Lisa Moos - Das erste Mal und immer wieder

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 3.666 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von read_myself_into_paradise.

  • "Das erste Mal und immer wieder" von Lisa Moos
    Autobiografische Schilderung einer Prostituierten


    Lisa Moos berichtet von ihrem Leben. Ihre Schilderungen über Gewalt, Missbrauch, Vergewaltigungen, S.e.x. mit Freiern und Beziehungen sind sehr direkt. Als Kind wird Lisa vergewaltigt, als Jugendliche nicht akzeptiert. Ohne Halt in der Familie und ohne Schulausbildung rutscht sie in die Prostitution. Der Champagnerkelch ist ihre erste Absteige, wo alles beginnt.


    Nach den ersten 20 oder 30 Seiten hat man eigentlich schon das Schlimmste überstanden. Die Schilderungen der Vergewaltigungen sind sehr hart und es kann einen jeglicher Appetit vergehen. Das sie eine sehr vulgäre Schreibweise hat, hat mich eigentlich nicht gestört, weil es bei Vergewaltigungen, Gewalt und Prostitution nichts schön zu reden gibt und dadurch bekommt man einen relativ realistischen Einblick.
    Bemängeln muss ich, dass der Aufbau ihrer Szenen am Anfang des Buches etwas undurchsichtig ist. Man hätte die Kapitel, die am Anfang ihrer Biografie stehen, vielleicht besser gliedern können.
    Das eigentliche Thema des Buches - die Prostitution - steht nicht wirklich im Vordergrund. Ihre Affären, Beziehungen, Schwärmereien usw. sind viel mehr im Gespräch und das hat mich ziemlich enttäuscht, weil ich vom Buchtitel und einer Buchrezension etwas anderes erwartet habe.
    Meiner Meinung nach flacht das Buch immer mehr ab und man kann sich schon im Voraus denken, was passieren wird. Manchmal gibt es Szenen, wo man doch ganz überrascht ist, aber die muss man quasi schon mit der Lupe suchen.
    Ich zitiere mal einen Lehrer von mir, der anscheinend auch das Buch gelesen hat: "Das erste Mal ist noch recht interessant, aber das immer wieder nicht mehr."
    Meiner Meinung nach, ist das Buch nur eine krampfhafte Versuchung von der Vergangenheit los zukommen.


    1ratten


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    &quot;Das Schreiben verursacht kein Leid, es wird aus Leid geboren.&quot;<br />Montaigne

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Schubia, du bist ne Liebe! Dass du noch an die Rezension gedacht hast! :knuddel: Dankeschööön. :smile:


    Vom Thema hat mich das Buch eigentlich interessiert - aber du hast mich wohl erstmal kuriert. :breitgrins: Kaufen werde ich es mir jedenfalls nicht, aber vielleicht schaue ich in der Bibliothek mal rein, wenn es mir zufällig über den Weg laufen sollte.

  • :winken:
    Das Buch in der Bibliothek auszuleihen ist wirklich die bessere Variante. Ich hab mir das Buch zum Glück auch nur ausgeliehen. Ich würde jetzt heulen, wenn ich dafür Geld ausgegeben hätte.

    &quot;Das Schreiben verursacht kein Leid, es wird aus Leid geboren.&quot;<br />Montaigne

  • Ich habe das Buch gestern auch endlich durchgelesen, ich hatte es zwischenzeitlich für 5 Monate oder so unterbrochen, jedoch wollte ich es auf jeden Fall noch zu Ende lesen.
    Bin auch froh, dass ich es durch habe.


    Ich finde, man MUSS dieses Buch nicht wirklich kaufen, es lohnt sich nicht wirklich. Es ist meiner Meinung nach schon irgendwie interessant aber das wars dann auch schon, ich würde es vielleicht sogar nicht in meiner Büchersammlung stehen lassen , sondern wieder verkaufen.
    Das Ende ist irgendwie kein wirkliches Ende, hört aprupt auf, aber da es ja schon das nächste Buch von ihr gibt, denke ich mal, dass Lisa Moos darin ihre Lebensgeschichte weiter erzählen wird. Kaufen möchte ich das zweite Buch aber erstmal nicht.


    Liebe Grüße :winken:


    Von mir gibt´s



    3ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Dieses Machwerk habe ich vor wenigen Tagen abgebrochen. Mit jeder Seite wurde es uninteressanter. Ich habe nicht mal mehr nachgesehen, wie es ausgeht. Das sagt ja wohl alles... :rollen:

    &quot;Wenn es mir schlecht geht, gehe ich nicht in die Apotheke, sondern zu meinem Buchhändler&quot; (Philippe Dijan)<br /><br />[url=https://literaturschock.de/literaturforum/forum/index.php?thread/11612.0.html]Mein SUB[/url

  • Hallo!


    Ich fand das Buch sehr gut und überhaupt nicht langweilig. Eher das absolute Gegenteil, ziemlich aufregend, schockierend, traurig. Ich hab es in einem Rutsch durchgelesen. Auf jedenfall ein Buch, dass man so schnell nicht vergisst.

    LG Claudi

  • Ich fand das Buch schon sehr interessant.


    Allerdings waren mir die sehr detaillierten Darstellungen etwas zu viel. Anfangs dachte ich noch, sie will es eben wirklich richtig beschreiben, das gehört dazu. Aber als sie dann auch bei ihren privaten Bettgeschichten bis ins Detail erklärt hat, wie der Akt verlaufen ist, fand ich es doch übertrieben.


    Lisa steht nach meiner Ansicht wohl ein wenig unter dem Zwang sich darzustellen.

  • So, dann werde ich hier mal meine Rezi mit hinzuschmeissen (SUB-Wettb 2006 a.K.)


    Beschreibung


    "In meinem Leben habe ich circa sechstausendmal sexuelle Handlungen jeder Art mit Männern vorgenommen. Fünfmal wurde mir Gewalt angetan, davon zweimal in meiner eigenen Familie", so die Bilanz der ehemaligen ProstituiertenLisa Moos. Mit 16 Jahren verkauft sie zum ersten Mal ihren Körper. In einem kleinen Bordell in ihrere Heimatstadt empfängt sie die ersten Freier. Viele weitere folgen.
    20 Jahre später hat sie alle Höhen und Tiefen kennen gelernt: Sie hat ihren Körper für ein paar Euro auf dem Straßenstrich angeboten, in schäbigen Bordellen "angeschafft", aber auch als Edel-Hure in Luxus-Etablissements. Sie berichtet von der "schnellen Nummer" im Hinterhof, von Sex-Orgien, Sado-Maso-Partys und den Obzessionen und Wünschen ihrer zahlreichen Stammkunden und Freier, von angenehmen und erschreckenden Erfahrungen aus dem Rotlichtmilieu und der Welt der käuflichen Liebe.
    Lisa Moos hat alle Spielarten der Leidenschaft erfahren, Perversion, Erniedrigung, aber auch Freundschaft, Hoffnung und Liebe in einer Welt, die ihren eigenen Gesetzen und Regeln folgt.
    In der autobiografischen Schilderung "Das erste Mal und immer wieder" beschreibt Lisa Moos schonungslos und offen den Liebes- und Leidensweg einer Prostituierten.


    Meinung
    "Schonungslos" trifft es auf den Kopf. Ich habe zwar nichts anderes erwartet, als eine manchmal doch vulgäre Schreibe in ihren Beschreibungen, doch dieses Gefühl verlies mich nach den ersten Seiten. Außerdem gehört es irgendwie dazu, denn es gibt an dem Leben einer Prostituierten nichts zu Beschönigen, manchmal hätte sie allerdings nicht so sehr ins Detail gehen müssen.
    Wie andere hier bin ich auch der Meinung, dass man die Kapitel am Anfang besser hätte gliedern können, die Zeitsprünge sind etwas verwirrend, hören aber nach kurzer Zeit schon auf.
    Manchmal beschlich mich das Gefühl, dass Moos auf Selbstdarstellung aus ist, indem sie bei allem, was schief lief, die Schuld vo sich wies. Was mich eigentlich mehr schockte, war die Tatsache, dass sie immer wieder betonte, ihr Kind würde alles verstehen und da war er noch nicht einmal in der Pubertät, und sie könne ihn ruhig zu Hause lassen und all das, und dass es ihm nichts ausmachen würde. Ich weiß nicht, ich weiß nicht. Irgendwie hört sich das für mich komisch an.
    Worauf ich die ganze Zeit wartete, ist gegen Ende dann eingetreten: Bei so vielen Namen, dachte ich mir, muss ihr doch irgendwann einmal ein Fehler unterlaufen. Und da war er auch schon: Namensverwechslung. Sie spricht davon einen "Andreas" anzurufen, ruft aber einen "Tommy" an, dessen Name sie nach einem Absatz wieder erwähnt.
    Das Buch war zwar interessant, aber nicht so interessant, als dass ich ihr zweites Buch auch kaufen würde.


    Wertung


    3ratten

    :leserin: Ozzy Osbourne - I Am Ozzy<br /><br /><br /><br />Never trust anything that can think for itself, if you can&#39;t see where it keeps its brain