Antoine de Saint-Exupéry: Der kleine Prinz

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 18.773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • hi
    ich liebe dieses buch. lese es mindestens einmal im jahr und höre jeden abend zum einschlafen das hörspiel vom kleinen prinzen. ohne den kann ich gar nicht mehr einschlafen =)


    meine lieblingsstelle ist die, wo der fuchs auftaucht. ich finde, dass gerade erwachsene sich dieses buch zu herzen nehmen sollten, denn sie sind es, die solche weisheiten oft vergessen.


    ich liebe das buch und kann es so gut wie auswendig!


    lg

    Man sieht nur mit dem Herzen gut ~ Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar

  • Hallo!


    Ich bin geteilter Meinung über Der kleine Prinz. Auf der einen Seite fand ich vieles zauberhaft. Besonders die fantasievolle Interpretation des Schafs in der Kiste hat mir unglaublich gut gefallen. Aber da war auch der erhobene Zeigefinger, der hier auch mehrmals erwähnt wurde. Ich mag es nicht, wenn mich Bücher belesen wollen (außer wenn ich sie mir extra aus diesem Grund aussuche). Und- vielleicht ein komischer Grund: auf den Zeichnungen in meinem Buch wirkte der kleine Prinz nicht immer sympatisch. Trotzdem schliesse ich nicht aus, dass ich das Buch im Rahmen nochmal lesen würde. Vielleicht im Rahmen einer Interpretation, denn ich glaube dass es da sehr viel Raum dafür gibt. Alles in allem ist Der kleine Prinz ein Buch, das mir ein kleines bisschen besser als der Durchschnitt gefallen hat.
    3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Bei dem Buch bin ich mir auch nicht schlüssig, was ich von ihm halten soll. Ich schließe mich Kirstens Meinung an, dass vieles an dem Buch zauberhaft ist, wie etwa die Fantasie, die der kleine Prinz hat und es gibt viele Dinge, über die man im Nachhinein nachdenken kann. Das mag ich an Büchern, dass man sie nicht nur für den Moment des Lesens einem eine Welt ausmalen, sondern auch noch längere Zeit ihre Spuren hinterlassen. Andererseits fand ich das Buch auch ein wenig anstrengend, als der kleine Prinz von einem Planeten zum anderen gereist ist und dort die einzelnen Bewohner kennengelernt hat. Mir kam es auch so vor, als wenn hier der erhobene Zeigefinder immer wieder zum Ausdruck kommt.


    Ganz besonders gut hat mir der Part mit dem Fuchs gefallen. Er führt einem nochmal vor Augen, was Freunde wirklich sind und das sie nicht einfach da sind, sondern man Zeit, Liebe und Geduld investieren muss, um einen Freund zu gewinnen und ihn dann auch zu behalten.


    Alles in allem bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe. Es ist ein nettes Märchen, dass für mich den Wert der Freundschaft nochmal auf eine nette Art und Weise beschrieben hat. Mit den Reisen zu den verschiedensten Planeten konnte ich nicht so viel anfangen, von daher bekommt das Buch von mir
    3ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30

  • Also, ich habe heute Abend das Buch zum zweiten oder dritten Mal in meinem Leben gelesen. Ich hatte es immer in guter Erinnerung. Animiert wurde ich allerdings aktuell durch die Autorin Susanna Tamaro, die in ihren beiden Büchern Cara Mathilda und Geh, wohin dein Herz dich trägt mehrfach die Liebe zum Kleinen Prinzen erkennen lässt.


    Daher war ich auch etwas erschrocken über die, sicher schon zum Teil 6 Jahre zurückliegenden Meinungen, der Meisten in diesem Thread. Ich empfand die ablehndende Haltung dem Buch gegenüber meist als sehr naiv und oberflächlich. Ich beschäftige mich oft vor oder nach einem Buch mit der Geschichte des Autors bzw. Schriftstellers. Und wer etwas über Antoine de Saint-Exupéry nachliest, wird verstehen, was er alles an eigenem Erleben in zwei Weltkriegen und die Erschütterung über den frühen Tod seines Bruders hier verarbeitet hat. Und der wird auch verstehen, dass die Rose die Liebe zu seiner Frau Consuelo Suncín Sandoval darstellt, die er während der deutschen Besatzungszeit allein in Frankreich zulassen musste, während er sich in New York aufhielt. Sie konnte ihm erst 1942 dorthin folgen.


    Dieses Buch kann man immer mal wieder zur Hand nehmen und man lernt jedes mal etwas dazu. Ich stelle mir eine Welt voller kleiner Prinzen vor, die ihre Rose behüten, aufziehen und sich am Wachsen freuen und tatkräftige mutige Piloten, die trotz aller Widrigkeiten ihr Flugzeug repariert bekommen, sehr viel besser vor, als sie in Wirklichkeit ist. Es ist so schön, sich vorzustellen, dass alle Gierigen, alle Herrscher, alle sinnlosen Säufer und alle Stumpfsinnigen, jeweils auf einem Planet ganz weit weg allein leben müssen, ohne dass sie jemals jemand besucht. Und hier leben nur kleine Prinzen, voller Mitgefühl für die Mitmenschen und kleine Füchse, die gezähmt werden wollen, weil sie unsere Freunde sein möchten.


    Ich wünsche allen Lesern, die das Buch zum ersten Mal lesen und allen die es noch einmal zur Hand nehmen, angenehme und menschliche Erkenntnisse. Es ist sicher auch für mich nicht das Buch der Bücher, aber das Buch und der Autor hat es nicht verdient, vergessen oder gar verachtet zu werden.


    "Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." :zwinker:


    4ratten


    Meeresrauschen grüßt vom Meer im kalten Frühling :winken:

  • Kann doch nicht sein, dass ich zu diesem Buch noch nichts geschrieben habe! :breitgrins:


    Zum ersten Mal habe ich es damals in der 7. oder 8. Klasse gelesen und schon damals fand ich es unglaublich schön.
    Inzwischen habe ich es mir von meiner Mutter ausgeliehen gehabt (meines ist leider irgendwie weggekommen) und ich finde es noch besser.
    Ich liebe die Bücher von Antoine de Saint-Exupéry einfach nur, habe bisher keines gelesen, was ich schlecht fand.


    Vor allem ist das Cover bei dem Buch auch einfach nur liebenswert! 5ratten

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    OT: Le petit prince
    OA: 1943
    103 Seiten
    ISBN: 978-3792000533


    Inhalt:
    Der Ich-Erzähler stürzt mit seinem Flugzeug in der Sahara ab und muss nun den defekten Motor reparieren. Er hat für 8 Tage Wasser. DA taucht plötzlich aus dem Nichts ein kleiner Junge auf, der ebenfalls in der Sahara gelandet ist. Allerdings nicht mit einem Flugzeug, sondern von einem fremden Planeten. In diesen 8 Tagen erzählt der kleine Prinz von seinen Erlebnissen auf seiner Reise zu den verschiedensten Planeten.


    Eigene Meinung:
    Ich habe dieses Buch schon viele Male gelesen und nun wieder nach einiger Zeit in die Hand genommen, da ich einer Freundin davon erzählte und ihr daraus vorlas. Dadurch wurde meine Tochter auf das Buch aufmerksam und so haben wir es gemeinsam gelesen.
    Man kann dieses Buch einfach als Kinderbuch und als ein phantastisches Märchen betrachten und es mit seinem Kind lesen, aber das ist nicht alles. Das faszinierende an diesem Buch ist, dass es mit dem Leser mitwächst. Liest man es als Erwachsener, so wird man dieses Buch unter ganz anderen Gesichtspunkten sehen. Kapitel für Kapitel ist ein Geschenk des Autors an Gedanken und Metaphern, die auch auf das eigene Leben einen Einfluss haben. Dieses Buch macht Mut, es regt zum Nachdenken an und es ist einer wunderschönen Sprache geschrieben. Poetisch und humorvoll zugleich, berührt es das Herz des Lesers und erinnert daran, was im Leben wirklich zählt.
    Wieder einmal wurde mir bewusst, warum dieses kleine Buch zu meinen liebsten gehört und auch meine Tochter war begeistert davon.


    Anmerkung zu der Neuübersetzung von Elisabeth Edl:
    Leider hat diese Neuübersetzung, meiner Meinung nach, dem Buch nicht gut getan. Durch die Wortwahl wurde leider der Zauber, den dieses Buch immer auf mich ausübte, zerstört. Gerade die „alten“ Sätze waren es, die eine ganz besondere Poesie beinhalteten.


    5ratten


    Tina

  • Auch die FAZ gibt einen Überblick über alle Übersetzungen:


    http://www.faz.net/aktuell/feu…dArticle=true#pageIndex_2


    Saint-Exupéry im Original:
    „On ne voit bien qu’avec le coeur. L’essentiel est invisible pour les yeux.“


    Erstübersetzung von Grete und Josef Leitgeb, Karl Rauch Verlag, 1950:
    „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“


    Elisabeth Edl, Karl Rauch Verlag, 2009:
    „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“


    Thomas Pigor, Kein & Aber/roofmusic, 2015:
    „Guck mit dem Herzen. Was die Augen sehen, reicht nicht, um das, worauf es ankommt, zu verstehen.“


    Ulrich Bossier, Reclam, 2015:
    „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“


    Peter Stamm, S. Fischer, 2015:
    „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wichtigste ist für die Augen unsichtbar.“


    Hans Magnus Enzensberger, dtv, 2015:
    „Man begreift gar nichts, wenn das Herz nicht dabei ist. Das, worauf es ankommt, ist mit bloßem Auge nicht zu sehen.“

  • Irgendwie erschließt sich mir der Sinn dieser zigfachen Neuübersetzungen ja nicht so ganz. Und mir gefallen auch die Variationen des zitierten Satzes nicht. Die Erstübersetzung kommt doch dem Original am nächsten. Die anderen sind mir zu frei und zu interpretierend.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Der Text ist nun gemeinfrei. Da verspricht sich ein Verlag ein wenig Geld.

  • Können wir noch mal kurz zur Rose kommen? :zwinker:


    Ich habe das Buch hier nicht vorliegen, aber meiner Erinnerung nach tauchte die Rose irgendwann auf dem Planeten des Kleinen Prinzen auf. Das spräche doch eher gegen die Mutter, die schon vorher da gewesen wäre?


    Ich habe das Buch in der 6. Klasse gelesen (allerdings nicht in der Schule) und die Rose immer als jemanden verstanden, der Angst hat, allein gelassen zu werden, vielleicht leicht narzistisch (habe gerade ein Buch darüber gelesen, deswegen kommt mir der Gedanke nun in den Sinn...) - jemanden, der aus Angst, verlassen zu werden versucht, beim Gegenüber Angst um ihn zu erzeugen durch Horrorgeschichten (Schafe), erfundene Krankheiten etc. Also eigentlich nur als eine unsichere Person, die den KP an sich binden will.


    Bei der Mutter-Interpretation fällt mir allerdings der Buchtitel auf: Der Kleine Prinz legt ja ein Kind aus Sicht seiner Mutter doch sehr nahe. Gerade Erstgeborene werden doch oft als "kleine Prinzen" erlebt, die man in den Himmel heben muss.


    Trotzdem würde ich mich von der Interpretation der Rose als Mutter weit entfernen. Das Buch, das ich über narzistische Mütter :zwinker: las, erzählt von viel mehr Manipulation und Kontrolle und dem dringenden Wunsch, dass das Kind sich schlecht fühlt.
    Dies klingt zwar beim KP auch ein bisschen an, man erkennt aber immer noch die Angst des Verlassenwerdens hinter der Manipulation, während das bei der narzistischen Mutter wohl nicht mehr erkennbar ist und man nur noch "Bosheit" sieht.
    Davon ist aber die Rose weit entfernt.


    Ein anderes Buch, das ich sehr mit dem KP in Verbindung bringe, ist Torey Haydens "Sheila"
    Sheila ist eine hochintelligente, vom Onkel misshandelte und stark traumatisierte Schülerin Haydens. Anfangs spricht sie nicht und ist sehr vernachlässigt (trägt uringetränkte Kleidung, wäscht sich nicht usw.).
    Hayden beginnt dann, ihr nach der Schule, bis Sheila abgeholt wird, den KP vorzulesen und Sheila bezieht einige Stellen des Buches auf sich und teilweise auf Situationen mit Hayden (die Zähmung des Fuchses wird mit einer Situation verglichen, als Hayden sich der "wildgewordenen" Sheila langsam in der Turnhalle nähert, nachdem Sheila mehrere Klassenzimmer stark verwüstet und Mobiliar beschädigt hat - als Sechsjährige).


    Wer beide Bücher zufällig mal in die Hände bekommt, könnte da ein interessantes Kapitel finden!


    LG
    von Keshia

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.


  • PS
    Was sind das denn für gruselige Übersetzungen bzw. Sätze?
    Man würde denken, dass sie von einem Grundschüler stammen, der noch nicht so viel geschrieben hat.
    Auch würde ich aus den Sätzen schließen, dass der Übersetzer entweder glaubt, das Buch würde nur von Kindergartenkindern und Erstklässlern gelesen oder die Leserschaft würde nicht viele Bücher lesen und normale Sätze nicht verstehen. :grmpf:


    Insbesondere Pigors Version liest sich wie eine holprige Lateinübersetzung, bei der keine Zeit mehr fürs Polieren des Satzes blieb. Oder wie die Übersetzung von jemanden, der seine Leser wirklich für "dumme (intellektuelle) Unterschichlter" hält. :sauer:

    Ich sammele Kochbücher, Foodfotos und Zitate.


    <3 Aktuelle Lieblingsbücher: "The good people" von Hannah Kent, "Plate to pixel" von Hélène Dujardin und "The elegance of the hedgehog" von Muriel Barbery.

    Einmal editiert, zuletzt von Keshia ()

  • Meine Meinung:Ich habe das Buch erst gestern zum ersten Mal gelesen. Es gibt ein zwei Unklarheiten, aber im Allgemeinen finde ich die Geschichte für Kinder so sehr schön. Besonders ganz am Anfang erkennt man die Perspektive von Erwachsenen und Kindern mir der Zeichnung von der Schlange. Ich habe sowohl die Schlange als auch den Hut gesehen. :breitgrins: (Vielleicht steckt doch noch ein kleines bisschen ein Kind in mir...).
    Ganz besonders schön fand ich die Erzählung mit den verschiedenen Planeten und auf was für Arten von Menschen und Eigenschaften der kleine Prinz getroffen hat. Die Geschichte über den Trinker fand ich am schönsten. Die Originalzeichnungen des Autors haben mir auch gut gefallen und die Geschichte ist meine Meinung sehr Kind gerecht und verständlich geschrieben bzw. übersetzt.


    4ratten

  • Meine liebste Stelle ist die mit dem Fuchs. Darin steckt so viel Liebe und Wahrheit. Genau diese Stelle habe ich vor kurzem einem Menschen geschickt, der mir sehr viel bedeutet und der leider bald sehr weit weg sein wird und er nur meinte, jeder wäre ersetzbar. Ich denke genau diese Geschichte mit dem Fuchs zeigt, wie einzigartig ein jeder Mensch für einen anderen Menschen sein kann.


    Die schönste Übersetzung finde ich, ist die von Grete und Josef Leitgeb. Die schrecklichste ist die von Elisabeth Edl. Sie hat diesem Buch den Zauber genommen. Schon alleine die Bezeichnung "Bindungen schaffen", anstatt "sich vertraut machen" ist einfach nur völlig emotionslos und trifft nicht den Kern der Sache.


  • Schon alleine die Bezeichnung "Bindungen schaffen", anstatt "sich vertraut machen" ist einfach nur völlig emotionslos und trifft nicht den Kern der Sache.


    Gruselig. Das passt überhaupt nicht zum Stil des Buches, nicht zu seiner Intention und schon gar nicht in seine Entstehungszeit.


    Ich kenne auch das französische Original und finde die Leitgeb-Übersetzung sehr gelungen, weil sie dem Originaltext ziemlich nahe kommt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen