Guy de Maupassant - Bel-Ami

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.941 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von YRachel.

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    Inhalt:


    Das Buch handelt von dem Journalisten Georges Duroy, genannt Bel-Ami, der sich durch die geschickte Auswahl seiner Geliebten und Ehefrauen und durch skrupellose berufliche Intrigen in der Pariser Gesellschaft des ausgehenden 19. Jahrhunderts zu etablieren weiß.


    Persönlicher Eindruck:


    Zuerst einmal war ich überrascht, wie flüssig sich das Buch lesen lässt.
    Die 415 Seiten hatte ich innerhalb von 3 Tagen während des Pendelns durch gelesen. Der Erzählfluss ist sehr angenehm, und obwohl die Handlung manchmal etwas vorausschaubar war (Im Prinzip weiß man ja, wie es enden wird), hat mir das Lesen dieses Romans großen Spaß gemacht.
    Erstaunt war ich darüber, wie offen Maupassant intime Themen behandelt. Die zeitgenössischen Illustrationen meiner Insel-Ausgabe waren auch nicht ohne :redface: .
    Der Protagonist war mir nicht sonderlich sympathisch, aber das hat Maupassant auch gar nicht bezwecken wollen. Er liefert einen ausführlichen Blick in die Psyche eines machtbesessenen Opportunisten, der nur auf seinen eigenen Vorteil aus ist. Diese Charakterstudie ist auch heute noch höchst aktuell und aufschlussreich.



    Ich gebe


    4ratten
    -weil ich das Buch sehr gut fand und uneingeschränkt weiterempfehlen werde.
    Für die Höchstwertung hat es mich jedoch zu wenig gefangen genommen.

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • von maupassant kenne ich nur eine novelle
    " la parue", was mir ziemlich gut gefallen hat

  • Hallo,


    erst mal herzlichen Gruß an alle. Dies ist mein erster Beitrag, ich bin neu hier.


    Maupassant habe ich gerade neulich einen Band mit Novellen gelesen. Gefiel mir sehr gut, obwohl Tschechov gefällt mir in diesem Metier besser. Aber Maupassant ist wirklich nett zu lesen.


    Gruß Martin

  • Mich hat dieses Buch gefesselt und ich kann noch nicht mal genau sagen warum.
    Meine Erwartungen an dieses Buch waren sehr gering. Eigentlich dachte ich, dass es schwer wird in die Sprache sich hinein zu finden, das es schon 1885 veröffentlich wurde. Aber da lag ich schon mal völlig falsch! Ich fand es ganz gegen meine Erwartungen leicht und flüssig zu lesen. Natürlich sind mir auch ein paar altmodische Begriffe und Formulierungen aufgefallen, aber das passte perfekt zu meinem Bild des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Problematisch waren für mich nur die Geldangaben mit denen ich nichts anfangen konnte. Ich habe verstanden, dass 20 Francs einen Louis ergeben. Aber eine richtige Vorstellung wie viel das wert ist habe ich nicht bekommen. Wenn ich nicht zu faul gewesen wäre, hätte man dies bestimmt herausfinden können. :redface:


    Zu Beginn des Romans habe ich mit dem Protagonisten George Duroy mitgefiebert und gehofft, dass er aus seiner ärmlichen Lage herauskommt. Man könnte sogar sagen, dass ich ihn richtig sympathisch fand. Aber je besser ich ihn kennengelernt habe, desto weniger mochte ich ihn und desto öfter habe ich gehofft, dass irgendwer seine Pläne noch durchkreuzen würde.
    Spannend kann man dieses Buch nicht gerade nennen, aber ich fand es aus anderen Gründen wirklich gut. Für mich war es sehr interessant zu erfahren wie die Pariser Gesellschaft am Ende des 19. Jahrhunderts funktioniert hat.


    Sehr amüsiert hat mich die Beschreibungen wie es bei der Zeitung zu geht. Die Chefs sitzen im Büro und draußen warten viele Leute, die etwas besprechen wollen. Die Chefs halten aber gerade eine wichtige Sitzung ab, in der sie Karten spielen Breitgrins


    Mein Fazit:
    Es lohnt sich zu lesen. 4ratten

  • Guy de Maupassant - Bel-Ami. Manesse Verlag. Deutsch von Waltraud Kappeler. 424 Seiten (mit einem Nachwort von Francois Bondy.


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    Inhalt
    Georges Duroy, ein Mann in den besten Jahren, stammt aus armen Verhältnissen und flaniert nach Ableistung seiner Militärzeit durch Paris. Er ist vollkommn mittellos und weiß nicht wie er sein nächstes Frühstück bezahlen soll. Er trifft einen alten Freund namens Forestier, der bei einer Zeitung Karriere gemacht hat. Forrestier verschafft ihm eine Stelle und nun beginnt der berufliche und private Aufstieg von Duroy. Insbesondere durch geschickte Verbindungen mit Frauen möchte Duroy den gesellschaftlichen Aufstieg erreichen. Dabei geht er immer skrupelloser vor, so dass der Roman wohl erstmals den Typus eines Karrieristen ohne jegliche Moral beschreibt.


    Bewertung
    Maupassant kannte ich schon aus seinen wunderbaren Kurzgeschichten, von denen 100 (von ungefähr 200) im gleichen Verlag herausgegeben werden. Sein Roman ist stilistisch sehr ähnlich, die Sprache ist einfach, die Handlung linear, er konzentriert sich auf viele Details, die Handlung schreitet recht langsam voran. Ich las das sehr gern, vor allem die Beschreibung seiner amourösen Abenteuer, weniger gern hingegen die satirische Zuspitzung der Zustände in der Zeitungswelt, man ist darüber heutzutage wenig überrascht, Korruption und Seilschaften sind für uns vertraute Dinge. Man folgt den Machenschaften Duroys oft amüsiert und in weiten Teilen mit Spannung. Am Ende ist der Handlungsgang jedoch etwas vorhersehbar und hier zeigt sich, dass man mit den Mitteln der Kurzgeschichte eben nicht einen "großartigen" Roman schreiben kann. Selbst das Nachwort merkt dies an, auch wenn es sich einer eindeutigen Wertung enthält.


    4ratten


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • BEL AMI stand eine gefühlte Ewigkeit auf meiner Wunschliste, so richtig zum Kaufen gepackt hat es mich bisher aber nicht.
    Erst durch nimues Gewinnspielthread zum Kinostart der Verfilmung bin ich richtig neugierig auf die Geschichte geworden.
    Nachdem ich kein Glück beim Gewinnspiel hatte, mußte anderweitig eine Ausgabe des Buches den Weg zu mir finden.
    So hatte BEL AMI die Ehre, als allererstes Buch auf meinem Kindle gelesen zu werden.


    Ich bin momentan etwa bei der Hälfte des Buches angekommen.
    Von Beginn an hatte ich übrigens das gleiche Empfinden wie adia und foenig:
    Der Sprachstil ist nicht so veraltet, wie ich erwartet hätte, die Geschichte ist wirklich flüssig und sehr angenehm zu lesen.


    Die Geschichte um Monsieur Duroy hat mich schon von der ersten Seite an gefesselt. Ein mittelloser Lebemann möchte in Paris endlich Fuß fassen und seinen Weg in die obersten Kreise der Stadt bestreiten.
    Duroy wird herrlich dargestellt: er tut nichts ohne Berechnung, sucht bei allem nach dem größten Vorteil für ihn und will partout bei den Einflußreichen mitspielen. Trotzdem ist er bei seinem Vorhaben des öfteren ein wenig unbedarft und findet sich deshalb z.B. unversehens in einem waschechten Pistolenduell wieder.
    Noch wirkt Duroy sympathisch auf mich, da er geschickt agiert und sich zu positionieren weiß. Außerdem sind seine Erlebnisse mit Frauen recht amüsant.


    Ich bin gespannt wie es weiter geht!



    Problematisch waren für mich nur die Geldangaben mit denen ich nichts anfangen konnte.


    Ja, es werden Geldwerte aus verschiedenen Zeiten gemischt. Es ist die Rede von Franc & Centime und von Livre & Dernier & Sou.
    Die letzteren Einheiten wurden im 18. Jahrhundert durch Franc & Centime ersetzt (erstaunlich, was vom Französichunterricht hängen bleibt....).
    Ich kenne den Begriff Sou oder Sous noch aus meiner Kindheit. Wir wohnen in der Nähe zum Elsaß und haben auch Verwandte dort, der Begriff wurde dort für eine 5-Centime-Münze verwendet.

  • [size=1em]BEL AMI habe ich mittlerweile beendet und kann die Lektüre nur weiterempfehlen.[/size]
    [size=1em]Duroy agiert weiterhin berechnend, rücksichtslos und kaltblütig, um seine kleinen oder großen Ziele zu erreichen und betört durch sein vordergründig charmantes Auftreten eine Frau nach der anderen, die er natürlich auch für seine Zwecke einspannen kann.[/size]
    [size=1em]Richtig unsympathisch war er mir übrigens bis zum Ende hin nicht wirklich![/size]


    [size=1em]Interessante Geschichte mit einem interessanten und vielschichtigen Hauptcharakter, viele bereichernde Nebenfiguren, alles schön formuliert - kurzum: BEL AMI hat mich super unterhalten.[/size]
    [size=1em]Zum Glück habe ich die Lektüre nicht noch länger aufgeschoben, sonst wäre ich um ein schönes Leseerlebnis gekommen![/size]

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    Guy de Maupassant - Bel Ami


    Zum Inhalt:
    In Paris im ausgehenden 19. Jahrhundert versucht der junge George Duroy Fuß zu fassen. Zunächst hat er Schwierigkeiten seinen Lebensunterhalt zu beschreiten, aber durch einen glücklichen Zufall trifft er einen ehemaligen Kameraden von der Armee wieder und kurz darauf fängt er für eine Pariser Zeitung an zu arbeiten. Bald merkt er, dass er durch sein Aussehen und sein Auftreten eine große Wirkung auf die Frauen hat und nutzt dieses bald aus, um die Karriereleiter weiter emporzusteigen.


    Erster Satz:
    Als die Kassiererin ihm auf sein Fünffrankenstück herausgegeben hatte, verließ Georges Duroy das Restaurant.


    Meine Meinung:


    Manchmal ist es richtig spannend, wenn man ein Buch zur Hand nimmt, bei dem man nicht einmal weiß, worüber es gehen wird. So ging es mir mit diesem Buch. Dementsprechend frei von jeglichen Vorstellungen und Erwartungen habe ich mich an dieses Werk gemacht.


    Der Autor Guy de Maupassant schafft mit Bel Ami ein eindrucksvolles Werk über das Leben der gehobenen Mittelschicht bzw. der Oberschicht der Pariser Gesellschaft im ausgehenden 19. Jahrhundert. Sehr eindrucksvoll zeigt er die Schwierigkeiten, die ein Mensch zur der Zeit hatte, wenn er nicht die richtigen Leute kennt. Dabei zeichnet er ein genaues Bild von den Menschen der Zeit, wie etwa die Rolle der Frauen in der Gesellschaft. Der Protagonist George Duroy wird dabei sehr genau beschrieben. Seine Beweggründe für sein Tun und Handeln werden jedoch nicht immer zur Gänze im Vornherein erläutert, sodass es für mich manchmal erstaunlich war, wieso er gewisse Dinge getan hat. Für mich war es spannend zu beobachten, wie sehr die Menschen in diesem Buch auf einen attraktiven Mann reagieren. Sowohl Männer als auch Frauen können sich dem Charme des George Duroy nicht entziehen und ihm nicht lange böse sein. Dadurch öffnen sich ihm schnell viele Türen.


    Während des Lesens hatte ich häufig den Eindruck, dass Guy de Maupassant seine Mitmenschen sehr genau beobachtet hat. Denn ansonsten wäre es ihm nicht gelungen, diese vielschichtigen Emotionen und Beweggründe, die einen antreiben können, so detailreich wieder zugeben. Es hat Spaß gemacht, die Entwicklung des Protagonisten zu verfolgen. Dabei erschien es mir an keiner Stelle übertrieben, wie die Handlung von statten ging. Es erschien alles als eine natürliche Entwicklung, die so und nicht anders geschehen musste.


    Besonders gut hat mir der Schreibstil von Guy de Maupassant gefallen. Er ist leicht und flüssig zu lesen, ohne dabei platt zu wirken. Es gibt keine ausschweifenden Beschreibungen, sondern alles wirkt genau passend um einen guten Eindruck von der Situation zu bekommen ohne jedoch mit Nichtigkeiten überhäuft zu werden. Schnell konnte mich das Buch gefangen nehmen und die Seiten flogen nur so dahin.


    Zusammenfassend ist zu sagen, dass Bel Ami für mich eine positive Überraschung gewesen ist. Es wird sicherlich nicht das letzte Buch von dem Autor gewesen sein, dass ich von ihm gelesen haben werde.


    4ratten

    Wer Bücher kauft, kauft Wertpapiere! - Erich Kästner<br /><br />SLW 2016 9/30