Marian Keyes - Erdbeermond/Anybody Out There

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 4.288 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

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    Hier das aktuelle Buch, was ich im Moment lese:


    Klappentext:


    Anna, die vierte der Walsh-Töchter, wir nach einem schlimmen Unfall im Kreise ihrer chaotischen Famlilie aufgepäppelt. Erst als ihre Wunden einigermaßen verheilt sind, kann sie sich langsam in ihr früheres Leben in New York zurücktasten: zurück zum "Fantastischsten Job in der Welt[TM]" in einer angesehenen PR-Agentur für Nobelkosmetika. Und zurück zu ihrem Mann Aidan, der jedoch wie von Erdboden verschluckt scheihnt. Sämtliche Versuche, zu ihm Kontakt aufzunehmen, schlagen fehl.


    Annas Familie kümmerst sich zwar rührend um sie, aber alle haben auch selbst genug um die Ohren: Die ältere Schwester Rachel bereitet ihre Hochzeit mit Luke vor, der so S.e.x.y ist, dass alle Frauen über ihn herfallen wollen. Die Jüngste, Helen, von Beruf Privatdetektivin, wird ausgerechnet von Mr. Big angeheuert, dem Dubliner Gangsterboss, der darunter leidet, dass jeder ihn auf S.e.x. an the City anspricht. Und ihre Mutter ermittelt aufgewühlt in einem Fall, der sich um einen Hund, seine Bedürfnisse und das Walshsche Gartentor dreht.


    Als Anna endlich den Grund für Aidans Verschwinden entdeckt, zeigt sich, wie dramatisch ihre Situation ist. So dramatisch, dass Anna beschließt, abseitige Wege zu beschreiten, um sie zu meistern.


    Spätestens jetzt weiß jeder halbwegs nicht verblödete Mensch, was wohl mit Aidan geschehen ist. :rollen: Nicht nur, dass das Buch im Moment wirklich sehr sehr vorhersehbar ist, es ist auch noch grottenschlecht.


    Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, warum jetzt jede Frauenromanautorin in die Schiene von "P.S. I love you" springen muss. Es ist wirklich total nervig und obwohl ich erst in der Hälfte des Buches bin, weiß ich schon wie es ausgeht.


    Mehr als 3 Ratten kann das Buch eigentlich gar nicht mehr bekommen. Nur noch weniger und das fürchte ich sehr.
    Vor allem fürchte ich, dass ich das Buch in die Ecke donnere, wenn es wirklich so weit kommt, dass das Klischee zu 100% erfüllt wird und Anna plötzlich schwanger ist. Es deutet noch absolut nichts daraufhin, aber ich wette darauf meine Couch! Und wenn ich nur das Wort "schwanger" lese, dann schwöre ich, dass ich das Buch sofort zur Seite lege und nie wieder ein Blick reinwerfe. So wahr ich hier sitze.


    Ihr seht schon, ich bin ziemlich in rage. Aber ich habe mir bereits jetzt schon vorgenommen, nie wieder ein Frauenroman in die Hände zu nehmen. Nie nie nie wieder! Und selbst wenn Herbie Brennan persönlich einen Frauenroman schreibt! Echt dämlich diese Tränendrüse-Freudestrahlen-Effekte. Mir wird dabei fast übel.


    Naja, also das Buch zählt zwar bereits jetzt zu meinen absoluten LEBENS-Buchflopps, aber ich schreibe trotzdem noch ne Rezi drüber... :grmpf:


    Liebe Grüße,


    Marypipe


    Englischen Titel ergänzt. LG, Valentine

    Einmal editiert, zuletzt von Valentine ()

  • Huhu Marypipe,


    oh Du Arme.. Du hattest doch schon mit dem letzten Keyes-Buch ein bißchen Pech, oder?


    Zumindest gefällt mir das Cover ziemlich gut. Ich mag Erdbeeren :elch:


    Zitat von "Marypipe"

    Ihr seht schon, ich bin ziemlich in rage. Aber ich habe mir bereits jetzt schon vorgenommen, nie wieder ein Frauenroman in die Hände zu nehmen. Nie nie nie wieder! Und selbst wenn Herbie Brennan persönlich einen Frauenroman schreibt!


    Najaaaa... aber Du kannst ja nicht alle Frauenromane über einen Kamm scheren. Ich denke, da gibt es schon noch ein paar nette Sachen ;)


    Zitat

    Echt dämlich diese Tränendrüse-Freudestrahlen-Effekte. Mir wird dabei fast übel.


    Das Pendant ist wohl Dan Brown und die Verschwörungsthriller-Welle. Und trotzdem gibt es doch noch gute Thriller auf der Welt :)


    Liebe Grüße
    nimue

    Rechtsextremismus ist wieder salonfähig gemacht worden, durch CDU/CSU und FDP.

    Einmal editiert, zuletzt von ()

  • @Nimue


    Ja, ich weiß, eventuell gibt es auch noch gute. Aber ich bin im Moment so gefrustet. Echt blöd, wenn man das immer vorher schon weiß und dann so super unlogische Dinge passieren, dass man sich am liebsten alle Beinhaare einzeln ausrupfen würde... :rollen:


    Bei SEP war das ja auch meistens der Fall. Es liegt daher bei mir wohl eher am Genre selber. Ich mag auch keine Liebesfilme oder so Gefühlsduseleien in Filmen... :smile:


    Naja, aber ich schreib noch ne anständige Rezi, versprochen. :winken:

  • Marypipe, du hast es geschafft, ich bin ganz gespannt auf deine Rezi :lachen: schade, dass dir das Buch nicht gefällt (ich kenne es gar nicht), ich hab mich aber über dein herzerfrischendes Posting sehr amüsiert :elch:


    *immernochschmunzelnd*
    Sandra

  • Oh, na das klingt ja gar nicht gut. Dabei hatte ich, nachdem ich Keyes' letzten Roman ja schon weniger gut fand und Erdbeermond wieder von der Walsh-Family handelt, relativ große Hoffnung. :sauer:
    Werde mir demnächt mal die englische Ausgabe besorgen (die ist sogar billiger ;) ) und hoffen, dass Marian Keyes nicht wirklich so auf dem absteigenden Ast ist.

  • Auf die abschließende Rezi bin ich schon mal gespannt. Ich wollte das Buch eigentlich auch anfangen, als ich gesehen habe, dass du es gerade liest. Aber irgendwie ist es in meiner Prioritätenliste derzeit etwas weiter nach unten gerutscht. :lachen:


    Bis jetzt hat mir aber noch jeder Marian Keyes-Roman gefallen. (Den vorletzten kenne ich allerdings noch nicht.) Und Frauenromane les ich ab und an auch ganz gerne. Ich kann daher nur hoffen, dass es mir besser gefällt als dir. :sonne:

  • So, das Buch habe ich durch. Da ich den Klappentext schon geschrieben habe und sich jeder vorstellen kann, um was es geht, kommt hier nur noch:


    Meine Meinung:


    Zuerst einmal: Das Buch hat sich glücklicherweise nicht mehr sehr verschlechtert, d.h. sie war glücklicherweise nicht noch schwanger dazu. Das wäre auch wirklich sehr unwahrscheinlich gewesen, aber dennoch wette ich, dass die Autorin mit dem Gedanken gespielt hat, sie schwanger sein zu lassen. Glücklicherweise entschied sie sich für eine andere Lösung. :zwinker:


    Das Highlight der Geschichte war für mich eigentlich nicht die Hauptperson, sondern wieder einmal Helen. Ihre Nebengeschichte war für mich spannender und amüsanter zu lesen als die von Anna. Auch nervte mich schnell, dass die Autorin tatsächlich das EVP und andere spirituelle Dinge einbauen musste. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass sie davon genauso wenig hielt wie ich und damit verhinderte, dass ich das Buch weglegte.


    Durch diesen wirklich bescheidenen Anfang verliert das Buch jedenfalls schon mal 2 Ratten wie bereits angekündigt. Und durch den weiteren Verlauf der Geschichte noch einmal eine Ratte. Ich fand an dem Buch wirklich nichts traurig (obwohl es darauf angelegt war), und das einzig lustige fand ich Mammy Walsh und Helen.


    Schade eigentlich. :heul:


    2ratten


    PS: In der Zeit hätte ich gerne andere Bücher gelesen.

  • Hallo,


    ich lese das Buch gerade (mir fehlen noch etwa 150 Seiten) und eigentlich finde ich es gar nicht sooo schlecht. Es ist Keyes-mäßig witzig und liest sich flott, die Walsh-Schwestern sind allesamt interessant bescheuert :breitgrins: (kennt man ja mittlerweile schon) und stellenweise finde ich das Buch durchaus auch traurig.
    Allerdings, so ganz gepackt hat es mich bisher auch noch nicht. Entweder liegt es daran, dass Marian Keyes' Bücher kontinuierlich schlechter werden oder mein Lesegeschmack hat sich einfach weiterentwickelt. Oder aber es liegt einfach nur daran, dass das Buch bislang keinen wirklichen Höhepunkt hatte. Die Geschichte plätschert bloß vor sich hin. So auf die Dauer leide ich dann auch nicht mit.


    Dass Anna schwanger sein könnte, ist mir übrigens nicht ein einziges Mal in den Sinn gekommen. :schulterzuck:


    Na ja, mal schauen, was das Ende bringt. Wobei ich zugeben muss, dass ich ein wenig gespickt habe. Und ich glaube, mir gefällt nicht so ganz, was ich da lesen musste. Spätestens übermorgen weiß ich mehr. ;)

  • Ich muss sagen, ich bin schon gespannt, auf dein Urteil. Mich stimmt es aber schonmal froh, dass du das Buch nicht ganz so schlecht findest. Vielleicht ist das Ende ja auch nicht ganz so schlimm, wie du befürchtest. :smile:


    Ich sollte das Buch wirklich langsam mal lesen, fällt mir gerade auf. Es kann doch nicht sein, dass ich das jetzt schon ein halbes Jahr ausgeliehen habe... :redface: Die Zeit vergeht, tze...

  • Nachdem ich das Buch nun eine Weile habe sacken lassen, kommt hier mein abschließender Kommentar.


    Im großen und ganzen war das Buch auf jeden Fall nicht so schlecht, wie ich nach Marypipe's Rezi befürchtet hatte. ;)
    Wie bereits geschrieben war es durchaus amüsant und stellenweise auch wirklich traurig. Marian Keyes' Stil ist unverkennbar und die Mitglieder der Walsh-Familie einfach ziemlich abgedreht - was einerseits lustig, stellenweise aber auch ein wenig übertrieben sein kann (wie mir mit der Zeit augefallen ist).
    Die Thematik (Verlust des Partners) wird auf nachvollziehbare und gefühlvolle Weise behandelt und abgesehen vom etwas kitschigen Ende und minimalen Längen gibt es eigentlich nur noch den fehlenden Höhepunkt zu bemängeln. Allerdings habe ich festgestellt, dass ich wohl einfach mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen bin. In letzter Zeit habe ich einfach vorrangig Bücher gelesen, in denen die Handlung im Vordergrund steht. Und dies ist bei Büchern von Marian Keyes ja meist eher nicht der Fall. Da gibt es ein Problem (Drogenabhängigkeit, Trennung vom Partner o.ä.) und das wird eben aufgearbeitet und mithilfe von Freunden und Familie behoben. Einen wirklichen Höhepunk gibt es nicht unbedingt.


    Nun fällt es mir etwas schwer, das Buch gerecht zu bewerten. Objektiv betrachtet ist es sicherlich nicht schlecht und es hat mir ja eigentlich auch ganz gut gefallen. Allerdings ist es einfach nicht die Art Buch gewesen, die ich (mittlerweile) bevorzuge. Schwierig.
    Da es aber auf jeden Fall besser war als der letzte Roman von Marian Keyes war, den ich mit 3 Ratten bewertet hätte, erhält Erdbeermond (dessen deutschen Titel ich bis heute nicht nachvollziehen kann) von mir 3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: .

  • Ich habe fast alle Buecher von Marian Keyes gelesen und obwohl ich "Erdbeermond" (wieso eigentlich Erdbeermond????) auch nicht so ueberwaeltigend finde und der Hoehepunkt fehlt, troestet es mich, zu lesen, wie Anna mit ihrem Schicksal versucht ins Reine zu kommen.


    Spoiler bis Ende des Buches:


    Habe alle Buecher Marian Keyes' auf Deutsch und im Original gelesen und kann nicht sagen, dass sie sich kontinuierlich verschlechtert, es trifft halt nun mal nicht immer jedermanns Geschmack.


    Meine Lieblingsbuecher von ihr sind uebrigens "Lucy Sullivan is getting married" und "Rachel's Holiday", und auch in diesen Buechern geht es eher um Problembewaeltigung als um actiongeladene Dinger mit Hoehepunkten und Schiessereien.


    Allerdings fehlt auch dort das oben genannte "Kuddelmuddel".


    Ich schreibe hier ganz subjektiv und bin gerne offen fuer Widerspruch! :grmpf: :klatschen:

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Also bitte, könnte man diese Informationen bitte in einem Spoiler verpacken? Das ist ja wohl wirklich frech, hier sooooooo wesentliche Bestandteile des Buches zu verraten. :grmpf:


    Grüße,


    Marypipe

    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Hi koffermieze!


    Marypipe hat ganz recht: Wesentliche Teile der Handlung, die anderen den Lesespass verderben könnten, werden in diesem Forum als so genannter Spoiler gesetzt. Ich habe das in deinem Posting editiert.


    Falls du das Spoilern üben möchtest, kannst du das in unserem Spoiler-Testthread tun. Und hier gibt es eine kurze Anleitung zum Spoilern.


    Liebe Grüsse


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Marian Keyes


    Erdbeermond


    Anybody out there?


    Anna, eine der Walsh-Töchter, wurde in New York bei einem Unfall schwer verletzt. Sie wird in Dublin im Elternhaus gesundgepflegt, wobei der Leser einige nette Walsh-Anekdoten erfährt. Sobald Anna wieder einigermaßen zurück auf den Beinen ist, will sie unbedingt zurück nach New York, zurück zu ihrem tollen Job und zurück zu Aidan, ihrem Mann. Wo steckt der eigentlich? Das fragt sich der Leser. Und es dauert einige Zeit, bis man eine Antwort auf diese Frage bekommt.


    Unerwartet ernst ist dieser Roman für ein Keyes-Buch. So manches Tränchen ist mir beim Lesen übergelaufen. Zwar sollen die E-Mails, die Anna von ihrer Familie erhält, das Ganze wohl etwas auflockern, aber das ändert nichts am Grundton der Geschichte. Die Story um Helen fand ich allerdings an den Haaren herbeigezogen. Wie ich es bei Büchern von Keyes gewöhnt bin, ist auch hier auf gute Lesbarkeit Verlass.


    4ratten


    Eigentlich würde ich das Buch nicht unter "Liebesromane" einsortieren, eher unter "Sonstiges".

    Bücher sind Magie zum Mitnehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von Kiba ()

  • Anna Walsh ist zurück in ihrem Elternhaus in Irland. Nicht etwa, weil sie das so wollte - schließlich war sie mit ihrem Leben in New York mehr als zufrieden, mit Aidan, dem weltbesten Ehemann, an ihrer Seite und einem zwar anstrengenden, aber großartigen Job bei einer Werbeagentur, wo sie eine beliebte Kosmetikfirma betreut - sondern weil sie sich nach einem schlimmen Ereignis körperlich und seelisch erholen muss und vor allem nicht alleine bleiben soll und kann.


    Unter dem wachsamen Auge ihrer Mutter und im Schmerzmittelnebel gelingt es Anna, nicht darüber nachzudenken, was sie hinter sich hat, obwohl sie Aidan und New York fürchterlich vermisst, doch als sie irgendwann endlich wieder zurückkehren darf, muss sie sich der Realität stellen und der Tatsache, dass es einen Grund gibt, weshalb Aidan auf ihre E-Mails und Anrufe nicht reagiert.


    Chick-Lit gehört nicht zu meinen bevorzugten Genres, weil mir die Bücher meist zu oberflächlich sind. Marian Keyes bildet eine löbliche Ausnahme im Einheitsbrei von "Oh, er ist ja SO süß", Cocktailpartys und Shoppingorgien und greift auch in diesem Buch wieder ein ernstes Grundthema auf.


    Anna muss lernen, das Geschehene zu verarbeiten, landet dabei in einer Selbsthilfegruppe der schrägeren Art und hat im Job einige Erlebnisse, die es so wohl nur in New York geben kann, während ihre einigermaßen verrückte Familie zunächst hautnah in Irland und später per E-Mail ihren Teil dazu beiträgt, dass es ihr zumindest nicht langweilig wird. Keyes gelingt die Mischung aus lustigen und ernsten Szenen, witzigen Dialogen, schräger Situationskomik und tiefem Gefühl gut, allerdings hätte sie sich den Nebenhandlungsstrang um Annas Schwester, die als Privatdetektivin auf ein paar mafiöse Typen angesetzt wurde, getrost sparen können, denn der war im Gegensatz zum Rest pseudolustig und wenig unterhaltsam.


    Keyes hat schon bessere Bücher geschrieben als dieses, aber als leichte und nicht gänzlich seichte Unterhaltung taugt es allemal.


    Wer sich allerdings diesen unendlich grauenvollen deutschen Titel ausgedacht hat, gehört mit dauerhafter Shades-of-Grey-Lektüre nicht unter zehn Jahren bestraft!


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen