Claudia Schreiber - Emmas Glück

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.469 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von mondy.

  • Kurzbeschreibung
    Ein Unfall führt sie zusammen: Emma, die allein und hoch verschuldet auf ihrem Bauernhof lebt, findet eines Nachts in einem schrottreifen Ferrari das, was ihr im Leben fehlte: einen Sack voll Geld und einen Mann. Der junge, aber todkranke Städter Max wollte eigentlich nach Mexiko verschwinden, als seine rasante Fahrt an einem Baum ihr abruptes Ende fand. Und nach einer Weile gesellt sich das Glück zu den beiden, wenn auch auf recht ungewöhnliche Weise …


    Meine Meinung
    Irgendwie lässt mich dieses Buch ein wenig zwiespältig zurück. Einerseits gefällt mir die Idee: Zwei an sich völlig verschiedenen Charaktere - mit der einzigen Gemeinsamkeit, noch nicht wirklich gelebt zu haben – treffen zusammen, als beiden eine große Veränderung ihres Lebens bevorsteht: Emma droht der Verlust ihrer Existenz, Max der nahe Tod.
    Die Umsetzung allerdings hat mir ein wenig den Spaß an der Geschichte genommen. So wie Claudia Schreiber in kurzen, abgehackten Sätzen schreibt, ist auch die Entwicklung ihrer Figuren m.E. sehr sprunghaft und bleibt für meinen Geschmack eher oberflächlich. Auch das (leider vorhersehbare) Ende kommt mir zu schnell und mit ein wenig viel Glück im Unglück.
    Die Sprache der Autorin ist recht derb, vereinzelte Charaktere sprechen gerne auch im Dialekt. Und selbst Liebhabern von Schnitzel und Schinken könnten die detaillierten Schlachtszenen vielleicht ein wenig zu genau beschrieben sein.
    Auch wenn es aus durchaus amüsante und traurige Szenen gab, konnte mich das Buch leider nicht so sehr berühren, wie der Klappentext versprach.
    Insgesamt daher "nur" : 3ratten: + :marypipeshalbeprivatmaus:


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  • Mir gefiel das Buch am Anfang recht gut, aber zum Schluss hin hat es immer mehr abgebaut.


    Und die Schlachtszenen hätte man sich wirklich sparen können :kotz:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zitat von "Valentine"

    Und die Schlachtszenen hätte man sich wirklich sparen können :kotz:


    Ja, ich denke, in Verbindung mit dem süßen Ferkelchen auf dem Cover wird der ein oder andere vielleicht noch zum Vegetarier. ;)


    Ich persönlich fand die Schlachtszenen jetzt nicht so schlimm. Ich bin durch's Studium (und meinen Besuchen im rechtsmedizinischen Institut) wohl schon ein wenig abgehärtet. Es hätte mich aber auch nicht gestört, wenn die Beschreibungen nicht ganz so detailliert gewesen wären, denn m.E. sind sie in der Form für die Geschichte nicht wichtig. Ok, Max fragt nach der Bauchspeicheldrüse, aber den Rest hätte man weglassen können, finde ich.

  • Meine Meinung
    Naja, also meins wars jetzt nicht unbedingt. Ich sollte das Buch für die Schule lesen (wir machen einen Buch-Film-Vergleich) und ich bin wirklich mit einer positiven Einstellung an das Lesen herangegangen. Leider hat das auch nicht viel geholfen, als tolle Neuentdeckung würde ich es zumindest nicht bezeichnen.


    Zunächst die Charaktere: Max ist leider eine Person, mit der ich im realen Leben überhaupt nicht klarkommen würde. Ständige Angst und ständiges Zögern sind wohl seine Haupteigenschaften. Seine panische Übersprungshandlung zu Beginn kann ich noch nachvollziehen, aber seine spätere Wandlung nicht wirklich. Er ändert sein jahrelang ausgeübtes Verhalten quasi über Nacht ... für mich ging das etwas zu flott.
    Emma fand ich in sofern interessanter, als dass ihr Verhalten durch ihre Kindheit erklärt wurde. Da kann man schon mal komisch werden. Der Zustand ihres Hauses ist absolut ekelerregend, diese Beschreibungen lege ich der Autorin aber positiv aus, weil sie es an diesen Stellen geschafft hat, Emotionen bei mir zu wecken. Denn warum oder ob Emma sich in Max verliebt hat, bleibt mir bis heute schleierhaft. Er ist halt da und dann kann man sich ja auch mal in ihn verlieben.


    Nicht so toll fand ich dieses überzogene Stadt-Land-Klischee. Hans, der Städter, ist gewieft und betrügt, wo er nur kann. Die Leute auf dem Land sind engstirnig, fett und wälzen sich mit ihren Schweinen im Dreck. Ich nehme an, dass die Autorin das alles überspitzt darstellen wollte (ich hoffe es), aber trotzdem finde ich das alles doch sehr einseitig und klischeebehaftet.


    Die Schlachtszenen fand ich jetzt nicht so schlimm, es ist halt, wies ist. Für mich trugen sie eher noch zum Gesamtbild von Emma bei. Für ihren Lebensunterhalt muss sie die Schweine schlachten, sie kennt es nicht anders, aber wenigstens versucht sie, ihnen einen "angenehmen" Tod zu bescheren.
    Für mich interessant fand ich eigentlich, dass ich mir am Schluss dachte: Nein, das kann sie jetzt nicht machen! Aber letztendlich ist es in ihren Augen ja nur konsequent.


    Leider kamen bei mir die Gefühle und deren Entwicklung bei mir nicht an und viele Charakterveränderungen konnte ich nicht nachvollziehen. Aber es gibt schlechtere Bücher und einige Szenen sind ganz nett zu lesen. Deswegen
    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)