Nostalgie, Nostalgie

Es gibt 183 Antworten in diesem Thema, welches 41.263 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Zitat von "Marlen"

    Es gibt auch noch andere Kinderbücher von ihr, "Bartels Abenteuer" glaub ich, ist eins davon. "Das fünfte Jahr" ist auch eher ein Kinderbuch.


    "Bartels Abenteuer" habe ich schon auf meiner Wunschliste (genauer gesagt auf der Wunschliste meines Sohnes). "Das fünfte Jahr" kenne ich noch nicht (muss schauen)


    Hast Du auch "Die Wand" von dieser Autorin gelesen?

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben, über die Sterne"

  • Zitat von "Natascha S."


    Hast Du auch "Die Wand" von dieser Autorin gelesen?


    Jaaa, da hab ich gerade eine Hausarbeit drüber geschrieben: Marlen Haushofers "Die Wand" (1962): SChreiben in der Abgeschiedenheit eines utopischen Raumes als Maßnahme einer erfolgreichen Identitätsgestaltung? :breitgrins::zwinker:


    Ist mein absoluter Lieblingsroman! Hast du ihn auch gelesen? Wie hat er dir gefallen?

  • @ Bianca & Claudi:


    Ich kenne die Fernsehserie >Trio mit vier Fäusten< auch nur aus der Zeit, als sie im Vorabendprogramm im ARD oder ZDF lief. Keine Ahnung, ob und auf welchen Kanälen sie heute wiederholt wird?


    Die Ähnlichkeiten zu den >???< waren unübersehbar, obwohl die Protagonisten im TV ein ganzes Stück älter sind als die Jungs in den Büchern, d.h. erwachsen sind, anders heißen, auf einem Hausboot wohnen, eine richtige Detektei betreiben und ihr bevorzugtes Transportmittel ein bunter Hubschrauber namens *Mimi* ist...... :zwinker:




    @ Soluna & Valentine:


    Ja mei, wenn man jetzt anfangen würde, die Rollenbilder kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren, die in beliebten Kinder- und Jugendbüchern wiedergegeben wurden (oder werden), dann kommen wir von Bäumchen auf Stöckchen - oder können gleich ein neues Thema starten. :rollen:


    Da wäre zum Bleistift zum Thema Enid Blyton so einiges und teilweise leicht *erschreckendes* zu sagen. So ganz ohne waren die >Hanni & Nanni<, >Fünf Freunde< und v.a. die >Abenteuer< Bücher nicht. Es tritt nur nicht ganz so deutlich hervor wie in den von euch genannten Büchern. Was auch daran liegt, daß einige der wirklich stark antiquierten Teile dieser Serien erst in den letzten Jahren in Deutschland erschienen sind. Oder daran, daß Schauplätze und Handlungen in England lagen und nicht in Deutschland und daher gewissermaßen ohnehin *fremd und exotisch* waren, weswegen manche Züge der Personenzeichnung uns kindlichen und jugendlichen Lesern (zumindest mir) damals entgangen sind. Erst im Wiederlesen mit gleichsam erwachseneren Augen entdeckt man in manchen dieser Bücher Darstellungsweisen, die einen heute leicht (oder heftig) den Kopf schütteln lassen.

  • Tamlin: ich sehe das auch nicht soooo kritisch mit den Rollenbildern. Die Kinder merken ja selbst, dass es zwischen dem Geschehen in der Literatur und der Realität große Unterschiede gibt. Ich denke, das ist auch eine Erfahrung, die man machen muss.


    Natürlich war ich als Kind auch enttäuscht, wenn ich für eine vermeintliche Heldentat nicht ob meines guten Willens in den Arm genommen, sondern bestraft wurde. Dann habe ich mir diese ewig verständnisvollen Kinderbucheltern gewünscht :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zitat von "Tamlin"

    Ja mei, wenn man jetzt anfangen würde, die Rollenbilder kritisch zu hinterfragen und zu diskutieren, die in beliebten Kinder- und Jugendbüchern wiedergegeben wurden (oder werden), dann kommen wir von Bäumchen auf Stöckchen - oder können gleich ein neues Thema starten. :rollen:


    Wie schlimm die Rollenklischees sind, kann man vielleicht nur schwer beurteilen. Ich habe den Eindruck, dass Kinder Phasen haben, in denen sie heile Welt suchen oder sich mit einem Helden identifizieren wollen - und Phasen, in denen sie sich mit bestimmten Protagonisten vielleicht gar nicht identifizieren können oder wollen. Kinder probieren sich da auch aus. Und da kommt eine Hanni und Nanni mitunter ganz recht.


    Ich selber konnte mit vielen typischen Mädchenbüchern nichts anfangen und habe selber nach ???, Schreckenstein, Karl May oder Pippi Langstrumpf gesucht. Eigenregelung :zwinker:


    Ich denke, viel Einfluss hat das Elternhaus. Die Bücher leisten nur einen Teilbeitrag. Wenn Mutter den Vater rund um die Uhr bedient, hat das wahrscheinlich mehr Einfluss als Hanni und Nanni.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Bettina: stimmt auffallend. Was habe ich Hanni und Nanni und Dolly geliebt, und wie habe ich sie zwei Jahre später mit aller Überzeugung und dem literarischen Fachverstand einer Dreizehnjährigen als Heileweltvorgaukelei niedergemacht und mich fortan lesenderweise sämtlichen Problemen des Jugendalters gewidmet. Drogen, Alkohol, Magersucht, Krankheit, Tod, Kriminalität, Behinderung, von alledem konnte ich in Form von dtv pocket und Konsorten gar nicht genug bekommen. Leseentwicklung eben.


    Nur aufgrund von überholten (Rollen-)Klischees würde ich meine Kinder nicht von bestimmten Büchern fernhalten. Wichtig ist, denke ich, a) das Vorbild der Eltern, wie Bettina schreibt, und b) nötigenfalls die Auseinandersetzung mit dem Gelesenen, die Bereitschaft der Eltern, mit den Kindern über die Lektüre zu reden, wenn die denn wollen.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zu meiner großen Enttäuschung kann meine nun 9jährige Tochter so rein gar nichts mit meinen so heiß geliebten Hanni und Nanni-,Dolly-,Tina und Tini- und ähnlichen Büchern anfangen.(Dabei hab ich sie extra alle aufgehoben,Sie hat ihren eigenen "Lesestil" entwickelt,und liest heute lieber spannendere Sachen,wie "Das magische Baumhaus" oder die "Tiger-Team" Reihe.
    Vielleicht sind meine Kinderbücher auch einfach "out".Denn es ist Tatsache,das ihre Freundinnen alle keine "alten Kinderbücher " mehr lesen,sondern sich eher nach neueren Büchern orientieren.Schade eigentlich!

  • Mm, die waren ja eigentlich schon zu meiner Zeit etwas veraltet und ich habe sie trotzdem gelesen.
    Und ich habe sie nicht unbedingt lieber gelesen als ganz neue Bücher, sie standen einfach zu Hause rum und ich habe sowieso schon immer alles gelesen, was mir zwischen die Finger kam.

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

  • @hertzi: och, das ist halt Geschmackssache. Aber ich wäre auch zunächst enttäuscht, wenn meine alten Lieblinge nicht ankommen *schnief*


    Mich würde ja mal interessieren, ob die Kids die Bücher im "aktuellen" Gewand reizvoller fänden!

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Zitat von "hertzi"

    Vielleicht sind meine Kinderbücher auch einfach "out".Denn es ist Tatsache,das ihre Freundinnen alle keine "alten Kinderbücher " mehr lesen,sondern sich eher nach neueren Büchern orientieren.Schade eigentlich!


    Das ging meiner Mutter genauso. Sie wollte mir immer Pucki-Bücher andienen, die ich auch nie wollte. In ihrem Bücherschrank stand auch ein Jim Knopf - wo auch immer sie den herhatte. Den hielt ich logischerweise ebenfalls für völlig alt und habe ihn erst mit über 20 in die Hand genommen, als ich feststellte, dass es "zeitgenössisch" gewesen wäre :zwinker:

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Zitat von "Valentine"

    @hertzi: och, das ist halt Geschmackssache. Aber ich wäre auch zunächst enttäuscht, wenn meine alten Lieblinge nicht ankommen *schnief*


    Mich würde ja mal interessieren, ob die Kids die Bücher im "aktuellen" Gewand reizvoller fänden!


    Das würde mich auch interessieren.Ich habe mir schon überlegt,ob ich die überarbeiteten Hanni und Nanni Bücher kaufen soll,um es auszuprobieren....Aber nachher liest sie´s auch nicht???

  • Zitat von "Valentine"

    Was habe ich Hanni und Nanni und Dolly geliebt, und wie habe ich sie zwei Jahre später mit aller Überzeugung und dem literarischen Fachverstand einer Dreizehnjährigen als Heileweltvorgaukelei niedergemacht und mich fortan lesenderweise sämtlichen Problemen des Jugendalters gewidmet. Drogen, Alkohol, Magersucht, Krankheit, Tod, Kriminalität, Behinderung, von alledem konnte ich in Form von dtv pocket und Konsorten gar nicht genug bekommen. Leseentwicklung eben.


    Bei mir wars genau das gleiche, ich habe die reality - Bände von Ravensburger heiß geliebt und lese sie heute noch gerne. Außerdem schreibt meine Lieblingsautorin für Jugendbücher auch bei Ravensburger.


    lg Pünktchen

    &quot;Ich bin wichtig&quot;,schrie das Sandkörnchen.

  • @ Valentine & Bettina:


    Bei den geschlechtsbezogenen Rollenklischees stimme ich euch vorbehaltlos zu, daß das vorgelebte Rollenmuster im Elternhaus prägender ist als es das in der Literatur offen oder versteckt propagierte je sein könnte.
    Selbst wenn Kinder in Büchern Identifikationsfiguren finden, so ist ihnen absolut klar, daß sie nicht Harry, Hermine, die kleine Hexe, Ronja, Julius, Georg, Emil oder Murray, Nick und Cody sind. Außer im so-tun-als-ob-Spiel. Die Zahl der ernsthaften Umbenennungen in Alice oder Winnetou dürfte sich in Grenzen halten oder nicht länger andauern als die Phase *Ich bin eine Robbe und will Kekse...*.


    Worauf ich abhob, waren weniger die geschlechtsbezogenen Rollenklischees, die zwar antiquiert sind, aber dann eben eher dafür sorgen, daß Kinder diese Bücher heute als langweilig empfinden und sie nicht mehr lesen wollen, weil sie mit den darin wiedergegebenen Rollenbildern der Protagonisten nichts anfangen können, sondern eher die Art des Umfeldes im weiteren Sinne der Kinder in diesen Büchern. Soll heißen, wie Menschen gezeichnet sind, die nicht der Schicht (oder dem Land) entstammen, dem die Buchkinder angehören.
    Solange die Handlung in England spielt, ist das bei Blyton nicht immer so deutlich zu spüren oder nur bei der Zeichnung von Schurken und Leuten aus dem (fahrenden) Volk. Aber sobald Enid Blyton Figuren und Handlung in andere Länder verlegt oder Ausländer ins Spiel kommen, tritt bei ihr eine kolonial-chauvinistische Einstellung zutage, die selbst in der Zeit, in der sie lebte und schrieb, nicht in Ordnung war. Und auch nie gewesen ist, denn es gibt Kinder- und Jugendbuchserien von englischen Autoren, die lange vor ihr schrieben und deren Bücher kommen gänzlich ohne die Propagierung kolonial-chauvinistisch besetzter sozialer Stereotypen aus.

  • Mein Gedächtnis arbeitet langsam, aber effektiv :breitgrins: Mir ist wieder eingefallen, wie das Buch hier hieß:


    Zitat von "Rio"

    Und vom zweiten Buch fällt mir der Titel nicht mehr ein. Darin ging es um zwei Kinder, einen Jungen und ein Mädchen, die im selben Haus wohnten und miteinander befreundet waren. In dem Haus wohnte auch ein alter Kapitän, der ein ausgestopftes Krokodil an der Decke hängen hatte.


    Nick und Nelly war der Titel.


    Außerdem fiel mir noch ein, daß ich mit 14/15 ganz verrückt nach Mark Brandis war, einer SF-Serie für Jugendliche.


    Rio

  • Mir haben die Hanni und Nanni, Dolly und Co. auch sehr gut gefallen oder die Bücher von Astrid Lindgren. Aber sagt mal, hat denn keiner von euch Pferdebücher verschlungen ala Blitz, der schwarze Hengst, Fury, Reiterhof Dreililien? Ich habe sie g e l i e b t ! ! ! ! Oder so ein Buch mit so einem Palmino-Pferd oder Kinderbücher über solche Wildpferde (bei einem habe ich Rotz und Wasser geheult. Es ging um eine superschnelle Wildstute hinter der alle her waren, ein Junge hatte sich mit ihr angefreundet als sie mal krank war und schneidet ihr am Ende die Sehnen durch damit die Jagd auf sie aufhört. Irgendwie so ging der Roman. Schrecklich!)

  • Für Pferdebücher habe ich mich nie interessiert.
    Das liegt aber auch daran, dass ich - wie viele hier - nicht die typischen Mädchenbücher gelesen habe (mit Ausnahme von Tina und Tini), sondern eher "geschlechtsneutrale" bzw Jungenbücher wie TKKG, Die ???, usw.


    Dazu haben sicherlich auch die bereits angesprochenen Darstellungsweisen der Mädchen bzw Frauen beigetragen.
    Dadurch kann sich die heutige Mädchengeneration wirklich nur schlecht mit den Protagonisten identifizieren.

  • Zitat von "Sonnenschein"

    Aber sagt mal, hat denn keiner von euch Pferdebücher verschlungen ala Blitz, der schwarze Hengst, Fury, Reiterhof Dreililien? Ich habe sie g e l i e b t ! ! ! !


    Aber natürlich! :herz: Die hab ich ja völlig vergessen. *andenKopffass*
    Ich hatte mehrere, am liebsten mochte ich ein großes Pferdebuch von Lise Gast. Dann hatte ich noch "Black Beauty" von Gunter Steinbach und "Donner und Doria" Bücher.

  • Zitat von "Arwen"

    Für Pferdebücher habe ich mich nie interessiert.
    Das liegt aber auch daran, dass ich - wie viele hier - nicht die typischen Mädchenbücher gelesen habe (mit Ausnahme von Tina und Tini), sondern eher "geschlechtsneutrale" bzw Jungenbücher wie TKKG, Die ???, usw.


    Also mit Pferde bücher konnte ich auch nie etwas anfangen, die anderen typischen Mädchenbücher Rollenklischee hin oder her habe ich geliebt. Aber vielleicht liegt das auch daran dass mir Pferde irgendwie suspekt sind und als Kind regelrechte Panik hatte.


    lg Pünktchen

    &quot;Ich bin wichtig&quot;,schrie das Sandkörnchen.

  • Ich habe als "Mädchenlektüre" Pferdebücher geliebt. Aber nur die "Britta" Reihe (spielte in Schweden). Kennt die hier jemand?


    Meine Freundin hat gerne "Bummi" gelesen. Ich mochte diese Reihe nicht so gern.


    Hingerissen war ich von "Momo", "Ronja" (nach dieser Romanfigur habe ich meinen Hund benannt, der leider vor einiger Zeit im Alter von 15 Jahren verstarb) "Die unendliche Geschichte" und sowas in der Richtung.


    Ach ja...


    Gruß
    Nischa

    Habent sua fata libelli

  • Zitat von "Nischa"

    Ich habe als "Mädchenlektüre" Pferdebücher geliebt. Aber nur die "Britta" Reihe (spielte in Schweden). Kennt die hier jemand?


    Ja, iiiich! :klatschen:


    Davon hab ich sogar seitenweise Fortsetzungen verfasst, in denen Britta und Lasse geheiratet und drei Kinder in die Welt gesetzt haben ;)


    Aber auch sonst habe ich gerne Pferdebücher gelesen. Damals habe ich auch vom Reiten geträumt, meine Mutter war allerdings immer dagegen, deshalb blieb es beim Traum ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen