Bill Morris - Biographie eines Buick

  • Der Klappentext
    1954: Ganz Amerika fährt in Straßenkreuzern in eine bessere Zukunft. Marilyn Monroe heiratet Joe DiMaggio, Elvis nimmt in Memphis seine ersten Platten auf, in Los Angeles machen die Brüder MacDonald mit ihren Hamburgern ein Bombengeschäft, und in Detroit träumt Ted Mackey, Generaldirektor von Buick, einen großen Traum: 1954 soll seine Firma endlich Plymouth von Platz 3 verdrängen. Die Wunderwaffe dazu heißt Buick Century. Doch zunächst beginnt das neue Jahr mit einer bösen Überraschung: Die Stoßstange des neuesten Plymouth-Modells ist eine exakte Kopie der Stoßstange des Buick Century. Jemand aus der Designabteilung muss ein Verräter sein und Ted Mackey ist wild entschlossen, herauszufinden, wer.


    Mein Eindruck
    Morris erzählt aus dem Detroit der 1950er Jahre: Wirtschaft und Menschen wollen gleichermaßen nach oben - und die Autoproduzenten und ihre Modelle bilden den wesentlichen Hintergrund für die Erzählung um verschiedene Lebensträume. Will Lomax arbeitet nach Jahren als Journalist in Washington nun als PR-Chef bei Buick und muss das Marketing des neuen Buick Century auf die Beine stellen, mit dem Ziel, den Konkurrenten Plymouth auszustechen.
    Morey Caan arbeitet nach wie vor als Journalist und jagt seiner besonderen Geschichte hinterher - bevorzugt mit politischen Reportagen, wenn das auch ein ermüdender Broterwerb für ihn geworden ist. Lomax und dessen ehrgeiziger Chef Ted Mackey bieten ihm an, die Biografie eines Buick zu schreiben und den Lebensweg eines Automodells vom Reißbrett bis zur Auslieferung an den Kunden zu schildern.


    Das Buch wirkte auf mich wie eine Abrechnung mit dem amerikanischen Traum, alles erreichen zu können. Alle Personen träumen von ihrem persönlichen Durchbruch und Morris baut immer wieder Prominente ein, die ebenfalls an ihrem Erfolg arbeiten: Die Brüder MacDonald, die ein neues Konzept für Fastfood-Restaurants entwickelt haben oder den Schriftsteller Vladimir Nabokov, der am Buch "Lolita" arbeitet. Aber auch Gescheiterte tauchen auf, darunter der Sohn des ehemaligen Autobauers Hayes Tucker.


    Bei den Protagonisten platzt aber eine ganze Reihe von Träumen und Ideen oder sie müssen sich einer trüben Realität stellen, bevor sie den entscheidenden Schritt weiterkommen. Die Geschichte(n) sind sehr gut erzählt, aber positiv kommen 1950er nicht unbedingt rüber, denn auf der Jagd nach dem Glück werden Opfer verlangt, und das am liebsten immer von den anderen. Zimperlich gehen sie dabei nicht unbedingt vor, wie sich bei der Jagd nach dem Leck in der Buick-Designabteilung zeigt.


    Mein persönliches Manko ist, dass ein wenig zuviele Prominente in Cameo-Rollen eingebaut sind. Sie machen die Geschichte zwar wirkungsvoll und lassen sie realistischer wirken, aber auf Dauer wäre es mir lieber gewesen, wenn es einige weniger gewesen wären, die dafür eine engere Beziehung zu den Hauptpersonen gehabt hätten.


    Meine Bewertung
    3ratten


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