft ... wie kann so was passieren? Es ist einfach zu scheußlich ... zu grausam, als das man es begreifen möchte, begreifen möchte, dass es tatsächlich passiert ist. Und wie Ulrike Schweikert in ihrem Nachwort auflistet hat sie ja anscheinend eine Reihe von historisch belegten Personen mit in ihre Erzählung eingearbeitet. (Wenn auch die Jahreszahlen nicht immer stimmen) ...


    Was mich allerdings etwas störte:
    1.) Über Helena wurde fast gar nichts geschrieben und doch hätte ich mir zumindest die ein oder andere Information mehr über sie und ihr Leben gewünscht.
    2.) Das Ende wirkte auf mich ein wenig überstürzt. Das Buch hätte ruhig ein wenig länger sein können. ;)
    Letztendlich führt das aber nur zu einem halben Pünktchen Abzug, denn ansonsten war ich von dem Buch, wie gesagt, angetan. Es hat mich schon in seinen Bann gezogen ... :)


    Bewertung: 4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • "Die Hexe und die Heilige" habe ich verschlungen, es hat mich fasziniert. Einfach S U P E R !!! Das Thema Hexen und Hexenverfolgung hat mich schon immer interessiert. Ich konnte mich sehr gut in die Lage der Frauen von damals versetzen. Die schreckliche Atmosphäre der Angst ist sehr gut dargestellt - JEDE Frau konnte der Hexerei angeklagt werden. Und diese Namensliste im Nachwort - das ist besonders erschütternd, weil das keine erfundenen Namen sind. Hinter jedem Namen steht ein realer Mensch, der gelebt, gelitten hat, zu Unrecht verurteilt wurde, jeder mit seinem eigenen Schicksal und eigener Lebensgeschichte.


    Und über die Hebammenkunst im Mittelalter habe ich viel interessantes erfahren.


    "Die Tochter des Salzsiedlers" habe ich nicht einmal bis zur Hälfte geschafft (und deswegen die Fortsetzung "Das Kreidekreuz" auch nicht gelesen - ohne den Teil 1 hat es keinen Sinn).


    "Die Herrin der Burg" war nicht schlecht, hat aber bei mir keinen besonderen Eindruck hinterlassen.

    &quot;Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne&quot;

  • Kennt jemand "Das Siegel des Templers" von Ulrike Schweikert? Wenn ja, wie fandet ihr es? Ich habs erstmal weggelegt, aber wer weiß, vielleicht wird es erst später spannend?

    [size=8pt]liebe Grüße, <br />Katha[/size] :leserin:

  • Valfor: Also ich habs gelesen und brauchte da 'ne ganze Weile zum reinkommen. Später hats mir dann schon ganz gut gefallen, aber wenn ichs mir Recht überlege gefällt mir "Die Hexe und die Heilige" deutlich besser. :zwinker:

  • Ich habe das Buch schon vor ca. 2 Jahren gelesen und es hat mich auch nicht so 100% überzeugt.
    Anfangs kam ich nicht mit ihrem Stil klar, das ging aber mit der Zeit immer besser.
    Was mich aber etwas enttäuscht hat war, dass was Cait schon ansprach. Die Autorin geht nicht genug auf die ja wirklich schrecklichen Ereignisse ein.
    Die Geschehnisse haben mich nicht so schockiert wie sie eigentlich bei der Thematik sollten. Lese ich Romane über Hexenverbrennungen erwarte ich immer das der Autor mich schockiert, aufwühlt, bewegt, das blieb hier weitesgehend aus.
    Nur das Nachwort hat mich dann fassungs-und sprachlos zurückgelassen. Das hätte ich mir vom ganzen Roman gewünscht.
    Ich hatte damals hohe Erwartungen und die haben sich einfach nicht ganz erfüllt.
    Habe seitdem kein Buch der Autorin mehr gelesen.


    Grüße
    Flor

  • Ich fand das Buch auch nicht so prikelnd. An sich ist die Geschichte guter Stoff nur hätte man daraus viel mehr machen können. Der Schreibstil gefiel mir auch gar nicht. Das war mein erster und wird garantiert auch mein letzter Roman von Schweikert sein.


    Von mir gibt nur 2ratten

    Lesen ist die schönste Brücke zu meinen Wunschträumen.