Kirsten Schützhofer - Die Farbe der Revolution

Es gibt 73 Antworten in diesem Thema, welches 21.482 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von resca.

  • Auch einen guten Morgen!


    Zitat von "nimue"


    Was natürlich die ganze Sache noch abrunden würde - das hat Jule18 ja schon erwähnt - , wäre eine Zeittafel mit den wichtigsten Eckpunkten der französischen Revolution.


    Ja, eine Zeittafel ist wirklich eine gute Sache.


    Zitat von "Flor"

    Ist hier noch jemand?


    Ich habe das Buch heute bekommen, :jumpies:
    leider, wegen Problemen mit der brasilianischen Post, 2 Wochen verspätet. :grmpf:


    Zitat von "nimue"

    Aber ja doch! Ich werde auf jeden Fall hier noch ein bißchen mit dir diskutieren und ich denke auch Kirsten wird immer mal wieder reinsehen :winken:


    Ich bin sehr gespannt, wie Dir das Buch gefällt!


    Liebe Grüße
    nimue


    Klar bin ich noch da. :winken:


    Liebe Grüße


    Kirsten :blume:

  • Hallo zusammen!


    Ich bin auch noch da! Ich hatte eh noch vor meinen Gesamteindruck hier zu posten, hatte bisher aber noch nicht richtig Zeit! Ich hoffe dass ich am WE dazu komme mir ein paar Gedanken zu machen. Auf jeden Fall werde ich noch öfters in den Thread reinlinsen! :winken:

    LG, resca

  • Hallo, :winken:


    schön das ihr noch da seit.


    Also, ich habe dann gestern Abend mal eine Nachtschicht machen müssen :breitgrins:


    Ich bin jetzt im 13. Kapitel und das Buch ist wirklich wunderschön.
    Kirsten deine Liebe zum Detail und die schöne Sprache gefallen mir sehr gut. :klatschen:
    Ich bin ja schon etwas vorgewarnt, dass das Buch nicht so einfach ist und ich muss mich wirklich sehr konzentrieren um alles mitzubekommen.



    Normalerweise entstehen, wenn ich lese, die Figuren nie vor meinem geistigen Auge. Ich nehme es so wie der Autor es mir vorsetzt, ohne groß meine Fantasie spielen zu lassen.
    Hier sieht man die Figuren aber einfach vor sich, ob man als Leser will oder nicht.
    Dank der wirklich tollen detaillierten Beschreibungen wird man richtig Teil der Geschichte.
    Ich kann das Buch nicht nebenbei lesen, sonst verliere ich den Faden. Aber ich werde es mir heute abend, wenn die Kinder zu Bett, sind wieder ganz gemütlich machen und warte schon gespannt auf die Revolution.


    Ich muss leider gestehen, dass ich diesbezüglich erschreckend unwissend bin :redface: ich glaube das Thema hatten wir in der Schule nicht :breitgrins: oder ich war da gerade krank. :zwinker:
    Ich werde also noch richtig schlau durch das Buch :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Flor :sonne:


    [/quote]

  • Hallo Flor,


    Das mit Jean-Marie klärt sich im Laufe des Buches - wenn wir Dir das verraten, nehmen wir zu viel der Geschichte vorweg.


    Soll ich Dir was verraten? Wenn ich nicht gerade in zwei Leserunden wäre, würde ich das Buch glatt nochmal lesen! Kirsten, das ist so ziemlich das größte Lob, das ich Dir machen kann.


    Das mit den Socken ist mir übrigens gar nicht aufgefallen! Interessant!


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Hallo,


    Also, das Buch hat einen ganz großen Fehler, man leidet unter akuten Schlafmangel.
    :morgen: so seh ich morgens aus. :breitgrins:
    Ich schaffe es nicht mich tagsüber, immer diese Kinder, auf das Buch zu konzentrieren, muss es also immer abends lesen, wenn die lieben Kleinen im Bett sind. Oder eben früher aufstehen und morgens lesen.
    Göttergatte ist auch diese Tage nicht da, also keiner der mich abends stört.
    Bin gerade mit dem 2. Teil fertig geworden. Habe also noch gut 100 Seiten vor mir.
    Das Buch gibt einen das Gefühl die Französiche Revolution hautnah mitzuerleben.
    Schön das Du fast alles aus der Sicht der Freunde Jules, Sophie, Daniel, Pierre und Adrienne erzählst
    Am Anfang die Sicherheit für die gerechte Sache zu kämpfen und dann die Zweifel.
    "Also haben wir jetzt keinen König mehr? Sind wir jetzt alle gleich?"fragt Jean-Marie

    Zitat von "Spoiler"

    besonders Jules gefällt mir zum Ende des 2. Teils immer besser. Anfangs fand ich ihn eher blass ja fast langweilig, aber jetzt ist er derjenige der die "gute Sache" am meisten in Frage stellt.
    Die ganze Gewalt, die vielen Morde und die Armen haben immer noch kein Brot.


    Das Buch liest sich sehr flüssig und schnell. Die vielen Wechsel und zum Teil sehr kurzen Kapitel gefallen mir, geben dem ganzen ein hohes Tempo und dem Leser wenig Zeit zum Luftholen.
    Ich denke man sollte, wenn es irgend möglich ist, das Buch so ziemlich in einem Rutsch lesen. Zum einen damit die Atmosphäre nicht verloren geht und zum anderen damit man nicht völlig durcheinander kommt.
    Mir ist es dann auch ähnlich gegangen wie den meisten, ich habe irgendwann etwas den Überblick verloren. Das ging so weit, dass ich irgendwann garnicht mehr wusste warum Daniel jetzt eigentlich Soldat wird, gegen wen er nun kämpft :confused:
    Ich habe da aber tapfer weiter gelesen und mir vorgenommen, das Buch noch einmal zu lesen. Ich denke sowieso, dass vieles beim 2 mal Lesen klarer wird.
    Trotzdem finde ich nicht, dass so kleine Unsicherheiten den Lesefluss stören. Klar, es fehlen ein paar mehr Hintergrund Informationen , wie bereits von einigen gesagt, ein kurzer Überblick mit den wichtigsten Ereignissen würde hier wirklich sehr helfen.
    Aber ich denke das allerbeste ist die Atmosphäre.
    Kirsten, wie Du die Figuren lebendig werden lässt, die Dialoge die Du ihnen gibst, gerade so als ob Du damals wirklich dabei warst. :Kreuz: ~nur zur Sicherheit :breitgrins: ~

    Zitat von "Spoiler"

    Etwas was ein bischen gefehlt hat, auch wenn ich ja schon vorgewarnt war, dass es keine Leidenschaftliche Liebesgeschichte in den Wirren der Französichen Revolution sein würde, war gerade etwas mehr Prickelnde Spannung zwischen Sophie und Jules.
    Auf Seite 238 gab es diese Situation
    ~Manchmal verließen Pierre, Adrienne und Daniel auch das Zimmer mit vielsagenden Lächel, und sie fanden endlich Zeit, über eher unschuldige Liebkosungen hinauszugehen.
    Jules strich über ihre Wange. "Geht es dir gut"? Sie nickt, hielt seine Hand fest, bemüht, ruhiger zu atmen.~
    Ich finde da hättest Du auch gut ein bischen mehr ins Detail gehen können :zwinker::redface:
    Ok, ich weiß das ist nicht das, was Du uns mit dem Buch rüberbringen willst und ich bin eigentlich auch kein Fan von Liebesszenen bei denen man schon vom Lesen rot wird , aber ein bischen mehr Leidenschaft, hätte an dieser Stelle gut gepasst, finde ich :breitgrins: Vielleicht sehe ja auch nur ich das so, später kommt ja auch noch eine etwas ausführlichere Szene, Mensch was schreib ich hier überhaupt :redface:, was müsst ihr jetzt von mir denken. :wegrenn:


    Etwas anderes: Die ganze Zeit fühle ich mich ganz doll an, Achtung jetzt wirds wieder peinlich, ich weiß nämlich nicht wie man es schreibt. "Les Misserables" von Victor Hugo erinnert, nicht das Buch das kenne ich nicht, aber das super tolle Musical dazu. Ich habe es Anfang der 90er Jahre in London gesehen. Die Stimmung, die Figuren Daniel mit seinem Ideallismus und Jules mit seinen Zweifeln. Da sehe ich immer Marius und diesen anderen, der Freund von Marius, dessen Name mir nun entfallen
    ist.
    Na ja egal, ist schon etwas spät jetzt.


    Trotzdem ein tolles Buch bisher, bin schon sehr gespannt auf das Ende.


    Liebe Grüße
    Flor :sonne:

  • Hallo, :winken:


    ich konnte nicht anders, bin heute morgen früher aufgestanden und habe das Buch fertig gelesen.


    Ich brauch jetzt mal eine kleine Pause und melde mich dann wieder.


    Liebe Grüße
    Flor :sonne:

  • Hallo und einen schönen Sonntag!


    Flor
    Du bist aber schnell. Nachtschichten - ich fühle mich geehrt. :smile:
    Es stimmt schon, man muss ganz schön aufpassen beim Lesen. Das ist mir beim Schreiben gar nicht aufgefallen. Wahrscheinlich hätte ich als notorischer Schnell- und Überleser Schwierigkeiten mit meinem eigenen Buch. :rollen:


    Zitat

    Etwas schade war, dass nach Jules Sturz aus dem Fenster, gleich ein neues Kapitel kam, da hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Das sein Vater den Diener erschossen hat. Die hatten doch eine Kindermädchen, wenn überhaupt wäre sie doch für Jules verantwortlich gewesen.


    Die Zeit danach ist leider den Kürzungen zum Opfer gefallen. Dass Jules Vater den Diener erschossen hat, war ja eher eine spontane Handlung. Es ging ihm nicht wirklich darum, den Schuldigen zu finden.


    Zitat

    Bei einer Gebärenden, die sowieso schon viel Blut verloren hat, auch noch einen Aderlass Immer wenn ich dieses Geburtszenen les, bin ich so froh das ich heute lebe und Kinder bekommen habe.


    Der Aderlass als Allheilmittel. Eine weitere Variante waren starke Abführmittel zur Reinigung des Körpers. Ich denke da immer, man muss ein verdammt robuster Kranker gewesen sein, um das zu überleben. George Washington, der erste amerikanische Präsident, ist an so einem Aderlass gestorben. Man hat nämlich zudem nicht unbedingt darauf geachtet, wie viel man abzapft.


    Zitat

    Das mit den Socken ist ja interessant. Die Männer haben also schwarze Socken getragen wenn sie nur wenige hatten und sie nicht so oft wechseln konnten, sprich ärmer waren und die Reichen trugen weiß, habe ich das so richtig verstanden?


    Ja, genau. Dunkel für die Ärmeren, bzw. wenn man zu Fuß unterwegs war, und weiß für die Reicheren.


    Zitat

    Witzig, das die Eltern den kleinen 6 Jahre alten Jules gesiezt haben.
    Ich hätte nicht gedacht das Eltern auch ihre kleinen Kinder siezten.


    In höheren Kreisen konnte die Beziehung zwischen Eltern und Kindern sehr distanziert sein. Manche Kinder lernten ihre Eltern erst Jahre später kennen, weil sie bei Ammen aufwuchsen.


    Zitat

    Hier sieht man die Figuren aber einfach vor sich, ob man als Leser will oder nicht.
    Dank der wirklich tollen detaillierten Beschreibungen wird man richtig Teil der Geschichte.


    Danke, das freut mich wirklich sehr. :jakka:


    Zitat

    Kirsten, wie Du die Figuren lebendig werden lässt, die Dialoge die Du ihnen gibst, gerade so als ob Du damals wirklich dabei warst. ~nur zur Sicherheit ~


    Also dabei war ich nicht, glaube ich jedenfalls. :breitgrins:


    Liebesszenen

    Zitat

    Ok, ich weiß das ist nicht das, was Du uns mit dem Buch rüberbringen willst und ich bin eigentlich auch kein Fan von Liebesszenen bei denen man schon vom Lesen rot wird , aber ein bischen mehr Leidenschaft, hätte an dieser Stelle gut gepasst, finde ich Vielleicht sehe ja auch nur ich das so, später kommt ja auch noch eine etwas ausführlichere Szene, Mensch was schreib ich hier überhaupt , was müsst ihr jetzt von mir denken.


    Ach, wir denken nur das Beste, oder? Es stimmt schon, da hätte man noch etwas weiter gehen können. Liebe betrifft ja auch das Zwischenmenschliche, und um Liebe geht es immer auch, wenn Menschen zusammen sind. Im dritten Teil wird es etwas detaillierter. Wahrscheinlich, weil da so eine Art Flucht ins Privatleben versucht wird.


    Les Miserables habe ich in diversen Filmvarianten gesehen - ob das was hängen geblieben ist? Das Buch mochte ich jedenfalls sehr.


    @Nimue

    Zitat

    Soll ich Dir was verraten? Wenn ich nicht gerade in zwei Leserunden wäre, würde ich das Buch glatt nochmal lesen! Kirsten, das ist so ziemlich das größte Lob, das ich Dir machen kann.


    Das ist ein wirklich tolles Lob. Danke! :jakka:


    Liebe Grüße


    Kirsten

  • Hallo,


    So, jetzt hab ich auch endlich ein bischen Zeit.
    Ersteinmal noch mal vielen Dank für das tolle Buch. Es hebt sich wirklich aus der Masse der mit die......, das..... anfangenden historischen Romane heraus.
    Man spürt beim lesen, dass Du die Französische Revolution wirklich gelebt hast, hast Du Dich eigentlich während des Schreibens noch auf etwas anderes konzentrieren können?
    Der Schreibstil ist einfach wunderschön, die Atmosphäre einmalig, ich habe gelesen und gelesen und gelesen und dann war es zuende. :heul:
    Mich hätte auch die 1300 Seiten Version interessiert. :zwinker:


    Durch Deine Liebe zum Detail lässt sich sicherlich auch beim 2. mal lesen, noch so einiges entdecken.
    Die tolle Atmosphäre, die Dialoge lassen den Leser Teil der Revolution werden.
    Das Chaos, wer ist jetzt gegen wen, wer steht auf welcher Seite, wer ist Feind wer Freund. Die langsame Gewissheit das alles außer Kontrolle gerät.
    Die Frage, ob nicht vielleicht doch früher, alles besser war?
    Zumindest hat sich das Chaos auch auf mich ausgewirkt, dass auch ich etwas den Kopf :entsetzt: , in den Wirren der Revolution, verloren habe.
    Besonders bei Daniel wußte ich irgendwie nie für und gegen wen er denn nun eigentlich kämpft. nimue hat das ein paar Seiten vorher ja schon etwas erklärt und mir wurde alles etwas klarer. Ich weiß wirklich nicht ob ich da etwas überlesen habe, oder warum mir das so unklar war. Wer waren die "Blauen" von denen Daniel träumt?
    Für uninformierte Leser, wie mich, ist es wirklich manchmal etwas schwer zu verfolgen. Das mit den Cordeliers und Jakobinern, :confused: man bestrafe mich, ich habe es nicht mal kapiert als ich bei Wiki nachgelesen habe.
    Kirsten, Du hattest gesagt , dass du an einer Zeittafel mit den wichtigsten Ereignissen arbeitest. Für Leser wie mich wäre die dringend notwendig.
    Vor allem zu diesen Kämpfen, außerhalb Paris, Du weißt schon, siehe Daniel weiter oben, in der Vendee, hätte ich irgendwelche genaueren Erklärungen benötigt.
    Oh, wie unangenehm keiner hier hat das angesprochen, habt Ihr das alle Verstanden? und nur ich bin so unwissend?


    Den Lesefluss hat das bei mir aber nicht gestört, ich habe mir gedacht ich verstehe zwar nicht alles, aber die Menschen damals wußten auch nicht mehr was eigentlich los ist :zwinker:


    So, jetzt weiter zum Inhalt . Die Liebesgeschichte von Jules und Sophie entwickelt sich im 3. Teil mehr, das finde ich sehr schön.

    Zitat von "Spoiler"

    Das Jules so ein Ende finden musste, war denk ich, wichtig. Klar, ich habe auch immer gedacht, warum flüchtet er nicht, aber ich er hat an die Sache geglaubt, war einer der Verfechter der ersten Stunde und ist dafür gestorben. Alleine diese Tatsache, dass Menschen die die Revolutionäre der ersten Stunde waren, später als Royalisten geköpft wurden, unglaublich.
    Ich habe allerdings nicht ganz verstanden warum Jean-Marie nicht das Land verlassen hat. Übrigens lag ich mit meinem Tipp, für den Prolog ja schon richtig. :breitgrins:
    Kirsten, Du hattest ein paar Seiten vorher gesagt, dass Du die Geschichte weitergedacht hast und uns garantierst das Sophie in Sicherheit kommt und ihr Kind bekommt.
    Meine Frage: Warum hast Du keinen Epilog geschrieben, z.B. ein paar Jahre nach den schrecklichen Ereignissen erzählt uns Sophie wie es ihr ergangen ist und was für ein Leben sie jetzt führt, mit ihrem Kind das Jules so ähnlich ist. Das hätte doch dem Ende ein bischen die düstere Stimmung genommen und Hoffnung gegeben.


    Vielleicht fallen mir ja morgen noch mehr Sachen ein, weil jetzt bin ich :todmuede:
    Ich vergebe natürlich auch 5 voll verdiente Ratten
    5ratten


    Kirsten, mich würde mal interessieren ob Du schon an einem neuen Buch schreibst.


    Liebe Grüße
    Flor :sonne:

  • Hallo Flor,


    wow... Du bist ja echt schnell! :klatschen:


    Wenn ich mir Deinen Text so durchlese, dann denke ich mir: Schön, dass Du die gleichen Empfindungen wie die meisten hier hattest! Es ist wirklich ein besonderes Buch!


    Zitat von "Flor"

    Trotzdem finde ich nicht, dass so kleine Unsicherheiten den Lesefluss stören. Klar, es fehlen ein paar mehr Hintergrund Informationen , wie bereits von einigen gesagt, ein kurzer Überblick mit den wichtigsten Ereignissen würde hier wirklich sehr helfen.
    Aber ich denke das allerbeste ist die Atmosphäre.


    Volle Zustimmung!


    Zitat

    Vor allem zu diesen Kämpfen, außerhalb Paris, Du weißt schon, siehe Daniel weiter oben, in der Vendee, hätte ich irgendwelche genaueren Erklärungen benötigt. Oh, wie unangenehm keiner hier hat das angesprochen, habt Ihr das alle Verstanden? und nur ich bin so unwissend?


    Du meinst jetzt die Kämpfe außerhalb von Paris? Hm... ich bin ja auch absolut nicht informiert über das Thema und habe es vermutlich deshalb nicht angesprochen, weil sich die Französische Revolution ja nicht nur auf Paris konzentriert hat, sondern das ganze Land aufwühlte. Vieles habe ich auch einfach so hingenommen und auf mich wirken lassen.


    Zitat von "Spoiler"

    Das Jules so ein Ende finden musste, war denk ich, wichtig. Klar, ich habe auch immer gedacht, warum flüchtet er nicht, aber ich er hat an die Sache geglaubt, war einer der Verfechter der ersten Stunde und ist dafür gestorben. Alleine diese Tatsache, dass Menschen die die Revolutionäre der ersten Stunde waren, später als Royalisten geköpft wurden, unglaublich.


    Ja! Das ist wirklich unglaublich! Ich hatte oft den Eindruck, dass es gar nicht wichtig war, wozu man gehörte. Die Menge war außer sich; sie wollte Blutopfer!


    8quote]Meine Frage: Warum hast Du keinen Epilog geschrieben, z.B. ein paar Jahre nach den schrecklichen Ereignissen erzählt uns Sophie wie es ihr ergangen ist und was für ein Leben sie jetzt führt, mit ihrem Kind das Jules so ähnlich ist. Das hätte doch dem Ende ein bischen die düstere Stimmung genommen und Hoffnung gegeben.[/quote]


    Stimmt... jetzt wo Du das schreibst... das hätte ich mir auch schön vorgestellt. Andererseits fand ich gerade diesen düsteren, etwas offenen Schluß toll.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Zitat von "Solas"

    Der Aderlass als Allheilmittel. Eine weitere Variante waren starke Abführmittel zur Reinigung des Körpers. Ich denke da immer, man muss ein verdammt robuster Kranker gewesen sein, um das zu überleben. George Washington, der erste amerikanische Präsident, ist an so einem Aderlass gestorben. Man hat nämlich zudem nicht unbedingt darauf geachtet, wie viel man abzapft.



    Hallo,


    das mit dem Aderlass war damals wirklich eine Unsitte, aber ich habe so meine Gedanken, warum man es immer machte.
    Damals gab es keine großen chirurgischen Eingriffe, auch keine erhebliche Auswahl an Medikamenten, zumal das medizinische Wissen sehr gering war. Ein Arzt sollte heilen und ich denke, oft standen diese Ärzte unter enormem Druck. So wie Jules Vater den Diener einfach 'mal so erschossen hat, war das durchaus auch denkbar, an einem Arzt seine Wut auszulassen, der nicht in der Lage war jemanden zu heilen. Also machte man oft einen Aderlass, so daß der Patient und auch die Angehörigen das Gefühl hatten, es wird etwas getan. Ob das wirklich hilfreich oder sogar eher kontraindiziert war, steht auf einem anderen Blatt. Zumindest machte es einen besseren Eindruck, war spektakulärer anzusehen, als einfach nur die Hände in den Schoß zu legen und sagen:"Tja, da kann man wohl nichts mehr machen. Rechnen Sie 'mal mit dem schlimmsten". Der Aderlass hat bestimmt Linderung bei Stauungsproblemen des Herzens und bei Lungenödemen gebracht, aber das hätte man auch erreicht, wenn man dem Patienten Flüssigkeit entzogen, bzw. weniger zu trinken gegeben hätte, nur denke ich wußte man das zu dieser Zeit nicht. Es waren ja auch die Zeiten, in denen die "Säftelehre" ganz hoch im Kurs stand. Nämlich das der Körper aus verschiedenen Körpersäften besteht und wenn diese im Ungleichgewicht zueineander stehen, dann erkrankt der Mensch. Folglich hat man dann diesem Kranken einen Teil der Säfzte entzogen und das war zumeist das Blut, mit teilweise verherenden Folgen, wie z.B. auch bei einer Geburt, bei der es ja vorrangig darum geht, die Blutung aus der Gebärmutter zu stoppen, wenn sich zum Beispiel die Plazenta nicht vollständig löst, was übrigens heute auch noch zu massiven Komplikationen führen kann, wenn man es nicht rechtzeitig erkennt und entsprechend handelt.
    So jetzt langt's, sonst kommt mein Beitrag noch in den Klugscheißer-Thread :redface::zwinker:


    Liebe Grüße Tina

  • Hallo,


    Zitat

    Ersteinmal noch mal vielen Dank für das tolle Buch. Es hebt sich wirklich aus der Masse der mit die......, das..... anfangenden historischen Romane heraus.


    :jakka:


    Zitat

    Man spürt beim lesen, dass Du die Französische Revolution wirklich gelebt hast, hast Du Dich eigentlich während des Schreibens noch auf etwas anderes konzentrieren können?


    Zwangsläufig, aber sie hat sich schon ein bisschen in meinen Alltag gedrängelt. Meistens lief das dann so ab, dass ich mir bei wildfremden Leuten auf der Straße überlegt habe, was die wohl zu der Zeit getan hätten, oder ich habe die Leute im Zug in Kleidung des 18. Jahrhunderts vor mir gesehen. Das hat dann schon etwas Amüsantes.


    Zitat

    Mich hätte auch die 1300 Seiten Version interessiert.


    Das ist dann quasi der Director’s Cut. :breitgrins:


    Zitat

    Das Chaos, wer ist jetzt gegen wen, wer steht auf welcher Seite, wer ist Feind wer Freund. Die langsame Gewissheit das alles außer Kontrolle gerät.
    Die Frage, ob nicht vielleicht doch früher, alles besser war?
    Zumindest hat sich das Chaos auch auf mich ausgewirkt, dass auch ich etwas den Kopf , in den Wirren der Revolution, verloren habe.


    Das kann passieren. Ich habe mich beim Schreiben und Recherchieren auch gefragt, ob es den Leuten der Zeit nicht ähnlich ging. Wussten die immer, wer auf welcher Seite steht? War das für die auch so chaotisch?


    Zitat

    Besonders bei Daniel wußte ich irgendwie nie für und gegen wen er denn nun eigentlich kämpft.


    Auf der geschichtlichen Ebene: Daniel kämpft erst „auf der Straße“ für die Revolution, schließt sich dann den Revolutionstruppen an (der „französischen“ Armee dieser Zeit), um gegen die österreichischen und preußischen Truppen zu kämpfen.


    Ende 2. Teil + 3. Teil

    Zitat

    Im 3. Teil hat er die Seiten gewechselt und kämpft im Rahmen der Aufstände in der Vendée gegen die Revolution. Die Blauen bezieht sich auf die Uniformen der Revolutionstruppen.
    Auf der Ebene der Figur: Ich glaube Daniel weiß gegen Ende selbst nicht genau, warum und für was er kämpft. Bis zum Tod seiner Schwester kämpft er für eine Sache, die Revolution, danach kämpft er, um seine Schwester zu rächen. Aber er hat eigentlich kein Ziel mehr, denn bei diesem Feldzug kann für ihn nichts heraus kommen.


    Zitat

    Für uninformierte Leser, wie mich, ist es wirklich manchmal etwas schwer zu verfolgen. Das mit den Cordeliers und Jakobinern, man bestrafe mich, ich habe es nicht mal kapiert als ich bei Wiki nachgelesen habe.


    Nein, bestraft wird nicht. Man darf auch mal etwas nicht wissen, das braucht dir nicht unangenehm sein. Ich habe mal das bei Wikipedia überflogen und finde es auch nicht sonderlich verständlich. :rollen:
    Ich versuche mich mal an einer vereinfachten (damit es kurz wird) Erklärung:
    Zum Namen: die Jakobiner und die Cordeliers hießen so nach ihren Versammlungsorten. Die Jakobiner trafen sich im alten Jakobinerkloster (Dominikaner), die Cordeliers im alten Franziskanerkloster (Cordeliers = umgangsspr. für Franziskaner)
    Politisch gehörten sie im Prinzip der gleichen Richtung an (gegen die Royalisten und im heutigen Sprachgebrauch links). Die Corderliers waren insofern mehr „Volksclub“, weil die Jakobiner eine recht hohe Jahresgebühr verlangten, was sich viele nicht leisten konnten. Beide Clubs wurden zuerst einmal gegründet, um politische Fragen zu diskutieren und die Menschenrechte (verkündet am 26.8.1789) zu verteidigen.
    Jakobiner und Cordeliers sind also in erster Linie politische Debattier-Clubs. Manche ihrer Mitglieder waren gleichzeitig Konventsabgeordnete und damit Politiker (Danton, Demouslins, usw.).
    Hilft das ein bisschen? Ansonsten: unbedingt fragen.
    Zu den Kämpfen außerhalb von Paris: da gab es einige, besonders im Süden und im Westen (der Vendée – hierzu gibt es einen Roman von Honoré de Balzac, der Chouans heißt und 1793 von Victor Hugo beschäftigt sich, glaube ich, auch damit). Es ist immer etwas schwierig zu verstehen, wer, für was und warum gekämpft hat. Die einen kämpften, weil sie ihren König und die alte Macht zurück wollten, die anderen, weil man ihnen ihre Religion genommen hatte. Die reicheren Bürger wollten den König meist nicht mehr zurück, aber auch nicht unbedingt mit den ärmeren Bürgern auf eine Stufe gestellt werden. Da spielten Wirtschaftsinteressen eine Rolle. Diese Auseinandersetzungen waren teilweise unglaublich brutal, da haben sich beide Seiten nichts gegeben. Man hat Leute (gefesselt) in Boote mit Löchern gesetzt, in den Fluss hinausgerudert (Nantes) und ertrinken lassen. In Lyon hat man Kanonen zur Hinrichtung benutzt, weil das schneller ging, als die Guillotine. Der Kommissar Lebas hatte tatsächlich ein Schild in seinem Zimmer hängen, auf dem stand: Wer hier um einen Gefangenen bittet, nimmt seinen Platz ein.


    Zitat

    Den Lesefluss hat das bei mir aber nicht gestört, ich habe mir gedacht ich verstehe zwar nicht alles, aber die Menschen damals wußten auch nicht mehr was eigentlich los ist


    Genau! Jedenfalls stelle ich mir vor, dass es so ist. Genauso wie wir heute auch nie den vollen Überblick haben.


    Ende


    Zitat

    Ich hatte oft den Eindruck, dass es gar nicht wichtig war, wozu man gehörte. Die Menge war außer sich; sie wollte Blutopfer!


    Im Prinzip funktioniert das wie heute auch: man baut eine Gefahr auf (die es wirklich gab, nämlich die Bedrohung durch Preußen, Österreich und England) und aus und eint die Menschen gegen einen gemeinsamen Feind. Der Feind brauchte eben ein Gesicht. Den meisten Menschen ging es ja nicht wirklich besser, nach dem der König weg war, also bestand die Gefahr, dass sie nach den alten Zuständen verlangten. Wenn viele „Verräter“ erwischt und verurteilt werden, hat man dann irgendwann den Eindruck, dass etwas getan wird.


    Epilog

    Zitat

    Kirsten, Du hattest ein paar Seiten vorher gesagt, dass Du die Geschichte weitergedacht hast und uns garantierst das Sophie in Sicherheit kommt und ihr Kind bekommt.
    Meine Frage: Warum hast Du keinen Epilog geschrieben, z.B. ein paar Jahre nach den schrecklichen Ereignissen erzählt uns Sophie wie es ihr ergangen ist und was für ein Leben sie jetzt führt, mit ihrem Kind das Jules so ähnlich ist. Das hätte doch dem Ende ein bischen die düstere Stimmung genommen und Hoffnung gegeben.


    Für mich wäre das in dem Moment, als ich den Roman beendet habe, einfach so gewesen, als würde ich über das Schreckliche hinweg gehen, so, als wäre es doch nicht so schlimm gewesen. Nach dem dann etwas Zeit vergangen war, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie es wohl weiter gehen könnte. Wahrscheinlich musste ich mir selbst doch auch einen kleinen Lichtblick verschaffen, und da habe ich mir dann vorgestellt, dass Sophie ihr Kind kriegt. Allerdings denke ich immer noch darüber nach, wie die Situation wohl für sie ist. Wird sie das Kind ständig an ihren Geliebten erinnern? Wird sie sich rächen wollen? Was macht sie mit ihrem neuen Leben?



    Zitat

    Kirsten, mich würde mal interessieren ob Du schon an einem neuen Buch schreibst.


    Ja, ich schreibe gerade an einer Geschichte, die sich im 13. Jahrhundert abspielt.


    Tina
    Wieso Klugscheißer-Thread, deine Ergänzungen sind doch genau richtig und wichtig zur Ergänzung. Natürlich haben sich die Leute auch etwas gedacht beim Aderlass und manchmal hat es ja wirklich auch funktioniert. Übrigens gab es sogar Do-it-yourself-Bücher, quasi Aderlass für den Hausgebrauch für denjenigen, der kein Geld für den Arzt ausgeben wollte. :breitgrins:



    Liebe Grüße
    Kirsten :blume:

  • Hallo :winken:


    @Nimue ja, ich wundere mich auch, dass ich das Buch so schnell durch hatte,
    aber es ließ sich einfach so gut lesen.
    Dass das Buch irgendetwas ganz besonderes hat, dass merke ich jetzt ganz deutlich, ich lese ja gerade
    die Hexe von Freiburg und ich tu mich da schwer. Das Buch ist garnicht so schlecht. Aber nach Die Farbe der Revolution
    muss man wohl etwas ganz anderes lesen. Garnicht mal wegen der düsteren Thematik die ja beide Bücher haben sondern einfach, dass eine Buch (Die Farbe der Revolution) voll von Atmosphäre und Detail und das andere (Die Hexe von Freiburg) irgendwie doch recht einfach, so dahingeschrieben, erzeugt keine richtige Stimmung.


    @Nimue Vieles habe ich einfach so hingenommen und auf mich wirken lassen.


    - ging mir auch so.


    Solas erst einmal Danke für Deine Erklärungen.
    Dann ist es natürlich passiert, sowohl "Dantons Tod" als auch" Les Miserables" habe ich mir gerade bei Jokers bestellt. Dabei habe ich ja auch festgestellt das Victor Hugos Roman einige Jahre später spielt. :redface:
    Aber jetzt werde ich auf meine alten :breitgrins: Tage ja noch richtig schlau :ohnmacht:


    Deine Begründung warum es keinen Epilog gibt, kann man natürlich auch nachvollziehen, trotzdem ich bin, gerade bei historischen Romanen, absoluter Epilog Fan :breitgrins: außer, Du planst einen 2. Teil :zwinker:


    Aber, eine Geschichte die im 13. Jahrhundert spielt hört sich natürlich auch toll an :tanzen:


    Liebe Grüße
    Flor

  • Hallo :winken: ,


    Zitat

    Solas erst einmal Danke für Deine Erklärungen.
    Dann ist es natürlich passiert, sowohl "Dantons Tod" als auch" Les Miserables" habe ich mir gerade bei Jokers bestellt. Dabei habe ich ja auch festgestellt das Victor Hugos Roman einige Jahre später spielt.


    Ja, stimmt, Hugos Roman spielt später, aber im großen Ganzen bewegt er sich auch noch im Dunstkreis der großen Revolution – es sind ja nur ein paar Jährchen später.


    Zitat

    auf meine alten Tage


    Alte Tage!? Wir sind fast im gleichen Alter! :belehr: Allerdings musste ich gestern nachrechnen - vielleicht werde ich doch alt. :breitgrins:



    Zitat

    Deine Begründung warum es keinen Epilog gibt, kann man natürlich auch nachvollziehen, trotzdem ich bin, gerade bei historischen Romanen, absoluter Epilog Fan außer, Du planst einen 2. Teil


    Ein Epilog hätte irgendwie etwas Entspannendes gehabt. Einen zweiten Teil habe ich mir schon überlegt (schon aus reiner Neugier), aber den werde ich wahrscheinlich erst einmal für mich privat schreiben müssen, und dann sehen wir mal weiter.


    Zitat

    Aber, eine Geschichte die im 13. Jahrhundert spielt hört sich natürlich auch toll an


    Das Schreiben macht auch Spaß. Dieses Mal ist es eine noch fremdere Welt, obwohl es natürlich immer Berührungspunkte mit uns heute gibt. Menschen sind eben Menschen, auch wenn sie ihr Tun je nach Zeit anders begründen.


    Liebe Grüße
    Kirsten :blume:

  • Hi zusammen!


    An alle die es interessiert: die aktuelle Ausgabe der GeoEpoche handelt diesmal von der frz. Revolution. Ich hole mir die Ausgabe auf jeden Fall. Hier sind doch bestimmt noch einige Interessenten drunter. Ich werde bestimmt den ein oder anderen Aha-Effekt haben. Vllt. blättere ich dann auch nochmal im Buch.

    LG, resca