Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.277 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von *Sternenstauner*.

  • Hallo ihr Lieben,


    mich würde interessieren, wer von euch schon mal etwas von Karen Duve gelesen hat.
    Ich habe vor einiger Zeit ihr Debüt Regenroman, vor kurzem dann Dies ist kein Liebeslied gelesen und fand beide ungewöhnlich - irgendwie "abstoßend" und zugleich faszinierend. Im ersten Buch war es die klamme, bedrückende Stimmung, im zweiten dann die Figur der stets versagenden Anne Strehlau, die dafür sorgten, dass mir die Geschichte schwer im Magen lag. Dennoch hat Karen Duve einen - wie ich finde - außergewöhnlichen Stil, der mir gefällt, ohne dass ich besonders erklären kann, warum.
    Vielleicht ist jemand unter euch, der besser in Worte fassen kann, was er von der Autorin und ihren Werken hält. :)

  • Zitat von "*Sternenstauner*"

    Vielleicht ist jemand unter euch, der besser in Worte fassen kann, was er von der Autorin und ihren Werken hält. :)


    hm, besser wohl nicht, aber ich kann senf dazugeben. hausgemacht! :zwinker:
    ich hab von ihr nur den regenroman hier. und selbst den hab ich abgebrochen. wobei das schon so ewig her ist, dass ich mich an die gründe nur noch schwer erinnern kann. ich glaube aber, es lag daran, dass mir die protagonistin nicht sympatisch war und die handlung erst recht nicht. :sauer: sorry.
    das einzig halbwegs interessante fand ich, wie die protagonistin ihre bulimie beschrieb.
    und ja, du hast recht, der stil ist in gewisser weise "abstoßend".


    bröckchen

    :leserin:<br />Verdammnis - Stieg Larsson<br />Baader Meinhof Komplex - Stefan Aust

  • Ich gebe zu ich habe von ihren bisherigen Büchern kein einziges gelesen. Das einzige Buch das ich von ihr kenne ist in einer ganz andren Sparte anztusiedeln. Ich kenn bisher nur die entführte Prinzessinund das ist ja total anders als die restlichen Bücher von ihr. Das genannte fand ich jedenfalls ganz witzig.

  • Zitat von "bröckchen"

    ich hab von ihr nur den regenroman hier. und selbst den hab ich abgebrochen. wobei das schon so ewig her ist, dass ich mich an die gründe nur noch schwer erinnern kann. ich glaube aber, es lag daran, dass mir die protagonistin nicht sympatisch war und die handlung erst recht nicht. :sauer: sorry.


    Ich dachte mir schon, dass Karen Duve solche Reaktionen hervorrufen kann. Bei mir ist das ja auch so'ne Sache. Einerseits ärgere ich mich stellenweise beim Lesen (z.B. über die Charaktere), aber andererseits stelle ich nach der Lektüre fest, dass mich diese - alles andere als locker-flockigen Erzählungen - doch länger beschäftigen und mir dann doch gefallen. Aber wie gesagt, ich muss das Buch dann erst mal sacken lassen. Komisch, das Lesen an sich ist nicht so ein Vergnügen, aber im nachhinein dann doch. Hm, bin selbst ein wenig verwirrt. :confused:


    @ HoldenCaulfield
    In welche Sparte würdest du Die entführte Prinzessin denn einordnen? Habe es bisher noch nicht gelesen. Ist so 'ne Art Märchen oder? Aufgrund der anderen Bücher denke ich aber, dass die Rubrik hier ok ist, oder?

  • "Dies ist kein Liebeslied" gefiel mir bis zur Hälfte ganz gut (insbesondere die Beobachtungen einer unsportlichen Turnunterrichthasserin), zum Ende hin baute es immer stärker ab.


    Den "Regenroman" habe ich abgebrochen. Ich fand die Geschichte total konstruiert, die Charaktere unsympathisch und das Ganze irgendwie sehr aufgesetzt.


    Trotzdem habe ich auch die "entführte Prinzessin" zu Hause, die ja ganz anders sein soll; wenn ich mir das zu Gemüte geführt habe, werde ich mich hier zu Wort melden.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Danke für den Link, HoldenCaulfield. Werde mir das Buch auch noch zulegen, aber wahrscheinlich erst, wenn die TB-Ausgabe erhältlich ist.


    @ Valentine
    Was du über den Regenroman schreibst, kann ich gut nachvollziehen. Die Charaktere waren wirklich keine großen Sympathieträger und die Handlung ist in der Tat recht konstruiert. Spricht eigentlich nicht gerade FÜR ein gutes Buch. Vielleicht hat mir aber auch einfach gefallen, dass ich etwas anderes erwartet hatte und diese siffige Atmosphäre des Buches mich dann total überrascht hat. War halt mal was anderes.


    Wie gesagt, ich habe mir schon gedacht, dass Karen Duve die Gemüter spaltet. Deswegen finde ich diese Diskussion auch sehr interessant. ;)

  • Hallo Sternenstauner,


    Dies ist kein Liebeslied hab ich erst vor ein paar Wochen gelesen und ich war restlos begeistert. Alle paar Seiten dachte ich "ja genau!", und stieß auf Dinge, die ich aus meinem Leben und meinem Bekanntenkreis nur zu gut kenne. Allerdings hab ich mich auch gefragt, ob dieses Buch bei Leuten, die sehr viel jünger oder älter sind als die Hauptfigur Anne diese Begeisterung teilen können. Es geht ja hauptsächlich um dieses Zeitgefühl, in dem sie aufwächst und lebt, von den 60'ern bis in die späten 90'er. Ich glaube, wer das selbst nicht erlebt hat, kann vielleicht nicht soviel mit dem Buch anfangen, weil der Wiedererkennungswert fehlt.


    Ich bin zwar selber knapp zehn Jahre jünger, aber zu den Songs auf den Kassetten haben wir auch noch getanzt und (leider) auch den spießbürgerlichen Mief miterlebt, in dem Anne aufwächst.


    Abstoßend hab ich nichts gefunden, mich hat allerdings sehr beeindruckt, wie sie scheinbar so locker flockig Sachen erzählt, die einem dann doch noch tagelang durch den Kopf gehen, da muss ich Euch recht geben
    :bang:


    Auf alle Fälle werde ich auch die anderen Bücher von Karen Duve lesen, obwohl mich schon einige vor dem Regenroman gewarnt haben, der soll wirklich abstoßend sein :breitgrins:

  • Zitat von "WannaBe"

    Allerdings hab ich mich auch gefragt, ob dieses Buch bei Leuten, die sehr viel jünger oder älter sind als die Hauptfigur Anne diese Begeisterung teilen können. Es geht ja hauptsächlich um dieses Zeitgefühl, in dem sie aufwächst und lebt, von den 60'ern bis in die späten 90'er. Ich glaube, wer das selbst nicht erlebt hat, kann vielleicht nicht soviel mit dem Buch anfangen, weil der Wiedererkennungswert fehlt.


    Da hast du Recht. Der fehlt mir zwar bei diesem Buch eher, aber ich denke, generell ist es immer schön, wenn man auch einen persönlichen Bezug zu einer Geschichte hat. Sowohl zeitlich als auch örtlich. :)


    An Dies ist kein Liebeslied hat mich ein wenig "abgestoßen"/gestört, dass Anne einfach so extrem in allem nicht voran kommt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich das Buch in einer Phase gelesen habe, in der ich auch ohne Hilfe des Buches schon relativ deprimiert war. ;) Ist halt keine leichte Kost.

  • Zitat

    An Dies ist kein Liebeslied hat mich ein wenig "abgestoßen"/gestört, dass Anne einfach so extrem in allem nicht voran kommt. Vielleicht lag es aber auch daran, dass ich das Buch in einer Phase gelesen habe, in der ich auch ohne Hilfe des Buches schon relativ deprimiert war. ;) Ist halt keine leichte Kost.


    Ja, schon erstaunlich, wie unterschiedlich ein Buch auf einen wirken kann. Ich bin z.Zt. recht gut drauf und hab Annes Probleme mit einigem Abstand gesehen, da fand ich vieles einfach witzig beschrieben.
    Ich kann mir aber schon vorstellen, dass man das ganz anders empfindet, wenn's einem selber nicht gut geht. Und auch das Ende, hm, richtig happy war's ja nicht gerade...

  • Zitat von "WannaBe"

    Ja, schon erstaunlich, wie unterschiedlich ein Buch auf einen wirken kann.


    Stimmt!
    Es gab zwar auch Stellen, die ich amüsant fand, aber insgesamt fand ich's halt eher deprimierend. Gottseidank bin ich von Natur aus aber eher ein fröhlicher Mensch, so dass ich nicht immer Angst haben muss, dass mich ein Buch in noch weitere Tiefen stürzt. ;)