Arthur Golden - Die Geisha

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 15.446 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Klappentext
    Zu Beginn der 30er Jahre wird das einfache Fischermädchen Chiyo in die alte Kaiserstadt Kyoto gebracht.
    Nach einer qualvollen Ausbildung steigt sie zu einer der begehrtesten Geishas in ganz Japan auf. Doch ihr Traum vom privaten Glück erfüllt sich erst nach dem Untergang der alten Geisha-Kultur.


    Meine Meinung
    Eines der besten Bücher, die ich je gelesen habe.
    Ich bin wirklich hin und weg. Und das von einem Buch in dem es nicht um Mord und Totschlag geht (Mein Lieblings Genre :breitgrins: ).
    Wer den Oscar prämierten Film "Die Geisha" gesehen hat, wird seine helle Freude an diesem Buch haben.
    Ich selber habe erst den Film gesehen und mir daraufhin das Buch geholt, weil der Film mich so fasziniert hat.
    Jedenfalls hält sich der Film bis ungefähr zur Hälfte an das Buch, ab da wird alles etwas komprimiert und zusammengestaucht, damit man soviel wie möglich noch reinpacken kann ohne was wegzulassen. Das ist mir im Übrigen erst aufgefallen, als ich das Buch las. Im Film wurde das geschickt gemacht.
    Das nur als kurzer Überblick wie das Verhältnis zu dem Kino Film ist.


    Wenn man das Buch liest, stellt man fest, dass man es auch gar nicht so richtig hätte verfilmen können. Ganz einfach auf Grund des Erzählstils.
    Das Buch ist so konzipiert, dass es von einer fiktiven Geisha erzählt wird. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, das da eine Alte Dame neben einen sitzt, und diese einen ihre höchst Interessante Lebensgeschichte erzählt. Fesselnd, Abwechslungsreich, mit Höhen und mit Tiefen.
    Sie erzählt einen ihre Gedanken und hat meistens sehr lebendige Vergleiche. Ungefähr wie "Ich fühlte mich wie ein Blatt im Wind, das von einem Orkan fortgeweht wurde" (Kommt nicht im Buch vor).
    Die japanische Kultur mag eine fremde sein, aber in dem Buch wird sie einem langsam nahe gebraucht und eigentlich hatte ich nie den Eindruck, das der Autor mir das ganze aufdrängen möchte, und mit aller Gewalt klar machen möchte, das eine Geisha keine Prostituierte ist.
    Faszinierend ist auch, wenn man das Buch durch hat, hat man immer noch kein klares Bild vom dem Mysterium, das eine Geisha umgibt. Nur eine gewisse Vorstellung, obwohl viel erklärt wird.


    Das einzige was ich zu bemängeln habe, ist das es mir ab und an auf den Geist ging, wie die Protagonistin selber lobt.
    Zumal am Ende nervt ihre quasi aufgesetzte Naivität in manchen Gesprächen. Aber das hält sich alles in Grenzen und betrifft nur den einen oder anderen Absatz oder Satz.
    Da muss man sich wieder vor Augen halten, dass es Memoiren, wenn auch fiktive, sind. Und wer will da schon schlecht aussehen?
    Ich kann das Buch nur wirklich ans Herz legen. :tipp:


    Aus den oben genannten Gründen:
    5ratten


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  • Ich hatte das Buch mal aus der Bibliothek entliehen und nach einigen Seiten abgebrochen.


    Dann bekam ich es von meiner Mutter geschenkt, weil die es gelesen hatte und begeistert war ... und war prompt ebenfalls sehr angetan. Keine Ahnung, warum es mir beim ersten Mal keinen Spaß gemacht hat.


    Golden hat sehr viel Atmosphäre aufgebaut, man taucht ein in diese völlig fremde Welt der Geishas, leidet und freut sich mit Chiyo. Und nebenbei wird mit den Klischees über Geishas aufgeräumt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Buch ist einfach wunderbar. Die Beschreibungen sind so wahnsinn (vorallem die Kimonos) man hat das Gefühl man bräuchte nur die Hand auszustrecken und schon würde man im Japan anfang des Jahrhunderts stehen. Ein tolles spannendes Buch!!

  • Ich habe das Buch vor einigen Jahren gelesen und war zuerst skeptisch, ob mich die Thematik wirklich interessieren könnte. Die ersten Seiten empfand ich auch als sehr gewöhnungsbedürftig, vielleicht gerade weil der Autor mit so einigen Klischees aufräumt und die Geschichte so ganz anders ist, als ich erwartet hätte. Als ich dann richtig in der Handlung angekommen war, hat mich das Buch aber wirklich sehr überzeugt und vor allem sehr berührt.

  • Ein Buch, von dem alle Welt schwärmt. Es steht auch schon auf meiner Wunschliste, bin gespannt, ob es mir auch so gut gefallen wird. Bin da ja eher ein wenig skeptisch, na ja mal sehen :zwinker:

    smiley-channel.de_lesen020.gif:<br />Zeruya Shalev- Mann und Frau

  • Hat eigentlich jemand hier den Film schon gesehen? Mich würde der ja irgendwie schon interessieren aber bei solchen Verfilmungen bin ich immer sehr zurückhaltend vorallem weil schon mehrere erzählt haben das der Film mit dem Buch nicht mehr viel zu tun hat. Kann man ihn trotzdem anschaun oder ist er einfach nur Schrott?

  • Der Film soll vor allem schöne Bilder zeigen, aber nicht so viel Tiefgang haben wie das Buch, wenn man es mal so nennen will. Wahrscheinlich ist er recht verkürzt auf den Zickenkrieg mit Hatsumomo :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe im Januar erst das Buch gelesen und anschließend den Film gesehen.


    Das Buch war einfach grandios. Eine tolle harmonische Sprache und doch alles so gut beschrieben daß man den Film fast schon im Kopf hatte.



    Der Film hat mir auch sehr gut gefallen, allerdings war er natürlich sehr gekürzt (es wurde nicht allzu viel von der Geisha Ausbildung erzählt). Es war genau so wie Valentine vermutet :breitgrins: Aber die Bilder waren umwerfend.

    Gruß Mascha

  • Hach, das ist eines dieser Bücher, bei denen ich traurig bin, dass ich sie schon gelesen habe.
    Die Erinnerung an das Leseerlebnis ist noch recht frisch, ich konnte mir die Atmosphäre so gut vorstellen, konnte riechen, schmecken, hören was Chiyo erlebte.
    Den Film habe ich noch nicht gesehen. Einerseits war ich ganz wild darauf, andererseits wollte ich mir die schönen Erinnerungen an das Buch nicht versauen. Ich warte also auf die DVD.


    Definitiv ein Buchtipp!




    lg,adia

  • Das Buch ist definitiv besser.
    Aber welches Buch ist es nicht, wenn es verfilmt wird?


    Ich finde den Film wunderschön. Ich würde ihn auch nochmal anschauen, auch wenn ich jetzt das Buch kenne.
    Das beeindruckenste am Film sind immernoch die Bilder. Das ist schon wahr. Das ist fast schon ein Orgasmus fürs Auge, wenn man die Kimonos sieht, die im Buch beschrieben werden, zum Beispiel.


    Hahaha, ich komm gar net mehr raus aus der Schwärmerei. :breitgrins:


    Wie gesagt, der Film gehört zu den besseren Buch verfilmungen und lohnt sich wirklich.



  • :breitgrins::breitgrins:

    Gruß Mascha

  • Ich oute mich hier auch mal als Liebhaber dieses Buches. Es war ein Buch zum sofortigen Eintauchen in japanische Geschichte und man wollte unbedingt wissen wie es mit Chiyo weitergeht. Ich habe mich auch richtig
    gefreut es jetzt für jemand kaufen zu dürfen der hoffentlich genau so viel Spaß damit hat wie ich :klatschen:
    Den Film habe ich übrigens nicht gesehen aber er läuft ja mit Sicherheit irgendwann in der Glotze und dann kann ich vergleichen.

  • Hi!


    Das Buch steht schon seit längerem auf meiner Wunschliste, aber eure Aussagen dazu haben es nur bestätigt. Ich freue mich jetzt schon und werde es mir in Bälde zulegen...


    Taro

    Ich lese gerade<br /><br /><br />Ich habe bereits d r e i Bücher für die SUB-Wette gelesen.

  • Zitat von "Taro"

    Das Buch steht schon seit längerem auf meiner Wunschliste, aber eure Aussagen dazu haben es nur bestätigt. Ich freue mich jetzt schon und werde es mir in Bälde zulegen...


    Das hätten auch meine Worte sein können. :)


    Zitat von "Erinye"

    Das Buch ist definitiv besser.
    Aber welches Buch ist es nicht, wenn es verfilmt wird?


    Stimmt. Es gibt nur zwei Filme, die ich fast besser fand als das Buch: About a boy und Soloalbum. Und The virgin suicides gefiel mir fast genauso gut wie das Buch. Aber das nur so am Rande, denn dafür könnte man wahrscheinlich einen ganzen Thread aufmachen. (Wenn es ihn nicht schon gibt.) ;)

  • wem das buch speziell und die thematik im allgemeinen gefallen hat, der sollte auch mal die autobiographie von
    mineko iwasaki - die wahre geschichte der geisha
    in betracht ziehen!
    mir hat das buch sehr gut gefallen, man sollte jedoch evtl ein wenig kritisch sein beim lesen, was vom buch ist realität, wo will iwasaki bereits gesagtes und veröffentlichtes im nachhinein doch nochmal in besseres licht rücken...

  • Ich habe dieses Buch im Rahmen des SUB-Abbau-Wettbewerbes gelesen und hier ist nun meine Rezension:


    Inhalt


    Japan zu Beginn der 30-er Jahre: die 9-jährige Chiyo lebt mit ihrer Familie in einem kleinen Dorf. Das Elternhaus nennt sie liebevoll "beschwipstes Haus".
    Als ihre Mutter im Sterben liegt, werden Chiyo und ihre Schwester verkauft, die Wege der beiden trennen sich und Chiyo landet in einer Okiya, einem Geisha-Haus. Dort wird sie unter Qualen, Entbehrungen und Demütigungen zu einer Geisha ausgebildet. Besonders ist sie den Anfeindungen, Eifersüchteleien und Schmähungen des momentanen "Aushängeschildes" dieser Okyia - Hatsumomo - ausgeliefert.
    Nichtsdestotrotz schafft es Chiyo dank ihres Optimismus, ihres Hausverstandes und ihrer Ausdauer, zu einer sehr erfolgreichen Geisha zu werden.


    Meine Meinung


    Etwas skeptisch begann ich mit dieser Lektüre - ich hatte das Buch geschenkt bekommen - ist es doch sonst nicht ganz mein Metier. Doch schon nach wenigen Kapiteln war ich eingetaucht in die mir bisher doch sehr fremde asiatische Welt.
    Sehr interessant ist die Erzählperspektive. Eine fiktive, alte Geisha - Chiyo, später dann in Sayuri umbenannt - erzählt ihr Leben und durchlebt nochmals alle wichtigen Stationen und Situationen und kommuniziert auch direkt mit dem Leser, indem sie Situationen und Umstände erklärt.
    Dieses Buch schaffte es, meine Meinung, Geishas seien so eine Art "Edelnutten", komplett zu revidieren. Glaubt man dem Buch - obwohl es sich um eine fiktive Geschichte handelt ist sie, kann man dem Nachwort des Autors Glauben schenken, doch höchst tiefgründig recherchiert und authentisch - so ist die Geishakultur Bestandteil der japanischen Kultur. Die Hierarchie in einer solchen Okyia - eine richtige Hackordnung, in der jede Geisha ihren vermeintlich unantastbaren Rang hat - ist nicht selten gestört von Zickenkrieg, Eifersüchteleien und Machtkampf.
    Es wird auch ein Auge darauf geworfen, welche Auswirkungen der 2. Weltkrieg auf Japan hatte und nicht zuletzt den beginnenden Untergang der Geisha-Kultur bedeutete.


    Den Film habe ich noch nicht gesehen, werde ihn mir aber bestimmt - sobald er verfügbar ist - ansehen.


    4ratten

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Ihr versteht es doch immer wieder, Bücher schmackhaft zu machen.
    Das Buch ist grade von Platz 15 meiner Wunschliste auf Platz 1 geklettert! Muss es unbedingt lesen..
    :smile:


    MfG

  • Dieses Buch kann ich auch nur empfehlen. Bei mir hatten die Geishas vorher auch eher einen "Edelnutten-Status" :redface: , aber damit habe ich doch ganz schön daneben gelegen. Ich habe bei dieser Lektüre viel dazu gelernt. Es hat mir eine bisher recht unbekannte Kultur nahe gebracht und mich dazu verführt, mehr Bücher aus diesem Kulturkreis zu lesen.


    Auch die Verfilmung hat mir gut gefallen.

    Liebe Grüße<br />Karthause :schmetterling:<br /><br />Die Kunst zu lesen, in ein Buch hineinzufallen, darin zu versinken, kaum noch auftauchen zu können, ist ein Stück Lebenskunst. <br />Elke Heidenreich