Ulrike Schweikert - Die Hexe und die Heilige

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    Autor: Ulrike Schweikert
    Titel: Die Hexe und die Heilige
    Verlag: Knaur
    ISBN: 3-426-62254-8
    Ausgabe: Taschenbuch
    Seiten: 473



    Rückentext
    Deutschland am Vorabend des 30jährigen Krieges: Während die tugendhafte Helena ins Kloster geht, wird ihre eigenwillige Zwillingsschwester Sybilla Hebamme. Sie lernt die dunklen Geheimnisse der Mächtigen kennen und wird zur Gefahr. Die Häscher der Inquisition rüsten zur Hexenjagd ...


    Meine Meinung
    Eine Zwillingsgeburt galt als großes Unglück. Sybilla und Helena Schenckh sind solch Zwillinge. Schon als kleine Kinder werden sie mit abfälligen Seitenblicken bedacht und von anderen gemieden. Vor allem Sybilla ist den Bewohnern von Ellwangen ein Dorn im Auge und sehr suspekt. Als sich auch noch herausstellt, dass die Kinder die Gabe des „Sehens“ besitzen, sieht die Mutter keinen Ausweg mehr. Helena landet im Kloster, Sybilla in Leonberg, wo sie bei einer Kräuterfrau eine Ausbildung zur Hebamme absolviert. Während Helena im Kloster bald als Heilige verehrt wird, landet Sybilla Jahre später wieder in Ellwangen, wo zu dieser Zeit die Jagd auf Hexen in unglaublichem Ausmaß eröffnet wird. Bald lernt Sybilla den Pfarrer Peter kennen und lieben. Wenn da bloss nicht immer ihre schrecklichen Visionen vom Feuer wären ...


    Erschreckend zu lesen, wegen welchen Nichtigkeiten zur damaligen Zeit Leute der Hexerei angeklagt wurden, wie ihnen bei der peinlichen Befragung (sprich Folter) jedes Wort im Mund umgedreht wurde. Das Nachwort stellt auch klar, dass ein Großteil der geschilderten Ereignisse und Personen historisch belegt sind. Jedoch blieb alles doch recht oberflächlich, eine „Hexe“ nach der anderen wurde im Schnelldurchlauf „abgehandelt“. Ich brauche keine genauen Beschreibungen von brennenden Menschen, jedoch hätte ich mir trotzdem tiefere Einblicke in den ganzen Ablauf gewünscht.


    Sybilla zwar äußerst sympathisch, aber meiner Meinung nach zu sehr Frau des 21. Jahrhunderts. Von ihrer Schwester, der Heiligen, war in diesem Buch nicht viel zu lesen, obwohl sie schlußendlich doch noch eine Schlüsselrolle spielt. Das war mir aber einerlei, da mich eigentlich nur Sybillas Schicksal interessierte. Am besten hat mir der ambivalente Charakter des Vogtes Konrad von Werdenau gefallen. Einerseits ist er sehr auf seinen Stand bedacht, andererseits bereit, für Sybilla viel zu riskieren. Woraus sich zeigt, dass sein Herz so steinern doch nicht ist, vor allem in Hinblick auf die damaligen Verhältnisse.


    Ein historischer Roman muss einfach in der Lage sein, mich ganz tief in die jeweilige Zeit eintauchen zu lassen. Dieser konnte dies, Langeweile kam nie auf. Aufgrund obiger Kritikpunkte gibt es summa summarum von mir


    4ratten

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

    Einmal editiert, zuletzt von sandi ()

  • Hallo!


    Ich kann mich Curly nur anschließen :breitgrins:


    Trotzdem hat es noch fünf Jahre gedauert, bis ich das Buch gelesen habe :rollen: Einerseits war ich von der Geschichte enttäuscht, andererseits aber auch komplett begeistert. Enttäuscht haben mich die handelnden Personen. Sie waren nicht echt, haben auf mich flach und leblos gewirkt. Auch die verschiedenen Liebesbeziehungen in der Geschichte kamen mir irgendwie unvollständig vor. Die Beschreibung der Hexenverfolgung und die Angst, die sie verbreitet fand ich sehr gelungen. Ich konnte förmlich spüren wie die Angst in Ellwangen immer größer wurde und die Menschen immer mehr ihren Nachbarn und sogar Freunden mißtrauten. Wenn mir noch mal ein Buch von Ulrike Schweikert über den Weg läuft werde ich es bestimmt nicht ignorieren, für Die Hexe und die Heilige gibt es wegen der erwähnten Schwächen
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe von der Autorin noch nie etwas gelesen... "Die Tochter des Salzsieders" und "Die Herrin der Burg" stehen aber ungelesen in meinem Regal. Wenn sie wirklich so gut schreibt, muss ich die mir wohl auch bald mal vorknöpfen :zwinker:

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Nicole89 Die 2 Bücher hab ich auch als Doppelband in meinem Regal stehen. Ich hab mich nur noch nicht ran getraut da ich nicht all zu gerne Historische Romane lese.


  • Nicole89 Die 2 Bücher hab ich auch als Doppelband in meinem Regal stehen.


    Genau das habe ich auch :smile: Von einer Bibliothek geschenkt bekommen, als ich ein Praktikum gemacht habe.

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels