Anne McCaffrey - Die Drachenreiter von Pern

Zitat von "Kiala"

Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das Buch zusammen lesen würden, sobald es erschienen ist.

Ich überlege, ob ich mir vlt die englische HC-Ausgabe leiste - dann könnten wir vermutlich aber nicht zusammen lesen Hm, mal schauen, was ich mache. Ich würde ja schon gerne mit dir lesen :smile:

Na gut, wenn ihr hier schon von Zusammenlesen redet, wink ich mal zu Bianca rüber Wie wäre es mit Dragonflight zusammen? Mit unseren vereinten Englischkenntnissen müsste das doch zu schaffen sein! :smile:

Zitat von "Kiala"

Hm, das habe ich bei Drachenwege so gemacht und hielt es dann für raus geschmissenens Geld ein Buch, dass ich nicht so toll fand gleich doppelt bei mir stehen zu haben. Deshalb wollte ich diesmal auf die deutsche Ausgabe warten.

Verständlich, die Gefahr das es mir nicht gefällt besteht natürlich. Allerdings kann man es über Amazon für ca. EUR 17 bekommen, das geht ja noch finde ich.

Falls ihr anfangt "Dragonflight" zu lesen, schau ich auf jeden Fall in eure Leserunde rein :smile:

Zitat von "Thanquola"

Na gut, wenn ihr hier schon von Zusammenlesen redet, wink ich mal zu Bianca rüber Wie wäre es mit Dragonflight zusammen? Mit unseren vereinten Englischkenntnissen müsste das doch zu schaffen sein! :smile:

*kleinlaut* Wenn ihr da eine richtige Leserunde draus machen wollt, wäre ich auch noch zu haben Das Buch liegt nämlich bei mir immer noch auf dem SUB

Sagtmal, das ist ja wirklich Science Fiction oder??

Ich mein Drachenreiter klang für mich wie Fantasy, aber da ich als braver Admin das verschieben wollte und daher mir Kurzbeschreibungen und die Serienbeschreibung durchgelesen habe ... Planet Pern wird besiedelt und telephatisch mit den Drachen ...

Hey das klingt ja ur genial irgendwie ... bin ja vielmehr SF Fan als Fantasy Fan, aber es gibt leider viel zu viel Fantasy und vielzuwenig SF.

Wer glaubt die Serie ist was für mich?
Und ist es besser sie auf Deutsch oder Englisch zu haben (Verfügbarkeit, Preis).

lg Stefan

@Teufel: Ja, das ist SF :smile: Allerdings bezeichne es viele als Fantasy, da besonders in den ersten Bänden kaum SF-Elemente vorhanden sind. Die Romane behandeln eher die "mittelalterlich anmutende" Welt auf Pern, die sich nach und nach so entwickelt hat. Spätere Romane enthalten dann mehr SF-Elemente. Ob es nun etwas für dich ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Falls du auf Hard SF stehst und mit Fantasy und/oder Historik gar nichts anfangen kannst, ist es wohl nicht das Richtige. Solltest du so etwas aber auch mögen, versuche es ruhig. Es sind keinesfalls "Frauenbücher", falls du da Bedenken haben solltest.

Also das es Frauenbücher seien hatte ich keine Angst.
Und ich kann mit Fantasy schon was anfangen, aber ned mit dem Overkill (Die Orks, Die Zwerge, Der Krieg der Zwerge, Die Rache der Zwerge, Die Elfen, Elfenwinter, Buch 1 von 10 aus Zyklus soundso, Buch 3 aus 5 aus Zyklus demundem).

Fantasy die sich zu Science Fiction entwickelt klingt ja echt gut

Aber halt wiedermal nur was zum auf amazon.de bestellen, weil man ja sonst englische Bücher selten um den Preis bekommt.

lg Stefan

Ich freu mich - so viele potentielle neue Pern-Leser Ich bin sehr gespannt, wie euch die Bücher gefallen.

Zitat von "Bianca"

Thanquola und Wendy
Das finde ich eine sehr gute Idee. :smile: Wie sieht es terminmäßig bei Euch aus? Wäre der 17.10. als Lesestart denkbar?

Der Termin passt bei mir perfekt!

Macht doch mal einen offiziellen Leserundenvorschlag. Dann finden sich bestimmt noch mehr MitleserInnen.

Hi, Ihr Lieben !

ICH *Leser aller Pern Bücher - lol* bin dabei - bei welcher Leserunde auch immer .

Jetzt erst entdeckt - cat

P.S. Bitte zur Not anmailen !!!

Wo wir hier gerade vermehrt über Pern sprechen, fällt mir wieder ein, dass ich vor einigen Jahren in den USA einige Pern-Bände in schicken HC-Ausgaben mit Schutzumschlag bei einem garage sale gefunden hatte. Sie kosteten nur $1 aber ich habe sie nicht mitgenommen, da ich sie schon auf deutsch hatte. Was hat mich da nur geritten?

@ Ingroscha & DerTeufel:

Wenn man die Trennlinie zwischen Science Fiction und Fantasy so zieht, daß bei Fantasy Aspekte anderer Planeten oder des Weltraums keine Rolle spielen und nicht mit der Handlung auf der Welt interagieren, dann ist Anne McCaffreys Pern-Serie von Anfang an Science Fiction. Nur bei wenigen Romanen spielt der Blick nach Draußen nicht in die Handlung hinein.
Es wäre auch falsch, Pern ebenso wie Zimmer-Bradleys Darkover als *mittelalterlich anmutend* zu umschreiben. Mit dem irdischen Mittelalter haben beide, besonders aber Pern absolut nichts zu tun.

Pern hat eine feudalistische Gesellschaftsstruktur mit Hang zum Duodezfürstentum als Ergebnis einer geplanten rückwärtsgerichteten Entwicklung von technikabgewandten fundamentalistisch-grünen Auswanderern mit leichtem Hang zum Sozialdarwinismus, die auf einfache Formen der Technik jedoch niemals verzichten wollten und auch nicht verzichtet haben.
Die Problematik dieser Auswanderer besteht darin, daß die Welt ihrer Wahl nicht ganz so gut erforscht war wie gedacht. Aus dieser Notlage heraus wird dem feudalistischen Paradies eine neoliberale Elite, die zugleich eine Parallelgesellschaft ist, übergeordnet.

Obwohl McCaffrey ihrem Zyklus später Romane hinzugefügt hat, die chronologisch vor dem Hauptstrang der Erzählung angesiedelt sind, ist die Ausgangslage die einer Welt, die in ihrer technischen und gesellschaftlichen Entwicklung so weit zurückgeworfen wurde und sich zurückentwickelt hat, daß sie einer neuerlichen Annäherung der Gefahr aus dem Weltraum, die allem Leben auf Pern ein Ende setzen kann, hilflos gegenübersteht.
Die SF-Elemente Telekinese/Telepathie sind vom ersten Buch an präsent und McCaffrey bedient sich der SF-Wurzel *Zeitreise* mehrfach als Deus-ex-machina, sonst wäre mit dem Zyklus nach dem dritten Buch vermutlich Ende der Fahnenstange gewesen......

Zitat von "Tamlin"

Es wäre auch falsch, Pern ebenso wie Zimmer-Bradleys Darkover als *mittelalterlich anmutend* zu umschreiben. Mit dem irdischen Mittelalter haben beide, besonders aber Pern absolut nichts zu tun.

Ich bezeichne es immer als "mittelalterlich anmutend", da der Technologiestand dieser Ära IMHO am nächsten kommt.

Zitat von "Tamlin"

Pern hat eine feudalistische Gesellschaftsstruktur mit Hang zum Duodezfürstentum als Ergebnis einer geplanten rückwärtsgerichteten Entwicklung von technikabgewandten fundamentalistisch-grünen Auswanderern mit leichtem Hang zum Sozialdarwinismus, die auf einfache Formen der Technik jedoch niemals verzichten wollten und auch nicht verzichtet haben.
Die Problematik dieser Auswanderer besteht darin, daß die Welt ihrer Wahl nicht ganz so gut erforscht war wie gedacht. Aus dieser Notlage heraus wird dem feudalistischen Paradies eine neoliberale Elite, die zugleich eine Parallelgesellschaft ist, übergeordnet.

So könnte ich es nie beschreiben, da mir einfach das Wissen über die verschiedenen Gesellschaftsformen fehlt. Unter neoliberal kann ich mir zum Beispiel leider nicht sehr viel vorstellen. Bitte versteh mich aber nicht falsch, ich freue mich über deine tolle Beschreibung! Es ist keineswegs so, dass ich sie nicht zu schätzen weiß, ich kann sie nur nicht auf Anhieb im Detail verstehen. *stelltsichdummindieecke*

@ Kiala & Ingroscha:

Ich meinte fundamentalistische Grüne, keine religiös oder politisch motivierten Fundamentalisten.....

Die Gründe der Auswanderer mögen verschieden sein, aber der gemeinsame Konsens besteht darin, auf Hochtechnologie, inkl. Elektrizität, Computer, Flugzeuge (sowie andere Fortbewegungsmittel mit Motoren) und fortschrittliche Medizin zu verzichten und konsequent eine Zurück-zur-Natur-Einstellung zu leben. In dem Technikverzicht stimmen (fast) alle Auswanderer überein und insofern sind sie eine homogene Gesellschaft.

Das Unglück bringt es nur mit sich, daß sie, um überhaupt auf der Welt ihrer Wahl überleben zu können, auf Hochtechnologie angewiesen sind.

Zitat von "Spoiler bez. Herkunft der Drachen und Where"

Die Drachen sind keine natürlich vorkommende Lebensform, sondern Ergebnis massiver genetischer Manipulation. Als verunglücktes Nebenprodukt fallen noch diese Where ab. Auf biologische (genetische) Experimente von Nonkonformisten gehen Würmer sowie die Großkatzen zurück.

Von Technologieverzicht kann auch späterhin keine Rede sein - McCaffrey erklärt nie, wie die allgegenwärtigen Lampen/Laternen funktionieren, aber Petroleumleuchten sind es keine. Und auch das Prinzip der Flammenwerfer samt dem nötigen Tankinhalt ist ein Stück beibehaltener Technologie.

*Neoliberal* und *sozialdarwinistisch* waren wahrscheinlich verzerrte, falsch gewählte Begriffe.
Mit *neoliberal* meinte ich, daß McCaffreys Vorstellungen der wiederholten Landnahme auf Pern sowie der gesellschaftlichen und politischen Ordnung stark ans amerikanische Pionierwesen im 19. Jahrhundert sowie amerikanisches Auftreten in der heutigen Welt erinnern, abzüglich des Sendungsbewußtseins allerdings.

Obwohl ihr nachgesagt wird, daß ihre Werke feministisch-utopischer Natur sind, propagiert sie m.E. unverhohlen eine patriarchalische Weltordnung oder zumindest eine Ordnung der Welt, die hierarchisch aufgebaut ist - egal, ob nun Männer oder Frauen an der breitgefächerten Spitze stehen. Sie favorisiert Tatmenschen, deren Zeichnung bedenklich in Richtung Elitebewußtsein und plakatives *Herrenmenschentum* geht.

Vielleicht eine überzogene Sichtweise, der sich als Alternative entgegenstellen ließe, daß der Pern-Zyklus eben eine Mischung aus Science Fiction und jener Sparte Fantasy ist, die im romantisch-sentimentalen Bereich angesiedelt ist und deshalb Züge aufweist, die man ansonsten nur in *Schundliteratur* á la ...(sucht euch was raus)... erwarten würde.

[Es gibt im Pern-Zyklus zwar keine kraftstrotzenden Heroen mit schwellenden Muskelpaketen, die mal eben das bluttriefende Schwert beiseitelegen, um sich über eine auf einem Diwan hingegossene, halbentblößte Heroine mit wallender blonder Mähne zu beugen, aber insgesamt gesehen scheinen McCaffreys gedankliche Vorstellungsbilder dennoch manchmal in diese Richtung zu gehen.]

[size=9px]EDIT: Tamlin - ich habe den Absatz in dem du über die Herkunft der Drachen etc. sprichst, als Spoiler markiert, da diese Info in den Büchern ja erst spät zu finden ist. Hier gibt es einige, die den Zyklus jetzt gerade erst beginnen möchten. [/size]

Zitat von "Tamlin"

@ Kiala & Ingroscha:
Von Technologieverzicht kann auch späterhin keine Rede sein - McCaffrey erklärt nie, wie die allgegenwärtigen Lampen/Laternen funktionieren, aber Petroleumleuchten sind es keine.

Ich war bisher der Meinung, die Leuchtkörbe würden mit pflanzlichen Leuchtmitteln befüllt. Leider kann ich aber auf die Schnelle keinen Quellennachweis vorbringen, der diese These stützt, oder auch widerlegt.

Zitat von "Tamlin"

Obwohl ihr nachgesagt wird, daß ihre Werke feministisch-utopischer Natur sind, propagiert sie m.E. unverhohlen eine patriarchalische Weltordnung oder zumindest eine Ordnung der Welt, die hierarchisch aufgebaut ist [...]

McCaffrey's Romane als feministisch-utopisch zu bezeichnen ist imho falsch. Utopisch - ja aber feministisch - nein. Die stark feministisch geprägte Handlung der Romane Marion Zimmer Bradley's halten mich davon ab, ihre Bücher jemals wieder in die Hand zu nehmen. Diese Tendenzen sehe ich in den Pern-Romanen nicht, ohne Zweifel ist dies einer der Gründe, weshalb mir die Bücher gefallen.

@ Ingroscha:

Mit Verlaub, ich protestiere.

Wie soll man über Bücher diskutieren, wenn man den jeweiligen Welten zugrundegelegte Annahmen, Ausgangsbedingungen und einzelne Elemente des Inhalts nicht als Argumente für bestimmte Sichtweisen und Thesen heranziehen darf?
Erst wenn wirklich der letzte Leser alle Bücher gelesen hat, läßt sich die Frage erörtern, ob das Buch nun mehr ins Genre Fantasy oder Science Fiction gehört?

Für serienchronologische Puristen entschlüsselt sich die Frage der Herkunft der Drachen erst in den letzten Büchern von McCaffrey, doch gibt es lange vorher schon mehrfach Erwähnungen dieses Umstands, auch wenn sie nur nebenbei anklingen und jeweils als Legende abgetan werden. Wer aber in der pernesischen Chronologie am Anfang zu lesen beginnt, der weiß das vom ersten Buch an. Überdies habe ich (bewußt) weder verraten, wer die Drachen steigen läßt noch woher sie stammen.
Wer den Pern-Zyklus als Fantasy liest, dem darf man - Deiner Logik folgend - wahrscheinlich noch nicht mal verraten, daß dort weder Zauberer, Trolle und Orks noch Elfen und Magie vorkommen, weil er/sie/es das selbst herausfinden muß.....?

Im Übrigen sind die feministischen Ansätzen bei McCaffrey durchaus und manchmal sogar überdeutlich vorhanden - im Pern-Zyklus, wie gesagt, allerdings weniger zu spüren, d.h. mehr in Form individueller Rebellion gegen das patriarchalisch strukturierte Umfeld.