Brigitte Riebe - Straße der Sterne

Es gibt 129 Antworten in diesem Thema, welches 27.452 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingroscha.

  • Kleine Anmerkung einer neugierig Mitlesenden:
    Erstmals hat Friedrich II seinen Kreuzzug schon 1215 gelobt, anläßlich seiner Königskrönung in Aachen. War also ein recht langfristiges Projekt, rückwirkend gesehen. :smile:


    Als er sich dann endgültig auf ein Abreisedatum festlegte, gehörte es auch zur Vereinbarung, daß er gebannt wird, wenn er wieder verschiebt. War eine reine Formalität. Das Problem war nur, daß Gregor IX ihm nicht geglaubt hat, daß er wirklich krank war.

  • @Brigitte Riebe
    Hat sich diese Bewegung der Katharer noch lange gehalten (oder existiert davon vielleicht noch irgendwo ein kleines Grüppchen)?


    Ich möchte übrigens auch noch mal zum Ausdruck bringen, daß ich Ihr Engagement in dieser Leserunde richtig toll finde. :smile: Soooo viele Zusatzinfos...einfach spitze. :smile:

  • Nein, mit den Kathern war es dann zeitlich eigentlich vorbei, denn sie wurden ja eigentlich schon VOR der Geschichte von Blanca und iIhrem Templer in Ffrankreich zezielt ausgerottet (deshalb flieht der Vater m. seinem Kind ja nach Spanien!). Aber es gibt natürlich andere "Ketzerbewegungen" wie z.B. die sog. Waldenser (Nach dem franz. Kaufmann Waldes), die ebenfalls eine reiche Herrschaftskirche ablehnen, aber lange nicht so radikal und leibfeindlich sind und als eine Art protestantische "Vorläufer" betrachtet werden könnten - sowei solche Vereinfachungen hostorosch zulässig sind.
    Ich habe ihnen im Nachfolgeroman "Die sieben Monde des Jakobus" - 300 Jahre später in einer vollkommen veränderten Welt - in einer meiner Figuren ein kleines Denkmal gesetzt ...


    "Was wir wissen, ist ein Tropfen - was wir nicht wissen, ein Ozean. Das stammt von Herrn Newton und das merke ich jeden Tag. Sollte sich übrigens jeder, der historische Romane verfasst, hinter die Löffel schreiben, finde ich.
    Freut mich also, wenn ich Ihnen mit meinen paar "Tröpfchen" eine Freude machen kann ...
    :winken: Brigitte Riebe

  • Zu den Katharern, ein letztes Aufflackern gab es schon noch in Südfrankreich, um 1320 im durch die Inquisitionsprotokolle berühmt gewordenen Dorf Montaillou. Allerdings war der Glaube zu der Zeit bereits abgewandelt und etwas weniger lebensfeindlich, so wurde alles was für Menschen gut ist in der Welt doch als positiv betrachtet.
    Der sog. "letzte Parfait" Bélibaste wurde 1321 verbrannt.


    Hier gibt es eine ganz nette Übersichtsseite, allerdings bin ich mir nicht sicher, wie vertrauenswürdig sie ist:


    http://www.katharer.de


    Besser ist die hier, allerdings französisch:


    http://portail.cathares.org

  • Das stimmt, aber bitte nicht die angegeben Bücher als "wahr" halten. In "Sacrileg" stimmt so gut wie GAR nichts ...


    Doch diese kleine "Insel" kann nicht verglichen werden mit der großen Wirkung, die die Katherer zuvor hatten. Die Herrschaftskirche hatte zu Recht Angst ...


    Brigitte Riebe

  • Ich habe das Buch auch durch und es hat mir gut gefallen! Ein großes Kompliment an Frau Riebe! :klatschen:


    viele Grüße<br />Tirah

  • Es gibt keine Antwort auf all die offenen Fragen - wie schön, wenn sie weiterhin in Ihren Köpfen kreisen, genau das wollte ich, weil die Bilder dann am lebendigsten sind ...
    Aber es gibt doch eine Fortsetzung: 300 Jahre später, die "Guten" haben sich fortgepflanzt - und die "Bösen" auch (nur dass man dann im Lauf der Geschichte merkt, dass es gar keine "Guten" und keine "Bösen" mehr gibt ... außerdem kann die Welt nicht mehr an "Finis terrae" enden, sondern ein neuer, riesiger Kontinent ist entdeckt ...
    In "Die sieben Monde des Jakobus" machen sich wieder Pilger auf den Weg nach Santiago, durch ein v. Glaubenskriegen zerrüttetes Europa ... und einer ist dabei, der aus einer anderen Welt stammt und seine Idenität sucht ...
    Neugierig geworden? Ich hoffe, doch!
    :sonne:
    Brigitte Riebe

  • Zitat von "Brigitte.Riebe"

    Neugierig geworden? Ich hoffe, doch!
    :sonne:
    Brigitte Riebe


    Ja, das macht in der Tat neugierig. Gut, daß das Buch schon bei mir im Regal steht. :breitgrins:

  • Da freue ich mich aber ... Sie werden Vertrautes wiederfinden, wenngleich in anderer Form, und viel, viel neues entdecken und kennen lernen ... :klatschen:
    Schönen Samstag wünscht Brigitte Riebe


    P.S. Haben Sie Zugang zur SZ am Wochenende? Da finden Sie einen sehr schönen Beitrag über historische Romane, kritisch, aver wohlwollend geschrieben - und netterweise auch mich ...

  • Zitat von "Brigitte.Riebe"

    Das stimmt, aber bitte nicht die angegeben Bücher als "wahr" halten. In "Sacrileg" stimmt so gut wie GAR nichts ...


    Ui, das ist auf dieser deutschen Seite wirklich brutal, die Verschwörungsbücher mitten unter die "seriösen" zu mischen.

  • Na ja, so ein bisschen Verschwörung, die wahlweise Templer, Rosenkreuzer, Illuminati, oder wer einem auch sonst noch so einfällt, kräftig durchgeschüttelt und modisch aufgepeppt, machen sich halt viel "verkaufsfördernder" als gewissenhafte historische Forschung, die viel mehr Arbeit macht!
    Schönen Sonntag!
    Brigitte Riebe

  • Guten Morgen,


    so, bin am Wochenende ein ganzes Stückchen weiter gekommen und so langsam beginnen die einzelnen Schicksale sich zu verbinden.


    Zu Rena (Spoiler bis S. 314):

    Zitat

    Tragisch, dass Pilar sie gleich nach dem Wiedersehen wieder verloren hat. Und dass sie ihr Geheimnis mit ins Grab nimmt, macht das Ganze ja ziemlich spannend :zwinker: Was ich merkwürdig fand, war dass sie trotz der Unterdrückung, die sie durch die Reinen erfahren hat, doch zu ihnen zurückgekehrt ist. Hm...


    Und Hans ist ja ein ganz schönes Früchtchen :grmpf: (Spoiler bis S. 314):


    Zitat

    Er war mir eigentlich ganz sympathisch, aber Moira auszurauben war ja nicht ganz die feine Art. Wie er sich seiner Ketten entledigt hat, ist mir jetzt nicht ganz klar. Normalerweise musste man doch warten, bis die sich durch Rost etc. von selbst lösten, oder? Dass das jetzt genau an diesem Tag der Fall war, wäre ja ein großer Zufall. Oder waren die Ketten nur ein fake?


    Bin schon sehr gespannt, wie es weiter geht!


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Zitat von "Manjula"

    Und Hans ist ja ein ganz schönes Früchtchen :grmpf: (Spoiler bis S. 314):



    Zitat von "Antwort"

    Hans war mir eigentlich auch ganz sympathisch. Zu den Ketten muß er ja den Schlüssel gehabt haben. Ich hatte allerdings gehofft, daß er wirklich ein netter Kerl ist und daß er Moira weiterhin begleitet. Aber es kommt ja meistens ganz anders, als man denkt...

    viele Grüße<br />Tirah

  • Guten Morgen!


    Am Wochenende hatte ich ja leider fast keine Zeit zum Lesen, aber dafür kann ich mich ab heute wieder auf dieses schöne Buch stürzen! Ich bin inzwischen auf Seite 190 und total gespannt, wie das alles zusammenhängt.


    Meine Theorien:


    Camino ist unser Tempelritter und irgendwie verbunden mit Pilar - nur wie? :hm:


    Verwundert hat mich, dass die Hündin von Blanca Rena heißt - genauso wie Pilars Mutter? Ist das ein Zufall oder Absicht?


    Das meiste ist ja eigentlich schon gesagt, also freue ich mich einfach auf die nächsten Seiten.


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

  • Huhu nimue :bussi:


    wie schön, ich bin nicht die einzige, die noch liest.


    Gestern bin ich allerdings nicht sonderlich weitergekommen, aber die Charaktere werden jetzt durch die gemeinsamen Erlebnisse klarer. Estrella finde ich nicht sehr sympathisch, sie scheint aber ja Schlimmes erlebt zu haben. Bzgl. ihrer Verbindung zu Pilar habe ich auch schon einen Verdacht :zwinker: Was Moira betrifft, kann ich allerdings noch keinen Zusammenhang mit Pilar darstellen, aber das kann ja noch kommen. Ich warte auch schon ungeduldig auf die Geschichte mit ihrem Mann, bis jetzt kann man ja nur raten, was er Böses getan hat.


    Ein wirklich schönes Buch :sonne:


    Liebe Grüße
    Manjula

  • :klatschen:


    Freue mich sehr über Ihre Kommentare, aber kann und will natürlich nichts verraten ...
    Falls Sie irgendwelche Fragen haben ... immer ... gerne ...
    Liebe Grüße
    Brigitte Riebe

  • Guten Morgen,


    ich bin gestern mit dem Buch fertig geworden - was für ein schöner Schluss! :herz: Ich hätte nicht damit gerechnet, dass


    Zitat

    Pilar wieder sehen kann und hätte es auch nicht gut gefunden, wenn es durch "heilige Fürsprache" geschehen wäre, aber die Operation war ja realistisch. Schon interessant, dass die Christen (bzw. Pilars Vater) mit allen möglichen dubiosen Wundermittelchen versuchten, die Blindheit zu heilen, während die Heiden ganz sachlich die Krankheit benennen und kurieren.


    Besonders schön fand ich, wie die Charaktere gezeichnet sind. Die Einzige, die ich nicht ganz begreifen konnte, war Blanca:


    Zitat

    Sie schien mir den Lehren der Reinen nicht so stark verbunden zu sein und hat ja auch einiges von ihnen erleiden müssen. Trotzdem verlässt sie ihre Familie, um bei den Reinen in Armut zu leben? :confused: Religiöser Fanatismus?


    So, und jetzt noch zum Schluss eine Preisfrage:


    Zitat

    Glaubt Ihr, dass Heinrich Pilars Vater ist oder Oswald? :zwinker:


    Mein Fazit: ein schönes Buch, das ich sehr genossen habe. Ihnen, Frau Riebe, vielen Dank für die Begleitung der Leserunde, Ihre Antworten waren hochinteressant für mich :blume:


    Liebe Grüße
    Manjula

  • ... ebenso wie Ihre Fragen und Gedanken.
    Macht sehr viel Spaß, sozusagen mal in die Köpfe der leserinnen heineisnehen zu können - und ich denke, ist auch sehr hilfreich, was Spannungsaufbau, Handlungsverflechtung usw. betrifft.
    Möchte Ihnena llen schon jetzt das Projekt ans Herz legen, an dem ich gerade arbeite (und ich kann Ihnen sagen, das 10. Jahrhundert verlangt mir so allerhand ab!).
    "Die Liebe ist ein Kleid aus Feuer" lautet der Titel, ich erzähle die Lebensgeschichte der ersten deutschen Dichterin Roswitha von Gandersheim und ihrer Freundin Eila ...
    und natürlich von Ritterm, Schmieden, Sklavenkriegen, Magyarenüberfällen, Reisekönigtum, Reliequienhändlern - und dem verdorbensten Papst, den es je gegeben hat: Johannes XII, auch "papa puer" genannt, weil er mit 16 Papst war (Sohn einer römischen Hure übrigens und eines Papstes) und sich alles geschnappt hat, was bei 3 noch nicht auf dem Baum war ....
    Den konnte ich mir nicht entgehen lassen!
    Brigitte Riebe