Brigitte Riebe - Straße der Sterne

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  • Klappentext:
    Regensburg, 1246: Pilar, Tochter und Erbin eines reichen Fernhändlers, macht sich auf den Jakobsweg nach Santiago im äußersten Westen Spaniens. Begleitet von Tariq, ihrem treuen Diener, durchquert die blinde Pilgerin auf dem Sternenweg das mittelalterliche Europa, in der Hoffnung, dass sie am Grab des heiligen Jakobus Heilung und Erlösung findet. Ungeachtet der Gefahren, die ihr Diener vermutet, vertraut sich Pilar auf der monatelangen Reise einigen Weggefährten an:...


    Meine Meinung:
    In Regensburg macht sich die blinde Kaufmannstochter Pilar mit ihrem maurischen Diener Tariq auf den Weg , um das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela zu besuchen. Auf ihrer Reise lernt sie Menschen kennen, die mit ihrem Leben verwoben sind, und diese Fäden zu entwirren, wird zu ihrem Ziel...


    Ebenso wie „Die Hüterin der Quelle“ läßt sich auch dieses Buch wunderbar lesen. Flüssig geschrieben versetzt es den Leser in das Mittelalter, in dem man sich seltsam heimisch fühlt. Dies liegt vielleicht daran, daß die Personen mit all ihren persönlichen Eigenschaften so „echt“ wirken. Besonders spannend wird die Geschichte durch das Erzählen aus verschiedenen Sichtweisen der Pilger, sowie Rückblenden in die Vergangenheit einer katharischen Gemeinde, die in engem Zusammenhang zur Gegenwart stehen.


    Das Historische Nachwort erklärt alle Mythen und Fakten zur Sternenstraße und den Pilgern, sodaß auch historische Hintergründe klarer werden. Dies war insbesondere für mich wichtig, da ich die Geschichte der Sternenstraße vorher nicht kannte.


    Insgesamt ist es ein Buch, das ich jedem Leser von historischen Romanen nur empfehlen kann.


    5ratten


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    Einmal editiert, zuletzt von Seychella ()

  • Ich schließe mich Bianca an, ein wirklich schönes Buch. Mich hat das Schicksal der Charaktere auch noch über das Ende des Buches hinaus beschäftigt.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Nach Biancas sehr schöner Rezension, will ich dann auch mal versuchen meine Meinung in Worte zu fassen:


    "Straße der Sterne" ist ein sehr ruhiger historischer Roman. Es fehlen Action-Sequenzen und Kampfszenen, wie sie in vielen anderen Romanen, die in dieser Epoche (Anfang 13. Jdh.) spielen, zu finden sind. Dies macht das Buch aber keinesfalls langweilig! Die gesamte Geschichte ist in sich sehr stimmig und man fiebert mit jedem der Charaktere mit. Einige tragische Elemente sind enthalten, diese tragen aber nicht dazu bei, dass man die Protagonisten ständig mitleidig beäugt. Sie wachsen einem einfach nur noch mehr ans Herz.
    Die Kirche, der Glauben und unterschiedliche Religionen sind in diesem Buch ein ständiger Begleiter. Das hatte mich ehrlich gesagt zunächst etwas abgeschreckt. Nach dem ersten Drittel allerdings empfand ich es gar nicht mehr als störend - es gehörte einfach dazu. Ich hätte mir gewünscht während der Lektüre noch mehr über Einzelheiten, wie z. B. zu den "Schwarzen Madonnen" zu erfahren, das "Historische Nachwort" war aber auf jeden Fall schon sehr hilfreich. Dieses kann gleich zu Beginn gelesen werden und beantwortet viele Fragen.
    5ratten


    Ein großes Dankeschön an Brigitte Riebe für dieses stimmungsvolle und schöne Buch :winken: Ich freue mich schon auf die Fortsetzung "Die Monde des Jakobus".

  • Meine Meinung:
    Mir hat das Buch ausgesprochen gut gefallen. Viele verschiedene Einzelschicksale werden hier beschrieben. Alle haben das gleiche Ziel – eine Pilgerung auf dem Jacobsweg. Erst nach und nach treffen sich die einzelnen Personen und auch erst nach und nach erkennt man, dass viele dieser Personen irgendwie zusammen gehören. Brigitte Riebe hat in einer absolut fesselnden Sprache Geschichte spannend erzählt. Egal ob es sich um die Katharer, um Templer oder nur um Kaufleute handelt, alle Personen haben eine wunderbare Charakterisierung.
    Die Geschichte wird in zwei Zeitzonen erzählt. Einmal die Zeit der Wanderung 1245/45 und dann im Rückblick 1227/28, als die Geschichte ihren Anfang nahm. Für die meisten Pilger ist die Reise auch eine Reise in die Vergangenheit. Viele Geheimnisse werden gelüftet und an keiner Stelle des Buches kam Langeweile auf. Die Geschichte blieb im Fluss und hatte eine ganz besondere Atmosphäre.
    Ein Glossar und auch ein Personenregister wären hilfreich gewesen, so musste ich doch das eine oder andere nachschlagen bzw. bei den Personen noch mal zurückblättern. Alles in allem aber war es für mich ein tolles Leserlebnis.


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Gruß Mascha

  • Mir hat dieses Buch leider nicht so gut gefallen, obwohl mich andere Bücher der Autorin schon sehr begeistert haben.


    Klappentext
    Regensburg 1246: Pilar, die blinde Tochter eines reichen Händlers, begibt sich auf die Straße der Sterne, jenen Pilgerweg, der zum Grab des Apostels nach Santiago de Compostela führt. Die junge Frau ahnt, dass Gefahren lauern, und dennoch schließt sie sich einigen Weggefährten an. Ein großes Geheimnis verbindet die Pilger, deren Lebenslinien eng miteinander verschlungen sind. Sternförmig brechen sie auf und begegnen sich auf schicksalhafte Weise...


    Meine Meinung
    Ich kam in die Geschichte leider nicht so schnell hinein, wie in andere der Autorin, kann aber nicht genau sagen, woran es lag. Ich vermute , dass es an den vielen Erzählperspektiven lag, die mich nicht so eng mit jeder einzelnen Person zusammenbrachten, obwohl ich damit normalerweise eher keine Probleme habe.


    Die Geschichte führt nach und nach mehrere Personen ein, die sich aus unterschiedlichen Gründen auf den Jakobsweg begeben, wobei es schon eine Gewichtung Richtung Pilar gibt, zu der ich mit der Zeit auch eine Beziehung aufbauen konnte. Aus dem Grund hat es mich dann auch oft eher gestört, wenn die Perspektive zu Charakteren gewechselt wurde, mit denen ich nicht gleich etwas anzufangen wusste. Zudem wechselten die Abschnitte häufig, wenn ich mich gerade ein bisschen in die Personen hineingefunden hatte. Parallel wurde noch eine weitere Geschichte erzählt, die sich in der Vergangenheit abspielte, die mich zwar wieder mehr gefangen nahm, aber den Rest der Geschichte auch immer wieder zusätzlich zerstückelte. Dies machte es mir insgesamt schwer, richtig abzutauchen.


    Mit der Zeit wurde dann immer deutlicher, dass und wie die Schicksale Einzelner und die Vergangenheit miteinander verwoben sind und das Buch ließ sich für mich dann besser lesen und begann mich gegen Ende hin dann auch zu fesseln. Aber wenn es auch immer spannender wurde und man mit Pilar und den anderen für ein glückliches Ende der Reise hoffte, so konnte mich die Geschichte nicht so stark packen und gerade die Charaktere blieben mir etwas fern und berührten mich nicht so wie ich es gerne gehabt hätte. Trotzdem war der Weg der Pilger interessant und sprachlich schön zu lesen, so das ich es doch nicht weglegen wollte und recht schnell durchgelesen hatte.


    Und ich kann auch hier wieder das tolle historische Umfeld loben, in dem die Autorin ihre Geschichte spielen lässt. Sie schafft es wieder sehr gut, dass man sich in die Zeit hineinversetzt fühlt und einen Blick in das damalige Leben bekommt.


    3ratten