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  • Hallo ihr alle,
    ich habe hier schon so oft etwas über Jasper Fforde gelesen...
    In unserer hiesigen Buchhandlung steht noch ein Leseexemplar. Leider ist mir der komplette Titel entfallen, irgendetwas mit "Auf der Jagd nach der Zeit... " oder so ähnlich.
    Gibt es bei seinen Büchern eine Reihenfolge?!
    Und wenn ja, wie sieht die für die deutschen Ausgaben aus?


    Dann würde mich am Rande noch interessieren, wie man seine Bücher beschreiben könnte.
    Ich hoffe ihr könnt mir helfen.
    Liebe Grüße
    Die Lu

  • H!


    Es ist eine Serie und man sollte sie daher in der Reihenfolge lesen.
    Die lautet:


    Der Fall Jane Eyre
    In einem anderen Buch
    Im Brunnen der Manuskripte
    noch unübersetzt: Something rotten


    Beschreiben, hm. Das ist nicht einfach. Es ist eine Mischung aus Fantasy, Satire, Parallelweltgeschichte, ... und das alles in einer Welt, in der Literatur den gleichen Stellenwert hat, wie in unserer zB Popmusik. Es ist daher ganz hilfreich, im Hinterkopf zumindest einen kleinen Überblick über englische Klassik zu haben. Und für den ersten Band sollte man unbedingt die Handlung von "Jane Eyre" kennen.
    Das ganze flott, witzig, absurd, durchgeknallt und dabei doch intelligent geschrieben. Und macht jedenfalls riesigen Spaß beim Lesen - wenn man sowas mag.


    Bye,


    Grisel

  • Naja, "unbedingt" muss man Jane Eyre nicht kennen. Ich habs auch nicht gelesen und hab mich trotzdem köstlich amüsiert. Die Handlung von Jane Eyre wird im Buch von Fforde ja eh zusammengefasst (zmd. die eichtigen Teile...)
    Und eines muss ich noch korrigieren: Die Literatur hat dort einen ungemein höheren Stellenwert als bei uns Popmusik. Immerhin gibt es bei uns keine Spezialeinheit der Polizei, die sich mit dem Schutz der Popmusik kümmert, die Fans verschiedener Bands liefern sich keine (Klein?)Kriege und es gibt bestimmt auch keine tausende Leute, die ihren Namen nach dem eines Sängers ändern lassen...
    Beim Rest (vorallem bei dem Teil mit dem "flott, witzig, absurd, durchgeknallt und dabei doch intelligent") geb ich Grisel recht.


    Hinzufügen möchte ich allerdings noch, das Fforde bereits eine zweite Serie angefangen hat, eine Art Spinoff von den Thursday Next Büchern (obwohl er sie, wenn ich mich recht erinner davor geschrieben hat - zumindest den ersten Teil - und dann einige Personen daraus im dritten Teil der Thursday Next Reihe eingebaut, damit das SPinoff Ding funktioniert.)
    Und zwar heisst das erste Buch dieser Serie "The Big Over Easy" und ist ebenfalls noch unübersetzt.


    Für alle Bücher Ffordes gilt meiner Meinung nach außerdem, dass man sie nach Möglichkeit auf Englisch lesen sollte, weil er sich viel mit der Sprache spielt, also Wortspiele oder auch Grammatikspielereien verwendet, die in der Übersetzung zwangsläufig mehr oder weniger verloren gehen.

  • Hallo ihr,
    trotz allem bleibt eine bescheidene Frage.
    Ich habe das Leseexemplar heut mitgenommen.


    Titel: Auf der Jagd nach den Zeitfälschern.


    Im Klappentext steht folgendes:
    Können Sie sich eine Welt vorstellen, in der Literatur so wichtig genommen wird, daß es eine Spezialeinheit gibt, um sie vor Fälschern zu schützen? Als Geheimagentin Thursday Next ihre neue Stelle in Swindon antritt, ahnt sie schon, dass ihr die größte Herausforderung ihrer Karriere bevorsteht: Niemand anderes als der Erzschurke Acheron Hades hat Jane Eyre aus dem berühmten Roman von Charlotte Bronte entführt, um Lösegeld zu erpressen. Eine Katastrophe für England, das mit dem seit 130 Jahren tobenden Krimkrieg schon genug Sorgen hat. Aber Thursday Next ist eine Superagentin: Clever und unerschrocken. Und wenn sie wirklich mal in der Klemme sitzt. erscheint aus dem Nichts ihr von den Chrono Guards desertierter, ziemlich anarchistischer Vater, um für ein paar entscheidende Minuten die Zeit anzuhalten.


    Auf der ersten Seite steht:
    Unkorrigiertes Leseexemplar


    Und nun meine Frage:
    Könnte es sich hierbei um die unkorrigierte Ausgabe von "Der Fall Jane Eyre" handeln?


    Ansonsten würde ich gern noch erfahren, wie wichtig es nun ist, "Jane Eyre" vorher gelesen zu haben.
    Liebe Grüße
    Eure Lu

  • Ja, es handelt sich um "Der Fall Jane Eyre"


    Ich finde es nicht wichtig Jane Eyre vorher gelesen zu haben. Ich hab Jasper Fforde verschlungen und hab das Buch sehr genossen, auch ohne Jane Eyre zu kennen! :breitgrins:

  • Hallo ihr,
    danke euch allen! Falls ich doch Zeit, Geld und Lust habe, werde ich versuchen "Jane Eyre" trotzdem vorher zu lesen.
    Ich bin gespannt, ob Fforde mich überzeugen kann.
    :lesen:
    Liebe Grüße
    Lu

  • Hallo Lu,


    für mich ist Jasper Fforde die Entdeckung des Jahres!
    Ich habe jetzt gerade The Eyre Affair und Lost in a Good Book gelesen und giere jetzt schon nach dem 3. Band (heute gekauft :breitgrins:).


    Trotzdem mache ich eine Pause und schiebe zwischendurch wieder ein anderes Buch ein, um die Spannung und die Vorfreude auf Thursday Next III. zu erhöhen - pervers, nicht...?


    Zitat von "SinusDiabolicus"

    Für alle Bücher Ffordes gilt meiner Meinung nach außerdem, dass man sie nach Möglichkeit auf Englisch lesen sollte, weil er sich viel mit der Sprache spielt, also Wortspiele oder auch Grammatikspielereien verwendet, die in der Übersetzung zwangsläufig mehr oder weniger verloren gehen.


    Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Wenn Dein Englisch ein gutes bis sehr gutes Schulenglisch ist, dann kannst Du es mit einem Lexikon an der Hand wagen. Ist es jedoch so là-là, dann würde ich auf jeden Fall die Übersetzung wählen.
    Ich kenne zwar die deutsche Fassung nicht, aber wenn es eine gute ist, dann findet sie für die Wortspiele auch eine adäquate deutsche Version.


    Es ist doch besser, dass einem vielleicht einige wenige Wortspiele entgehen, als dass man sich mit der Fremdsprache abquält und einem noch viel mehr ganz normale Textstellen unverständlich bleiben und sich so gar kein Lesevergnügen einstellt.


    Manche Sachen bei Fforde spielen auch auf spezielle britische Gegebenheiten an, z.B. auf Marken oder Eigenschaften, die hier weitestgehend unbekannt sind. Die stehen in keinem Lexikon und verwirren einen bloß, wenn man sich nicht so auskennt.



    Zum Original Jane Eyre:
    Das muss man nicht unbedingt gelesen haben, um Fforde witzig zu finden und die Handlung zu verstehen.
    Ich kenne es auch nicht (obwohl es eines der Hauptwerke der englischen Literatur ist und ich Anglistik studiert habe :redface:), habe es mir aber, neugierig geworden, jetzt gekauft.


    Wenn es Dich interessiert, dann kannst Du im Netz bestimmt eine Inhaltsangabe auftreiben, das dürfte reichen. Ein richtiger Unterhaltungsroman ist es ja nicht gerade... :zwinker:
    Fforde baut ja auch nicht darauf auf, sondern wir bekommen genau soviel von der Handlung präsentiert, wie nötig ist, um Thursdays Abenteuer verfolgen zu können.


    Und es ist soooo klasse - besonders die pikierten Hardliner von der Bronte-Society, die jede Zeile im Buch auswendig kennen und argwöhnisch über jede Veränderung wachen... aber lies mal selbst :smile:



    Liebe Grüße
    und viel Spaß mit Fforde
    Convallaria

  • Zitat von "Convallaria"


    Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Wenn Dein Englisch ein gutes bis sehr gutes Schulenglisch ist, dann kannst Du es mit einem Lexikon an der Hand wagen. Ist es jedoch so là-là, dann würde ich auf jeden Fall die Übersetzung wählen.
    Ich kenne zwar die deutsche Fassung nicht, aber wenn es eine gute ist, dann findet sie für die Wortspiele auch eine adäquate deutsche Version.


    Naja, ich hab ja nicht umsonst "nach Möglichkeit" geschrieben. Damit hab ich ja gemeint, wenn die Englischkenntnisse reichen, nicht wenn man es schafft das Original zu kaufen oder so ;)
    Jemand, der noch nie ein englisches Buch gelesen hat, sollte jetzt nicht unbedingt mit Fforde anfangen, ich würde sowieso niemandem, dessen Englisch so lala ist, empfehlen ein Buch auf Englisch zu lesen... Aber wenn man schon mal einen englischen Roman mit "normalem" Schwierigkeitsgrad gelesen hat und damit zurechtgekommen ist, wird man an Fforde auch nicht scheitern.
    Ich habe die ersten 2 Bände auf Deutsch gelesen und habe vor allem hier im Forum (in Lesenächten etc. in denen andere von den englischen Büchern berichtet haben) mitbekommen, wie viel mir entgeht und bin auf Englisch umgestiegen...
    Und klar, ist fast überall, wo in der englischen Version ein Wortspiel etc. ist ein deutsches. Aber eben oft zwangsläufig eines, das mit dem echten überhaupt nichts mehr zu tun hat...
    Und das fast steht nicht ohne Grund in dem Satz, gibt es doch zB den Satz, den Wendy hier im Forum als Signatur hat, der im englischen ein Wortspiel ist, im deutschen aber einfach nur mehr ein Satz ist - weil einfach "nur" übersetzt.
    Und noch etwas, das schwer ins deutsche zu übertragen ist:

    Zitat von "Spoiler Thursday Next Band 3"

    Im Well of Lost Plots gibts diese Stelle, in der Thursday und Miss Haversham die Grammasites dadurch besiegen, indem sie singen, weil Grammasites keine irregular Verbs ertragen, und dann die ganze Diskussion, warum sie dann nicht laufen hätten können, worauf Miss Haversham antwortet, das hättem die Grammasites auch mit fliehen verwechseln können oder so in der Art.

  • @Sinus:
    Wir hatten ja eine ähnliche Diskussion schon früher, wo ich (obwohl fanatische Englisch-Leserin) die Möglichkeit einer guten deutschen Übersetzung verteidigt habe. Absolut recht hast du mit der Unübersetzbarkeit von Wendys Signatur, aber m. M. n. nicht mit dem im Spoiler genannten Beispiel. Die Idee in dem Ausschnitt ist der Unterschied zwischen starken und schwachen Verben, und die gibt es ja auch im Deutschen. Es gilt nur, die richtigen Worte zu wählen. Nur in einer Sprache OHNE starken Verben funktioniert die Stelle nicht.
    Aber grundsätzlich hast du natürlich recht: Fforde sollte von allen, deren Englisch dazu ausreicht, im Original gelesen werden.
    :freu: Morgen geht's los mit The Big Over Easy!

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo ihr Lieben,
    schön, dass sich so viele gemeldet haben! :)
    Ich habe ja jetzt sozusagen nur "durch Zufall" die deutsche Version.
    Da ich in der Schule englisch Leistungskurs hatte und auch dort das ein oder andere Buch auf englisch mitnehmen musste, könnte ich mich an den englischen Fforde ja herantasten. Sind die englischen Ausgaben nicht auch billiger als die deutschen?! ;)
    Aber mit einem Wörterbuch an meiner Seite wird das, denke ich, schon gehen. Ich freu mich auf diese Entdeckung. Danke an euch alle! :bussi:
    Liebe Grüße
    Die Lu

  • Saltanah
    Wie schon gesagt, ich bestreite ja gar nicht, dass eine gute Übersetzung möglich ist. Aber sobald Humor ins Spiel kommt, wird es einfach sehr schwer. Da muss der Übersetzer immer einen Kompromiß eingehen. Wie nah will er am Original bleiben und wie lustig soll es werden?
    So gut, dass ich den Vergleich irregular/reguler Verbs im englischen und starke/schwache Verben im deutschen nachvollziehen/abstreiten kann, sind meine Grammatikkenntnisse leider weder in der einen noch in der anderen Sprache. (ich wüsste nicht, was ein starkes und ein schwaches Verb ist und ich könnte auch nicht sagen, wie ähnlich das dem englischen ist...)
    Aber angenommen der Vergleich ist angemessen. Selbst dann wäre es ein riesen Zufall, wenn das gerade mit den Worten singen, laufen, fliehen etc. funktioniert. Und wenn nicht, muss entweder die Szene so wie im Original erhalten werden - dann ist sie nicht mehr lustig (wenn überhaupt verständlich). Oder der Übersetzer muss eine komplett andere Szene erfinden, um den Witz zu erhalten...
    Und dann ist es zum Teil einfach nicht mehr das, was Fforde geschrieben hat. Und genau das ist es aber, was ich lesen will...
    Bei allen anderen "Genres" geb ich dir recht. Krimis, Thriller, SF,... alles kein Problem, das les ich selbst meistens auf Deutsch. Aber Humor kommt mir nur mehr in der Originalsprache in Haus :)
    (ok, nur solange die Originalsprache Deutsch oder Englisch ist ;))


    Aber im Prinzip sind wir uns ja eh einig: Jeder ders kann, sollte Fforde auf Englisch lesen


    Noch ein kleiner Tip von mir an alle die Fforde (oder anderes) auf Englisch lesen wollen:
    Viel bequemer als ein Wörterbuch ist LEO, manchmal hilft aber auch die englische Wikipedia weiter.
    Und für die Anspielungen von Fforde, die man nur als Engländer versteht, gibts auf Ffordes Seite irgendwo Erklärungen (hab die Url grad nicht bei der Hand)

  • *wieder hochschubs*


    Inzwischen hab sogar ich "The Big Over Easy" fertig gelesen - hat ja lange genug gedauert. Dabei ein sehr lustiges Buch.


    Aber man merkt scho, wie sehr einem die Charktere aus den Thursday Next Büchern fehlen. Ich zumindest kam mir ganz verloren vor ohne Thursdays Vater, ihren Bruder Joffy (der einer meiner Favoriten ist, auch wenn er nur selten auftaucht) und natürlich den verrückten Erscheinungen der Buchwelt. :breitgrins:


    Jasper Ffordes nächster Roman wird aber wieder ein Nursery Crime Division Buch werden - "The Fourth Bear" soll es heißen und es geht, glaube ich, um die Bären und wer ihren Brei gegessen hat. :spinnen:


    Ich hoffe trotzdem, dass uns Jasper irgendwann wieder in Thursdays Welt entführt und Jack Spratt und Mary Mary Urlaub gibt. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Zitat von "Wendys Signatur"

    "You think I'm drinking too much?"
    "For a small county in Ireland, no. For one man, yes."


    Wie heißt das denn auf Deutsch?


    Und wie soll dabei der Witz verloren gehen?


    LG
    Nightfever

    Mein Geist dürstet nach Taten, mein Atem nach Freiheit!<br />Der Hauptmann der Räuber

  • Zitat von "Nightfever"

    Wie heißt das denn auf Deutsch?


    Und wie soll dabei der Witz verloren gehen?


    LG
    Nightfever


    Ich glaub damals hatte Wendy eine andere Signatur...


    lg,
    Tamora :blume:

  • Genau so ist es. Ich schreib euch nochmal die alte Signatur raus:


    "...Officers Hurdyew, Tolkien and Lissning heard you talking and listening..." :zwinker:

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