Halldór Laxness - Atomstation

Es gibt 48 Antworten in diesem Thema, welches 16.148 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Bettina.

  • So, ich bin jetzt auch mal wieder ein stück weiter gekommen!


    Wie im Nachwort steht, soll man das Buch ja nicht nur unter dem Aspekt lesen, ob der Autro Kommunist war. das tu ich auch nicht, aber ich finde, an der Stelle, als Ugla fragt: "Kann man Kpitalist sein, wenn man einen Säugling bei Sturm und Regen an der Hintertür eines Hauses sieht?" (S.140)und im darauf folgenden Gespräch kommt doch die Kritik des Autors an den Kapitalisten und der Klassengesellschaft deutlich zum Ausdruck. Angenommen ich hab die Stelle nicht völlig falsch verstanden??


    Und was mir weiter hinten noch aufgefallen ist: Ugla ist ja ganz schön emanzipiert geworden. Sie sagt (S.164): "Ich bin das, was ich selbst arbeite."
    Das hätte ich am Anfang nicht von ihr erwartet.
    Noch ne Frage, damit spoile ich noch nicht, oder?

    Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.  Montesquieu

  • Zitat von "Manjula"


    diese fast krankhafte Furcht vor dem Kommunismus fand ich anfangs sehr befremdlich und kaum nachvollziehbar


    Stimmt, dass wir hier und heute keine Angst vor dem Kommunismus mehr haben müssen. Aber wenn man so ein Buch liest, kann man die Menschen die am Anfang des Kalten Krieges,und vor allem auch in Island, gelebt haben, besser verstehen.
    Sie wussten ja auch nicht, was auf sie zukommt. Sie hatten auch begründet, finde ich) Angst vor dem Kommunismus, aber Vertrauen in die mit den Amerikanern symphatisierenden Politiker, die ihnen ds Land verkaufen wollten, konnten sie auch nicht haben.

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  • Zitat von "Jule18"

    Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie die Handlung weitergeht, und auch vor allem, wer diese Götter sind??


    Nennt Ugla die Götter nur deshalb so, weil sie vielleicht gut aussehen oder sie im ersten Augenblick des Kennenlernens irgendwie beeindruckt haben? Sie benutzt ohnehin wenig Namen - das fällt mir immer wieder auf.


    Ich habe am Wochenende nur langsam weitergelesen, weil es einfach schwer zu lesen ist - im Gegensatz zu all den anderen Büchern, die ich sonst in der Hand habe. Suche meine Notizen dazu raus und melde mich wieder. Ich stecke irgendwo bei Kapitel 10 oder 11....

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  • So, ich bin jetzt durch.
    Ich fand, dass das Buch schon flüssig zu lesen und auch am Schluss noch spannend war, deswegen hab ich es jetzt auch ausgelesen.
    Muss aber auch gestehen, dass bei mir noch einige Fragen offen sind.


    1.Wer sind die Götter jetzt wirklich?
    Also deine Erklärung finde ich ziemlich gut, Bettina. Ich habe im Buch keine Antwort gefunden.


    2. Also aus dem letzten Kapitel werde ich überhaupt nicht schlau... bin total verwirrt
    :rollen:

    Zitat von "Spoiler bis Ende"

    Wer wird hier beerdigt?? Ist das eine ganz dumme frage?
    Also ich kapier nicht, ob das der Held der Nation sein soll, aber warum singen sie dann "gefallen ist Oli Figur"?



    Meine Meinung zum Buch:

    Zitat von "Spoiler bis Seite xyz"

    Ich bin fasziniertvon Ugla, weil sie nicht die kleine Dumme vom Land bleiben will und ihren eigenen Weg gehen will, auch wenn ihr der Vater ihres Kindes helfen will und Bui Arland alles opfern will. Von der Szene war ich übrigens auch überrascht. Arlands Aussage auf S. 180 ist ja sehr ergreifend, als er Ugla erklärt, dass sie seine Wahrheit ist.


    Insgesamt fand ich das Buch auch gut, weil sowohl politische Aspekte als auch philosophische Aspekte angesprochen wurden.
    Und über Island während des Kalten Krieges habe ich auch einiges gelernt (vor allem, weil ich mich noch nie groß mit Island beschäftigt hatte! )


    Also nach wie vor bleibt bei mir das Gefühl, dass ich einige wichtige Dinge überlesen oder missachtet habe.
    Deshalb bin ich umso gespannter auf eure Kommentare, die ihr hoffentlich noch abgeben werdet....
    Wo steckt ihr denn gerade?

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  • Ich bin jetzt auch durch.
    Einerseits fand ich es leicht und flüssig zu lesen, andererseits habe ich das Gefühl, dass mir viele Nuancen entgangen sind. Eigentlich müsste ich das Buch jetzt gleich noch einmal lesen, und an vielen Stellen eine Denkpause einlegen. Laxness spricht ja so viele Ideen an, mit denen man sich problemlos lange beschäftigen könnte.



    Zitat von "Kapitel 19ff"

    Ein Szenenwechsel von der Stadt raus aufs Land. Gleichzeitig kommt mir Ugla verändert vor. Sie wirkt viel reflektierender, sieht ihre Umwelt nicht mehr so blauäugig beobachtend wie anfangs, sondern urteilt stärker. Gleichzeitig nimmt sie ihr Leben selbst in die Hand und lässt sich von anderen Menschen nicht von ihren Plänen abbringen.
    Richtig deutlich wird ihre Veränderung im Teil "Die Pferde" in Kap. 22, in dem sich zeigt, dass Ugla nicht mehr aufs Land "gehört", es nicht mehr als natürlich hinnimmt, sondern es poetisch "von außen" sieht.
    Toll dann in Kap. 23:
    Ugla will "ein Mensch" werden, weder eine "unbezahlte Sklavin", eine "gekaufte feine Dame", eine "bezahlte Geliebte", noch "die Gefangene eines Kindes". Gerade das letzte hätte ich nicht erwartet, so stark verankert ist die Forderung, eine Mutter müsse sich für ihre Kinder völlig opfern.


    Zitat von "Letztes Kapitel"

    Begraben werden die angeblichen Gebeine des "Lieblingssohnes der Nation", alias Dänischer Lehm, um dessen Preis Island "verkauft" wurde.
    Dass die Bewohner Reykjaviks nicht an der Trauerfeierlichkeit teilnehmen, liegt mMn daran, dass sie die Politiker durchschaut haben, die durch diese Feier von dem Verkauf des Landes ablenken wollten. Oli Figur war ja der Drahtzieher, der alles in die Wege geleitet hatte, und der in den Augen der Bevölkerung dadurch "gefallen" ist, d. h., ihre Achtung verloren hat.


    Mir ist weiterhin unklar, warum die Götter als solche bezeichnet werden. Nicht Ugla hat ihnen den Namen gegeben, sondern der Organist stellt ihr den einen auf S. 25 als "das ist der Gott Brillantine" vor, und sagt weiter unten zu ihm: "Du, der du ein Gott bist".

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Saltanah"

    Mir ist weiterhin unklar, warum die Götter als solche bezeichnet werden. Nicht Ugla hat ihnen den Namen gegeben, sondern der Organist stellt ihr den einen auf S. 25 als "das ist der Gott Brillantine" vor, und sagt weiter unten zu ihm: "Du, der du ein Gott bist".


    Das finde ich ja rätselhaft. Ich weiß zwar, dass die Isländer sich nur mit ihren Vornamen anreden (selbst das Telefonbuch ist danach sortiert), aber ich habe nirgendwo einen Hinweis gefunden, ob Spitznamen oder Rufnamen nach Charakteristika normal sind.


    Ich sollte wohl schnellstens weiterlesen...


    EDIT: Wollte momo nicht auch mitlesen?

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  • Zitat von "Jule18"

    Also die Amerikaner wollten Land auf Island pachten, um dort ein Militärstützpunkt im Kalter Krieg zu errichten. Stimmt das?


    Ich habe auf Seite 71 (Kapitel 8) eine Textstelle gefunden, die meiner Meineung nach sehr deutlich macht, warum die Isländer so enorm gegen die Vereinbarungen mit den Amerikanern waren:

    Zitat von "Spoiler "Das Nachtessen""

    Ihr könnt uns immer noch mehr Steuern aufbürden; ... ; ihr könnt die Krone nach Belieben abwerten, ... ; ihr könnt uns hungern lassen; ... ; alles, alles, alles, nur dies eine nicht: nicht die Hoheitsrechte des Landes abgeben, für deren Wiedererlangung wir siebenhundert Jahre gekämpft haben, ... , machen Sie nicht unsere junge Republik zu einem Anhängsel ...


    Da geht es nur vordergründig um die (sicher berechtigte) Angst vor den USA und ihren Waffensystemen; die Diskussion trifft die Isländer tief und persönlich, nach einer langen Geschichte der Abhängigkeit, die sie überwunden glaubten. Mit diesem Hintergrund empfinde ich den Kampf um die Unabhängigkeit fast schon als verzweifelt. Dass alleine die Verhandlungen mit den USA als Verrat empfunden wurden, finde ich nachvollziehbar und vor allem deshalb hat Island wohl ewig gebraucht, um mit der Situation zurecht zu kommen, oder?

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  • Ich lese inzwischen Kapitel 19, wo Ugla ihre Heimat wiedersieht. Bis dahin kommt plötzlich ganz schön viel Trubel in Uglas Leben.

    Zitat von "Saltanah"

    Allmählich wird Uglas Situation ernster - während sie anfangs ja eine mehr oder weniger außenstehende, von den Ereignissen unberührte Beobachterin war, ist sie von den neuen Entwicklungen auch persönlich betroffen (um es gelinde auszudrücken).


    So ähnlich drückt sich Ugla auch selbst aus. Sie erzählt davon, dass ein Geschichte nur solange eine Geschichte bleibt, bis sie einen selbst berührt und man Teil davon wird.


    Seit die Hausherrin in den USA weilt, ist sie enger in den Haushalt und in die Familie eingebunden als je zuvor. Und was sie da erlebt, kann kontrastreicher nicht sein.


    Was mir extrem auffällt: Wie stark Laxness das Bild der (vorgeblich) moralisch intakten Bevölkerung demontiert. Ugla ist - mit Ausnahme ihrer ungewollten Schwangerschaft - eine völlig integere Persönlichkeit. Um sie herum wird geklaut, gestohlen, gepoppt und beleidigt ohne Ende - und die Arland-Familie findet das völlig normal. Alle geben nach außen das Bild der Vorzeigemenschen und in Wirklichkeit tun sich Abgründe auf.
    Überraschend fand ich, dass der Organist das verteidigt nach dem Motto, jede Gesellschaftsschicht habe ihre eigenen Sünden und was in der einen geht, gehört sich in der anderen noch lange nicht.


    Zitat von "Jule18"

    Ugla ist ja ganz schön emanzipiert geworden.


    Ich denke, Ugla war schon immer eine Person, die selbstbewusst aufgetreten ist. Am Anfang war sie vielleicht aufgrund des Umfeldes etwas vorsichtiger, aber ihre Jugendgeschichte ist für mich eher ein Hinweis darauf, dass man ihr auch beigebracht hat, für sich einzustehen. Dass sie daheim im Nordland eher schüchtern war, glaube ich nicht. Sie ist ein ruhiger Typ, aber einer, der weiß was er will.


    In eigener Sache
    P.S. Ich muss mich ab Samstag für gut zehn Tage komplett wegen einer Dienstreise abmelden. Werde danach fertig lesen bzw. alles weitere posten, was mir zum Buch einfällt.
    Das Buch steckt voller Denkanstöße!

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  • Zitat von "Bettina"

    Überraschend fand ich, dass der Organist das verteidigt nach dem Motto, jede Gesellschaftsschicht habe ihre eigenen Sünden und was in der einen geht, gehört sich in der anderen noch lange nicht.


    Weißt du noch, wo das stand, Bettina? So auf die Schnelle finde ich nur die Stelle auf S. 51/52 wo der Organist sagt, wenn die Kinder der Reichen Nerze stehlen oder anderes täten, dann wäre das "eine logische Reaktion auf die Umgebung".
    Oder denkst du an S. 107 "Es gibt keine Sittlichkeit in den Dingen. (...) das Verbrechen der einen Zeit ist die Tugend der anderen Zeit; sogar innerhalb derselben Gesellschaft kann das, was bei der einen Schicht Verbrechen ist, bei der anderen Schicht eine Tugend sein."
    Mmh, gerade fällt mir auf, dass der Organist Uglas Fragen auf dieser und den nächsten Seiten gar nicht beantwortet, sondern von einer Frage schnell zur nächsten überleitet.
    Er meint jedenfalls wohl, dass Gut und Böse keine absoluten Größen sind, sondern von der Gesellschaft definiert werden. Sagt er nicht anderswo auch, dass man reich sein muss, um ein erfolgreicher Dieb zu werden? Ich denke, dass er das durchaus kritisch meint und die existierenden Verhältnisse nur beobachtet; und darin gebe ich ihm durchaus recht.


    Zitat von "Bettina"

    Das Buch steckt voller Denkanstöße!


    Stimmt! Und gerade das macht es so gut. Allerdings sind wir in unseren bisherigen Kommentaren (leider) kaum auf die interessanten Fragen eingegangen.


    Viel Spaß (soweit das denn geht) auf deiner Dienstreise!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Saltanah"


    Weißt du noch, wo das stand, Bettina? So auf die Schnelle finde ich nur die Stelle auf S. 51/52 wo der Organist sagt, wenn die Kinder der Reichen Nerze stehlen oder anderes täten, dann wäre das "eine logische Reaktion auf die Umgebung".


    Das war die Stelle, wo mir zum ersten Mal diese merkwürdige Rechtfertigung aufgefallen ist. Ich empfand das sehr stark als quasi legale Begründung dafür, dass bestimmte Leute dank ihrer Beziehungen einfach über dem Gesetz stehen und es für sie nicht zählt. Und die von Dir zitierte Stelle auf Seite 107 geht ja in dieselbe Richtung.


    Wundert mich im Nachhinein ein bisschen, weil man mir Island als eine Gesellschaft erklärt hat, die historisch bedingt ohne exklusive Schichten gelebt hat. So etwas wie Adel hat gefehlt. Die Leute lebten eigentlich näher beieinander. Solch eine Bemerkung passt doch eher in eine Gesellschaft, die seit jeher große Standesunterschiede kennt?


    Zitat von "Saltanah"

    Er meint jedenfalls wohl, dass Gut und Böse keine absoluten Größen sind, sondern von der Gesellschaft definiert werden. Sagt er nicht anderswo auch, dass man reich sein muss, um ein erfolgreicher Dieb zu werden? Ich denke, dass er das durchaus kritisch meint und die existierenden Verhältnisse nur beobachtet; und darin gebe ich ihm durchaus recht.


    Ja, das sagt der Organist auch (S 79), als die Götter unbedingt reich und Minister werden wollen. "Kleine Gauner bekommen nie einen Orden" - und das impliziert: Aber die großen Gauner schon.
    Bei mir kam das schon als Entschuldigung an - vielleicht weil es so fatalistisch ist? Nach dem Motto "wir können es eh nicht ändern"?


    Apropos Denkanstöße: Mich verblüfft die Logik, mit der Ugla und andere ihre Welt erklären. Im Gegensatz zum Hier und Jetzt geht es nicht danach, was nach irgendwelchen Erkenntnissen gilt. Ich habe den Eindruck, alles erklärt sich einfach und schlicht damit, wie es am praktischsten funktioniert.


    Zitat von "Saltanah"

    Viel Spaß (soweit das denn geht) auf deiner Dienstreise!


    Vielen Dank! Ich tue mein Bestes :smile:

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Hallo zusammen,


    hier entwickelt sich ja eine tolle Diskussion :klatschen: Ich hinke zwar noch hinterher, bekomme aber durch Eure Kommentare immer mehr Lust weiterzulesen.


    Zitat von "Bettina"

    Was mir extrem auffällt: Wie stark Laxness das Bild der (vorgeblich) moralisch intakten Bevölkerung demontiert. Ugla ist - mit Ausnahme ihrer ungewollten Schwangerschaft - eine völlig integere Persönlichkeit. Um sie herum wird geklaut, gestohlen, gepoppt und beleidigt ohne Ende - und die Arland-Familie findet das völlig normal. Alle geben nach außen das Bild der Vorzeigemenschen und in Wirklichkeit tun sich Abgründe auf.


    Dieses Auseinanderdriften von Anspruch und Wirklichkeit ist mir auch stark aufgefallen: dass die Betrunkenheit des älteren Sohns keinen Anstoß erregt, kann ja noch angehen (der Junge muss sich ja die Hörner abstoßen :elch: [aber "kommunistische" Äußerungen werden streng kommentiert :vogelzeigen: ]), aber auch der Nerzdiebstahl des Jüngeren ist kein Wort wert. Hauptsache, den Schein wahren! Die Aussage der Mutter, ein Mädchen könne doch wenigstens soviel Anstand haben, über ihre Abenteuer zu lügen, sagt ja alles über die Geisteshaltung der Dame aus. Und auch der Sohn: "Glaubst Du etwa, Papa versucht nicht, Leute zu bestechen, wenn es nötig ist?" - Der Zweck heiligt die Mittel?


    Zitat von "Bettina"

    Ich denke, Ugla war schon immer eine Person, die selbstbewusst aufgetreten ist.


    Ja, sie lässt ja recht aufmüpfige Kommentare vom Stapel. Am Anfang hat mich die Konstellation des Buches (unterprivilegiertes Dienstmädchen in arroganter Familie etwas an "Agnes Grey" erinnert, aber die war ja nun gar nicht mutig.


    Zitat von "Saltanah"

    Sagt er nicht anderswo auch, dass man reich sein muss, um ein erfolgreicher Dieb zu werden? Ich denke, dass er das durchaus kritisch meint und die existierenden Verhältnisse nur beobachtet; und darin gebe ich ihm durchaus recht.


    Er sieht die Verhältnisse recht zynisch. "Um ein berühmter Politiker zu werden, braucht man einen Millionär" - schon sehr bissig. Aber wenn man sich z.B. die Summen anschaut, die im amerikanischen Wahlkampf ausgegeben werden, auch treffend.


    Der Doktor gefällt mir immer besser, z.B. sein Kommentar auf S.73 "Wenn wir sprechen, kann missverstanden werden, was wir denken; und sogar verstanden werden, wovor uns Gott bewahren möge". Oder als er sagt, wenn sein Schwager dreimal schwöre, meine er genau das Gegenteil - und der schwört kurz darauf dreimal, Island werde nicht verkauft werden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt :zwinker: Und irgendwie habe ich den Eindruck, er ist ein bisschen in Ugla verliebt.


    Zitat von "Bettina"

    Apropos Denkanstöße: Mich verblüfft die Logik, mit der Ugla und andere ihre Welt erklären. Im Gegensatz zum Hier und Jetzt geht es nicht danach, was nach irgendwelchen Erkenntnissen gilt. Ich habe den Eindruck, alles erklärt sich einfach und schlicht damit, wie es am praktischsten funktioniert.


    Sie steht wirklich mit beiden Beinen auf der Erde. Gut gefallen hat mir ihr Kommentar zu den Frauen, die wegen eines verbrannten Breis oder einer Maus weinen. Und sehr nüchtern auch ihre Auffassung zur Liebe:"Liebe ist ein Vergnügen für unfruchtbare Menschen in der Stadt und ein Ersatz für das einfache Leben." Würde uns diese Haltung nicht manchmal das Leben leichter machen? :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Zitat von "Manjula"

    Der Doktor gefällt mir immer besser, z.B. sein Kommentar auf S.73 "Wenn wir sprechen, kann missverstanden werden, was wir denken; und sogar verstanden werden, wovor uns Gott bewahren möge". Oder als er sagt, wenn sein Schwager dreimal schwöre, meine er genau das Gegenteil - und der schwört kurz darauf dreimal, Island werde nicht verkauft werden. Ein Schelm wer Böses dabei denkt :zwinker:


    Ich weiß nicht recht, was ich von Bui Arland halten soll. Einerseits wurde er auch mir im Laufe des Buches sympathischer, gerade dadurch, dass er Ugla gegenüber offen die Wahrheit sagt, und nicht nur auf den äußeren Eindruck bedacht ist (von wegen, Dienstboten bzw. der Unterschicht gegenüber muss der Schein gewahrt bleiben.) Andererseits akzeptiert er aber die gegebenen Verhältnisse, deren Schattenseitener ja klar sieht, und das gefällt mir überhaupt nicht. Irgendwie ähnelt er darin dem Organisten, der zwar noch offener und zynischer ist, aber die Gegebenheiten als unveränderbar hinnimmt. Nur missfällt es mir bei Bui stärker, da er ja eine einflussreichere Position hat, und auf ihn eher gehört würde als auf den Organisten.


    Zitat von "Spoiler bis Ende"

    Eigentlich die einzige Person, die nicht alles so hinnimmt, sondern ihre Situation aktiv verändert, ist Ugla, die zielstrebig ihr Leben selbst in die Hand nimmt.
    Andererseits - Bui Arland ist im 23. Kapitel ja bereit, sein bisheriges Leben aufzugeben, und mit Ugla ganz neu anzufangen. Ich bin mir allerdings nicht sicher, wie ernst gemeint das eigentlich ist. Gut, dass Ugla sich nicht darauf einlässt.
    Und auch die Kommunisten (personifiziert durch die Bäckereiverkäuferin und ihren Freund) versuchen ja, die Welt zu einer besseren zu machen, indem sie sich für die Einrichtung einer Kinderkrippe einsetzen. Während Bui das nur durchsetzt, um Ugla zu gefallen, verstehen sie, da am eigenen Leib erfahren, wie wichtig eine Kinderbetreuung für die ärmeren Leute ist.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Manjula"

    ...Ich hinke zwar noch hinterher, bekomme aber durch Eure Kommentare immer mehr Lust weiterzulesen.


    Sorry Manjula, da habe ich an manchen Stellen wohl etwas zu intensiv getextet und vorweggenommen? :redface: Sorry.


    Zitat von "Manjula"

    Hauptsache, den Schein wahren! Die Aussage der Mutter, ein Mädchen könne doch wenigstens soviel Anstand haben, über ihre Abenteuer zu lügen, sagt ja alles über die Geisteshaltung der Dame aus. Und auch der Sohn: "Glaubst Du etwa, Papa versucht nicht, Leute zu bestechen, wenn es nötig ist?" - Der Zweck heiligt die Mittel?


    Der Kommentar der Hausherrin hat mir fast das Buch aus der Hand gekippt! Zumal Ugla ja wirklich gelogen hatte :breitgrins: Aber die Doppelbödigkeit war einfach der Knüller. Aber die Frau merkt einfach nicht, was sie da von sich gibt. Die Selbstkritik ist aberzogen.


    Zitat von "Manjula"

    Und irgendwie habe ich den Eindruck, er ist ein bisschen in Ugla verliebt.


    Den Eindruck hatte ich auch - da hatte ich auch schon mal einen Satz dazu geschrieben (ich zitiere mich selber *gg*): Völlig überraschend war das Ende des Kapitels nach der Episode "Sturm in der Suppe". Ich habe das dumpfe Gefühl, das hat noch etwas zu bedeuten.

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  • Hallo zusammen,


    so, nach zwei Tagen Internetlosigkeit melde ich mich wieder zu Wort. Ich bin jetzt im 20. Kapitel und wie Saltanah schon geschrieben hat, wird Ugla immer mehr in das Geschehen gezogen. Gut gefällt mir, dass Laxness sich nicht auf ein Thema konzentriert (wie man ja angesichts des Titels meinen könnte), sondern verschiedene Fragen aufgreift:


    - die Verkommenheit der Oberschicht: Wenn man sich vor dem Hintergrund der Feste (oder eher) Orgien, die in Abwesenheit der Eltern stattfinden, den hohen moralischen Anspruch der Mutter ins Gedächtnis ruft, fragt man sich doch, wer hier das Recht hat, von Moral zu sprechen. Besonders entlarvend die Beschimpfungen "Gaskammerfutter" und polnisch-jüdische Kettenhure" (dass das in der ersten Ausgabe anders übersetzt wurde, wundert mich allerdings nicht), während der Dichter sagt, nach Buchenwald sei es nicht mehr möglich, Dichter zu sein.


    Was mich in diesem Zusammenhang erschreckt hat, war die vom Vater initiierte Abtreibung. Natürlich sollte ein Kind keine Kinder bekommen müssen, aber es schien mir doch eher zum Zweck, den Schein zu wahren. Die sehr nüchterne Beschreibung in "Liebe Mutter in dem Pferch" fand ich sehr grausig - mit wenigen Worten tut sich doch hier ein Abgrund auf. Im Gegensatz dazu die für meine Begriffe sehr warmherzigen Worte des Organisten über "Glückskinder". (und hier wieder die urwüchsige Ugla mit der Bemerkung von den einjährigen Schafen :elch: )


    - Religion und Glauben: richtig religiös lässt Laxness ja keinen sein. Die Köchin wird eher als Exotin hingestellt und Uglas Vater und seine Nachbarn bauen zwar eine Kirche, sind aber doch mitsamt ihrem Pfarrer eher einer Art Natur- und Sagenreligion zuzurechnen. Das waren auch Stellen, die mich schmunzeln ließen: z.B. der Pfarrer als Hengst der Seelenherde :breitgrins: Nachdenkenswert die Ausführungen des Pfarrers darüber, dass das Christentum dazu da sei, das "Blendwerk der Schöpfung" zu verdecken. Heißt das nicht, dass die Religion eigentlich Gott (als Schöpfer) verdecken will und sich mehr oder weniger verselbständigt? Oder wie habt Ihr diese Stelle verstanden?


    Zitat von "Bettina"

    Sorry Manjula, da habe ich an manchen Stellen wohl etwas zu intensiv getextet und vorweggenommen?


    Nein, hast Du nicht. Das Buch ist jetzt ja eher nicht so, dass es seine Spannung aus überraschenden Wendungen bezieht - aus meiner Sicht könnten wir auf die Spoiler-Markierung auch verzichten. Also keine Sorge, Du hast mir nichts vorweggenommen :knuddel:


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Zitat von "Manjula"

    ...so, nach zwei Tagen Internetlosigkeit melde ich mich wieder zu Wort.


    Bei mir nach neun Tagen :zwinker:
    Melde mich aus dem Maghreb retour und fange morgen wieder konzentriert mit dem Buch an. Muss mich heute noch regenerieren (den Magen hat's übel erwischt).


    Zitat von "Manjula"


    Nein, hast Du nicht. Das Buch ist jetzt ja eher nicht so, dass es seine Spannung aus überraschenden Wendungen bezieht - aus meiner Sicht könnten wir auf die Spoiler-Markierung auch verzichten. Also keine Sorge, Du hast mir nichts vorweggenommen :knuddel:


    Okidoki, da wir die einzigen sind, die noch lesen (bitte Widerspruch, falls mein Eindruck falsch ist), können wir es so machen.
    :blume: Bettina

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  • Schön, dass du wieder da bist, Bettina! :winken: Hoffentlich bist du bald wieder auf dem Damm.


    Der Laxness liegt noch neben meinem Computer, in Erwartung weiterer Diskussionen. :smile: Erst danach wird er zurück ins Regal wandern.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo Bettina,


    willkommen zurück :winken: Ich wünsche Dir ganz schnell gute Besserung.


    Ich bin inzwischen mit der Atomstation fertig. Zum Schluss hin nimmt das Tempo ja nochmal deutlich zu. Und auch die politische Seite des Buchs: den Landbewohnern, die Laxness ja als sehr realistisch darstellt, würde es nie einfallen, den Politikern zu glauben (ebenso wenig wie den Pfarrern!) - derartige Politikerschelte ist ja heute gang und gäbe, ob es damals auch schon so war? Interessant fand ich auch, dass die Landbevölkerung es als Angriff sieht, wenn sich jemand zum "Fürsprecher der Armen" aufschwingt, weil sie sich selbst nicht als arm ansehen. Vielleicht eine Parallele zum Verhältnis der Industrieländer heute gegenüber den sog. Entwicklungsländern - wie gern wird auch hier mit dieser überheblichen Haltung aufgetreten.


    Überhaupt die Landbevölkerung: habt Ihr auch den Eindruck, dass Laxness sie gegenüber den Städtern sehr positiv darstellt? Z.B in der Szene, als Ugla wegläuft, weil sie nicht mit dickem Bauch gesehen werden will; hier sagt ja die Mutter, kein Fehler könne so schlimm sein, dass sie jemandem nicht frei in die Augen schauen könne. Eine sehr moderne Auffassung, besonders wenn man vergleicht, wie mit der Schwangerschaft von Apfelblut umgegangen wurde. Schön fand ich übrigens den Satz von Ugla über ihre Tochter: "...ich hatte sie gleich ein wenig lieb, weil sie so klein und so groß war".


    Bei der Taufe kam ja dann auch gleich wieder die erdverbundene Interpretation des Christentums durch die Nordländer zum Vorschein. Und dass ein nicht betrunkener Priester auftaucht, ist schon gleich verdächtig :breitgrins:


    Eigenwillig auch die Interpretation des Wortes "Held": nicht einer, der siegt, sondern einer, der für seine Sache alles aufs Spiel setzt, egal, wie es ausgeht. Könnte man darin nicht eine Kritik am Darwinismus oder auch am Kapitalismus sehen?


    Als Fazit kann ich sagen, dass mir dieses Buch viele Denkanstöße geliefert hat. Ich werde es in einiger Zeit auf jeden Fall nochmal lesen, weil ich davon ausgehe, dass mir beim wiederholten Lesen nochmal Dinge aufgehen werden, die ich jetzt übersehen habe. Und auf die Islandglocke habe ich jetzt richtig Appetit.


    Liebe Grüße
    Manjula

  • Zitat von "Manjula"

    Eigenwillig auch die Interpretation des Wortes "Held": nicht einer, der siegt, sondern einer, der für seine Sache alles aufs Spiel setzt, egal, wie es ausgeht. Könnte man darin nicht eine Kritik am Darwinismus oder auch am Kapitalismus sehen?


    Ich sehe das eher analog zum "Helden" der isländischen Sagas. Die Hauptpersonen haben mit dem typischen Hollywoodhelden zwar dessen außergewöhnliche Stärke und andere überragende Fertigkeiten gemeinsam, weisen aber auch entscheidende Unterschiede auf: Sie sind nicht unbedingt "gut", können morden, stehlen etc, und berechtigterweise dafür aus der Gesellschaft ausgestoßen werden - aber sie geben nie nach oder gar auf, und am Ende einer jeden Saga steht der Tod des Helden. (Manchmal auch mittendrin; dann geht die Geschichte eben mit dem Sohn weiter.)


    Überhaupt gibt Laxness ja einige Hinweise auf die Sagas - mir sind die einzelnen Stellen nicht mehr so präsent, aber ich glaube, sie wurden auch im Zusammenhang mit der Naturauffassung der Landbewohner erwähnt. In den Sagas sind die Naturbeschreibungen sehr nüchtern. Es wird nur gesagt, wie z. B. Berg, Bach, Gehöft und Versteck des vogelfreien Helden zueinander liegen, wie lange man auf einem Pony von einem Punkt zum nächsten braucht, etc. Mein Skandinavistikprof sagte dazu, dass die LeserInnen der Sagas diese Natur sowieso tagtäglich vor den Augen hatten, und sich ausführliche Schilderungen dadurch erübrigten. Die Natur braucht nicht dargestellt zu werden, sie ist.
    (Kann sein, dass das jetzt ab vom Thema ist, aber was soll's. :rollen: )


    Jedenfalls habe auch ich den Eindruck, dass Laxness die Landbevölkerung den Städtern vorzieht. Gerade in der Behandlung unehelicher Mütter (und Kinder) wird das deutlich.
    Es gefällt mir sehr gut, wie Laxness die Bauern die städtischen Manipulatoren (Politiker und auch Pfarrer) durchschauen und nachsichtig belächeln lässt. Dadurch wird mir auch erklärlich, dass Ugla die Politikerfamilie so nüchtern betrachten kann, was man ja eigentlich einer jungen, "naiven" Frau vom Lande so nicht zutraut.


    Auch ich habe vor, das Buch in näherer Zukunft noch mal zu lesen. Es lohnt sich bestimmt.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Zitat von "Manjula"

    ...willkommen zurück :winken: Ich wünsche Dir ganz schnell gute Besserung.


    Das überlasse ich jetzt dem Arzt. Nach vier Tagen Montezumas Rache ist irgendwann Ende mit der Eigenheilung :sauer:


    Zitat von "Manjula"

    Interessant fand ich auch, dass die Landbevölkerung es als Angriff sieht, wenn sich jemand zum "Fürsprecher der Armen" aufschwingt, weil sie sich selbst nicht als arm ansehen. Vielleicht eine Parallele zum Verhältnis der Industrieländer heute gegenüber den sog. Entwicklungsländern - wie gern wird auch hier mit dieser überheblichen Haltung aufgetreten.


    Den Teil fand ich auch sehr aufschlussreich. Ich denke, das hat auch mit Zufriedenheit zu tun. Mit dem, was man hat, kann man in den Augen der Nordländer auch zurecht kommen.
    Das passt für mich auch auf den Umgang mit Uglas Schwangerschaft. Es ist egal, ob mit Vater oder ohne, aber wo schon eine Handvoll Leute satt werden, wird auch noch ein Baby satt.


    Der offene Umgang mit Uglas Schwangerschaft hat mich überrascht. Das hätte ich nicht vermutet. Aber toll und einfach pragmatisch. Moral wird nach ganz anderen Maßstäben gemessen und hat gar nichts mit unseren heutigen Regeln zu tun.


    Ugla ist ungeheuer stark. Selbst den Vater des Kindes weist sie zurück. Wobei ich den Eindruck hatte, das hat nicht nur damit zu tun, dass sie das alleine schaffen will, sondern auch damit, dass der Vater sich ungeheuer verändert hat und zum echten Städter geworden ist. Geld, Auto, Anzug. Dinge, die Ugla überhaupt nicht wichtig sind.

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  • Hallo Ihr beiden,


    Zitat von "Saltanah"

    Ich sehe das eher analog zum "Helden" der isländischen Sagas. Die Hauptpersonen haben mit dem typischen Hollywoodhelden zwar dessen außergewöhnliche Stärke und andere überragende Fertigkeiten gemeinsam, weisen aber auch entscheidende Unterschiede auf: Sie sind nicht unbedingt "gut", können morden, stehlen etc, und berechtigterweise dafür aus der Gesellschaft ausgestoßen werden - aber sie geben nie nach oder gar auf, und am Ende einer jeden Saga steht der Tod des Helden.


    Aha - das wusste ich nicht. Leider kenne ich mich in der nordischen Sagenwelt nun gar nicht aus :sauer: deshalb finde ich Deine Erklärungen dazu sehr interessant. Der Hinweis auf die Natur, die "eben da" ist, erklärt auch Uglas Reaktion auf die Landschaftsbilder.


    Zitat von "Bettina"

    Der offene Umgang mit Uglas Schwangerschaft hat mich überrascht. Das hätte ich nicht vermutet. Aber toll und einfach pragmatisch. Moral wird nach ganz anderen Maßstäben gemessen und hat gar nichts mit unseren heutigen Regeln zu tun.


    Ja, das fand ich auch klasse. Gesellschaftliche Konventionen oder Religion spielen hier überhaupt keine Rolle. Das Kind kommt und basta.


    Was die Landbevölkerung betrifft, bin ich gespannt, wie sie in der Islandglocke dargestellt wird.


    Bettina: Geht´s Dir eigentlich wieder besser?


    Liebe Grüße
    Manjula