T.C.Boyle-América
Stelle fest, dass hier keiner T.C. Boyle liest, habe ihn gerade entdeckt.
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Wertung :
Ein bedrückendes und doch unterhaltsames Buch. Es ist irre, wie Boyle diese Mischung hinbekommt. (Obwohl es da ja noch andere gibt: Mankell z.B. mit seinen Afrika-Büchern, etc.)
Handlung:
Zwei Paare, wie sie unterschiedlicher nicht leben könnten, das eine auf der Sonnenseite des Lebens, das andere im tiefsten Chaos und Elend von Illegalen, leben in räumlicher Nähe in Kalifornien. Ihre Lebenswege kreuzen sich mehrfach in tragikomischer Verstrickung. Tragisch, wenn man die realen Hintergründe dieser Existenzen erlebt, komisch, weil am Ende doch stark überzeichnet wird.
Bedrückend aber auch die Erosion und Doppelbödigkeit der bürgerlich liberalen Einstellungen, die im Handlungsverlauf in rassistische Hysterie abzugleiten drohen.
Stil:
Der Erzählstil ist flüssig, bildhaft und eigen, wenn er z.B. formuliert „der Tag sank in ihre Adern wie ein Elixier“, oder „worauf der Tag um sie herum in Stücke fiel“. Weitere Leseprobe: „...und er war glücklich, so glücklich, wie er noch nie gewesen war, bis zu dem Augenblick, als der Wind das Feuer aus seinem Kohlenbett riss und mit einem Fauchen, das lauter klang als alle Öfen der Hölle, die Glut durch die Baumwipfel tanzen ließ“. Ich finde das meisterlich, wie er da aus dem Glück heraus das Inferno konstruiert.
Für mich ist Boyle eine erfreuliche Entdeckung. Werde mehr von ihm lesen.
Gruß KHW