Marianne Fredriksson - Simon

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.453 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kiba.

  • Hallo zusammen!


    Es gibt zwar schon eigene Threads zu Marianne Fredriksson (Sophie und Anders und Hannas Töchter)
    aber da die speziell zu bestimmten Büchern sind, dachte ich, ich mache für "Simon" einen neuen auf.


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    Lange Rede, kurzer Sinn - kommen wir zum Wesentlichen:


    Klappentext:
    Marianne Fredriksson erzählt auf wunderbare Weise die zugleich gewöhnliche und zutiefst außergewöhnliche Lebensgeschichte eines Jungen und seiner Failie in einer schicksalsschweren Zeit. Als der Zweite Weltkrieg seine Schatten auch auf die Küste vor Göteborg wirft, ist Simon noch ein kleiner Junge, und er ist jüdischer Abstammung. Karin und Erik, seine Adoptiveltern, verschweigen ihm seine Herkunft, um ihn zu schützen. So beginnt sich der sensible Junge selbst auf die Suche nach seinen Ursprüngen. "Simon" ist in seiner erzählerischen Kraft und Eindringlichkeit ebenso einzigartig dicht und ergreifend wie "Hannas Töchter".


    Meine Meinung
    Gleich vorweg eine Kritik an den Fischer Verlag: Ich habe selten Klappentexte gelesen, die so wenig zutreffend sind wie bei diesem Buch. Simons Herkunft und die Auswirkungen des Krieges sind nur zwei der vielen Geschichten, die Marianne Fredriksson erzählt. Es geht um alle Mitglieder in Simons Familie - eine Familie, die nicht so sehr durch Blutsverwandtschaft, sondern durch Schicksal zu einer geworden ist. Und jeder von ihnen hat eine Geschichte zu erzählen und eigene Dämonen zu bekämpfen. Simon steht dabei gar nicht so sehr im Mittelpunkt, jedoch bildet seine Geschichte von der Kindheit bis zum Abschluss des Studiums den Rahmen des Romans.


    Die Figur des Simon hat mich sehr beeindruckt. Er fühlt sich "nicht in der Wirklichkeit", wie er es umschreibt, sondern ein bißchen in einer anderen, phantasievollen Welt. Das Buch beginnt zwar damt, dass er sich von seiner Kindheit und damit von dieser Welt verabschiedet, doch sie begleitet ihn durch sein ganzes Leben.


    Es gibt viele sehr bewegende Momente in dieser Geschichte, allerdings konnte ich mich mit dem Erzählstil nicht recht anfreunden. Dieser sprunghafte Wechsel zwischen verschieden Charakteren und Zeit erzeugen eine Zerstückelung des Erzählflusses, so dass man in der ersten Hälfte des Buches nur schwer in die eigentliche Handlung hinein kommt. Erst in der zweiten Hälfte, wenn sich die Handlung verdichtet, erhalten die am Anfang geschilderten Begebenheiten eine tiefere Bedeutung.


    Insgesamt betrachtet gibt es daher nur drei Ster...ääähm... Ratten.


    3ratten


    Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich das Buch noch ein zweites Mal lesen sollte, denn ein paar Szenen habe ich nicht verstanden. Vielleicht kann mir da ja jemand auf die Sprünge helfen:



    Möglich, dass ich das ganze Buch nicht verstanden habe, wenn dem so ist, sagt es mir bitte, dann werde ich es auf jeden Fall nochmal lesen.


    Ich hab den Spoiler neu gesetzt, Lg Holden

  • Simon ist ein jüdisches Adoptivkind, das bei Karin und Erik in Schweden aufwächst. In den 1930er Jahren hat er es daher auch im verhältnismäßig ruhigen Schweden nicht einfach. Er befreundet sich mit Isak, einem jüdischen Schulkameraden, der herzlich von Simons Eltern aufgenommen und mit seinem Vater fast zum Familienmitglied wird. Die Erzählung begleitet Simon, bis er nach Abschluss seines Studiums seine berufliche Karriere in Angriff nimmt.


    Einerseits ist Simon ein ganz normaler Junge, der Streiche anstellt, sich verliebt und gegen seine Eltern auflehnt. Aber er hat auch eine sehr ruhige, nachdenkliche Seite, die ihm manchmal zu schaffen macht. Seine frühe Neigung zu klassischer Musik ist schon ungewöhnlich, aber ihn plagen auch Gedanken und Visionen, die er nicht versteht. Mir ging es da ähnlich, ich habe sie manchmal auch nicht verstanden. Der "normale" Simon war mir um Längen lieber.


    Die Geschichte an sich ist spannend, besonders vor dem Hintergrund der jüdischen Abstammung des Jungen und dem 2. Weltkrieg. Der Krieg steht nicht im Mittelpunkt, ist aber immer präsent. Simon macht seine Erfahrungen in der Liebe und im Militärdienst, und sie sind gleichermaßen schön und schwierig. Auch von den anderen Familienmitliedern wird berichtet. Doch trotz mancher schöner Erlebnisse bleibt die Grundstimmung immer ein wenig düster und melancholisch. Im Nachhinein sind es die negativen Dinge, die mir im Gedächtnis bleiben.


    Marianne Fredriksson erzählt mit einer gewissen Zurückhaltung, die es schwer macht, sich in der Handlung festzulesen. Es bleibt immer das Gefühl, dass Informationen fehlen, die das Ganze rund machen.


    3ratten

  • Oje, es ist schon bestimmt 18 Jahre her, das ich das Buch gelesen, habe, das ich mich schon gar nicht mehr an den Inhalt erinnern kann.
    Aber ich weiß noch das ich die Geschichte sehr schön fand .
    Hätte ich das Buch nicht hergegeben, würde ich es nach euren Rezis wohl noch mal lesen

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten



  • Hätte ich das Buch nicht hergegeben, würde ich es nach euren Rezis wohl noch mal lesen


    Du kannst gerne mein Exemplar haben. Es hat zwar schon ein paar Lesespuren, aber für geschenkt ist es noch akzeptabel. Bei mir muss es jedenfalls raus.

  • Wer auch immer für die Zeichensetzung in diesem Buch verantwortlich ist, sollte sich einen Job suchen, der ihm mehr liegt. :belehrerin:

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.