Christian Gailly - KV 622

  • Kaufen* bei

    Amazon
    Bücher.de
    Buch24.de

    * Werbe/Affiliate-Links


    Das Thema hat mich gereizt: ein Mann hört im Radio zufällig Mozarts Klarinettenkonzert (KV 622 ist die Werkverzeichnisnummer) und ist davon völlig hin und weg, kauft sich mehrere Aufnahmen und träumt fortan nur davon, das Konzert einmal live im Konzertsaal zu hören.


    Dafür braucht er erst einmal einen Anzug und Schuhe, für ihn, der mit dem Geld haushalten muss, ein größeres Unternehmen, das mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Hinzu kommt noch die attraktive Verkäuferin, die ihn völlig aus dem Gleichgewicht bringt und der er sich in der Umkleidekabine annähert.


    Endlich sitzt er dann im Konzertsaal, neben sich eine fremde Frau. Sie ist blind - und ihr Mann hat dem Erzähler gerade frei heraus anvertraut, dass er sie zu verlassen gedenkt, er wird sie nach dem Konzert einfach nicht mehr abholen.


    Wem das jetzt reichlich verworren vorkommt, der liegt gar nicht falsch. Der Ansatz mit dem Konzert, das den Erzähler so fasziniert, dass es plötzlich sein ganzes Denken und Handeln beherrscht, ist originell - aber die Umsetzung ... Bandwurmsätze, akute Kommasucht, viele Wiederholungen, Überlegungen, die irgendwohin abdriften, so dass man irgendwann nicht mehr recht folgen kann. Und man muss unbedingt das Konzert kennen, sonst kann man mit dem ständigen "di da da didididi" sehr wenig anfangen.


    :hm:


    2ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()