Jane Austen, Northanger Abbey

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 9.527 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Dem 17jährigen Backfisch Catherine Morland bietet sich die einzigartige Gelegenheit, das ihren Eltern befreundete kinderlose Ehepaar Allen zum Kuraufenthalt nach Bath zu begleiten. Dort angekommen, beginnt die kurzweilige Initiation Catherines in die bessere Gesellschaft. Diese Initiation ist nicht minder von der unfassbaren Naivität der jungen Dame geprägt denn von ihrer fast ebenso großen Gutherzigkeit.
    Auf einer der ersten Soiréen lernt sie nicht nur ihre vorübergehend beste Freundin Isabella, eine Karikatur klischeehafter Koketterie, sondern auch den spitzzüngigen Henry Tilney kennen, zu dem sie sich recht augenblicklich sehr hingezogen fühlt.
    Doch bis sich entscheidet, ob das Schicksal den beiden wohlgesonnen ist, müssen noch einige Klippen umschifft, die Annäherungsversuche des ebenso plumpen wie aufschneiderischen John Thorpe abgewehrt und schlussendlich das größte aller Abenteuer bestanden werden: Catherine wird vom Vater Henry Tilneys als Gesellschafterin seiner Tochter auf das ehrwürdige Anwesen Northanger Abbey eingeladen - ein Ort, der in der Phantasie Catherines mit den von ihr verschlungenen Schauerromanen Ann Radcliffes zu einem harmonischen Ganzen verschmilzt. Doch, wie gewöhnlich, lauern die Fährnisse an ganz anderer Stelle als man sie erwartet.


    Northanger Abbey ist Jane Austens mit einem Augenzwinkern versehener Beitrag zum Genre des Schauerromans und eine - leider nicht immer wirklich bissige - Parodie auf das Vorbild Ann Radcliffe.
    Die Ereignisse in Bath sind zwar wirklich mit sehr viel Gespür für Pointen beschrieben und die häufigen Metakommentare der Erzählerin machen auf jeder Seite mehr Lust auf den Fortgang der Geschichte.
    Leider schwächt sich der satirische Wind in der zweiten Hälfte des Romans aber etwas ab, die Vorkommnisse in und um Northanger Abbey sind zwar auch nicht das, was ich langweilig nennen möchte, doch die Romanze zwischen Catherine und Henry Tilney nimmt schnell zu viel Raum ein und kann sich letzendlich auch nicht ganz konsequent vom karikierten Muster lösen. Die Parodie wirkt so immer lauer und rettet sich am Ende in eine etwas enttäuschende Auflösung.


    Vielleicht ist es im frühen 19. Jahrhundert zuviel verlangt, nicht nur ein paar Spitzen gegen die öffenlichen Formen des Umgangs, sondern auch gegen die süßliche Verklärung der romantischen Liebe zu erwarten. Für Leser/innen, die sich von solch anachronistischen Erwartungen ganz freimachen können, ist Northanger Abbey mit allergrößter Sicherheit ein einziger, großer Spaß.

  • Hach, die Jane Austen! Die konnte das Schreiben einfach. Schade, dass es nur so wenige Bücher von ihr gibt :sauer:


    Northanger Abbey fand ich in der ersten Hälfte genial und in der zweiten etwas langwierig, was aber sicher auch so gedacht war, da Jane Austen ja über die Gothic Novels herzieht und ihre Protagonistin überall Gespenster sehen lässt - also doch wieder irgendwie amüsant. :breitgrins:


    Trotzdem gefallen mir Pride & Prejudice und Sense & Sensibility besser.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat von "Wendy"

    Hach, die Jane Austen! Die konnte das Schreiben einfach. Schade, dass es nur so wenige Bücher von ihr gibt :sauer:


    Das möchte ich voll unterschreiben.


    Wenn es auch nicht an z. B. Stolz und Vorurteil herankommt, mag ich auch Northanger Abbey sehr gern und habe es sowohl auf deutsch als auch auf englisch mehrfach gelesen; das letzte Mal dürfte allerdings schon etwa 10 Jahre zurückliegen. Meine Lieblingsszene ist und bleibt die Entdeckung der Wäscheliste.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich habe das Buch heute fertig gelesen und war wirklich begeistert - hab´ mich selten so amüsiert :breitgrins: . Es kommt zwar nicht an "Stolz & Vorurteil" heran, aber auf Platz zwei würde ich es ruhigen Gewissens stellen - allerdings müßte es sich diesen Platz mit "Persuasion" teilen. Zwischen den beiden könnte ich einfach nicht wählen...(Das einzig "negative" an letzterem ist, daß es so kurz ist :sauer: ).

  • ich musste bei dem buch unentwegt schmunzeln und teilweise hab ich auch mit der protagonistin mitgefiebert. war meine erste jane austen und ich könnte mich nicht beschweren.

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    Verlag: Reclam
    ISBN: 978-3-379-20061-5
    Seiten: 260
    Ausgabe: Taschenbuch
    Preis: € 8,90
    ET: 03.2003


    Catherine Morland, eine siebzehnjährige Pfarrerstochter, ist leidlich hübsch und unbedarft. Ihre Freundin Isabella Thorpe weckt ein glühendes Interesse an den alten Schlössern und romantischen Heldinnen der Schauerromane. In Bath verliebt sich Henry Tilney, ein junger Geistlicher, in Catherine. Als sein Vater, General Tilney, sie auf den alten Familiensitz Northanger Abbey, eine ehemalige Abtei, einlädt, wird ihr gesunder Menschenverstand durch das Rätsel um den Tod der Hausherrin und durch die Avancen des großspurigen John, Isabellas Bruder, auf eine harte Probe gestellt...


    Meine Meinung


    „Kloster Northanger“ ist jetzt mein fünfter Jane Austen-Roman und ich bin diese wunderbar, erfrischenden Bücher noch immer nicht satt. Zwar gehört meiner Meinung nach „Kloster Northanger“ (oder „Die Abtei von Northanger“) nicht zu den besten Romanen der Autorin, hat aber durchaus eine Menge Charme und Witz.


    Ich habe die Reclam-Ausgabe gelesen und bin mit der Übersetzung, wenn ich auch keine Vergleichsmöglichkeit habe, äußerst zufrieden. Ich hatte keinerlei Schwierigkeiten mit Sprache und Stil, der Roman war vom ersten Satz an sehr flüssig zu lesen. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die Sprache ein wenig zu sehr unserer heutigen angepasst wurde, aber im Großen und Ganzen habe ich mich schon in einem Roman des frühen 19. Jahrhunderts gefühlt.


    Jane Austens amüsante Charakterisierungen haben es mir wie immer am meisten angetan. Die meiste Zeit musste ich vor mich hin schmunzeln und wie gewohnt lässt es Jane Austen nicht ruhig angehen, sondern versprüht ihren Witz gleich von der ersten Seite an. Der typische Jane Austen-Charme fehlt auch in diesem Buch nicht und mit ihrer großartigen Beobachtungsgabe lässt sie uns mit vielen kleinen Spitzen an ihrer Welt teilhaben.
    Aber sie kritisiert nicht nur die Gesellschaft und deren Marotten, sondern nimmt auch den damals sehr in Mode gewesenen gotischen Schauerroman auf die Schippe. Zum Glück hatte meine Ausgabe dazu einige Anmerkungen, sonst wären mir diese Seitenhiebe wohl oftmals verborgen geblieben. Wen es interessiert, E.T.A. Hoffmanns „Die Elixiere des Teufels“ und Mary Wollstonecraft Shelleys „Frankenstein“ gehören zu den bekannteren, späteren Werken. Zu Jane Austens Zeit war Ann Radcliffe die unangefochtene Königin des Schauerromans und findet sehr häufig Erwähnung - ihr sehr bekannter Roman „The Mysteries of Udolpho“ ist vor allem Ziel Jane Austens Spott.
    Gerade weil ich mit dieser Spöttelei nicht allzu viel anfangen konnte, wird „Kloster Northanger“ nicht zu meinen Lieblingsbücher zählen. Mir fehlte dazu einfach zu viel Hintergrundwissen.


    Die Handlung selbst ist nicht überraschend, geht es doch wieder um ein junges Mädchen, das ihr Herz verliert. Allerdings ist der Hintergrund ein anderer und auch die Art des Erzählens ist ein wenig überraschend. Ist die erste Hälfte eine altbewährte Jane Austen, versucht sich die Autorin in der zweiten Hälfte selbst ein klein wenig an einem Schauerroman. Mir persönlich hat diese Mischung sehr gut gefallen, vor allem, weil es sich doch von anderen Austen-Roman abhebt.


    Wie gehabt, gehören die Charakterisierungen und die Figuren zu den unumstrittenen Highlights in einem Jane Austen-Roman und auch in „Kloster Northanger“ wurde ich nicht enttäuscht. Auch wenn ich ab und an nicht wusste, was ich von der einen oder anderen Figur zu halten habe, standen sie mir doch alle sehr lebendig und deutlich vor Augen.


    Leider ist das Ende sehr abrupt und wenig romantisch, aber das kennen die Leser von Jane Austen bereits. Ich persönlich finde, hier ist das Ende besonders unrund und hat mich nicht sehr zufrieden zurückgelassen. Man erfährt zwar alles, was man wissen muss, aber viel zu schnell und mit wenig Gefühl.


    Meine Bewertung


    4ratten

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Jane Austen hmmmmm :daumen:
    Ich habe das Buch vor kurzem erst zu Ende gelesen und war zwar begeistert, jedoch fand ich andere Bücher von ihr besser. Aber es ist es auf jedenfall Wert zu lesen. 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Ein Buch ist ein Garten den man in der Tasche trägt.<br /><br />arabisches Sprichwort<br /><br />dann trag ich ja immer mehr als nur einen Garten mit mir rum

  • Hi :winken:,
    ich muss auch sagen dass mir zum beispiel stolz und vorurteil besse gefallen hat aber trotzdem war es ein schönes buch und auch hier zeigt jane austen durch ihren tollen schreibstil, dass sie bücher mit weniger interessntem inhalt (das heißt nicht dass der inhalt müll ist ich will nur ausdrücken dass bei ihr der schreibstil bei weitem besser ist als die story) zu echten klassikern machen kann.
    von mir gibts : 4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Yannick

  • Das habe ich auch noch ungelesen zu Hause und seit neuestem die DVD dazu. Mal sehen wann ich dazu komme.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Nothanger Abbey war das vierte Buch von Jane Austen, das ich gelesen habe. Die Sprache war wie immer sehr schön und reich, es gab viel Ironie. Ich mag ihre Bücher sehr, alle haben mir gut gefallen (zwar "Mansfield Park" am wenigsten, das kam mir irgendwie zu gedehnt). Wenn ich mich nicht irre, mir fehlen noch "Sense & Sensibility" und "Emma". Würde mich freuen, wenn irgendwann zu den Bücher auch noch LR geben würden.

  • Ich fand Northanger Abbey richtig klasse.
    Bei Jane Austen mag ich am liebsten die Nebencharaktere, die so schön übertrieben werden, wie hier zum Beispiel Catherines Freundin (ich habe gerade ihren Namen vergessen) in Bath.

    Was wäre mein Leben ohne Bücher? Einfach nur leer. <br /><br />Zu viele Bücher, die ich lesen möchte und zu wenig Zeit, sie alle zu lesen.

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    Meiner Meinung nach ist "Northanger Abbey" eines der besten Bücher von Jane Austen, wenn nicht sogar das Beste (?). Mir fehlen ebenfalls noch "Sense & Sensibility" und "Emma", um das genau festlegen zu können. Auf jeden Fall konnte ich mich von dem Roman nicht mehr trennen. Er hat mich einfach gefangen genommen und ich hatte keine Chance, ihn zur Seite zu legen. Ich habe unglaublich viel gelacht. Besonders am Anfang ist viel Ironie vorhanden, das nimmt zum Ende hinzu ab, tut aber dem Buch keinen Abbruch, denn an diese Stelle tritt dafür viel Spannung ein und ich habe richtig mit der Romanheldin mitgefiebert. Hätte mir nur gewünscht, dass das Ende etwas ausgebauter wäre. Es war tatsächlich etwas abrupt vorbei. Trotzdem ist eine super Unterhaltung garantiert!


    5ratten

    :lesen: Sabine Weigand - Die Tore des Himmels

  • Northanger Abbey ist wohl der Jane Austen Roman der mich am meisten interessiert. Einfach deshalb weil er der Einzige ist dessen Geschichte ich bisher noch gar nicht kenne, weder in einer Filmversion noch in irgendeiner Kurzversion weiß ich was passieren wird. Das wäre dann also eine richtige Überraschung beim Lesen.

  • Ich habe ihn auch immer noch nicht gelesen. Aber habe momentan Lust darauf - werde ich wohl demnächst mal aus dem Regal holen.

    Liebe Grüße JaneEyre

    Bücher haben Ehrgefühl. Wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück.

    Theodor Fontane

  • Das war das Austen-Buch, von dem ich mir am wenigsten erwartet und am meisten "bekommen" habe - ich habe vor einiger Zeit die Hörbuchvariante gehört und mich prächtig unterhalten. Teilweise fand ich den Tonfall regelrecht bissig, was mir sehr gut gefallen hat.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Jane Austen - Northanger Abbey


    Zum Inhalt: Die 17jährige Catherine Morland entstammt einer kinderreichen Pfarrersfamilie auf dem Land. Als älteste Tochter erhält sie von den mit den Eltern befreundeten Allens eine Einladung, sie auf ihrer mehrwöchigen Reise nach Bath zu begleiten. Dort ist sie zunächst gelangweilt, da weder sie noch die Allens dort Bekannte haben und es sich selbstredend nicht schickt, selbst welche zu machen. Dann lernt sie jedoch kurz hintereinander den etwas älteren Henry Tilney kennen (als Tanzpartner) und die Thorpes, Bekannten von Mrs. Allen. Besonders mit Isabella Thorpe freundet sie sich schnell an und teilt mir ihr eine Leidenschaft für Schauerromane von Ann Radcliffe.
    In Bath entfaltet sich dann ein Reigen von Ereignissen und Misverständnissen. Isabella Thorpe bändelt mit Catherines älterem Bruder James an, John Thorpe (mit dem James befreundet ist) macht Catherine den Hof und Catherine selber fühlt sich zu Henry Tilney hingezogen. Insbesondere John Thorpse integriert kräftig, um Catherines Bekanntschaft mit Henry Tilney und dessen später angereisten Schwester Eleanor zu torpedieren.
    Für Catherine scheint sich zunächst alles zum Guten zu wenden, erhält sie doch eine Einladung nach Northanger Abbey, dem Wohnsitz der Tilneys, um Eleanor dort Gesellschaft zu leisten. Allerdings lässt sie sich bei der Abtei sehr von ihren Vorstellungen aus den Schauerromanen leiten, so dass sie dort Unheil und Unbill an allen Ecken und Kanten wittert....


    Meine Meinung: Das Buch hat mir insgesamt sehr gut gefallen, da die Gesellschaft in Bath und Northanger mit viel Witz und Ironie beschrieben wird. Das gesellschaftliche Leben in Bath mit Tanzen und den steifen Zwängen fand ich herrlich überspitzt dargestellt, ebenso die unterschiedlichen Personen. Catherine, die etwas unbedarft vom Lande kommt, aber gerade durch ihr vermeintliches Unverständnis häufig sehr treffende Kommentare von sich gibt, John Thorpe, ein Angeber wie er im Buche steht, Isabella, die einen passenden Ehemann sucht, der gutmütige James, die kleiderliebende Mrs. Allen und vor allem der sarkastische Henry Tilney sind sehr lebendig dargestellt. Mr. Allen und Eleanor fand ich allerdings recht blass.
    Die Geschehnisse in Northanger hatte ich mir allerdings anders vorgestellt, da das Buch ja immer als eine Satire auf Gothic Novels beschrieben wird. In Wirklichkeit ist das etwas ein Drittel von der gesamten Geschichte, also beileibe nicht der Hauptaugenmerk des Buches. Ich hatte mir irgendwie vorgestellt, dass dieser Teil mehr Raum im Buch einnimmt.
    Es ist allerdings wirklich köstlich, wie Catherine in jeder alten Truhe ein geheimes Versteck und in jedem etwas ungewöhnlichen Verhalten gleich ein Riesengeheimnis wittert. Henry Tilney bringt sie jedoch ziemlich schnell davon ab. Dieser Teil des Buchs ist natürlich bewusst überspitzt dargestellt, dadurch aber auch nicht so glaubwürdig und nachvollziehbar wie der Teil, der in Bath spielt.
    Etwas lästig fand ich, dass Jane Austen manchmal allgemeine Sätze aus Erzählersicht einstreut, z.B. was eine Heldin jetzt eigentlich machen würde, Catherine aber als untypische Heldin nicht tut. Das ist zwar auch ironisch gemeint, stört - zumindest für mich - aber den Lesefluss. Insgesamt hat das Buch aber einen hohen Unterhaltungswert und ist schön böse erzählt. Deshalb:


    4ratten

    :lesen: Naomi Novik - Uprooted

  • Meine Meinung:
    Ich muss ehrlich zugeben das mich dieser Jane Austen Roman total enttäuscht hat. Mir war es zu überspitzt und Catherine keine Figur mit der ich warm werden konnte. Im Gegenteil, je weiter ich gelesen habe, desto weniger mochte ich sie.
    Ich glaube aber auch das ich vollkommen falsche Erwartungen an den Roman hatte. Im Vorfeld wusste ich das Austen hier vor allem Gothic Novells aufs Korn nimmt - und allerhand andere Klischees die auf Frauen gemünzt wurden (und werden...). Ich hatte wohl geglaubt das der Hauptteil der Handlung in Northanger Abbey spielen würde. Stattdessen halten wir uns einmal mehr in Bath auf und kommen von dort einfach nicht weg... Ich konnte schon dem Beginn der Handlung und der direkten Anrede an den Leser, kaum etwas abgewinnen. Einzig die beschriebene Freundin von Catherine, Isabell war mal etwas ganz Anderes.


    Insofern hatte der Roman zugegebener Maßen kaum noch Chancen bei mir. Eigentlich ist das Schade, denn ich schätze gerade den Scharfen Blick der Autorin und ihre Ironie. Doch hier war mir das einfach zu viel. Der Humor hat mich überhaupt nicht angesprochen und eine dermaßen langweilige Hauptperson ist mir bei Austen noch nie untergekommen. Im Vergleich gefällt mir sogar "Verstand und Gefühl" besser (und das konnte mich ebenfalls kaum überzeugen...). Wenn ich nicht andere Roman der Autorin so lieben würde (vor allem Persuasion), ich hätte wohl keinen weiteren Jane Austen Roman in die Hand genommen...

  • Ich mochte den Roman. Ich muss zugeben, dass mich die direkte Anrede der Autorin am Anfang auch etwas unerwartet getroffen hat, vor allem da das Ende so schon komplett vorweg genommen wird, aber nach einer kurzen Irritation konnte ich gleich mit dem Buch warm werden.
    Gerade weil Catherine so überaus langweilig und naiv ist, hat es mir Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen. Ohne eine solche Protagonistin wäre das, was Austen in ihrem Roman macht, gar nicht möglich gewesen. Wie hätte sie ihre ironische Kritik üben können, wenn sie eine Protagonistin gehabt hätte, die anders wäre als Catherine? Manchmal hat mich Catherine natürlich auch genervt und ich hätte ihr durchaus einen schärferen Weitblick zugetraut, aber Henry hat das durchaus wettgemacht. Einer der besten Männer, die Austen aus ihrer Feder gezogen hat, finde ich. :zwinker:

  • Die Abtei von Northanger


    Northanger Abbey


    Catherine wächst in sehr behüteten, ländlichen Verhältnissen als eines von 10 Kindern heran. Sie ist ein durchschnittliches Mädchen, nicht besonders gut ausgebildet, nicht besonders hübsch. Sie ist für ihre 18 Jahre allerdings sehr naiv.


    Freunde der Familie, das Ehepaar Allen, nimmt Catherine mit nach Bath, und dort lernt Catherine quasi die Welt kennen. Sie geht auf Bälle und ähnliche Veranstaltungen und freundet sich mit Isabella Thorpe an. Isabellas Bruder John ist ein Freund von Catherines Bruder James, der verliebt in Isabella ist. John ist Catherine gegenüber nicht abgeneigt, diese hat aber nur Augen für Henry Tilney. Dieser ist mit seiner Schwester Eleanor und seinem Vater in Bath, und alle sind von der naiven, offenherzigen Catherine sehr angetan. Deren Verliebtheit Henry gegenüber ist offensichtlich, da ihr Verstellung und Manipulationen völlig fremd sind. Zu Catherines größten Freude wird sie von den Tilneys auf deren Familiensitz, das altehrwürdige Northanger Abbey, eingeladen. So kann sie in Henrys Nähe bleiben und ihn weiter anschmachten…


    Meine Meinung:
    Meine anfängliche Skepsis der Heldin gegenüber war in dem Moment besiegt, als sie sich von Isabella und John weder überreden, noch manipulieren lässt, um an einem Ausflug teilzunehmen. Sie ist sehr geradeaus, was ihre Begriffsstutzigkeit absolut wettmacht. Und Henry ist einfach wunderbar ironisch.


    Ein Buch zum Mehrmals-Lesen!


    4ratten

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.