Carolyn Parkhurst - Nenn es Himmel

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  • Hallo ihr Lieben!
    Habe soeben den Debüt-Roman der amerikanischen Autorin Carolyn Parkhurst beendet und muss sagen, dass ich wirklich froh bin, dass mir das Buch eigentlich bloß zufälllig in die Hände geraten ist.


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    Klappentext
    Sie sind füreinander die ganz große Liebe ihre Lebens - Paul und Lexy. Für Paul bricht daher eine Welt zusammen, als Lexy eines Tages tot im Garten aufgefunden wird, herabgestürzt von einem Apfelbaum. Ein Unfall? Oder hat sich Lexy das Leben genommen? Wie ein Film lässt Paul seine Zeit mit Lexy noch einmal vor seinen Augen Revue passieren, sucht verzweifelt nach Anhaltspunkten, um die Wahrheit über diesen mysteriösen Tod herauszufinden - und erkennt, dass er Lexy erst verlieren musste, um zu begreifen, wer sie wirklich gewesen ist...


    Meine Meinung
    Ein wunderschönes, trauriges Buch mit Tiefgang über die schlimme Erkenntnis, dass man den Menschen, den man liebt, nicht unbedingt kennen muss. Und über die Beziehung zwischen Mensch und Hund.
    Als Leser reist man mit Paul in die Vergangenheit, lernt Lexy näher kennen und erfährt nach und nach (zusammen mit Paul), was letztlich zu ihrem früher Tod geführt hat.
    Die Charaktere sind klar und real gezeichnet. Dass Paul in seiner Verzweiflung versucht, dem gemeinsamen Hund Lorelei (der einzigen Zeugin des Todesfalls) das Sprechen beizubringen, ist beim Lesen nicht so absurd, wie es jetzt womöglich klingt. Als großer Hundefan fand ich diesen Teil sogar recht interessant und zudem recht spannend, da der Versuch sehr dramatisch endet.
    Insgesamt: Große Gefühle ohne Kitsch in schöner, flüssiger Sprache verpackt. Zwischendurch hatte ich tatsächlich Tränen in den Augen.5ratten

  • Hallo Sternenschauer!


    ich habe mir das Buch als Mängelexemplar gekauft, auch eher zufällig und ich kann deine Meinung nur teilen....


    *Sternenschauer* schrieb:

    Zitat

    Dass Paul in seiner Verzweiflung versucht, dem gemeinsamen Hund Lorelei (der einzigen Zeugin des Todesfalls) das Sprechen beizubringen, ist beim Lesen nicht so absurd, wie es jetzt womöglich klingt.


    ich dachte anfangs schon dass das etwas verrückt ist, aber wenn man liest wie verzweifelt Paul versucht das Warum ihres Todes herauszufinden, dann versteht man es irgendwie.....


    am traurigsten fand ich:

    Zitat

    wie Paul am Schluss drauf kommt das sie Lorelei das Steak nur gegeben hat damit sie in der Küche bleibt und nicht am Baum hochspringt und auch den "Schock" und die "Schuldgefühle" des Hundes danach (also wie Hunde das wirklich erleben weiß man ja nicht aber trauern können sie auf jeden fall), das hat mich daran erinnert was mit meinem Hund passiert wenn mit mir mal was ist


    Alles in allem wirklich lesenswert!


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Zitat von "Arjuna"

    am traurigsten fand ich:


    Stimmt, das hat mich auch sehr berührt. Oder

    Zitat von "Spoiler"

    die Sache mit der Wahrsagerin oder wie diese Tierquäler der armen Lorelei den Kehlkopf entfernt haben.


    Die vielen Symbole - wie z.B. auch Lexy's Beruf - haben mir richtig gut gefallen.


    Auf der Homepage der Autorin steht leider, dass ein zweiter Roman wohl noch nicht allzu bald erscheinen wird. Schade!
    Habe das Buch übrigens auch als "Mängelexemplar" gekauft. :breitgrins: War wirklich ein Glücksgriff.

  • Hallo,


    ja, das Buch habe ich auch mehr durch Zufall (als Mängelexemplar? aus dem Bertelsmann-Club?) in die Finger bekommen und war auch hin und weg von diesem wirklich berührenden Werk.


    Meine Wertung:


    5ratten



    Liebe Grüße
    Anja

  • Stimmt, wir 3 haben es ja auch eher mehr durch Zufall "erhalten"....


    Ich hatte Lexy`s Masken immer total vor Augen, ich fand sie überhaupt sehr gut beschrieben und sie hörten sich immer wunderschön an....


    Zitat

    stimmt bei dem Gespräch mit der Wahrsagerin hatte ich totale Gänsehaut weil ich dachte die erzählt im jetzt weiß Gott was, und ich hab immer total mitgefiebert das er sie endlich erreicht und sie im weiterhelfen kann, ....


    lg
    arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Zitat von "Arjuna"

    Ich hatte Lexy`s Masken immer total vor Augen, ich fand sie überhaupt sehr gut beschrieben und sie hörten sich immer wunderschön an....


    Stimmt! Sowas könnte ich auch gerne, aber ich bin ja viel zu ungeduldig. :rollen:
    An Lexy fand ich aber nicht nur ihren Beruf interessant, sondern ihren ganzem (zwiespältigen) Charakter.
    Außerdem ist mir sehr positiv aufgefallen, dass die Autorin eine der wenigen Frauen ist, die es schaffen, glaubwürdig aus der Sicht eines Mannes zu schreiben. Mir sind die schon etliche schlechte Versuche in die Finger geraten...

  • genau, diese sehr überzeugende Perspektive hat mich auch angesprochen. Ganz witzig finde ich, dass ich auch für die Umkehrung (Mann schreibt aus Sicht einer weiblichen Hauptdarstellerin) nur ein überzeugendes Beispiel kenne: Robert B. Parker und seine Sunny Randall-Krimis.

  • Gerade ist mir das Buch noch mal in die Hände gefallen und die fiel mir noch etwas ein, was ich eigentlich schon erwähnt haben wollte. Die Time sagt über das Buch nämlich folgendes:

    Zitat

    Parkhursts Roman hat viele Qualitäten von Alice Sebolds "In meinem Himmel" und wird dessen Leserinnen und Leser ebenso hinreißen".


    Habt ihr In meinem Himmel gelesen und wenn ja, was haltet ihr von diesem Vergleich. Ich finde Nenn es Himmel um Längen besser als den Roman von Alice Sebold. Schon allein, weil mich die Sprache von Caroly Parkhurst viel mehr anspricht und bewegt. Alice Sebold's Stil fand ich eher hölzern und war enttäuscht, dass die Autorin nicht so große Gefühle wecken konnte, wie ich erwartet hatte.
    Ich muss auch ehrlich sagen, dass ich nie auf die Idee gekommen wäre, die beiden Bücher miteinander zu vergleichen. Zufällig steckt in den deutschen Übersetzungen jeweils das Wort "Himmel" und beide handeln vom Tod, aber ansonsten unterscheiden sich die beiden Bücher doch sehr; zumal ich nur eines der beiden als Liebesgeschichte bezeichnen würde. Was sagt ihr dazu?

  • Was ist das denn für ein hinkender Vergleich???? das passt doch überhaupt nicht... außerdem finde ich auch die Sprache von Parkhurst schöner und das gesamte Buch hat mir viel besser gefallen als "In meinem Himmel", allerdings wäre auch ich nie auf die Idee gekommen die beiden Bücher mit einander zu vergleichen....


    Mir hat "In meinem Himmel" schon auch gefallen, aber es hatte für mich doch sehr wenig Stimmung, eher objektiv betrachtet...


    lg
    Arjuna

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Meine Wenigkeit findet auch, dass der Vergleich mit "In meinem Himmel" hinkt. Sebolds Buch ging mir schon nach kurzer Zeit gewaltig auf die Nerven, sowohl sprachlich als auch inhaltlich nicht miteinander zu vergleichen.
    Ich muss zugeben, dass ich anfangs mit Parkhursts Buch Schwierigkeiten hatte. Und zwar ab der Stelle, ab der Paul versucht, seinem Hund das Sprechen beizubringen. Ich dachte mir nur: Hä?


    Ich hab keine Ahnung wie ich das Buch bewerten soll...3, 4, 5 Ratten? :gruebel: Die Sache mit dem Hund hat mich einfach zu sehr gestört, am liebsten hätte ich Paul durchgeschüttelt, für mich Vermenschlichung an der Grenze zur Tierquälerei :rollen: Der Rest war allerdings sehr schön, und das ganz ohne Kitsch. Ich schmolz fast dahin als



    :heul:


    p.s.: gehört das Buch nicht eher zu den Liebesromanen?

    "Man hat in der Welt nicht viel mehr, als die Wahl zwischen Einsamkeit und Gemeinheit." A. Schopenhauer

    :blume::engel::katze:

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