Gabriel García Márquez - Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Es gibt 39 Antworten in diesem Thema, welches 8.708 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von tina.

  • Hallo!


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    Inhalt:
    Liebe ist...
    ... 51 Jahre, 9 Monate und 4 Tage auf eine Frau zu warten!
    Als blutjunger Mann verliebt sich Florentino Ariza unsterblich in Fermina Daza, sendet ihr tagtäglich Liebesbriefe, die sie entgegen nimmt und nach langem Zögern schließlich auch beantwortet. Er macht ihr einen Heiratsantrag und im Liebestaumel glaubt Florentino daran, daß sie ihn annehmen wird. Fermina entscheidet anders und heiratet einen wohlhabenden, einflußreichen Arzt. Florentino kann Fermina nicht vergessen und verfolgt ihr Leben über viele Jahre, ohne aufhören sie zu lieben.


    Teilnehmer:
    tina
    Weratundrina
    Germa
    creative
    Saltanah
    wolves


    Eine kurze Bitte: Damit das ein bisschen angenehmer zu lesen ist, postet erst, wenn ihr angefangen habt. Die Beiträge "Buch liegt bereit, ich fange heute Abend an" ziehen das ganze immer so sehr in die Länge.


    Interessant für Leserunden-Neulinge ist sicherlich die Leserunden-FAQ. Dort findet ihr auch Informationen z.B. zu Spoilern etc.


    Viel Spaß!


    Dem Autoren die Akzente in seinem Namen spendiert. LG Aldawen

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Hab ja schon gestern reingeschaut und es gefällt mir noch.
    Ich dachte ja schon, nach dem Flopp des "Wieder-Lesens" mit Jane Austen, ginge es mir mit dem Buch auch so. Aber nein, ich habe extra langsam nur etwa 50 Seiten gelesen und finde es wieder toll. Bin da sofort drin. Südamerika ist schon irgendwie immer wieder gut.


    Ich habe übrigens eine Hardcoverausgabe von Bertelsmann.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich habe das Buch vor 10 Jahren schon mal gelesen und war total begeistert. Ich habe den Anfang gestern gelesen und bin schon von der Sprache eingenommen. Man spürt richtig die HItze des Landes und die schwirrende Luft.


    Ich lese die Tb- Ausgabe von Fischer.


    Lg
    Germa :leserin:

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine Ausgabe von Kiepenheuer & Witsch aus der Bücherei. Wobei mir wieder eingefallen ist, warum ich mir nicht mehr so gerne Bücher ausgeliehen habe. Ist mir bis zur Seite 36 alles begegnet: Eselsohren, irgendwelche Krümel und ein Fleck unbestimmter Herkunft. Igitt!!!


    Vor vielleicht 15 Jahren habe ich den Roman schon mal versucht zu lesen. Bin aber nicht in die Geschichte hineingekommen. Ganz im Gegensatz zu jetzt. Das liest sich ja traumhaft!
    Ich kann Germa nur beistimmen, wenn sie schreibt:

    Zitat

    Man spürt richtig die HItze des Landes und die schwirrende Luft.


    Doktor Jevanal Urbino scheint ja nicht gerade der große Romantiker zu sein:

    Zitat

    Er konnte die Beziehung zwischen seinem verstorbenen Freund, dem Fotografen, und der Mulattin überhaupt nicht nachvollziehen. Das Leben von Doktor Jevanal Urbino scheint sehr strukturiert zu sein. Etwas Planung finde ich ja in Ordnung, aber gleich so minutiös?


    Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht. :smile:

  • Hallo,


    ich habe heute Morgen angefangen zu lesen und ich bin begeistert. Ich habe noch nie etwas von Gabriel Garcia Márquez gelesen und wußte überhaupt nicht was mich erwartet.
    Der Stil des Schreibens gefällt mir sehr gut und es fällt mir auch leicht mich von seinen Worten mittreiben zu lassen. Ich weiß nicht wie ich es besser ausdrücken könnte. Ich habe das Gefühl in diese Geschichte hingezogen zu werden, ohne mich groß anstrengen zu müssen eine Verbindung aufzubauen. Ich hätte eigentlich auch nicht erwartet, daß es ein Buch ist bei dem man lachen muß. Ich musste schon einige male vor mich hingrinsen. Es ist bis jetzt eine gelungene Mischung aus Ernst und Humor. Es ist so, als würde man die Geschichte erzählt bekommen, also ich meine jetzt wirklich erzählt bekommen. Ich habe es selten erlebt, daß ein Autor es schafft einem nahe zu sein oder eine Art Nähe zu vermitteln, denn meist sind es ja die Charaktere mit denen man sich auf eine "Buch-Beziehung" einlässt.
    Ähm, versteht Ihr eigentlich was ich meine? Ich habe das gerade geschriebene noch einmal durchgelesen und es kommt mir etwas verworren vor, aber ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken könnte. Wie auch immer, dieses Buch hat mich von den ersten Seiten an gefesselt, obwohl ich eigentlich nicht so der "Süd-Amerika-Typ" bin, was bedeuten soll, ich habe mit diesem Kontinent nicht viel Erfahrung; weder real noch im literarischen Sinne.


    Ich werde heute Abend wieder weiterlesen. Etwas stört mich allerdings, nämlich daß keine Kapitelangaben vorhanden sind und ich nicht genau beschreiben kann, an welcher Stelle ich bin. Ich habe auch eine Kiepenheuer & Witsch Ausgabe von 1985 und befinde mich auf Seite 83.

  • Nun ja, die Hitze des Landes spüre ich zwar nicht, aber trotzdem gefällt es mir richtig gut. Besser als nach dem Reinfall mit den "Hundert Jahren Einsamkeit" erwartet. Allerdings habe ich noch 430 Seiten zu lesen, da kann sich meine Meinung durchaus noch ändern.


    Der ersten Hälfte des Titels (die Liebe) hat das Buch auf den ersten 80 Seiten schon alle Ehre gemacht - die Cholera wurde bisher nur am Rande erwähnt.
    Bisher sind 3 Liebesgeschichten - langjährige Liebesgeschichten - erwähnt worden, im Mittelpunkt stand bisher die des Doktors und seiner Frau. Ist euch auch aufgefallen, dass deren Kinder fast gar keine Rolle spielen? Bis zum Fest wird nur 2-3 mal am Rande erwähnt, dass der Ehe Kinder entsprungen sind, aber nicht einmal ihre Anzahl erfahren wir.
    Ebenfalls ist mir aufgefallen, dass die Mulattin anonym, nämlich namenlos bleibt.

    Zitat von "ca. S. 26-30/508"

    Die Beziehung zwischen ihr und dem Fotografen scheint den Doktor so zu schockieren, wahrscheinlich dadurch, dass es eine ernste, dauerhafte Geschichte ist, nicht nur auf S.e.x aufbauend. Als unromantisch würde ich die Reaktion des Doktors nicht ansehen. Er kann das Verhalten seines Freundes einfach nicht nachvollziehen, so dass er das eventuell Romantische der Geschichte nicht sieht.


    Ich war lange am Überlegen, wann die Geschichte spielt. Schließlich bin ich zu dem Ergebnis gekommen (das ich vielleicht noch revidieren muss), dass es Anfang der 30er spielt. Früher kann es nicht sein, da der Fotograf den 1930 entstandenen Film "Im Westen nichts Neues" gesehen hatte, viel später wäre von Autos wahrscheinlich nicht so die Rede gewesen: "eines dieser neuen Automobile" (S. 64/508).


    Eindrucksvoll, nein eher bedrückend, fand ich die Beschreibung des körperlichen und geistigen Abbaus im Alter. Wenn ich das so gut beschrieben lese, wie hier von Márquez geliefert, kann ich die bescheuerte Handlungsweise des Fotografen vielleicht doch verstehen.


    Schließlich noch eine Frage zu euren Ausgaben: Wieviele Seiten haben sie? Da ja leider eine Kapiteleinteilung fehlt, was das Auffinden von Zitaten und Spoilern erschwert, sollten wir vielleicht bei Seitenangaben immer auch die Gesamtzahl angeben. Ich lese ebenfalls die Fischer-TBausgabe mit 508 Seiten.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo


    Seite 86/509
    Also ich fand die Tat des Fotografen gar nicht bescheuert. Ich vertrete die Ansicht, daß es jedem Menschen selbst überlassen sein sollte, ob er früher als geplant dieses Leben verlassen möchte.
    Ich habe zum Glück noch nie eine Erfahrung gemacht, die mich auch annähernd zu so einem Gedanken gebracht hätte, aber man kann nie beurteilen, wie schlimm eine Lage für einen Menschen ist, wie ausweglos und wie deprimierend. Ich empfinde es als sehr schwer über so etwas zu urteilen, weswegen ich das auch nicht mache.


    Ich hatte den Eindruck, daß nicht die Tatsache, daß der Fotograf eine Geliebte hatte ihn bestürzt hat, sondern eher sein wahrer Name, der ja immer noch nicht genannt wurde und den der Arzt bis nach dem Tod des Fotografen auch gar nicht kannte, da er nicht einmal wußte, daß es sich bei dem Namen des Fotografen nicht um seinen richtigen handelt.
    Anscheinend hat der wahre Name ihm wohl irgendetwas über die Vergangenheit des Fotografen gesagt. Zumindest habe ich es so verstanden.


    Tina,

  • Ich habe mir heute selber eine längere Mittagspause verordnet (man gönnt sich ja sonst nichts :zwinker: ) und gleich mal die ersten 40 Seiten gelesen.


    Zitat

    Original von Saltanah
    Besser als nach dem Reinfall mit den "Hundert Jahren Einsamkeit" erwartet


    Ich möchte auch meiner Erleichterung Ausdruck verleihen, dass es mir viel besser gefällt als " Hundert Jahre Einsamkeit". Bis jetzt noch keine Aurelianos :breitgrins: oder ähnliches.
    Garcia Marquez hat bei mir sozusagen "Galgenfrist" und wie es aussieht, gewinnt er..... aber es sind noch gute 400 Seiten ..... mal sehen, was mich erwartet.


    Am Abend mehr zum Inhalt!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hm, ich habe mich schlecht ausgedrückt. Mit "bescheuert" meinte ich nicht so sehr die Tat an sich, sondern die Tatsache, dass er den Termin so langfristig geplant hatte. Ich hatte zumindest den Eindruck, dass er schon Jahre früher beschlossen hatte: wenn ich 60 werde, tu ich's; ganz unabhängig davon, wie dann mein Leben aussieht. Wieso dann nicht mit 50, 70 oder 90? Das ist es, was ich nicht nachvollziehen kann.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Geht mir auch so, bis jetzt kann ich es nicht verstehen, warum der Fotograf sich ausgerechnet diesen Termin ausgesucht hat.


    Humor hatte ich auch nicht erwartet. Und dann kommt dieser (für mich) köstliche Seifen-Streit. :smile:


    Meine Ausgabe hat übrigens 508 Seiten.

  • Ich fand den eher tragisch. :redface:


    Überhaupt sehe ich gar nichts Humoriges bisher in dem Buch. Kommt vielleicht auf die Grundstimmung an, wie man die Dinge wahr nimmt.


    Meine Ausgabe hat nur 480 Seiten.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


  • Ich fand den Streit um die Seife einfach so schön und habe dabei geschmunzelt, weil er wieder mal so ein typisches Beispiel dafür ist, wie man sich um "nichts" ewig streiten kann. Und die beiden haben es ja letztendlich für sich ganz gut mit "Besser nicht mehr darüber sprechen und dran rühren" gelöst.

  • Zitat von "Weratundrina"

    Kommt vielleicht auf die Grundstimmung an, wie man die Dinge wahr nimmt.


    Gestehe mich schuldig, dass ich mittlerweile das Leben meistens mit einem Lächeln nehme. Vielleicht daher meine Grundstimmung. :breitgrins:


    Bevor ich es noch vergesse: Ich tippe auch darauf, dass die Geschichte so Anfang der 30er spielt. Aber man weiß ja nie wie sich eine Geschichte noch entwickeln wird.

  • Hallo!


    Ich habe eine Ausgabe der Buchgemeinschaft von 1985, sie hat ebenfalls 508 Seiten.


    Ich bin jetzt auf Seite 63 angelangt und muss sagen, dass es mir immer noch sehr gut gefällt (bislang kein Vergleich mit "Hundert Jahre Einsamkeit").


    Humor hatte ich eigentlich auch nicht erwartet, doch es sind schon viele recht humorige Stellen vorgekommen.


    Die Schilderung des Verfalls des Menschen im Alter fand ich auch sehr gut.


    In welcher Zeit es spielt? Das hat mich auch schon beschäftigt. Es ist öfter mal von der "Jahrhundertwende" die Rede, allerdings im Rückblick. Ich denke, dass wir mit den 30-er Jahren recht gut liegen ("Im Westen nichts Neues" ist ja eine Stütze).


    Eine andere Frage beschäftigt mich auch noch (obwohl es eigentlich unerheblich ist): In welchem Land genau spielt die Geschichte? Irgendwo in Südamerika, aber habe ich es überlesen, wo?


    Unseren Protagonisten (ich hab jetzt den genauen Namen nicht bei der Hand) mag ich nicht sehr. Er kommt mir sehr pingelig vor und es ist sicher nicht einfach mit ihm! Und die große Liebe von Seiten Ferminas ist es wohl auch nicht .... das ließ man schon durchblicken.


    Wie gesagt - positiv überrascht, bin schon gespannt wie es weitergeht!

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hm, ich überlege aber wirklich, wo genau ihr da Humor heraus lest. Grundstimmung hin oder her. :zwinker:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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    ~ IDLES ~


  • Zitat von "Weratundrina"

    Hm, ich überlege aber wirklich, wo genau ihr da Humor heraus lest. Grundstimmung hin oder her. :zwinker:


    Hallo,


    ich bin sowieso ein Vertreter des schwarzen Humors und kann über relativ viele Dinge lachen, wo mich andere Leute etwas merkwürdig ansehen. Ich finde auch teilweise Hamlet witzig.


    Es spielt in Kolumbien.


    Tina :winken:

  • Zitat von "tina"

    Es spielt in Kolumbien.


    Danke :winken: Ich hatte mich auch schon gefragt, ob ich es überlesen hätte, wo die Geschichte spielt.



    Zitat von "Weratundrina"

    Hm, ich überlege aber wirklich, wo genau ihr da Humor heraus lest. Grundstimmung hin oder her. :zwinker:


    Bei mir ist es ein ausgeprägter Sinn für Humor. Ich kann über einiges Lachen/Lächeln/Schmunzeln, dass andere wahrscheinlich nicht so lustig finden.

  • Ihr gebt keine Butter bei die Fische, hm? :zwinker:


    Ich bleib dabei, dass ich (persönlich) gar nichts lustig fand bisher. Bin auch noch nicht so weit...die Nähmaschine kommt immer dazwischen. :rollen:

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


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    ~ IDLES ~


  • Hallo,


    ich bin jetzt auf Seite 160/509


    Ich mußte ja schon grinsen über Florentino Ariza und seinen Liebeskummer. Ne, was für Mittel. Da schüttelt es mich ja jetzt noch. :totlach: . Trotzdem tat er mir leid.



    Zitat

    Fermina Daza`s plötzlichen Sinneswandel fand ich etwas sehr abrupt und Florentino gegenüber sehr unfair und sorglos. So schwärmerich verliebt, wie der arme Kerl ist, hätte ich Angst, daß er sich postwenden abmurkst. Hat er ja nicht gemacht, aber ich hätte zumindest diese Möglichkeit in Betracht gezogen und es ihm vielleicht etwas schonender beigebracht.


    Tina

  • Ich ekel mich richtig vor dem Typ. :entsetzt:


    Und ich kann Fermina durchaus verstehen. Da schaudert es mich richtig.


    Das ist ja so gar nicht meine Vorstellung von Liebe und leid tut er mir gar, gar nicht.

    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~