Patricia Highsmith - "Small g" eine Sommeridylle

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  • Klappentext
    "'Small g' ist eine Art modernes Märchen, in dem die Figuren selbst erschaffene Phantasien bewohnen, die ihnen helfen zu überleben. S.e.x.uelle Ambiguität triumphiert, aber die Sommeridylle ist nicht von Dauer. Glück ist zerbrechlich. Denn Liebe ist für Highsmith weniger die Begegnung zweier Seelen als vielmehr die Vermischung und Verstrickung unterschiedlicher Phantasien." Andrew Wilson in seiner Highsmith-Biographie.


    Über den Autor
    Die Texanerin Patricia Highsmith (1921-1995), die ihren deutschen Vater erst im Alter von zwölf Jahren kennen lernte, war vor allem in Europa eine der erfolgreichsten Kriminalschriftstellerinnen. Zunächst verdiente sie ihren Lebensunterhalt, indem sie Texte für Comicstrips wie „Superman“ oder „Batman“ verfasste. Doch schon ihr früher Roman „Zwei Fremde im Zug“ verhalf ihr 1950 zum Durchbruch. Der Regisseur Alfred Hitchcock, der die Geschichte vom perfekten Mord gelesen hatte, kaufte die Filmrechte und verfilmte den Stoff. 1955 veröffentlichte Highsmith mit „Der talentierte Mister Ripley“ den ersten von fünf Romanen mit dem smarten Betrüger Ripley als Hauptfigur, 1967 folgte „Venedig kann sehr kalt sein“. Zu diesem Zeitpunkt lebte Highsmith bereits in Frankreich, 1982 zog sie sich in ein Haus am Fuße der Schweizer Alpen zurück, wo sie 1995 starb.


    Meine Meinung
    Eigentlich bin ich ja kein Krimileser, deshalb ist dies für mich das erste Buch von Patricia Highsmith gewesen.
    Auf meinen SUB ist es gewandert, als ich letztes Jahr im Sommer einen Radiobericht anlässlich des 10. Todestages der Autorin gehört habe.
    Trotz der negativen Kritiken bei Amazon, habe ich das Buch jetzt gelesen und es hat mir sehr gut gefallen. Allerdings ist mir jetzt auch klar, wie die negativen Kritiken zu Stande gekommen sind, denn ein Krimi ist das überhaupt nicht gewesen, es sei denn, man definiert Krimi: "es gibt ein paar Tote". :zwinker:
    Die Geschichte ist sehr sanft, sehr ruhig und spielt in einem Millieu, das mir sehr gut gefallen hat - Leute, die irgendwie anders sind und es schaffen ihren Platz zu finden und dabei auch noch Spass zu haben. Viel Zeit verbringt man während des Lesens in einer tollen Kneipe, die des Tags "Jacobs" und des Nachts "Small g" heisst. Es gibt einige liebenswerte schräge Vögel und einige weniger liebenswerte schräge Vögel. Allesamt sind es aber sehr plastische Charaktere und die Stimmung dieses Sommers wird schön übermittelt.
    Die Kämpfe, die Luisa, eine der Protagonisten, auskämpft erinnern bestimmt den ein oder anderen Leser an die eigenen Probleme der Jugend. Bei mir war es jedenfalls so.
    Insgesamt ein sehr gelungenes, leises Buch, das mir die letzten drei Tage versüsst hat.


    Ich gebe
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    Viele Grüsse,

    Weratundrina :verlegen:


    Help me, help me ~ Won't someone set me free? ~ There's no right side of the bed ~ With a body like mine and a mind like mine

    ~ IDLES ~


    Einmal editiert, zuletzt von Alfa_Romea ()

  • Ich kann mich an keine Einzelheiten mehr erinnern, weil die Lektüre schon so lange her ist, aber ich weiß noch, dass ich das Buch als sehr intensiv und auf leise Art sehr spannend empfunden habe :klatschen:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Inhalt:
    Im "Small G" (Zürich), einer Kneipe auch mit schwullesbischem Publikum, treffen ganz unterschiedliche Menschen aufeinander. Da wäre Rickie, dessen Fruend Pettey vor ein paar Monaten überfallen und getötet und Rickies Hündin Lulu, Dorrie eine junge Lesbe die als Schauwerbegestalterin arbeitet, Teddie, der eines Tages eher zufällig im "Small G" landet und in den sich Rickie verliebt und Luisa die von ihrer Chefin tyrannisiert wird.
    Eine Reihe von Ereignissen führt dazu das sich diese Menschen kennenlernen und anfreunden. Eine Freundschaft die auf ihre eigene Charmante Art und Weise etwas ganz besonderes ist!


    Meine Meinung:
    Mit Patricia Highsmith habe ich wohl immer wieder Glück: Small G ist ein wunderschön geschriebener Roman. Kein Thriller oder Krimi, aber ein Ausschnitt auf das zusammen Leben und die Freundschaft völlig verschiedener Menschen. Sie mögen sich einfach, egal welche Sexualität sie haben (das spielt im Buch durchaus eine Rolle), Liebe in einer besonderen Form.


    Eigentlich passiert nicht so sehr viel. Es ist nichts aufregendes oder verstörendes. Es gibt natürlich den ein oder anderen schrägen Vogel, Luisas Chefin ist schon etwas "krank" in ihrer Eifersucht aber ansonsten ist es eine recht normale Geschichte, so ähnlich könnte sie in meiner Nachbarschaft passieren. Die Lust weiter zu lesen entsteht durch Highsmiths Stil. Sie schreibt sehr mitreisend und einfach nur sehr schön! Man möchte nicht aufhören, einfach weil die Geschichte in einem auch so ein angenehmes Gefühl auslöst.
    Man fühlt sich beim Lesen irgendwie gut, als Teil der Geschichte sitzt man mit an einem der Tische im Small G und streichelt Rickies Hund gedankenverloren über den Kopf. Er ist es auch den ich am liebsten mag. Rickie hat so eine Art die mir gefallen hat. Seine Ängste und Gefühle wurden am eindringlichsten geschildert, dadurch war er mir auch am nächsten. Er und sein Hund, gerne würde ich die beiden beim Spazieren gehen treffen um anschließend eine Tasse Kaffee zu trinken (oder 2^^)


    Ein schön geschriebenes Buch das irgendwie in den Urlaub passt! Sicher auch für den ein oder anderen eine Überraschung, kennen die meisten die Autorin ja hauptsächlich als Schreiberin von Kriminalromanen. Diesem hier sollte man auf jeden Fall eine Chance geben!


    5ratten