Hier folgt meine zweite Rezension im Zuge des Sub-Abbau- Wettbewerks.
Charles Bukowski: Hollywood.
dtv, 1990. S. 248.
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Hank Chinaski, Alter-Ego von Autor Bukoswki, wird beauftragt, ein Drehbuch für eine Hollywood-Produktion zu schreiben. Auf den kommenden 248 Seiten wird vom Wahnsinn und der Absurdität dieses Unterfangens erzählt, bei dem der schwer saufende und fluchende Chinaski noch die unauffälligste Figur ist. Immer wieder gibt es Schwierigkeiten, ständig wird der Film abgesagt und dann doch wieder neu angefangen. Es gibt Franzosen, die in schwarzen Ghettos hausen und Hühner gegen klauende Kids verteidigen, schwer schizophrene Produzenten und einen Regisseur, der die Fortsetzung des Projekt nur durch die Drohung, sich die Finger einzeln abzuschneiden, retten kann.
Durch all diese obskuren Figuren bewegt sich Bukowskis Spiegelbild fast gemächlich und fast friedlich. Die ungemeine Rauheit, die ich aus ‚Fuck Machine’ von Bukowski kannte, fehlt hier beinahe komplett. Aber gerade das ist eine Stärke des Romans, denn hier ist Bukowski auf eine leisere Art bissig und auf subtilere Weise komisch. Er muss nicht mehr mit den großen Obszönitäten um sich schlagen, um Eindruck zu schinden, und das gefällt. Über 60 war er, als er diesen Roman schrieb, und auch wenn zwei Werke vielleicht etwas wenig sind für einen Vergleich, gefällt mir dieser ältere Bukowski besser.
4 Ratten, weil es mir insgesamt recht gut gefallen hat, aber die letzte Genialität fehlte. Der großen Knall, den ich beim Namen Bukowski erwartet habe, trat leider nicht ein.