Nina Blazon - Der Bund der Wölfe

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    "Der Bund der Wölfe" von Nina Blazon


    Blanka, ein 16jähriger Teenager, bekommt ein Stipendium an der vornehmen Europa-Schule. Gleich am Tag ihrer Ankunft dort macht sie die eher unangenehme Bekanntschaft mit einer Schüler- und Studentenverbindung "Bund der Wölfe", deren Wurzeln bis tief ins Mittelalter reichen. Außerdem findet sie noch am selben Abend die Leiche einer Frau. Blanka kann nicht glauben, dass der Tod der Frau ein Unfall war und forscht nach. Ihr zur Seite stehen der undurchsichtige Niklas und ihre Schulkameraden Jan und Caitlin. Schon bald stößt Blanka auf Hinweise, dass die "Wölfe" hinter dem "Unfall" der Frau stecken.


    Dieser Roman von Nina Blazon spielt nicht in einer Fantasy-Welt, sondern in der unseren.
    Er liest sich wunderbar leicht, bei einer Seitenzahl von nur knapp 200 Seiten hat man das Buch schon nach wenigen Stunden ausgelesen. Schade eigentlich; ich wünche mir jedes Mal, die Bücher von Frau Blazon mögen dicker sein, denn sie ist eine meisterhafte Erzählerin.
    Die Charaktere finde ich gut gezeichnet, bei manchen von ihnen war ich mir bis zum Schluß nicht sicher, ob sie nun zu den Guten oder zu den Bösen gehören. Die Handlung selber verursache bei mir so manches mal eine Gänsehaut.
    Meiner Mutter habe ich dieses Buch mit den Worten empfohlen: Geht runter wie Schokopudding :zwinker: .


    Ich bin mir nicht sicher, in welche Kathegorie dieses Buch gehört, es ist ein Krimi mit Horror-/Mystery-Einlagen. Aber wo auch immer es hingehören mag, es hat die volle Rattenzahl verdient.


    5ratten


    ***
    Aeria

  • Ich mag keinen Schokoladenpudding, daran könnte es also auf sympathetisch-kulinarischem Wege liegen, daß mir das Buch quer im Magen lag. Ich hatte beim Lesen den Eindruck, als hätte die Autorin drei (oder so) mehr oder weniger gute Ideen gehabt, die für sich allein nicht tragfähig waren, aber - Brüchen nicht achtend - irgendwie zusammengeschraubt werden konnten. Oder als wäre das Buch das zusammengestrichene Fragment eines ursprünglich sehr breit und tief angelegten Romans für Erwachsene, der durch Umarbeiten für Jugendliche adaptiert wurde.


    Die Grundidee einer mittelalterlichen Geheimgesellschaft, deren Macht sich bis in die heutigen Tage erstreckt, ist zwar in der Literatur nicht gerade selten, aber immer wieder - so auch hier - faszinierend. Leider wird sie einer Internatsgeschichte mit den üblichen Zutaten und einer Kriminalgeschichte mit teilweise unglaubwürdigen Opfern und Folgen untergeordnet. Vieles wird nur angedeutet und gewinnt weder Tiefgang noch Gewicht und am Ende geht alles kinderleicht in Rauch und Wohlgefallen auf, wodurch endgültig unerklärlich wird, wie die Geheimgesellschaft überhaupt so lange existieren und agieren konnte, ohne aufzufallen und enttarnt zu werden. So, wie die Geschichte aufgezäumt ist, ist es ziemlich unglaubwürdig, daß sich eine ganze Stadt in der Hand des Komplotts befinden soll und alles wieder gut wird, weil ein 16jähriges Schulmädchen die richtigen Fragen stellt.


    Schade - zu viele Elemente aus zu vielen Genres bewegen sich hier auf klischeehafte, gekünstelt wirkende Weise parallel zueinander, ohne sich zu einem harmonischen Ganzen zu vereinigen. Gute Grundidee, aber die darauf aufbauende Geschichte zerfällt in zu viele Bruchstücke, die miteinander darum rangeln, die Hauptrolle zu spielen.


    1ratten