Andreas Franz - Das achte Opfer

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.459 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Kurzbeschreibung:
    Ein Unbekannter schickt der Frankfurter Kripo obskure Bibelzitate. Man denkt zuerst an einen geschmacklosen Scherz. Als aber zur gleichen Zeit auch ein abscheulicher Mord begangen wird, vermutet Hauptkommissarin Durant einen Zusammenhang. Das Morden geht weiter und trägt immer die gleiche Handschrift: Die Opfer sind alle nackt, und auf ihrer Stirn steht in blutigen Ziffern die Zahl 666. Bei ihren Ermittlungen gerät die Polizei immer tiefer in einen Sumpf aus organisiertem Verbrechen, Korruption und Machtmißbrauch.


    Meine Meinung:
    Der für mich vierte Franz-Krimi unterscheidet sich eigentlich nicht sehr wesentlich von den vorigen. Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen, Spannung war von Anfang bis Ende garantiert, auch wenn der Leser den Mörder schon zu einem recht frühen Zeitpunkt präsentiert bekommt. Die Identität und Motivation des Mörders ist allerdings sehr faszinierend und läßt das Morden in einem anderen Licht als sonst üblich erscheinen. Ich war dadurch des öfteren in meinem Empfindungen hin-und hergerissen.


    Leider empfinde ich jedoch die Ausdrucksweise des Autors zunehmend als nervend und manchmal auch unpassend. Die Kommissarin wird von dem Autor veranlaßt, jeden Abend eine Bierdose zu öffnen, sich Deo unter die Achseln zu sprühen (ja, ich bin mir sicher, daß sie keinen Roller benutzt!) in Unterwäsche bekleidet durch die Wohnung zu laufen und ein Aspirin pro Tag gehört auch so ziemlich zu ihrer Tagesordnung. Und genau diese Phrasen mußte ich alle paar Seiten lesen, dabei hätten sie mir einmal im gesamten Buch vollkommen genügt. Frau Durant räumt einmal pro Krimi gründlich auf, ist ansonsten schlampig und hat die meiste Zeit ihres Lebens kein Privatleben. Das nervt und erscheint mir zunehmend unrealistisch. Zudem bedient sich der Autor ganz gerne gelegentlich einer mir persönlich zu vulgären Ausdrucksweise. Auch das fällt mir immer stärker auf und es stört mich auch von Fall zu Fall jedes Mal mehr.


    Ich bin mir unschlüssig, ob ich das Buch wirklich empfehlen will. Wer allerdings über meine Kritikpunte gut hinwegsehen kann, wird an diesem Krimi sicherlich seinen Spaß finden.


    3ratten

  • Man sollte nicht zuviele Franz-Krimis auf einen Haufen lesen, dann stoßen einem gewissen Phrasen, Angewohnheiten der Figuren und auch das häufig gleiche Milieu unangenehm auf.


    Einen oder zwei pro Jahr finde ich okay, mehr ist zuviel des Guten ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Valentine
    Ich habe die einzelnen Krimis nicht direkt hintereinander gelesen, sondern hatte schon längere Pausen. Trotzdem brennen sich einem manche Sätze förmlich ins Hirn :elch: .

  • Ich lese gerade "Das achte Opfer" und es ist mein erster Roman von Andreas Franz.


    Ich finde das Buch an sich schon nicht schlecht, allerdings nerven mich auch die immer wiederkehrenden Phrasen. Vor allem fällt mir auf das sie sich auf jeder 2. Seite ein Zigarette anzündet... oder sie bläst den Rauch aus oder sie macht ihre Zigarette gerade aus. Das nervt schon ziemlich... Das ist mir auch gleich von Anfang an aufgefallen und ich muss sagen, dass das doch ein wenig Auswirkung auf meine Meinung zu diesem Buch hat.


    Aber gut, ich bin im Moment erst bei der Hälfte und muss mal sehen wie es weitergeht! :)

    Träume nicht dein Leben, sondern Lebe deine Träume!

  • Hallo!
    Ich lese sehr gerne Andreas Franz, allerdings meißtens nicht direkt hinter einander. Meine Reihenfolge ist häufig so:
    Krimi
    Erfahrungsbericht
    Fantasie
    Krimi
    Erfahrungs.... und so weiter
    Aber ich hatte jetzt einen Doppelband von Andreas Franz und muss zugeben auch mich nerven diese Phrasen allmählich. Ungefähr jeder Mensch raucht dort, der Herr Berger ist nur am saufen und Kommissarin Durant schläft jede zweite Nacht super schlecht. Und bitte DOSE Bier.... Sie geht auch selten duschen, legt sich öfter in ne Badewanne und jetzt in meinem Fall in "Der Jäger" nimmt sie Tagebücher des Opfers mit an die BADEWANNE. Jetzt mal doof gefragt, was wenn diese wichtigen Beweisstücke REINFALLEN?
    Aber trotzdem eine Frage, hat jemand die Reihenfolge der Andreas Franz Bücher auf dem Kasten oder kann man die nach schauen?

  • Bin jetzt selber fündig geworden, für alle Interessierten:


    "Jung, blond, tot"
    "Der Finger Gottes"
    "Die Bankerin"
    "Das 3. Opfer"
    "Letale Dosis"
    "Syndikat der Spinne"
    "Der Jäger"
    "Kaltes Blut"
    "Tod eines Lehrers"
    "Das Verlies"
    "Mord auf Raten"
    "Teuflische Versprechen"
    "Schrei der Natigall"
    "Unsichtbare Spuren"
    "Tödliches Lachen"


    persönliche Anmerkung:
    Ich muss sagen jetzt wird mir klar, dass ich die neueren Romane von ihm besser finde, als die alten. Ich wusste vorher nie, welcher alt war und welches Buch relativ neu erschienen ist... Jetzt wird mir einiges klar. :smile:

  • Dieses Buch ist ein Aufreger, aber im negativen Sinn. Selbst ein kriminalistischer Laie muss angesichts der eklatanten Ermittlungsfehler bzw. Unterlassungen während der Ermittlungen durch die Kommissarin Julia Durant ins Grübeln kommen. Ein Team von gerade mal acht Leuten ist auf einen Serienmörder angesetzt und sammelt immer gleich bleibende Beweise, anstatt sich produktive Gedanken zu machen, wo der nächste Mord passieren könnte, womit man bei einem Serienmörder immer rechnen sollte. Eine Linie zeichnet sich recht schnell ab, wird aber von den Ermittlern nicht erkannt. Jedes der Opfer hatte eine Haushälterin oder Ehefrau, denen aber konsequent die falschen Fragen gestellt werden. Die Kommissarin erhält anonyme Briefe – vom Täter, wie sich bald herausstellt – versäumt es aber, die Schriftstücke auf Fingerabdrücke zu überprüfen oder den Boten abzufangen. Sie verabredet sie sich für eine spätnächtlicher Stunde mit einem Unbekannten, ohne mehr als einen verdeckten Kollegen mitzunehmen. Vor diesem Einsatz stärkt sie sich mit drei Dosen Bier. Abgesehen davon, dass sie anschließend noch selbst Auto fährt - erwartet sie ernsthaft, dass sie notfalls noch angemessen und vor allem schnell genug reagieren kann?


    Letzten Endes war es spannender zu erleben, was die Ermittler wieder verbocken, als ihre dilettantischen Versuche, den Täter dingfest zu machen, zu verfolgen. Dessen Identität steht ohnehin schon früh fest, was zusätzlich Spannung aus der Geschichte nimmt.


    Ein bisschen mehr Anspruch hatte ich mir schon erwartet. Geschrieben ist das Buch gar nicht einmal so übel, aber Klischees bleiben auch gut geschrieben Klischees, und daran wurde nicht gespart. Meine erste Bekanntschaft mit Andreas Franz wird auch meine letzte bleiben.


    2ratten