Günter Grass - Katz und Maus

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 10.017 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Breña.

  • Kennt jemand das Buch?
    Brauche echt hilfe, weil ich hab sehr bald Referat!


    Was ist die Form/der Aufbau des Buches, der Historische Hintergrund, die Problematik, der Gegenwartsbezug, die Literarhistorische Einordnung von Katz und Maus?!?


    Und wieso, verrät Pilenz Mahlke, und sow eiter , aber dennoch vermisst ihn, nachdem Mahlke tot ist?



    Für jede Hilfe dankbar, danke!

  • Hallo,


    Hast du das Buch denn selber schon gelesen Das ist nämlich das Wichtigste für ein gutes Referat. Und dann würden oder werdens ich einige deiner Frage schon beantworten.


    Ich hab das Buch schon gelesen, ist allerdings ne ganze Weile her, ich weiß aber noch dass ich es sehr gut gefunden habe. Und es ist ja der erste Teil der Danziger Trilogie. Dazu gehören noch "Die Blechtrommel" und "Hundejahre".

    liebe Grüsse melanie

  • ja habe das buch schon fertig gelesen :(
    und ich finde es sehr kompliziert geschrieben

  • [size=18px][/size] :smile: Würde gerne helfen, aber mir liegt G. Grass nicht so sehr.

  • hhhmmm... das Referat ist dann wohl schon gelaufen...


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    Dann kann ich ja jetzt meine Rezi zu dem Buch hier reinstellen :teufel::breitgrins:


    Klappentext
    Aus der Rückschau des Jahres 1959 erzählt Pilenz vom bewunderten und verachteten Klassenkameraden Mahlke im Danzig der Kriegszeit, den sein übergroßer Adamsapfel zum Außenseiter macht. Mahlke führt einen verzweifelten Kampf um seine Integration, um die Schließung eines existenziellen Risses zwischen "Katz" und "Maus", und wird doch im Sieg entgültig scheitern. Auch das Ritterkreuz, von dem er sich - der Perversion der Zeit gemäß - Erlösung durch Bedeckung seiner Blöße erhofft, verhilft ihm nicht zum Frieden mit der Welt.


    Inhalt
    Der Junge Mahlke, dessen Vornamen wir nicht erfahren und der später den Spitznamen "Der Große Mahlke" abbekommt, ist ein Außenseiter. Zwar verbringt er viel Zeit mit einer Gruppe von Jungs, zu denen auch der Ich-Erzähler Pilenz zählt, doch er findet nicht wirklich Anschluss. Aufgrund seines Äußeren, speziell seinem übergroßen Adamsapfel, wird er verspottet.


    Er reagiert darauf in zweierlei Hinsicht. Zum einen versucht er, seinen Hals mit allem Möglichen zu bedecken (Schals, Ketten mit Maria-Anhängern, aber auch mit Schraubenziehern und der Kurbel eines Grammophons). Er erfindet sogar eine neue Halsbedeckung, die Puscheln, die zur Mode werden.
    Zum anderen führt er einen erbitterten Kampf um Anerkennung und Bewunderung. An einem Schiffswrack, auf dem die Jungen viel Zeit verbringen, taucht er bis zur Erschöpfung, um immer wieder Einzelteile des Wracks zu bergen. Dieser Kampf um Akzeptanz wird seinen weiteren Lebensweg bestimmen.


    Wir befinden uns im Danzig zur Zeit des Zweiten Weltkrieges. Grass berichtet in recht sarkastisch von Jungen, die jedes Detail über Kriegsschiffe und deren Ausstattung aus dem FF runterbeten können, und von Jagdpiloten und U-Boot-Kapitänen, die Vorträge an Schulen halten. Es finden sich auch einige recht deftige Szenen, weswegen 1961 das Buch indiziert werden sollte (was nach Protesten der Öffentlichkeit jedoch nicht geschah).


    Meine Meinung
    Grass pflegt eine ausdrucksstarke Sprache, mit Sätzen die im Gedächtnis bleiben: "Ich hatte Wut im Bauch und die Wut bekam Junge" (S. 165)
    Der Erzähler Pilenz, der so etwas wie der engste Freund Mahlkes ist, erzählt von ihm meist in der Er-Form, ab und zu wendet er sich aber fragend oder anklagend mit dem "Du" an Mahlke.


    Dem Erzählstil ist allerdings schwer zu folgen. Sätze werden abhackt, mehrere Worte zu einem zusammengezogen (Waseineschnellesprechweiseunterstreichensoll) und Dialoge sind oft in ostpreußischem Dialekt geschrieben.


    Verglichen mit "Im Krebsgang", das mich sehr gefesselt und bewegt hat, fand ich "Katz und Maus" eher mittelmäßig. Besonders das letzte Drittel des Buches gestaltete sich etwas schleppend, und der berühmte "kafkaeske" Stil liegt mir nicht so sehr.


    Dennoch ein Klassiker, den man ruhig mal gelesen haben kann. Da ich außerdem bei meinen Reisen durch das Internet festgestellt habe, dass zwar viele etwas über die "Blechtrommel" und "Katz und Maus" schreiben, aber kaum jemand das dritte Buch der Danziger Trilogie - "Hundejahre" gelesen zu haben scheint, werde ich letzteres wohl bei Gelegenheit noch lesen.


    3ratten

    LG, Bella

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Grausam!
    Musst das Buch ebenfalls für ein Referat lesen.
    Sollte Mahlke mit dem Protagonisten aus "Helden wie wir" vergleichen.
    Das ging eigentlich ganz gut. Nur Grass ist nicht ganz mein
    Wunschautor..außer "Die Blechtrommel".Die fand ich gut.


    Liebe Grüße,
    :elch:

  • Hi,


    hoffe hier kann mir jemand helfen. Wir haben das Buch vor längerer Zeit in der Schule gelsene und im gegensatz zu Faust, der relativ eindeutig ist, fehlen mir vbei Grass einfach noch einige Symbole. Zum beispiel kann cih nichts mit den Möwen anfangen. Was sollen die?


    Ähm.... Außerdem wüsst ich gerne warum Grass ständig einen Adressatenwechsel nuzt.


    Und..... mir ist noch unklar warum er auf den letzten Seiten seine Sätze immer wieder mit "also" einleitet.


    Achja, an der Stelle schreibt er auch immer wieder "regen verbindet"


    Also... wenn jemand irgendeine idee zu irgendeinem dieser punkte hat, dann wär ich glücklich.


    danke

  • Ich habe grade vor kurzem den zweiten Versuch gestartet, das Buch zu lesen. Er ist wieder nicht geglückt und ich bin mir momentan auch nicht sicher, ob ich es in den nächsten zehn Jahren nochmal versuche. Ich finde die Sprache einfach nur unschön und mit den Protagonisten kann ich auch nichts anfangen :sauer:
    Mein einziges gelesenes Buch von Grass ist Im Krebsgang. Das gefiel mir sehr gut, da schreibt Grass auch recht ansprechend. Aber eigentlich ist es für den Autor ein Kompliment, er gehört nicht zu denen, die ein Buch fünfmal schreiben, so wie Dan Brown zB.

  • Über den Inhalt hat Bella, denke ich, schon das wichtigste gesagt, das muß ich nicht wiederholen. Mit einer Ergänzung allerdings:



    Der Junge Mahlke, dessen Vornamen wir nicht erfahren


    Joachim heißt er, wird mehr als einmal erwähnt :zwinker:


    Seit ich mir gezwungenermaßen die Verfilmung der Blechtrommel ansehen mußte, bin ich kein Freund von Günter Grass. Ich fand diese derart abstoßend, daß ich alle Bücher, auf denen sein Name prangt, weiträumig umgangen habe. Da ich mich nun aber für die Literaturnobelpreisträgerliste durch wenigstens eines seiner Bücher lesen „mußte“, habe ich extra ein kurzes ausgesucht, um mich nicht in unnötiger Quälerei zu verlieren. Unter diesen Umständen war es sogar eine relativ gute Wahl.


    Zwar habe ich über die Jungs gerade anfänglich den Kopf geschüttelt (benehmen die sich in der Pubertät wirklich so?), aber den Charakter des Mahlke fand ich nicht uninteressant gezeichnet, gerade auch in seiner sich wandelnden Haltung zum Militärischen. Angesichts seiner fragilen Stellung in der Gruppe hätte ich diese viel eher erwartet. Das Ende schien mir gut gelöst, auch im Hinblick auf die Wahrnehmung und Folgen für den Erzähler. Daher gewann die Erzählung für mich auch erst zum Ende hin, als sie sich von den Jungenspielen löste.


    Etwas irritierend fand ich auch die Wechsel zwischen der unpersönlichen Rede über Mahlke und der direkten Ansprache an ihn, die manches Mal sogar mitten im Satz erfolgten. Es war zwar durchaus jeweils nachvollziehbar, warum es so gemacht wurde, vor allem, nachdem die Rahmenbedingungen, unter denen Pilenz die Geschichte erzählt, klar geworden waren. Aber gewöhnungsbedürftig blieb es trotzdem. Die übrigen sprachlichen Punkte, die Bella angeführt hat (abgehackte Sätze, zusammengezogene Wörter, Dialekt) fand ich dagegen nicht störend, sondern sogar passend eingesetzt.


    Auffällig war für mich noch, daß mehrfach ein etwa dreijähriger Junge mit einer Blechtrommel als Nebenfigur auftauchte, da hat Grass wohl selber einer Querverbindung nicht widerstehen können. Alles in allem hat mich das zwar jetzt nicht derartig mit dem Autor versöhnt, daß ich postwendend zu weiteren seiner Werke greifen werde, aber meine Erwartungen wurden zumindest deutlich übertroffen.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Grass stand im Rahmen meiner Liste der Nobelpreisträger auf dem Leseplan. Ich glaube, dass Rezensionen, Eindrücke Anderer aus Schullektüren und generell sein in der Presse gezeichnetes Bild nicht dazu beitrugen, dass ich mich auf sein Buch freute. Kein guter Start, und wir wurden tatsächlich keine Freunde.


    Das Handeln der Protagonisten erschien mir selten nachvollziehbar. Mahlke schwankt zwischen dem Wunsch nach gesellschaftlichem Ansehen und bewusster Abgrenzung. Einerseits vollbringt er Hochleistungen zum Beispiel beim Turnen und Tauchen, andererseits distanziert er sich von Gleichaltrige und Lehrer durch Taten und Worte. Er lehnt die Heroisierung des Militärischen ab, strebt aber auch in diesem Bereich nach Erfolg. Kein Wunder, dass sein ambivalentes Verhalten ihn in der Gruppe zum Außenseiter macht, seinen übergroßen Adamsapfel halte ich nur für eine vorgeschobene (weil sichtbare) Begründung.


    Pilenz ist ebenso wenig greifbar in seinem Verhalten Mahlke gegenüber. Er bewundert ihn, sieht in als besten Freund und doch sabotiert er ihn. Auch in der rückblickenden Schilderung der Ereignisse wird er sich nicht darüber klar, wie er zu Mahlke stand. Da erscheint das Benehmen der Jungs als Gruppe fast stringent – aber auch ich fragte mich mehrfach, ob die in der Pubertät tatsächlich so ticken. ;)


    Sprachlich sagte mir Katz und Maus gar nicht zu, die eingesetzten Stilmittel riefen in mir den Eindruck von „zu viel gewollt“ hervor. Als müsse Grass beweisen, dass er ach wie aus dem Rahmen falle und innovativ mit Sprache umgehen könne. Statt das Geschildert zu unterstreichen, überlagerten sie es.


    Und die Handlung? Auch die konnte mich nicht fesseln, da sie in erster Linie Kulisse war. Diese erinnerten Episoden aus der als Jugendlicher erlebten Kriegszeit waren für mich nur Mittel zum Zweck, um das ambivalente Verhältnis zwischen Pilenz und Mahlke zu transportieren.


    Auch wenn andere seiner Werke sich stilistisch unterscheiden – so schnell brauche ich nicht wieder was von Grass.


    2ratten


    Schöne Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges