[Drama] Die weisse Massai

Es gibt 26 Antworten in diesem Thema, welches 6.835 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Soluna.

  • Hallo Foris,


    eben habe ich "Die weisse Massai" im Kino gesehen (das Buch kenne ich nur vom Hören) und muss mich jetzt unbedingt dazu äussern. :zwinker:
    Die Schauspieler fand ich klasse, auch wie der Film gedreht wurde, also Aufmachung und so, die Musik auch sehr schön...
    Aber jetzt zum Inhalt :breitgrins: (wer den Film noch sehen möchte sollte jetzt nicht mehr weiterlesen):


    Natürlich hat es mich beeindruckt, dass Carola von heute auf morgen ihr Leben umkrempelt und sich auf so ein Abenteuer einlässt. Auch Respekt davor, wie sie letztendlich ihr Leben im Busch gemeistert und sich das Leben dort aufgebaut hat. Und dass eine spontane Ehe mit einem afrikanischen Krieger einige Probleme mit sich bringt, steht auch ausser Frage. Das mal ausser Acht gelassen, fand ich Carola einfach naiv, sie hat sich nicht auf ihr neues Leben eingelassen, nicht in ihren Mann hineinversetzt.


    Was hat sie für ihn aufgegeben? Ihr normales geregeltes Leben in der Schweiz. Was noch? Ihre Freunde, Familie, ihre Sprache, ihren Beruf... Aber das war ja Teil des Abenteuers.


    Viel beindruckender fand ich die Leistung von ihrem Mann Lemalian. Er hat viel für sie getan und am Ende muss er sich als Versager vor seinem Stamm gefühlt haben:


    - bei der "verhexten Schwangeren" hat er schließlich gegen seine Überzeugung und seinen Glauben Carola geholfen
    - er hat ihren Laden toleriert
    - am Ende ist er sogar mit ihr in ein Haus mit Bett gezogen
    - er hat sich das Haar abgeschnitten und westliche Kleider angezogen (auf seine Ehre verzichtet, um von ihr mehr respektiert zu werden)
    - er hat sie mit ihrem gemeinsamen Kind gehen lassen, obwohl er wusste, dass sie nicht wieder kommt


    Während hingegen sie:
    - den Ratschlag des Priesters, die afrikanischen Männer nicht direkt anzusehen naiv und ohne nachzudenken in den Wind geschlagen hat
    - Lemalian nichts erklärt hat, (z.B. dass ihr Geld irgendwann zur Neige geht, als er jedem Kredit gegeben hat )


    Natürlich war es sein Fehler, dass er so eifersüchtig war, sie letztlich geschlagen hat. Aber er hat sich aus Verzweiflung sein Haar geschnitten, sich Hosen und Hemd angezogen, was für mich ausdrückt, dass er sich als Krieger nicht von ihr akzeptiert und verstanden, sondern vielmehr wie ein kleines Kind behandelt fühlt (sh. Situation mit den Krediten).


    Ich finde einfach, dass sich Carola kaum die Mühe gemacht hat, sich anzupassen. Sie hat sich für das Leben bei Lemalian in seiner Heimat entschieden, aber offenbar ohne die Bereitschaft, sämtliche Konsequenzen zu tragen. Dass beide Kompromisse eingehen müssen ist klar. Für mich ist aber aus dem Film ebenso klar, dass das in erster Linie nur Lemalian getan hat.


    Bevor ich den Film sah, dacht ich aus Vorschauen und Radiokritiken heraus: die arme Carola, was muss sie dort mit dem Massai erlebt haben! Jetzt tut mir eher Lemalian leid und er scheint Carola mehr geliebt zu haben, als sie ihn.


    Was ich außerdem noch verwunderlich an dem Film fand war, dass scheinbar das ganze Dorf (inklusive Lemalians Mutter) eher auf Carolas Seite stand. Lemalians Mutter hat ihn ja vorerst überzeugen können, dass Carola keinen Liebhaber hat. Er hat sich entschuldigt. Und als Carola nach der Ohrfeige Lemalians zurückgeschlagen hat, hätte ich nicht erwartet, dass die Stammesangehörigen Lemalian zurückhalten, sondern, dass sie Carolas Verhalten als schlimmste Sünde ansehen. Wer würde nicht erwarten, dass ein afrikanischer Stamm eher zu ihresgleichen hält, als zu einer weissen Frau?!


    Soweit meine (lange lange) Meinung zu dem Film. Inwieweit das jetzt mit der Realität übereinstimmt, weiss ich nicht. Vielleicht hat der ein oder andere von euch den Film auch gesehen und möchte seine Gedanken dazu mitteilen. Würde mich freuen, ein wenig darüber zu diskutieren!


    Liebe Grüße an euch,
    Soluna

    "Erschlage die Schönheit dieser Zeit nicht mit der Uhr." (Rafik Schami)

  • Hallo Soluna,


    den Film habe ich nicht gesehen - werde ich auch nicht - aber ich habe das Buch gelesen und habe mich sehr über deine Rezension gefreut, weil sie meinen Eindruck von Carola widerspiegelt:


    Zitat

    Sie ist einfach so grässlich naiv ... Es ist schon lange her, dass ich den Roman gelesen habe, aber er wird mir wohl ewig als eines der schlechtesten Bücher überhauot in Erinnerung bleiben. Die ganze Zeit konnte ich mich nur an den Kopf greifen, später an den Hintern, weil mir ersterer zu schade dafür wurde. :entsetzt: Wie dumm kann man sein? Die zieht nach Afrika, heiratet einen Menschen aus einem völlig fremden Kulturkreis, den sie kaum kennt (weder den Menschen noch die Kultur) und erwartet, dass es keine Probleme gibt. Hallo??? Und ist beleidigt, als es dann doch nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist. Meine Güte, mein Vater ist vor 30 Jahren mal vier Wochen in Tansania gewesen, und selbst ich wäre allein durch seine Erzählungen darauf gekommen, dass Südostafrika [ungleich] Schweiz!


    Mein Aufruf daher: Boykottiert "Die Weiße Massai"! Diese Frau ist eine Schande für unser Geschlecht!


    Denn das Schlimmste ist ja, dass der Roman autobiographisch ist.

    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!<br />Der Hauptmann der Räuber

  • Ich habe weder den Film gesehen noch das Buch gelesen, aber ich habe ein Interview mit dieser "Dame" gesehen. Und das hat mir echt gereicht. So eine arrogante überhebliche Ziege, sie hat die Zivilisation verlassen und einen Wilden geheiratet und der wusste das nichtmal zu schätzen - Frechheit. :grmpf:


    Zitat von "Nightfever"


    Diese Frau ist eine Schande für unser Geschlecht!


    Da kann ich dir nur aus ganzem Herzen zustimmtn. Im Endeffekt verdient die noch mit ihrer Überheblichkeit und Ignoranz eine Menge Kohle, vollkommen unverdient. :grmpf:

    Liebe Grüße<br />Galadriel<br /><br />Das Lächeln ist eine Kurve, die manches gerade biegt.

  • Wow, wow, wow! Vielleicht klärt ihr mich etwas auf? Ich kenne ja wie gesagt nur den Film und kann nicht sagen, inwiefern es mit dem Buch übereinstimmt. "Schande für unsere Zivilisation" ist ja doch ein ganz schön heftiger Ausdruck...
    Werde auf jeden Fall gespannt das Echo auf den Film verfolgen. Wie gesagt, der Verlierer ist dort der (!) Massai, der m.E. tief geliebt hat...


    LG Soluna

    &quot;Erschlage die Schönheit dieser Zeit nicht mit der Uhr.&quot; (Rafik Schami)

  • Zitat von "Nightfever"

    Diese Frau ist eine Schande für unser Geschlecht!


    Oh, :entsetzt: ich habe das Buch noch auf dem SUB. Ich wollte es eigentlich noch vor dem Film lesen, aber jetzt hab ich ehrlich gesagt keine Lust mehr darauf :sauer:


    Eine Freundin von mir hat es gelesen und sie fand das Buch toll. Schade, das die Meinungen so auseinander gehen ... aber, vielleicht sollte ich es doch lesen, um mir eine eigene Meinung zu bilden ... :zwinker:

  • Ich habe den Film nicht gesehen, sondern nur das Buch gelesen. Es wurde mir von einer Freundin empfohlen und las sich flüssig, aber ich habe auch die ganze Zeit nur mit dem Kopf geschüttelt.
    Im Buch kommt es allerdings genau anders herum durch: Da ist die Autorin die Gute, die ja so viel erleidet und durchmacht und ihr Leben auf's Spiel setzt. Während ihr Ehemann sie zuerst allein läßt, dann das Geld aus dem gemeinsamen Laden vertrinkt und sie schlußendlich nur noch überwacht und gängelt. Die Schwiegermutter und der Bruder ihres Mannes sind die Guten, ihr Ehemann jedoch kommt im Buch schlecht weg.


    Am meisten gestört hat mich die Selbstbeweihräucherung der Autorin, das klingt besonders im zweiten Buch (Zurück aus Afrika) durch: sie ist die beste und die einzig wahre und was sie macht, ist richtig.

    viele Grüße<br />Tirah

  • Bei Biographien, gerade wenn man die selber schreibt, ist ja immer das Problem, man möchte sich ja selber gerne besser darstellen als man vielleicht ist. Und das hört sich hier ganz danach an, dass die Autorin es auch gemacht hat. Mir kam die Vorschau ein wenig komisch vor und ich hatte nicht unbedingt das Bedürfnis in den Film reinzugehen. Jetzt kann ich es auch mit gutem Gewissen sagen, dass ich es nicht tun werde. Danke für den Hinweis.
    Ob ich mir das Buch mal durchlese ist jetzt auch so eine Frage, vermutlich nicht.

  • Das Buch war nett zu lesen, auch spannend. Hineindenken konnte ich mich in diese unglaubliche Naivität allerdings nicht.


    Mein Quasi-Schwiegerpapa hat das Buch irgendwann entnervt in die Ecke gefeuert, weil er sich über die Dummheit der Frau so aufgeregt hat :breitgrins:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Aha - das bestätigt alle meine sorgsam gepflegten Vorurteile. Den Film würde ich mir nicht mal anschauen, wenn er TV käme und grad am Bügeln wäre (da sind anspruchslose Filme ja sonst Gold wert.). Bei der Massai würde ich ja vor lauter Wut die Wäsch verbrennen!


    Mir kamen im Job schon eine ganze Reihe Bücher der Strickart: "Ich heiratete einen Mann aus einem anderen Kulturkreis und es endete übel" auf den Tisch. Ich hab diese Autobiographien zu hassen gelernt. Naive Weiber, bei denen sich mein Mitleid in Grenzen hielt.

  • Was mich am meisten nervt ist, dass sogenannte emanzipierte Frauen diesen Mann mit westlichen Maßstäben messen. Ihnen tut natürlich diese Frau unendlich leid, weil sie ja so ein schweres Schicksal haben. :grmpf:


    Für die andere Kultur bleibt im Höchstfalle Verachtung übrig, meistens aber eben nur totale Ignoranz. :entsetzt:

    Liebe Grüße<br />Galadriel<br /><br />Das Lächeln ist eine Kurve, die manches gerade biegt.

  • Ich wusste gar nicht dass es im Kino läuft ^^ Ich lese das gerade!

    Wirklich reich ist,<br />wer mehr Träume in seiner Seele hat,<br />als die Realität zerstören kann.

  • Ich habe das Buch gerade abgebrochen. Die Frau ist mir einfach zu naiv (oder soll ich dumm sagen ?) So kam sie mir auf den ersten 100 Seiten ihres Buches jedenfalls vor.

    Gruß Mascha

  • Bei mir war es auch eher umgekehrt und ich muss Tirah REcht geben. Natürlich finde ich auch, dass Corinne sich viel zu sehr selbst beweihräuchert und sich als armes Wesen darstellt. Selbst schuld, wenn man sich Hals über Kopf in eine fremde Kltur schlägt. Jeder normale Mensch hätte sich mehr informiert und sich auch versucht, mehr anzupassen.


    In dem Buch kam es mir allerdings auch so vor, als ob Lketinga (so heißt er da) sie gar nicht richtig liebt. Aber vielleicht ist das auch nur meine weiße, deutsche Ansicht. Jedenfalls: nach meinen Vorstellungen sieht Liebe anders auch, auch von männlicher Seite her.


    Werde den Film jedenfalls auch nicht gucken. JEdenfalls nicht, bevor er im FErnsehen kommt.


    Da habe ich mal ein Interview mit Corinne Hoffmann gesehen, ist allerdings schon einige Jahre her. Das war die reinste WErbesendung für ihr Buch. Sie hat kaum Fragen beantwortet, sondern immer nur auf ihr Buch verwiesen.

  • Also, wenn ich Eure Kommentare gelesen hätte, ohne das Buch und den Film zu kennen, hätte ich von beidem tunlichst die Finger gelassen.


    Das Buch habe ich vor etwa fünf Jahren gelesen und fand es sehr interessant. Ich habe zwar ohne Ende den Kopf geschüttelt, war aber gleichzeitig begierig zu erfahren, was noch alles passiert. Es mag tatsächlich von Naivität und Dummheit zeugen, alles hinter sich zu lassen, um einem Mann in eine fremde Kultur zu folgen. Ich weiß allerdings aus eigener Erfahrung, welche Dummheiten man aus Liebe begeht und kann verstehen, dass C. Hofmann so gehandelt hat. Wahrscheinlich ist sie eher der abenteuerliche Typ, der im Gegensatz zur großen Masse leichter Risiken eingeht. Wenn die Beziehung gut geendet hätte, würde sie wahrscheinlich jeder bewundern.


    Den Film fand ich ebenfalls ganz OK, am besten gefiel mir allerdings die Musik :breitgrins: .


    Corinne Hofmann habe ich einmal im TV bei einem Interview gesehen, wo ich sie auch als überheblich empfunden haben. Demnächst habe ich aber die Gelegenheit, sie bei einer Lesung live zu sehen und bin gespannt, ob sich mein Eindruck bestätigt.


    Liebe Grüße


    Doris

  • Zitat von "Doris"

    Ich weiß allerdings aus eigener Erfahrung, welche Dummheiten man aus Liebe begeht


    Oh ja, da hast du Recht:

    Zitat

    Ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, etwas mit einem Mann anzufangen, der gerade seine Partnerin betrogen hat, aber die Freundin meines Vaters hat damit kein Problem...
    :grmpf:


    Zitat von "Deoris"

    Corinne Hofmann habe ich einmal im TV bei einem Interview gesehen, wo ich sie auch als überheblich empfunden haben. Demnächst habe ich aber die Gelegenheit, sie bei einer Lesung live zu sehen und bin gespannt, ob sich mein Eindruck bestätigt.


    Oh, bitte berichten, ja?


    LG
    Nightfever

    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!<br />Der Hauptmann der Räuber

  • Meine Mom war gestern in dem Film und ganz begeistert. Ob das vielleicht daran lag, dass sie vorher mit ihren Freundinnen ein paar Kölsch getrunken hat??? :spinnen:

  • Zitat von "Nightfever"

    Oh, bitte berichten, ja?


    Gerne. Ich muss gestehen, dass ich mit gewissen Vorbehalten hingehe, aber ich bin schon neugierig, ob C.H. sich anders gibt, wenn keine Kameras dabei sind.


    @ Claudi
    An den Kölsch hat das sicher nicht gelegen. Die meisten Kommentare, die ich unmittelbar nach dem Film gehört habe, waren positiv bis verwundert. Ich persönlich hätte da eher hinterher ein Kölsch gebraucht, wenn ich an die Szene denke, in der das 15-jährige Mädchen beschnitten wurde. :entsetzt:


    Liebe Grüße


    Doris

  • Den Film habe ich nicht gesehen, das Buch "Die weiße Massai" habe ich zwei oder dreimal gelesen.


    Das Buch hat mir gut gefallen, beim Lesen ist es mir ergangen wie Doris:


    Zitat von "Doris"

    Das Buch habe ich vor etwa fünf Jahren gelesen und fand es sehr interessant. Ich habe zwar ohne Ende den Kopf geschüttelt, war aber gleichzeitig begierig zu erfahren, was noch alles passiert


    Ich weiß gar nicht wirklich, was ich von Frau Hoffman halten soll.
    Einerseits diese Naivität, dass eine Verbindung mit einem Menschen aus einem fremden Land und einem völlig anderen Kulturkreis dauerhaft gut gehen kann - und andererseits der Mut, sein bisheriges Leben zuhause aufzugeben und dieses "Abenteuer" einzugehen.


    Natürlich wusste sie, dass es nicht einfach sein würde, aber auch bei mir blieb der Eindruck eines leichsinnigen Abenteuers haften.


    Nach den Beschreibungen, die ich über den Film gehört habe, weckt er durch eine andere (oberflächlichere?) Darstellungsweise wohl andere Eindrücke als das Buch.

    Beispielsweise empfinde ich Solunas Eindrücke aus dem Film anders:
    (ich beziehe mich beispielshalber mal ausschließlich auf deine Empfindungen, weil du so schön viel geschrieben hast)


    Zitat

    ...sie hat sich nicht auf ihr neues Leben eingelassen, nicht in ihren Mann hineinversetzt.


    Was hat sie für ihn aufgegeben? Ihr normales geregeltes Leben in der Schweiz. Was noch? Ihre Freunde, Familie, ihre Sprache, ihren Beruf... Aber das war ja Teil des Abenteuers.


    Naja, sein bisheriges Leben einfach so spontan aufzugeben und alles hinter sich zu lassen, finde ich schon _sehr_ mutig?!
    Im Buch hatte ich nicht den Eindruck, dass sie sich überhaupt nicht "auf ihr neues Leben einlässt".
    Schließlich ist ja zu ihm in die Siedlung gezogen und lebte dann unter (für Europäer) ziemlich schlechten Bedingungen. Sie erzählt ja ständig von all den ungewohnten Situationen und den Problemen, die plötzlich auftauchen.
    Es ist auch ganz normal, dass sie ihre westlichen Verhaltensweisen nicht sofort hinter sich lassen und sich umgehend den Menschen dort anpassen konnte. Ich finde, sie hat sich schon bemüht und auch viele afrikanische Sitten und Gebräuche angenommen.


    Zitat


    Viel beindruckender fand ich die Leistung von ihrem Mann Lemalian. Er hat viel für sie getan und am Ende muss er sich als Versager vor seinem Stamm gefühlt haben


    Im Buch hat sie ihm übrigens alle ihre Handlungen erklärt, die er nicht verstanden hat, zb auch, dass das Geld irgendwann aufgebraucht ist; und auch, dass sie mit ihrem Wagen nicht zum Vergnügen alle durch die Gegend fahren können.
    Dass er sie geschlagen hat, sehe ich nicht nur als Fehler, sondern als unverzeihlich.
    Dass er am Ende als Versager dagestanden war, stimmt.
    Aber auf jeden Fall hat er auch einen Teil dazu beigetragen. Wie zB das Schlagen, oder dass er sich nach einer Weile ständig betrunken und den Shop in der Stadt vernachlässigt hat.


    Zitat


    Ich finde einfach, dass sich Carola kaum die Mühe gemacht hat, sich anzupassen. Sie hat sich für das Leben bei Lemalian in seiner Heimat entschieden, aber offenbar ohne die Bereitschaft, sämtliche Konsequenzen zu tragen.


    Wie oben schon gesagt, ist das im Buch ein wenig anders rübergekommen. Sie hat sich schon sehr bemüht, sich mit den Sitten und Gebräuchen vertraut zu machen und sich an die Regeln zu halten.
    Das das nicht immer geklappt hat und das westliche durchgeschlagen hat, ist verständlich.

    Nach der Lektüre des Buches hatte ich -wie Soluna- Mitleid mit beiden, weil ihre Liebe gescheitert ist, aber wohl jeder von den beiden seinen Teil dazu beigetragen hat.


    Zitat


    Was ich außerdem noch verwunderlich an dem Film fand war, dass scheinbar das ganze Dorf (inklusive Lemalians Mutter) eher auf Carolas Seite stand.


    Das sehe ich genauso, die Tatsache hat mich auch verwundert.



    FAZIT:
    Die Darstellungsweise in Film und Buch sind hier wohl - wie so oft - unterschiedlich oder (im Film ) unvollständig, so dass natürlich jeder andere Eindrücke gewinnt und Sympathien verteilt.


    Auch wenn manche jetzt aufstöhnen ( :breitgrins: ) würde ich den Filmeguckern doch die Lektüre des Buches empfehlen.
    Es ist alles recht ausführlich dargestellt, und durch die authentischen Gedanken von Frau Hoffman kann man bestimmt viele ihrer Handlungen besser nachvollziehen, als im Film.
    Keine Angst, auch durch das Lesen des Buches wird Frau Hoffman nicht sympathischer!



    Uff, das war das Wort zum Sonntag!

  • Noch was:


    Weiß vielleicht jemand von euch, warum die Personen im Film andere NAmen haben?
    Schließlich ist es doch eine selbst erlebte Geschichte, ein Teil einer Biographie?