Martin Suter - Lila, Lila

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.784 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jari.

  • Der junge Kellner David hat in "seiner" Kneipe die hübsche Marie kennengelernt, leider interessiert sie sich nicht großartig für ihn, sondern eher für die intellektuellen Stammgäste.


    Das ändert sich, als er ihr ein Manuskript zu lesen gibt, auf dem sein Name steht. Was Marie nicht weiß: David ist gar nicht der Autor, sondern hat das Manuskript in einem Nachttisch vom Trödel gefunden.


    Marie ist begeistert von der traurigen Liebesgeschichte und schickt sie heimlich an einen Verlag, obwohl David vehement gegen eine Veröffentlichung protestiert hat.


    Und so nimmt das Schicksal seinen Lauf: David Kern wird als Bestsellerautor gefeiert, geht auf Lesereisen, sein nächstes Buch wird mit Spannung erwartet. Sein Gewissen quält ihn - dass er die Öffentlichkeit getäuscht hat, damit kann er leben, deren Reaktion wäre ihm egal, wenn herauskäme, dass das Buch nicht von ihm ist. Doch Marie kann er es nicht sagen, wo doch ihre Beziehung sich darauf gründet, dass sie in ihm den Schriftsteller sieht.


    Ein glaubhaftes Porträt einer Liebesbeziehung und gleichzeitig ein Einblick ins Geschäft mit der Literatur. David, den Bestsellerautor wider Willen, der sich durch eine harmlos erscheinende Aufschneiderei in ein riesiges Lügengespinst verstrickt, bleibt trotz allem sympathisch, wenn man ihn auch manchmal schütteln möchte...


    4ratten


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    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Ich hab dieses Buch geradezu verschlungen und zähle es seitdem zu einen Meiner absoluten Lieblingsbüchern. Ich find es einfach schön geschrieben.
    Obwohl David ja eigentlich alles mit etwas unlauteren Mitteln erreicht fiebert man doch mit ihm mit.
    Eine Lüge die viele Lügen nach sich zieht- wie im richtigen Leben.

  • Zitat von "HoldenCaulfield"

    Obwohl David ja eigentlich alles mit etwas unlauteren Mitteln erreicht fiebert man doch mit ihm mit.


    Ja, genau ... denn eigentlich wollte er nur bei Marie Eindruck schinden und konnte ja nicht wissen, dass sie das Manuskript einschicken würde ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Das Buch steht ziemlich hoch auf meiner Wunschliste. Ich hoffe, ich kann es bald mal lesen :smile:

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Ich hab das Buch heute ENDLICH ergattert. Das Cover ist schon mal hübsch und die Story klingt sooo prickelnd :smile:

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • So, ich habe heute morgen das Buch beendet.


    Das Buch ist einfach sehr gut und schön geschrieben. Die Geschichte ist spannend, romantisch und manchmal auch amüsant. Ich fand es sehr leicht, die Gefühle der Charaktere zu verstehen, ich konnte sehr gut mit den Protagonisten mitfühlen. Marie fand ich ab und zu etwas kalt (besonders am Schluss), aber dennoch hatte ich sie ziemlich ins Herz geschlossen. David fand ich genau wie Valentine sympathisch, aber benahm sich manchmal wirklich wie ein Trottel. Und Jacky... naja, der war mir ja ganz klar gar nicht sympathisch.
    Und was den Schluss des Buches betrifft:



    Das Buch war ein sehr prickelndes, schönes, spannendes Leseerlebnis an dem ich gar nichts auszusetzen habe, und damit bekommt es ganz klar 5ratten:klatschen:

    "Von den Sternen kommen wir, zu den Sternen gehen wir. Das Leben ist nur eine Reise in die Fremde." - Walter Moers - Die Stadt der Träumenden Bücher

  • Gestern hab ich Lila, lila durchgelesen!


    Mein erster Eindruck: :klatschen:


    Es ist mein 4. Buch von Suter. Ich fand es zwar sehr gut, aber dann doch nicht sooo toll wie die anderen.


    Die Idee der Geschichte, eine kleine Lüge um das Herz einer Frau zu erobern wird zum Selbstläufer bis der Protagonist David die Fäden aus der Hand verliert, finde ich genial. Die Charaktere sind wie immer bei Suter scharf gezeichnet. Seinen Schreibstil liebe ich sowieso.
    Was mich ein wenig gelangweilt hat, war die endlose Beschreibung des Literaturbetriebs. Ein Einblick in den Literaturbetrieb war zwar ganz spannend, aber hier war es mir dann doch etwas zuviel des Guten.
    In diesem Buch hat mir das gefehlt, das ich an Martin Suter eigentlich am meisten schätze: die Auseinandersetzung mit psychischen Krankheiten wie zB. Alzheimer bei Small World, oder Drogen bei Die dunkle Seite des Mondes.
    Dennoch finde ich es ein absolut lesenswertes Buch, das von mir:


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    bekommt


    Tschüüüüüß :winken:
    Bane

  • das war mein erstes buch von martin suter und es war wirklich ein guter einstieg für mich... es ist wirklich schön geschrieben und der hauptcharakter bleibt immer sympathisch, da er sich nie zu einem wirklichen Aufschneider entwickelt, sondern nur eine nicht geplante lüge erzählt, die sich zu einem riesigen Dilemma entwickelt ...

  • Inhalt:


    Der junge Kellner David findet in einem alten Nachtkästchen ein handgeschriebenes Manuskript aus den fünfziger Jahren. Er scannt die Seiten ein und überarbeitet den Roman, der mit dem Selbstmord des Autors endet. Als er feststellt, dass seine neue Flamme Marie sich für Literatur interessiert, gibt er ihr das Werk unter seinem Namen zum Lesen. Marie verliebt sich in den vermeintlichen Schriftsteller und schickt das Manuskript ohne Davids Wissen an einen Verlag. Als sich das Buch als großer Erfolg entpuppt, schafft es David nicht mehr, Marie reinen Wein einzuschenken und verstrickt sich immer mehr in seinem Lügennetz.



    Meine Meinung:


    Nun ja, ich muss sagen, mein erster Suter konnte mich leider nicht wirklich überzeugen. Sprache und Stil und auch die Grundidee der Handlung gefielen mir zwar sehr gut, aber dennoch gab es für mich einfach zu viele Punkte, die mich an Lila Lila störten.
    So fand ich David das ganze Buch hindurch einfach zu langweilig; er war immer nur schüchtern und verlegen und verliebt und manipulierbar und naiv. Ganz fürchterlich dämlich fand ich sein Verhalten gegenüber Jacky!

    Auch Marie fand ich nicht sonderlich sympathisch. Schon alleine die Tatsache, dass sie sich nicht in David, sondern in seinen Roman, bzw. dessen Autor verliebt hat, zeugt von einiger Naivität und ziemlicher Egozentrik.
    Desweiteren war das Ende mehr als vorhersehbar. Das fand ich besonders schade.


    Ich kann leider nicht mehr geben als:


    2ratten



    Liebe Grüße,


    mondpilz



    PS: Allerdings würde ich Suter augrund dieses Buches nicht als schlechten Schriftsteller bezeichnen. Ich werde auf jeden Fall noch ein weiteres Buch von ihm lesen, bevor ich mit ein Urteil erlaube.

  • Ich stimme Mondpilz bezüglich Marie zu, jedoch hat mir das Buch dennoch sehr gut gefallen.


    Inhalt:


    David lässt sich durchs Leben treiben und nimmt alles so, wie es kommt. Als er Marie kennen lernt, lässt sie ihn links liegen. Nichts, was David tut, scheint sie zu interessieren. Nimmt sie ihn überhaupt wahr?


    Doch Davids Leben ändert sich schlagartig, als er in der Schublade eines alten Nachttischchens ein Manuskript findet - und es als seines ausgibt. Plötzlich liegt ihm Marie zu Füssen und mit ihr die gesamte Literaturwelt.


    Aber dann taucht plötzlich der Autor des Manuskriptes auf...


    Meine Meinung:


    "Lila, Lila" ist eines der berühmtesten Werke Suters und endlich habe auch ich es geschafft, dieses Buch zu lesen. Nachdem mich schon "Die Zeit, die Zeit" begeistert hatte, konnte mich auch "Lila, Lila" überzeugen.


    David, obwohl ein eher blasser, unscheinbarer Mensch, war mir von Anfang an sympathisch. Seine unbeholfenen Versuche, sich in die coole Clique zu integrieren, seine Liebe zu Marie und seine Angst vor Lesungen brachten ihn mir nahe und gemeinsam mit ihm wartete ich auf den Moment, als alles auffliegt.


    Suter zeigt uns, dass alles, was wir tun, Auswirkungen hat. Jede Aktion führt zu einer Reaktion. Das muss David schlussendlich auch bezüglich seiner Beziehung zu Marie erkennen. Langsam und vorsichtig nähern wir uns dem Abgrund, ohne ihn aber zu sehen. Dafür ist Suter zu subtil.


    Obwohl sich Martin Suter einer eher ruhigen und bedachten Sprache bedient, schafft er keine Distanz. Eher ist es so, als sässe man in einem Boot auf ruhiger See, beobachte aber wie das vor einem fahrende Schiff von einem Sturm durchgerüttelt wird.


    Man kann über einen im Akkord schreibenen Autoren wie Martin Suter sagen was man will, dennoch kann ich nicht umhin kommen, dass mir nun schon das zweite Werk dieses Autoren sehr zugesagt hat. Es ist eine Kunst, so gelassen zu sein, während das bisher unstete Leben eines jungen Mannes derartig auf den Kopf gestellt wird.


    Die Figuren wirken auf mich glaubhaft, sogar Jacky ist es, obwohl er hier als Antiheld fungiert. Vielleicht zeigt auch eben dies das Können Suters: Sogar mit dem Kotzbrocken hat man irgendwie Mitleid...


    Fazit:


    Nach zwei gelungenen Büchern kann ich nun definitiv sagen, dass ich Suters Bücher mag. Er hat mich mit seinem klugen Roman "Lila, Lila" überzeugt, der den Leser in die Welt des Feuilleton und der Frankfurter Buchmesse führt.


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    4ratten

    //Grösser ist doof//