Jan Weiler - Antonio im Wunderland

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 4.289 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Huhu!
    Als begeisterter Leser der Romane von Jan Weiler bin ich ganz erstaunt, dass es bislang noch keinen Thread zu seinem zweiten Buch um Antonio Marcipane gibt. Hole ich hiermit also ganz schnell nach. :breitgrins:


    Kurzbeschreibung
    Der italienische Gastarbeiter Antonio Marcipane hat alles erreicht: Er besitzt ein Reihenendhaus, ein schönes Auto und vier Dutzend Krawatten. Seine Töchter haben deutsche Männer geheiratet, und jetzt wartet ein entspanntes Rentnerdasein auf ihn. Wenn da nicht noch ein unerfüllter Traum wäre: Amerika. Da muss er hin - und sein Schwiegersohn muss mit.


    Meine Meinung
    Wie der Vorgänger hat auch dieses Buch sowohl urkomische als auch anrührende Stellen. So habe ich den Großteil der Lektüre vor mich hingegluckst und mich z.B. über Antonio's besten Freund Benno (einem etwas eigenwilligen Rheinländer) köstlich amüsiert. Andererseits hat mich zum nachdenken angeregt, wie sich Sara, Antonio’s Tochter, mit ihrer Vergangenheit als „Gastarbeiter-Kind“ auseinandersetzt.


    Dass dieser Roman im Vergleich zum Vorgänger eine rein fiktive Geschichte ist, tut dem Vergnügen keinen Abbruch. Antonio weist nach wie vor typisch italienische Charakterzüge auf und legt entsprechende Verhaltensweisen an den Tag. (Muss mir nur meine eigenen Verwandten anschauen, um das bestätigen zu können. ;) )
    Jan Weiler versteht es vortrefflich, die italienische Mentalität - diese möglicherweise eigensinnige Art und Weise, mit Problemen umzugehen - in flüssiger und angenehmer Sprache zu beschreiben.


    FAZIT: Ein großartiges Buch, welches dem Leser (stellenweise im bayerischen, italienischen oder rheinländischen Dialekt) auch die Eigenarten von Deutschen und Amerikanern überaus unterhaltsam aufzeigt.


    Von mir (wie schon für den Vorgänger) 5ratten.


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  • Danke für deine schöne Rezi, Sternenstauner. :knuddel:


    Das Buch hört sich sehr gut an und Jan Weiler steht bei mir auch schon auf der Wunschliste. Bis jetzt habe ich noch nichts von ihm gelesen, aber ich denke, das könnte sich bald ändern. :breitgrins:


    Antonio im Wunderland ist doch die Fortsetzung von Maria, ihm schmeckt's nicht? In der Bibo hatte ich es nämlich schon gesehen, aber daher gar nicht näher angeguckt... :redface: Oder kann man die Bände auch unabhängig voneinander lesen?

  • Ein Buch, das ich auch noch unbedingt lesen möchte, ich höre nur Gutes darüber! Es steht schon etwas länger auf meiner Wunschliste, aber zuerst möchte ich doch "Maria, ihm schmeckt´s nicht" lesen, obwohl ich der Meinung bin, dass das zwei voneinander unabhängige Romane sind, oder irre ich mich da?

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Hallo!


    Danke für die Rezi!
    Hört sich super an! Ich werde die zwei bücher dirket mal auf meine Wunschliste packen!


    Taro

    Ich lese gerade<br /><br /><br />Ich habe bereits d r e i Bücher für die SUB-Wette gelesen.

  • Schön, wenn ihr mit meiner Rezension etwas anfangen könnt. Das freut mich. :klatschen:


    Ich denke schon, dass man beide Bücher unabhängig voneinander lesen kann. Wenn man vorhat, beide zu lesen, würde ich allerdings empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten. Nicht, weil man sonst Verständnisschwierigkeiten hat, sondern weil es doch schöner ist, wenn man die Personen und ihre Eigenarten schon ein wenig kennt. Ich finde z.B. wichtig, dass/wie sich die Beziehung zwischen dem Erzähler und seinem Schwiegervater Antonio im ersten Buch erst einmal entwickelt. Liest man den ersten nach dem zweiten Teil, könnte ich mir vorstellen, dass es nicht ganz so spannend ist, dann erst die genaueren Hintergründe zu erfahren.

    Es sind also schon zwei voneinander unabhängige Romane, wobei ich den ersten Teil als eine Art "Einführung" in das Leben der Marcipanes bezeichnen würde und den zweiten Teil dann als eines der Abenteuer des "Helden".
    Von vereinzelten Leuten hört man, dass im zweiten Buch geschickt Teile des ersten Buches wiederholt werden. Mir ist das nicht aufgefallen, aber bei mir lag auch eine ganze Weile dazwischen.

  • Hallo!
    So,habe "Antonio im Wunderland" heute morgen fertig gelesen.
    Es war sehr lustig,vor allem die Aussprache von Antonio wenn er Deutsch spricht.In einigen Wesenszüge habe ich mein Vater wieder erkannt :breitgrins: die Sturheit,alles besser wissen als die anderen,das Verhalten den Töchtern gegenüber.Nun,ich habe das Buch aus der Bibliothek,werde mir aber beide kaufen,die muß ich unbedingt nochmal lesen!
    Ciao toni

  • Zitat von "toni"

    In einigen Wesenszüge habe ich mein Vater wieder erkannt :breitgrins: die Sturheit,alles besser wissen als die anderen,das Verhalten den Töchtern gegenüber.


    Vater, Onkel, sonstige Bekannte... :breitgrins: Und die Aussprache. ;)


    Freut mich, dass das Buch nicht nur mich so begeistert hat. Allerdings würde mich mal interessieren, ob auch Leser ohne italienische Bekannte/Verwandte so einen Spaß dran haben. Gibt ja auch Menschen, die meinen, es wären lediglich Aneinanderreihungen plumper Klischees. Ich denke, wenn man so gar keinen Bezug hat, ist es wahrscheinlich nicht ganz so toll. Aber wenn jemand sich gar nicht für Italien/er interessiert, kauft er das Buch wohl auch nicht, oder? Bin auf jeden Fall auf weitere Reaktionen gespannt. :)

  • Hat ein wenig gedauert bis weitere Reaktionen kamen, aber ich habe auf das Taschenbuch gewartet :zwinker:


    "Antonio im Wunderland" hat mir auch sehr gut gefallen, etwas schade fand ich, dass es erst so spät nach Amerika geht. Aber Saras Erzählung über ihre Kindheit als Gastarbeiterkind fand ich auch sehr interessant. Benno und Antonio sind schon Marken, ich hätte nicht die Nerven, mit den beiden zu verreisen *g*
    Die Lektüre hat wieder viel Spaß gemacht.


    Ich habe übrigens keine italienischen Verwandten. Trotzdem gefiel mir "Maria im schmeckts nicht!" schon sehr gut, deshalb habe ich mich auf ein Wiedersehen mit dieser Familie gefreut. Und es hat auch wieder Spaß gemacht, auch wenn das Buch anfangs ernsthafter ist.

  • Ein wundervolles Buch. Leicht und witzig erzählt, habe ich mich von Seite zu Seite gekichert.
    Es ist aber wie schon erwähnt nicht nur lustig, sondern hat auch einen ernsten Unterton in Bezug auf die Ausländer vor ca. 30 Jahren. Einiges kam mir doch sehr bekannt vor, nur ist mein Papa Ägypter, nicht Italiener.


    Noch schöner wird die Geschichte, wenn man noch die Umgebung kennt. Ich wohne in Krefeld, kenne Kempen, etc. Vielleicht kenne ich sogar Antonio?


    Allen die die Bücher nicht kennen seien sie wirklich ans Herz gelegt.


    5ratten

  • Habe ich auch gerade durch. Einfach nur schön.
    Weiler hat einfach eine super humorige Ader.

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    Der italienische Gastarbeiter Antonio Marcipane hat alles erreicht: Er besitzt ein Reiheneckhaus, ein schönes Auto und vier Dutzend Krawatten. Seine Töchter haben deutsche Männer geheiratet, jetzt wartet ein entspanntes Rentnerdasein auf ihn. Wenn da nicht noch ein unerfüllter Traum wäre: Amerika. Und sein Schwiegersohn muss mit.


    Meine Meinung:


    Bereits vor einigen Jahren habe ich "Maria, ihm schmeckt's nicht" gelesen und fand es wunderbar witzig. Vor einigen Monaten fand ich dann in einer Kiste voller Mängelexemplare den Nachfolger und hab ihn halt mitgenommen. Oft können Fortsetzungen oder Nachfolger meine Erwartungen nicht erfüllen, weil sie an den ersten Teil einfach nicht heranreichen. Aber hier bin ich nicht enttäuscht, sondern eher angenehm positiv überrascht, denn ich finde "Antonio im Wunderland" noch besser als "Maria, ihm schmeckt's nicht".


    Jan Weiler hat es geschafft, dass ich in der Bahn mehrfach kichern musste und mich die Leute schräg von der Seite angeguckt haben. Ich konnte mir ganz herrlich einen kleinen Italiener vorstellen, der mit niedlichem Akzent spricht und der Dialekt von Benno hat mich an meinen Chef erinnert (auch Rheinländer). Die Erlebnisse in New York waren so herrlich skurril, dass man sich an den Kopf gefasst hat, die Einstellungen und Taten von Antonio haben mich mehrfach den Kopf schütteln lassen. Aber man kann Antonio einfach auch nichts krumm nehmen. Er ist so herzlich und so authentisch, ganz klasse :)


    Witzig fand ich auch die Nebenfiguren, den merkwürdigen Benno und Antonios Schwiegersohn Jürgen.


    Mich hat dieses kleine Buch absolut begeistert, ich hatte total viel Spaß am Lesen, auch wenn ich das Buch nicht so schnell lesen konnte, wie manch andere Bücher. Keine Ahnung, woran das liegt, das ging mir schon beim ersten Buch so, aber so hatte ich länger Freude am Buch :) Ich würd mir noch einen dritten Teil wünschen.


    Deshalb von mir 4ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Bücher kaufen und Bücher lesen sind zwei völlig verschiedene Hobbys.

    Einmal editiert, zuletzt von Dottie ()