Dan Simmons - Olympos

Es gibt 90 Antworten in diesem Thema, welches 19.163 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tamora DeLoessian.

  • Hm, wenn bei dir die Ilias und Olympos nebeneinander stehen, wundert mich das nicht :zwinker:


    Aber dass Olympos dicker ist als Ilium, liegt eher am Autor, nicht am Verlag, gell?

  • Ich meine natürlich Ilium :redface:. Dafür meine ich _nicht_ die Dicke des Buches durch die vielen Seiten sondern die Breite und Höhe des Covers, die nicht identisch sind. :smile:

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  • Auch wenn ich mich nicht zu Leserunde gemeldet habe, gebe ich mal kurz meinen Senf ab:
    Habe es gestern beendet, zwischendurch gabs zwar den ein oder anderen Hänger, aber so richtig "zum Lesen zwingen" musst ich mich bei Simmons ohnehin noch nie.


    Tja zum Ende:

    Zitat

    Das unspektakuläre Verschwinden von Setebos hat mich etwas enttäuscht, aber ansonsten fand ich das letztendlich geschaffene Szenario wirklich interessant: Eine Mischkultur aus Trojaner/Griechen, Altmenschen und Moravecs. Kontrast pur: die einen bauen Holzschiffe, die anderen fliegen Raumschiffe. Etwas klischeehaft war der Schluss mit den Kindern auf dem Rücken vom Märchen erzählenden Orphu, aber erträglich.


    Insgesamt trotzdem eine Wahnsinnsgeschichte (Illium+Olympos) die Simmons hier vorlegt, mit vielen Szenen, an die ich immer wieder mit Freude oder Schauern zurückdenken werde. Das war ja schon bei Hyperion & Co. ein Markenzeichen seiner Geschichten.

    Ich verabscheue, was Sie sagen, aber ich werde Ihr Recht, es zu sagen, bis zum Tod verteidigen. - Voltaire

  • Zitat von "Agarepth"


    Ich fand diese Szene gut. Niemand ist wohl besser in der Lage, Kindern die Literatur des Untergegangenen Zeitalters nahezubringen, als Orphu. Und da er blind ist, könnte er glatt als Homer durchgehen. Das habe ich nämlich irgendwann im Laufe des Handlung vermutet - dass Orphu den dummen Nachmenschen die "Ilias" vorträgt. (Das war, bevor Harman zum Taj Moira kam.)


    ***
    Aeria

  • Ich bin auch durch!!


    Alles in allem ein wunderbar spannendes Epos, das Dan Simmons mit Ilium und Olympos geliefert hat. Es ist allerdings wirklich schade, dass Simmons am Ende nicht ganz halten konnte, was er im grandiosen Ilium und im Großteil des zweiten Bandes Olympos versprochen hat. Irgendwie hatte ich mir ein großes Finale erwartet, in dem alle Stränge zusammengeführt und aufgeklärt werden - wohl eine Mammutaufgabe, an der selbst ein Simmons scheitern musste. :rollen:


    Zitat von "Ende"

    irgendwie war mir am Ende zuviel Zufall im Spiel, findet ihr nicht auch? Im letzten, aber auch allerletzten Moment, tauchen die Moravecs auf, pusten die Voynixe weg und alles ist wieder Friede, Freude, Eierkuchen. Zuvor sind sie wiederum im aller-allerletzten Moment auf den im Bruch liegenden Harman aufmerksam geworden und haben diesen gerettet. Setebos, der seit über 1000 Seiten als Oberbösewicht aufgebaut wird, verschwindet einfach. Dieses "Ruhige", vor dem er so große Angst hat - was ist das eigentlich? Ist es wirklich aufgetaucht und hat Setebos besiegt oder ist dieser dem alten Odysseus-Noman auf den Leim gegangen, der ja gegenüber Caliban behauptet hat, dass das Ruhige komme?


    Haben Prospero und Moira geplant, dass die Moravecs Harman auflesen werden? Haben sie ihn in voller Absicht ins verstrahlte U-Boot rennen lassen? Ich bin immer noch auf keinen grünen Zweig gekommen, was die Absichten Prosperos sein könnten. Und wieso war es unbedingt notwendig, Moira aufzuwecken? Prospero hätte Harman doch auch selbst in diese kristallene Becken stecken können.


    Teil 4 fand ich größtenteils ganz amüsant. Es ist nett, zu erfahren, was mit dem Protagonisten nach dem "Fall" Iliums (das Wortspiel finde ich wirklich gelungen :zwinker: ) passiert. Orphu und Mahnmut (die mir irgendwie viel menschlicher vorkommen, als die meisten menschlichen Protagonisten) haben sich offensichtlich auf der guten alten Erde zur Ruhe gesetzt und widmen sich ganz ihrer Vorlieben und Hobbies - schön!
    Leichte Bedenken kommen mir da ob der Entwicklung der Menschen in den paar Jahren nach Ende der Bedrohung durch Voynixe&Co. - glaubt ihr, dass die Menschheit von den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat? Wohl kaum. Da werden wieder Waffen verkauft, da wird wieder überlegt, wie man verhindern kann, dass die Griechen und Trojaner technisch soweit aufholen können, dass sie den Altmenschen ebenbürtig werden (man will ja schließlich seinen Vorteil nicht verlieren).
    Eine Frage noch zu den Griechen: ich hatte es eigentlich so verstanden, dass Hephaistos und Nys ein Branloch geöffnet haben, das Ilium und Umgebung auf die Erde versetzt hat. Wie kommt es dann, dass der Tachyonenstrahl in Delphi (der Ilium-Erde) ebenfalls auf die echte Erde versetzt wurde? Oder wurden die Bewohner der Ilium-Erde gleich von Anfang an in einem Tachyonenstrahl auf der echten Erde gefangen wurden? Und wer hat das Ganze überhaupt gemacht? Setebos? Der war ja schon auf der echten Erde. Die griechischen Götter waren's auch nicht. Wurde das irgendwo erklärt?


    Trotz allen Ungereimtheiten muss ich sagen, dass ich wahnsinnig viel Spaß bei der Lektüre hatte. Und ich hoffe, dass ihr noch ein bisschen mit mir weiterdiskutiert, obwohl die meisten schon lange fertig sind.


    lg,
    Tamora :blume:

  • Ich hänge die Antworten einfach mal an deine Spoiler dran:


    Zitat von "Ende"

    Dieses "Ruhige", vor dem er so große Angst hat - was ist das eigentlich?


    Keine Ahnung. Vielleicht Gott höchstpersönlich?


    Zitat von "Ende"

    Haben Prospero und Moira geplant, dass die Moravecs Harman auflesen werden?


    Ich meine ja nach wie vor, dass es absolut keinen Grund dafür gab, warum man Harman a) nicht von Anfang an alles einfach gesagt hat, was er wissen mußte und warum er b) diesen Fußmarsch machen mußte.


    Zitat von "Ende"

    glaubt ihr, dass die Menschheit von den Fehlern der Vergangenheit gelernt hat? Wohl kaum.


    Das sehe ich genauso. Zumal ja jetzt wieder ein buntes Volksgemisch auf der Erde lebt.

  • Zitat


    Zunächst dachte ich ja, dass durch das immense Wissen, was ausgehend von Harman an die Altmenschen weitergegeben wurde, eine gewisser Schritt zu einer "besseren Menschheit" gemacht wurde, die nicht wieder die alten Fehler macht. (Stichwort "Allahs Schwert", das war so erschreckend glaubhaft).
    Aber diese Fähigkeiten stehen den Trojanern etc. nicht zur Verfügung, also wird das wohl ein Szenario sein, dass genug Konfliktstoff für einige Fortsetzungen bringen würde ;)


    Übrigens gab es ja ab und zu Diskussionen, ob Illium/Olympos mit der Hyperion-Saga zusammenhängt. Zwar vielleicht nicht direkt - obwohl der Name "Moneta" fällt - aber die Nachmenschen, die ihre Evolution selber in die Hand nahmen um Götter zu werden, sind für mich der weitergeführte Gedankengang der Entwicklung zum Omega-Punkt aus Hyperion. Nur mal so am Rande :zwinker:

    Ich verabscheue, was Sie sagen, aber ich werde Ihr Recht, es zu sagen, bis zum Tod verteidigen. - Voltaire

  • Auch das "Faxen" kommt mir bekannt vor - klingt das nicht ganz nach der Farcaster-Technologie, die wir aus "Hyperion" kennen?

  • Zitat von "Kringel"

    Ich meine ja nach wie vor, dass es absolut keinen Grund dafür gab, warum man Harman a) nicht von Anfang an alles einfach gesagt hat, was er wissen mußte und warum er b) diesen Fußmarsch machen mußte.


    Also, da gehts mir nicht anders...
    lg,
    Tamora :blume: