Soeben habe ich die letzten Seiten gelesen - ich habe das Buch regelrecht verschlungen, obwohl sich der Anfang zugegebenermaßen etwas schleppend las!
So richtig kann ich gar nicht erklären, weshalb ich das Buch nie lange aus der Hand legen konnte.
Ganz sicher trug die Sprache ihren Teil dazu bei, denn Zafón hat wunderschöne Bilder dazu verwendet und die Beschreibungen haben mich immer wieder in eine ganz andere Stimmung versetzt, die sich fast über den gesamten Inhalt erstreckte. Stets fühlte ich mich, als wäre ich mittendrin und nicht, als würde mir jemand die Geschichte erzählen. Ich war dabei und genauso neugierig, verängstigt, traurig, fasziniert, ...
Ein wunderbares Buch zum Eintauchen und ich bin mir jetzt schon sicher, dass ich es irgendwann noch einmal lesen werde. Denn durch die vielen Verstrickungen und da Vieles zunächst wirr erscheint und sich erst nach und nach langsam auflöst, besteht noch ein kleines Chaos in meinem Kopf und ich könnte die Geschichte nicht klar und besonders mit den vielen Personen erzählen.
Die Personen sind ja auch eine Sache für sich! Häufig musste ich einen Moment innehalten, um zu überlegen, wer DAS jetzt schon wieder war und in welcher Beziehung die Person zu einer anderen stand. Zunächst dachte ich, dass eine Übersicht zu Beginn hilftreich gewesen wäre - allerdings wurde mir im Verlauf der Geschichte klar, dass man damit möglicherweise zu viel verraten würde.
Fermín bleibt neben Daniel und Julián wohl am längsten im Gedächtnis. Ich stellte mir Fermín immer als drahtiges Kerlchen vor, der irgendwie knuffig wirkte und die Handlung immer mal wieder auflockerte. Viele andere Personen dagegen gewannen leider nicht sehr an Tiefe und blieben etwas farblos, was angesichts der Vielzahl an Namen verständlich ist. Ein paar Menschen weniger hätten dem Buch meiner Meinung gut getan.
Das ist allerdings der einzige kleine Kritikpunkt, der mir einfällt und ich bin froh, dass ich nun auch endlich dieses Buch gelesen habe. :smile:
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Und fast vergessen habe ich das Wichtigste: Ich hatte wahnsinnige Probleme mich zurechtzufinden, wenn es darum ging, aus welcher Perspektive nun erzählt wird! Der doch sehr häufige Wechsel brachte mich immer wieder kurzzeitig durcheinander, sodass ich ab und zu einen Absatz nochmals lesen musste. Das lag vielleicht aber nur daran, dass ich zu müde war, um aufmerksamer zu lesen.