Iny Lorentz - Die Kastellanin

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  • Hallo creative,


    es muss sich niemand für seinen Lesegeschmack entschuldigen. Ich wäre sehr ungehalten, wenn mir jemand vorwerfen würde, das was ich lese, wäre der letzte Schrott. Außerdem wäre das Leben langweilig, wenn alle Menschen nur auf einer Linie lägen.


    Ich gebe offen zu, dass es ein Happy End geben wird. Meiner Ansicht nach haben die LeserInnen, die unsere Romane lieben, es verdient, sich am Ende mit einem ebenso zufriedenen, wie erleichterten Ausschnaufen zurück lehnen zu können. Problemliteratur ist nicht meine Sache. Ich bin äußerst empfindlich, wenn eine Geschichte mich für mein Gefühl enttäuscht. Sie kann noch so gut geschrieben sein, dennoch werde ich einen solchen Roman aus der Hand legen und mir etwas anderes suchen. Unserer Erfahrung nach verzeihen die LeserInnen eher einen etwas ungeschliffenen Stil als eine unpassende Geschichte.
    Wobei das natürlich wieder subjektiv gesehen werden muss, denn was dem eine die Uhl, ist dem anderen die Nachtigall.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hallo Nimue,


    du wirfst eine interessante Frage auf. Warum muss Marie unter Frau Kunigunde so leiden, obwohl sie doch alle Rechte hat. Nun, es ist alles eine Sache der Durchsetzbarkeit. Als gut situierte bürgerliche Witwe in einer geordneten Stadt hätte Marie ein angenehmes Leben führen und selbst über sich entscheiden können. Auch als alteingesessene Herrin auf ihrer eigenen hätte ihr kaum jemand Vorschriften machen können.


    Nur, Marie war beides nicht. Die Sobernburg von Rheinsobern gehörte dem Pfalzgrafen am Rhein. Michel war als Stadtvogt und Burghauptmann ein Beamter Ludwigs von Wittelsbach und stand damit ebenso wie Marie unter dessen Jurisdiktion. Nach Michels angeblichen Tod war der Pfalzgraf Maries Vormund, aber auch Beschützer. Als neuer Burghauptmann von Rheinsobern hätte Manfred von Banzenburg als Beamter vor Ort Marie diesen Schutz zukommen lassen müssen. Doch es war eben genau dieser Ritter Manfred, bzw. vor allem seine Frau Kunigunde, die ihren Pflichten zum Trotz Marie zu einer Ehe mit Kunigundes Vettern zwingen wollten, um an ihr Vermögen zu kommen.


    An wen hätte Marie sich wenden sollen? An die Obrigkeit? Die stellte Ritter Manfred als Vertreter des Pfalzgrafen dar. Dieser verhinderte ja auch, dass Marie sich an andere Leute wenden konnte und er hätte sie auch mit Waffengewalt zurück geholt, wenn sie zu Hiltrud geflohen wäre. Kundigunde hat es ja zuletzt noch versucht und konnte nur mit Mühe daran gehindert werden, Marie und das Neugeborene auf die Sobernburg zurückzuschleppen. Erst als Hiltruds Ehemann den Pfalzgrafen informieren konnte, ging dieser Alptraum zu Ende.


    Allerdings hatte auch Herr Ludwig so seine Pläne mit Marie, auch wenn er subtiler vorging als die von Marga aufgehetzte Wanzenburgerin. Ihm ging es auch darum, möglichst Verfügungsgewalt über das Lehen zu erhalten, das Michel und Marie vom Kaiser versprochen worden war. Außerdem stellte eine Witwe mit Maries Vergangenheit ein gewisses Ärgernis dar, da zu viele Männer der Ansicht hätten sein können, sie wäre einem kurzen Abenteuer nicht abgeneigt. Auch aus diesem Grund wollte Ludwig von Wittelsbach Marie so rasch wie möglich unter die Haube bringen. Wenn er selbst dabei noch einen Gewinn einheimsen konnte, umso besser.


    Damit fürs Erste liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hallo, liebe Leserunde!


    Ich bin durch ....
    .... na, wenn das kein Happy-end ist :breitgrins:


    Die letzten 200 Seiten sind ja noch wirklich richtig spannend geworden!


    Spoiler bis zum Ende

    Zitat

    Marie zeichnet sich ja durch großen Einfallsreichtum und Intelligenz aus! Wie sie aus Falkos Fittichen entfloh, wie sie dann die Feinde belauschte, die Vergiftung.... tolle Ideen, das war wirklich spannend


    Fazit: ein schönes Buch für zwischendurch, meine Schwierigkeiten mit dieser Art von Büchern habe ich bereits geschildert. Ich freue mich, dass ihr Verständnis dafür habt.


    Die geschichtlichen Hintergründe fand ich SEHR interessant. Ihr habt euch wirklich sehr intensiv mit der Historie beschäftigt, das merkt man nicht nur in euren Antworten hier im Forum. Schon alleine deswegen würde ich die Lektüre nicht als "seicht" bezeichnen, überhaupt nicht.


    Ich freue mich, auch so ein Buch einmal gelesen zu haben, werde "euch" weiter im Auge behalten und erinne mich gerne an die Leserunde zurück!


    Recht liebe Grüße!!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo, Leserunde!


    Der Sonntag war bei uns schauerlich und da dachte ich mir: "Die Kastellanin" weiterlesen. Habe bis in die Nacht das halbe Buch gelesen und bin begeistert, m.E. wurde es von Seite zu Seite immer spannender.


    Man sieht: in der Jahrhunderten hat sich an der Grausamkeit der Kriege nichts geändert, sie wurden halt nur immer mit den Mitteln der jeweiligen Zeit geführt.


    @Unsere Autoren: vielen Dank für die tollen Hintergrundinformationen.
    Es fällt mir immer noch etwas schwer etwas zu dem Buch zu schreiben, ohne zu spoliern, aber ich gewöhne mich sicherlich noch daran - man möge mir bitte verzeihen.


    Heute geht es erst einmal in den Garten - dann hält das Buch auch noch ein wenig länger :zwinker: .


    Herzliche Grüße - Wally

  • Hallo zusammen,


    ich bin noch dabei und mittlerweile auf Seite 394.


    Nicht schlecht, was ihr in Falko v.H. für ein Ekelpakekt hingekriegt habt! Kompliment. Aber wie ich euch kenne, kriegt der bald ordentlich sein Fett. :breitgrins:


    Zitat von "Spoiler bis Seite 394"

    Ich hab einen richtigen Schrecken gekriegt, als dieser Heini plötzlich Maries Ochsen niedermacht. Hat er es also doch geschafft, sie zu vergewaltigen! Aber zum Glück hat sich Marie daran erinnert, wie er um seinen Spaß kommt! Die arme Anni!
    Zum Glück war Trudi bei Eva, wer weiß, was F.v.H. mit der Kleinen angestellt hätte, nicht auszudenken, danke für diese Rettungsidee!!!
    Werden wir noch erfahren, was aus Oda und ihrem Kind wird, oder verschwindet sie von der Bildfläche?
    Gerade muss Marie Bier servieren gehen....


    Ich bin schon sehr neugierig, wie es weiter geht, deshalb gleich zurück zum Buch!


    :winken:
    amroni

    Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie. <br />(Wilhelm Busch)

  • Hallöchen wieder mal!


    Ich bin mittlerweile beim fünften Teil der Geschichte angelangt. Die Geschichte wird immer spannender, ganz wunderbar.


    Was mich allerdings stört, ist dass Falko von Hettenheim anscheinend nichts anderes im Kopf hat, als sich an Marie zu rächen. Das scheint mir doch ein wenig einspurig und erinnert mich an den unsäglichen William Hamleigh, der in «Die Säulen der Erde» über hunderte von Seiten Rache an Aliena nahm oder nehmen wollte.


    Anstatt sich bei Sigismund weiter einzuschleimen und seine Stellung zu festigen, hat der gute Falko nichts anderes im Sinn als Marie zu vergewaltigen.
    Natürlich gab und gibt es Typen, die tatsächlich so «einfach» funktionieren, aber die rangieren meist nicht in so hohen Positionen wie Falko – auch wenn er sich diese nur aufgrund einer gewissen Bauernschläue, Verschlagenheit und mit Glück erarbeitet hat.


    Trotzdem: Für mich sind Charaktere, die nur schlecht oder die nur gut sind, nicht sehr glaubwürdig. Man könnte Falko viel besser hassen, wenn er noch ein paar gute Eigenschaften hätte... Dann wäre er ein Mensch aus Fleisch und Blut und nicht nur ein wandelndes Klischee :zwinker:


    Aber ich will ja nicht rummotzen, ich freue mich jedenfalls auf die verbleibenden knapp 200 Seiten!


    Mit einem lieben Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Hallo,


    so, heute habe ich endlich auch angefangen mit dem Buch. Habe in einem Rutsch 114 Seiten gelesen. Mir gefällt es bis jetzt sehr gut. Es läßt sich leicht und flüssig lesen. Ich muß nur aufpassen, daß ich nicht so viel von Euren Beiträgen lese, bin immer sehr neugierig... :rollen:


    Eine Frage an die Autoren:


    Da ich ein großer Burgenfan bin, habe ich mal geschaut, ob es die Sobernburg tatsächlich gab. Da ich nichts gefunden habe, nehme ich an, daß sie erfunden ist. Ich für meinen Teil fände es zum Beispiel schön, wenn man tatsächlich existierende Burgen als Schauplatz nehmen würde. Es gibt ja auch einige, von denen man die Geschichte nicht so gut kennt, so daß sie sich dafür eignen würden. Legt Ihr da so großen Wert auf die historische Korrektheit oder warum habt ihr eine Burg erfunden (wenn denn meine Vermutung stimmt :redface: )? Oder ist das für Euch einfach nicht relevant?


    So, jetzt werde ich noch ein paar Seiten lesen. Ich glaube, die Sache beginnt nun wirklich spannend zu werden...


    Liebe Grüße


    Mel

  • Hallo creative,


    es freut mich, dass dir das Buch doch noch gefallen hat. Ich weiß, dass es nicht immer leicht ist, einen Historischen Roman zu lesen, vor allem, wenn man ganz andere Leseinteressen hat, aber dafür hast du tapfer durchgehalten.


    Wir sind der Ansicht, dass bei einem solchen Roman einfach ein Happy End dazu gehört. Man kann die LeserInnen mit der Hauptheldin durch alle Höhen und Tiefen jagen und dann sagen, das war's. Ein Happy End kann aber auch anders ausgedrückt werden als durch eine Partnerschaft, z.B, Zufriedenheit mit dem Erreichten und den Blick nach vorne.


    Die geschichtlichen Hintergründe jener Zeit sind eigentlich zu komplex, um sie in einem Roman unterbringen zu können, wie wir ihn schreiben. Da müsste man schon den Kaiser selbst oder eine entsprechende hochrangige Gestalt als Hauptperson nehmen. Solche biograpische Romane sind jedoch nicht unsere Art. Wir bemühen uns, für eine gewisse Zeit den Lebensweg einer oder mehrerer Personen im erweiterten Umkreis der Mächtigen mitzuverfolgen und die Probleme ihrer Zeit durch deren Augen aufzuzeigen.
    Man muss dafür aber über die entsprechende Zeit nicht weniger Bescheid wissen als bei einem biographischen Roman.


    Diese Zeit aber dann so darzustellen, dass die LeserInnen sie begreifen, ohne mit Fakten erschlagen zu werden, ist in unseren Augen die Kunst.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hallo Wally,


    wenn man die Geschichte so intensiv verfolgt wie wir es tun, kann man wirklich zu der Überzeugung kommen, das Einzige, das der Mensch eit dem Verlassen der Bäume gelernt hat ist, sich immer raffiierter abzumurksen.


    Nun gut, ganz so schlimm wollen wir es dann doch nicht hinstellen. Auch die Architektur, die Kunst und die friedlichen Wissenschaften haben sich entwickelt und ganz ist die Hoffnung ja doch nicht geschwunden, dass die Menschheit irgendwann Vernuft annimmt.


    Auf alle Fälle freuen wir uns, dass dir die Kastellanin gefällt und wünschen dir weiterhin viel Spaß damit.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hallo Amroni,


    Als freundlicher Mensch war Falko von Hettenheim auch nicht gedacht. Seine wahren Charakterzüge hat er jedoch erst im Lauf des Romans entwickelt, denn zunächst war er nur ein aufgeblasener Bursche, der sich geärgert hat, dass der Pfalzgraf nicht ihn, sondern den bürgerlichen Burghauptmann Michel Adler zum Anführer der Truppe gemacht hat.


    Der Frust über weitere Töchter, nicht eingehaltene Versprechen des Kaisers, ein Krieg, der sich immer weiter hinzieht, ohne ein für ihn greifbares Ergebnis zu bringen, das kann auch einen charakterfesteren Mann als Falko aus der Bahn werfen.


    Odas Kind könnte villeicht noch eine kleine Rolle spielen, aber nicht mehr in diesem Roman. :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Huhu,


    was mir auffällt: Michel ist ein richtiger Tausendsassa - sozusagen ein historischer Bruce Willis :breitgrins:


    Er wird mit Bären, Wölfen und aufgebrachten Rittern fertig. Wie kommt das? War seine Ausbildung als Bürgerlicher wirklich so gut? Ich hatte anfangs den Eindruck gewonnen, dass er zwar ganz gut kämpfen konnte, jedoch nicht ganz so perfekt darin sei?


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo Alfa_Romea,


    Vorab eines. Die Menschen jener Zeit waren impulsiver als spätere Generationen und ließen sich mehr von Gefühlen leiten, sowohl im Guten, wie auch im Bösen. Außerdem trieb Falko von Hettenheim nicht nur der Hass auf Marie, er begehrte sie auch, umso mehr, da er seine eigene Ehefrau Hulda wegen der Töchter, die sie ihm eine nach der anderen gebar, verachtete und wegen ihrer unansehnlichen Erscheinung auch demütigte.
    Wäre es in seiner Macht gestanden, hätte er Hulda mit Marie vertauscht. Da dies aber nicht möglich war, hat er wie ein kleiner Junge reagiert, der das Spielzeug eines anderen Jungen kaputt macht, weil er es selbst nicht bekommen kann.


    Übrigens hat Falko nie seine eigene Karriere außer Acht gelassen. Seine Rache an Michel und Marie war für ihn persönlich das Salz an der Suppe, die er sich kochen wollte, und es sollte ein dickes, schmackhaftes Süppchen sein, zumindest eine passende reichsfreie Herrschaft, die ihm die Möglichkeit bot, Hulda zu verstoßen und sich eine andere Frau zu suchen.
    Während Michel nicht zuletzt weil er Kaiser Sigismunds Leben gerettet hatte, sehr schnell zum Reichsritter aufstieg, musste Falko sich für sein Gefühl in unzähligen Scharmützeln aufschleißen, ohne vom Kaiser mehr als Absichtserklärungen zu bekommen.
    Um jetzt positive Charakterzüge bei ihm zeigen zu können, hätte man ihn im Kreis seiner Leute agieren lassen müssen, und nicht von Maries Blickwinkel aus. Für sie war er der Feind und böse.
    Da ich mich beim Schreiben aber mehr mit der Hauptperson identifiziere als mit einer Nebenfigur, beschreibe ich die Leute auch durch deren Augen. Eine gewisse Schwarzweißzeichnung ist da nicht zu verhindern.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hallo Althera,


    Historische Genauigkeit bedeutet für uns auch eine Verantwortung den Schauplätzen gegenüber, in denen unsere Romane spielen. Wenn ich einen existierenden Ort in die Handlung einfüge, sollte sich das, was ich beschreibe, zumindest in ähnlicher Form dort auch abgespielt haben. Einen Burghauptmann Michel Adler auf eine echte Burg zu setzen, in deren Chronik er nicht auftaucht, ist in meinen Augen schlimmer, als eine Burg in der entsprechenden Gegend zu erfinden.


    Bei dem Roman "Die Goldhändlerin" hatten wir zu Beginn ein Judenpogrom, für das wir in der Gegend, in der es spielen sollte, kein wirklich stattgefundenes Vorbild hatten. Wir haben zwar die Umgebung gelassen, aber dem Ort, an dem es geschah, einen anderen Namen gegeben, da wir keiner echten Stadt ein Ereignis dieser Art andichten wollten.


    Unsere Devise ist hier wie bei etlichen anderen bekannten Autoren auch. Schauplätze, an denen tatsächlich etwas relevantes geschehen ist, werden auch benützt, für erfundene Großverbrechen nehmen wir erfundene Orte.


    Ich möchte nciht erleben müssen, dass einer Stadt etwas angedichtet wird, was in einem unserer Romane steht, ohne dass es dort auch stattgefunden hat.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hallo Nimue,


    Michel wurde als junger Bursche von den Söldnern des Pfalzgrafen bei Rhein gekascht, dort als Krieger ausgebildet und war immerhin gut genug, um Hauptmann eines eigenen Fähnleins zu werden.


    In seiner Zeit auf der Sobernburg musste er sich auch weiterhin in kriegerischen Künsten üben, außerdem übte er, wie man am Beginn der Kastellanin merkt, durchaus begeistert die Jagd aus. Damals lebten noch andere Tiere in unseren Wäldern als Rehe, Hirsche, Wildschweine, Fuchs und Hase, sowie eingeschleppte Waschbären. Männer wie Michel mussten auch Auerochsen, Wölfe und Bären jagen, wenn diese zu einer Gefahr für ihr Gebiet wurden.


    Er dürfte zwar nicht so verrückt gewesen sein, dies nur mit einem Dolch bewaffnet zu tun, aber er war es gewohnt, gegen Bären u.ä. zu kämpfen.


    Ich glaube nicht, dass er ein perfekter Krieger ist, aber es reichte aus, um die Anforderungen zu erfüllen, die an ihn gestellt wurden.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Hi!


    Ich habe das Buch gestern Nacht fertig gelesen. Gegen Schluss wurde es immer spannender und ich dachte mir "Komm, ein Kapitel geht noch..."


    Fazit: Ich mag "Die Kastellanin", auch wenn mich "Die Wanderhure" mehr fasziniert hat.
    Die negativen Aspekte von "Die Kastellanin" sind für mich die einseitige Beschreibung Falkos als Nur-böser-Mensch, die Häufung von Zufällen gegen Ende des Buches und das allzu schöne Happy End. Ich mag zwar Happy Ends grundsätzlich, aber nicht, wenn man sie schon von weitem kommen sieht... :rollen:
    Die positiven Aspekte sind einmal mehr die akkuraten Schilderungen der Lebensumstände im 15. Jahrhundert, der interessante Einblick in die Hussitenkriege (da wusste ich vorher gar nichts drüber) und die Entwicklung der Charaktere Michel und Marie. (Schade, dass Hiltrud keine grössere Rolle gespielt hat...)


    Ich werde mir Marie III auf alle Fälle schnappen, die Adlers sind mir doch ans Herz gewachsen.


    :blume:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Guten Morgen,


    ich bin nun auf Seite 258 - Marie ist aufgebrochen, um Michel zu suchen und es wird immer "flutschiger" :breitgrins:


    Zitat von "Alfa_Romea"

    Fazit: Ich mag "Die Kastellanin", auch wenn mich "Die Wanderhure" mehr fasziniert hat.


    Mir geht es auch so! "Die Wanderhure" war für mich ein Spitzenbuch - "Die Kastellanin" ist halt "nur" der Nachfolger. Wie gewohnt toll zu lesen, aber halt doch nicht ganz so klasse wie der Vorgänger.


    Nun ist bei mir ja Ritter Heinrich aufgetaucht und ich bin sehr gespannt auf ihn. Er macht einen sehr interessanten Eindruck auf mich und ich hoffe, man liest noch mehr über ihn.


    Zitat

    Die positiven Aspekte sind einmal mehr die akkuraten Schilderungen der Lebensumstände im 15. Jahrhundert, der interessante Einblick in die Hussitenkriege (da wusste ich vorher gar nichts drüber) und die Entwicklung der Charaktere Michel und Marie. (Schade, dass Hiltrud keine grössere Rolle gespielt hat...)


    Meine Rede - ich wusste vorher auch nichts über die Hussitenkriege und finde das Thema absolut spannend :bang:


    Zitat

    Ich werde mir Marie III auf alle Fälle schnappen, die Adlers sind mir doch ans Herz gewachsen.


    Dito! :breitgrins:


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "nimue"

    Mir geht es auch so! "Die Wanderhure" war für mich ein Spitzenbuch - "Die Kastellanin" ist halt "nur" der Nachfolger. Wie gewohnt toll zu lesen, aber halt doch nicht ganz so klasse wie der Vorgänger.


    [/quote]


    Guten Morgen,


    mir geht es da seltsamerweise anders. Ich empfinde beide Bücher als gleichwertig.


    Mit den Hussitenkrigen geht es mir dagegen wie Euch: Darüber wußte ich vorher auch nichts und ich bin daher froh, so viele Infos dazu zu bekommen.

  • Hallo allerseits,


    Es freut mich, dass euch die Kastallenin mit gewissen Abstrichen, mit denen ich aber leben kann, gut gefällt. Perfekt ist nun einmal niemand, manchmal sogar ich nicht.


    Aber Scherz beiseite. Ich bin froh, dass es mit der Kastellanin so gut geklappt hat. Der Druck war damals beim Schreiben riesig und ich war oft im Zweifel, ob ich ihn durchstehen würde. Der Roman durfte gegen die Wanderhure nicht spürbar abfallen, das zu verhindern war meine größte Sorge.


    Obwohl ich in der Zwischenzeit einiges an Erfahrung gewonnen habe und auch glaube, abgeklärter zu sein, war das Gefühl beim Schreiben von Marie-3 noch schlimmer. Wenn ich eine schlechte Geschichte schreibe, kann auch Iny beim Überarbeiten nicht mehr viel retten. Inzwischen bin ich mit der Rohschrift fertig und hoffe, dass sie passt.


    Was die Hussitenkriege angeht, so birgt die Historie etliche für den Autoren interessante Zeiten. Man muss sie nur zu finden wissen.


    Damit wünsche ich allen, die bereits fertig sind, viel Spaß mit ihrem nächsten Buch, und jenen, die noch die Kastallanin lesen, viel Vergnügen mit den restlichen Seiten.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume:

  • Huhu,


    ich habe mich jetzt bis Seite 400 durchgefressen und kann momentan fast nicht mehr aufhören!


    Zwei Fragen habe ich:


    1. Was ist "Dauerbrot"?
    2. Was sind "Reisige" genau? Das sind wohl irgendwelche Fußsoldaten, oder?


    Zitat von "Spoiler bis Seite 400"

    Wow... Marie & Anni wurden tatsächlich von Falko & seinem Kumpel vergewaltigt. Damit habt ihr mich ganz schön überrumpelt, weil ich niemals damit gerechnet hätte, dass Marie das nochmal passiert! Einerseits finde ich das natürlich ganz schrecklich, andererseits aber auch wieder toll, dass ihr mich so überraschen konntet!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo Nimue,



    es freut mich, dass wir dich doch wieder überraschen konnten. Wir hoffen natürlich, dass uns das auch ber Marie-3 gelingt. :zwinker:


    Dauerbrot ist ein sehr hart gebackenes Brot, das man vor dem Essen aufweichen musste, es sei denn, man hatte Zähne aus Stahl. In etwa der Vorläufer unseres jetzigen Zwiebacks. Es gibt regional noch solche Brote, z.B. in Tirol das Schüttelbrot, oder die großen runden knäckebrotartigen Scheiben ins Schweden. Durch das meist doppelte Backen wurden diese Brote haltbar gemacht und konnten lange aufbewahrt werden. Auf Reisen waren sie ein guter Ersatz, wenn man kein frisches Brot bekam.


    Reisige waren im Mittelalter die bewaffneten Dienstleute des Adels, die diese auch auf Reisen begleiteten. Im Gegensatz zu den Fußknechten mussten sie dazu reiten können, daher wurde in späterer Zeit mit Reisigen die dann schon nicht mehr ritterliche Reiterei so genannt. Reisige waren im Gegensatz zu den nur für Kriegszüge zusammen gerufenen Aufgebote Berufssoldaten und stellten oft auch die Garde ihrer Herren, so diese nicht aus adeligen Kriegern gebildet wurde.


    Liebe Grüße
    Gheron :blume: