Hallo allerseits!
Nachdem die Foren-Suche Erfolglos blieb, mach ich einen neuen Thread mit meiner Rezi auf :smile:
Beschreibung/Klappentext:
Anne Katharina Vogelmann ist die Tochter eines wohlhabenden Salzsieders und unzufrieden mit ihrer Rolle als sittsames Mädchen, das nur auf den Ehemann zu warten hat.
Ihr beschauliches Leben ändert sich abrupt, als sie dunkle Geheimnisse und sogar einen Mord entdeckt. Die Spur führt in ihre eigene Familie...
Meine Meinung:
Schon nach den ersten paar Seiten hatte ich den Eindruck, ein sehr detailiert recherchiertes Buch zu lesen. Die Beschreibung der Dinge, Vorgänge und Verhaltensweisen der Charaktere erschien mir als Laie beim Lesen sehr getreu der Realität und man merkt sehr schnell, die Geschichte in und um Schwäbisch Hall ist Frau Schweikert sehr vertraut.
Zu Beginn zog sich die Geschichte ein wenig, was für mich aber nicht weiter negativ ins Gewicht fiel, denn ich hatte großen Spaß daran, Anne Katharina und ihre Umgebung mit all ihren Gepflogenheiten erst mal nur zu beobachten.
Dann, kurz bevor es tatsächlich hätte langweilig werden können, überschlagen sich die Ereignisse. Man spürt den dunklen Strudel, der sich um Anne Katharina bildet und erlebt mit, wie sie unverschuldet immer tiefer hineingerät. Zuerst von Neugier, später aus Notwendigkeit, mischt sie sich in Dinge ein, von denen vor allem eine Frau der damaligen Zeit die Finger zu lassen hatte. Geschickt schafft es die Autorin hier, die Heldin nicht zu sehr wie eine Superwomen aus dem 21. Jahrhundert wirken zu lassen. Im Gegenteil. Anne Katharina wird immer wieder davon eingeholt, dass sie manche Dinge eben nicht tun darf und sie hält sich auch daran. Manchmal entgegen aller Vernunft.
Als die unglaublich naive, ungerechte Justiz der damaligen Zeit zum Einsatz kam, habe ich im Stillen oft den Kopf geschüttelt. Auf mich hat alles so echt gewirkt, als hätte es wirklich genau so ablaufen können.
Einzig der Schluss ist für mein Empfinden zu ungenau. Manche Handlungsfäden verlaufen im Nichts, was ich sehr schade fand, denn ein paar davon waren sehr vielversprechend. Vielleicht finden diese im Folgeband einen zierenden Schluss.
Für mich ist Ulrike Schweikert eine sehr erfreuliche Neuentdeckung und dies ist sicher nicht das letzte Buch, das ich von ihr gelesen habe.
Viele Grüße
Sandra
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