Charles Bukowski - Hollywood

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 2.109 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tigi86.

  • Hier folgt meine zweite Rezension im Zuge des Sub-Abbau- Wettbewerks.



    Charles Bukowski: Hollywood.


    dtv, 1990. S. 248.


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    Hank Chinaski, Alter-Ego von Autor Bukoswki, wird beauftragt, ein Drehbuch für eine Hollywood-Produktion zu schreiben. Auf den kommenden 248 Seiten wird vom Wahnsinn und der Absurdität dieses Unterfangens erzählt, bei dem der schwer saufende und fluchende Chinaski noch die unauffälligste Figur ist. Immer wieder gibt es Schwierigkeiten, ständig wird der Film abgesagt und dann doch wieder neu angefangen. Es gibt Franzosen, die in schwarzen Ghettos hausen und Hühner gegen klauende Kids verteidigen, schwer schizophrene Produzenten und einen Regisseur, der die Fortsetzung des Projekt nur durch die Drohung, sich die Finger einzeln abzuschneiden, retten kann.


    Durch all diese obskuren Figuren bewegt sich Bukowskis Spiegelbild fast gemächlich und fast friedlich. Die ungemeine Rauheit, die ich aus ‚Fuck Machine’ von Bukowski kannte, fehlt hier beinahe komplett. Aber gerade das ist eine Stärke des Romans, denn hier ist Bukowski auf eine leisere Art bissig und auf subtilere Weise komisch. Er muss nicht mehr mit den großen Obszönitäten um sich schlagen, um Eindruck zu schinden, und das gefällt. Über 60 war er, als er diesen Roman schrieb, und auch wenn zwei Werke vielleicht etwas wenig sind für einen Vergleich, gefällt mir dieser ältere Bukowski besser.



    4 Ratten, weil es mir insgesamt recht gut gefallen hat, aber die letzte Genialität fehlte. Der großen Knall, den ich beim Namen Bukowski erwartet habe, trat leider nicht ein.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Zitat von "swank"

    Über 60 war er, als er diesen Roman schrieb, und auch wenn zwei Werke vielleicht etwas wenig sind für einen Vergleich, gefällt mir dieser ältere Bukowski besser.


    Ah, das ist interessant! Ich hab vor Jahren mal drei (frühere) Bücher von ihm gelesen: Der Mann mit der Ledertasche, Fuck Maschine und Das Liebesleben der Hyäne und dann hatte ich irgendwie genug. Keine Ahnung warum - seine Obszönitäten waren zwar nicht gerade mein Fall, aber sein Witz hat mir schon recht gut gefallen! Aber scheinbar war ich satt.
    Deine Rezi macht mir jetzt aber Lust, mal wieder was von ihm zu lesen! Buch ist somit vorgemerkt! :zwinker:
    Und vielleicht ja auch noch sein "neues" Schreie vom Balkon, wobei ich hier auch schon einige Kritik darüber gehört habe. Mal schauen.
    Danke für Deine Rezi! :klatschen:


    Schöne Grüße
    dubh

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich hab das Buch im Zuge des Sub-Wettbewerbs 2007 gelesen, hier meine Eindrücke:



    Hollywood handelt von einem alkoholabhängigen Schriftsteller, Charles Bukowskis Alter Ego Hank Chinaski und seinem Auftrag ein Drehbuch für Hollywood zu schreiben.


    Nicht sonderlich angetan von dieser Idee schreibt er die Geschichte eines Säufers, seine eigene Geschichte, nieder. Hank hasst die Scheinwelt Hollywoods. (Und dass Bukowski sie in der realen Welt ziemlich sicher auch hasst, spiegelt sich in der weiteren Handlung des Buches wider.) Immer wieder platzt das Projekt, da Schauspieler zusagen, Produzenten wieder absagen, Regisseure intrigieren, längst unterschriebene Verträge platzen, etc.
    Der Schriftsteller glaubt sowieso nicht an das Projekt und nimmt alles gelassen hin so wie es kommt. Und säuft einen Liter Wein nach dem anderen...
    Das Drehbuch ist banal, hat kaum Handlung, doch sein Auftraggeber, ein Regisseur und Fan Chinaskis, kämpft um die Verwirklichung des Films, nahezu bis zur Selbstaufgabe!


    Weniger Frauen, weniger S.e.x., weniger Schnaps (dafür umso mehr Wein) als in anderen Büchern von Bukowski.
    Aber der gleiche einfache und gefällige Schreibstil, den man von ihm gewohnt ist! Das ständige Platzen und Wiederaufnehmen des Projektes nervt irgendwann, trotzdem ist es ein witziges Buch, indem mir vor allem die Gelassenheit der Hauptfigur gefallen hat.
    Als würde er im Kino einer Komödie beiwohnen, beobachtet und kommentiert er das Geschehen ohne großartig beeindruckt zu sein oder sich beeinflussen zu lassen!


    Insgesamt kein besonderes Buch aber ein besonderer Bukowski! ;)


    Das Buch bekommt von mir: 3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:



    :winken:

    Einmal editiert, zuletzt von Deckel ()

  • Zum Inhalt:


    Bukowskis Alter Ego Chinaski solle in Drehbuch für Hollywood schreiben. Doch Chinaski reagierte bisher allergisch auf Hollywood, doch er geht auf das Angebot ein, denn es geht auch um eine Menge Geld. Er schreibt die Geschichte eines Trinkers, seine eigene Geshichte, in der auch Bukowskis Biographie einen großen Einfluss hat. Aber bis zum fertigen Film ist es ein langer steiniger Weg.


    Meine Meinung:


    Es ist ein ruhigeres Buch, Bukowski lässt es diesmal entspannter angehen als in seinen vorangegangenen Werken. Hank Chinaski lässt sich nicht aus der Ruhe brinngen, spricht lieber dem Wein zu, als sich mit geplatzten Drehs und seltsamen Figuren rumzuärgern.


    Ein Manko ist meines Erachtens, dass sich die Absagen häufen, alle paar Seiten platzt der Film, das hat mich irgendwann doch gestört. Aber dafür hat mir die Gelassenheit und der leise Humor gefallen, mit der Hank das jedesmal verarbeitet.


    Dieses Mal gab es auch weniger Ausschweifungen und Alkoholexzessen, gut, dafür aber die eine Flasche Wein mehr.


    Nicht unbedingt sein Bestes, aber trotz allem ein interessantes und lesenswertes Buch.


    4ratten